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Alcatel SEL will weitere 1400 Stellen streichen

05.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen der anhaltenden Branchenkrise will Alcatel SEL, die deutsche Tochter des französischen TK-Ausrüsters, im kommenden Jahr weitere Restrukturierungsmaßnahmen vornehmen. Wie das Stuttgarter Unternehmen bekannt gab, sollen dabei rund 1400 Stellen abgebaut werden. Betroffen sind fast alle Bereiche des Teilkonzerns. "Die Lage auf dem Telekommunikationsmarkt bleibt außerordentlich schwierig und hat sich in den letzten Monaten noch verschärft", erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas Bernhardt. Bernardt rechnet, dass der Umsatz in diesem Jahr um mehr als 15 Prozent hinter dem des Vorjahres bleibt und auch im nächsten Jahr nochmals rückläufig sein wird. Daher sei es nötig, die Kostenstruktur an die zu erwartenden Einnahmen anzupassen, teilte der Konzern mit. Im Geschäftsjahr 2001 hatte Alcatel SEL noch bei 2,4 Milliarden Euro hohen Einnahmen einen Nettogewinn von 113,8

Millionen Euro erzielt. Dennoch gab das Unternehmen in diesem Jahr bereits den Abbau von 1250 Arbeitsplätzen bekannt. Ende 2001 beschäftigte das Stuttgarter Unternehmen noch 8900 Angestellte.

Der Konzern folgt mit dem erneuten Stellenabbau dem Beispiel der französischen Muttergesellschaft: Alcatel hatte bereits im vergangenen Monat wegen der Branchekrise die Streichung von weiteren 20.000 Stellen angekündigt. Ende 2001 waren noch rund 83.000 Menschen bei dem TK-Ausrüster beschäftigt.

Gleichzeitig gab Alcatel SEL Pläne bekannt, die Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen zu drängen ("Squeeze-out"). Diese Maßnahme soll auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden, die voraussichtlich im Juni des nächsten Jahres stattfinden wird, hieß es. (mb)