Konzentration in der Software-Branche als Reaktion auf Unbundling-Strategien?

ADV/ORGA und Reif kooperieren gegen Hardware-Hersteller

06.07.1979

WILHELMSHAVEN/CALW (je) - Die Wilhelmshavener ADV/ORGA F. A. Meyer GmbH, drittgrößtes DV-Beratungsunternehmen in der Bundesrepublik (vgl. CW-Nr. 15 vom 12. April 1979), hat die Reif Unternehmensberatung (Calw) per Lizenzabkommen für die Vermarktung von ADV-Anwendersoftware engagiert. Beide Seiten legen Wert auf die Feststellung, daß die Selbständigkeit der Vertragspartner gewährleistet bleibt.

Für die - nach Köpfen gerechnet - sechsmal kleinere Reif GmbH war dem Vernehmen nach ausschlaggebend, daß ADV/ORGA einen von der Unternehmensgröße und von der Software-Technologie her "uneinholbaren Vorsprung aufweist". ADV/ORGA will sich offenbar für einen härter werdenden Wettbewerb auf dem freien Softwaremarkt rüsten: "Die Entwicklung auf dem Hardwaresektor läßt erwarten" - so Pressechef Dirk Lippold -, " daß die potenten Computer-Hersteller ihre durch den Preisverfall im Hardwarebereich zurückgehenden Gewinne im Dienstleistungsbereich kompensieren wollen. "Lippold glaubt indes, daß die ADV/ORGA-Zukunft gesichert ist, weil "die steigenden Kosten für EDV-Personal in den kommenden Jahren zu einem immer stärkeren Einsatz industriell vorgefertigter Softwareprodukte für die klassischen kommerziellen Bereiche der DV-Anwendung führen werden."

Eine umfassende Stellungnahme "warum diese Kooperation vereinbart wurde" (Lippold), haben sich die Wilhelmshavener noch aufgespart. Anläßlich der Münchner "SYSTEMS" (17. bis 21. 9. 79) wollen sie sich öffentlich über "Hintergründe und Entwicklungstendenzen des DV-Beratungsmarktes" äußern.