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Barry Diller holt sich Ask Jeeves

22.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Internet- und Medienkonzern InterActiveCorp (IAC) übernimmt die viertgrößte Internetsuchmaschinen-Firma Ask Jeeves für 1,85 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,4 Milliarden Euro). Dies haben die beiden Gesellschaften am Montag bekannt gegeben. Damit wird der bekannte US-Unternehmer Barry Diller mit seiner Firma IAC zu einem Konkurrenten der in der Internet-Suche dominierenden Unternehmen Google, Yahoo und Microsoft (mit dem Onlinedienst MSN).

Die rasch wachsende Suchmaschinenfirma Ask Jeeves mit Sitz in Oakland (Kalifornien) hatte im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 144 Prozent auf 261 Millionen Dollar erhöht und will 2005 bereits 380 bis 395 Millionen Dollar umsetzen. Die Gesellschaft ist für Nutzer besonders interessant, da diese bei ihren Internet-Suchen richtige Fragen in normaler Frageform stellen können, um an die von ihnen gewünschten Antworten zu kommen. Dies hob Diller als einen der Hauptvorteile der vor zehn Jahren gegründeten Gesellschaft hervor.

IAC hat seine Zentrale in New York. Die Gesellschaft hatte im vergangenen Jahr 6,2 (Vorjahr: 6,3) Milliarden Dollar umgesetzt und 151 (154) Millionen Dollar verdient. Diller kontrolliert unter anderem die Reise-Web-Site Expedia, das auf Bekanntschaftssuche spezialisierte Web-Site Match.com., den "Ticketmaster"-Buchungsdienst für Theater-, Musik- und Sportveranstaltungs -Karten, die auf örtliche Internet-Suche ausgerichtete Web-Site CitySearch sowie den riesigen TV-Shopping-Sender Home Shopping Network.

Die Ask-Jeeves-Aktionäre sollen 1,2668 IAC-Aktien pro eigenen Anteil erhalten. IAC wolle dann 60 Prozent der für die Transaktion emittierten Aktien wieder zurückkaufen.

Der Online-Anzeigen- und -Suchmarkt wachse rasch, hieß es. Es seien jedoch 2004 von den gesamten US-Werbeaufwendungen in Höhe von 260 Milliarden Dollar weniger als zehn Milliarden Dollar für Onlinewerbung aufgewendet worden. Der Anteil der Werbung bei den Suchmaschinen-Sites am gesamten Online-Werbeaufkommen betrage 36 Prozent. Es würden jedoch in den kommenden fünf Jahren in diesem Bereich jährliche Zuwachsraten von 24 Prozent erwartet. (dpa/tc)