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Sinner Schrader senkt nach weiterem Umsatzrückgang die Prognosen

03.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Einnahmen des Web-Dienstleisters Sinner Schrader AG sind weiterhin rückläufig: Wie das Hamburger Unternehmen mitteilte, belief sich der Umsatz im dritten Geschäftsquartal 2003 (Ende: 31. Mai) nach vorläufiger Schätzung auf rund 3,1 Millionen Euro - etwa vier Prozent weniger als im vorangegangenen Dreimonatszeitraum. Insgesamt schrumpften damit die Einnahmen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 16 Prozent von 11,6 Millionen auf knapp zehn Millionen Euro.

Obwohl die Kosteneinsparungen höher als geplant ausfielen, konnte Sinner Schrader den Umsatzrückgang im Berichtszeitraum nur geringfügig auffangen. Als Resultat erwartet das Unternehmen einen operativen Verlust in Höhe der beiden vorangegangenen Quartale (100.000 bis 200.000 Euro). Wegen des unerwartet niedrigen Auftragseingangs befürchtet der Internet-Dienstleister zudem, dass sich der Abwärtstrend im laufenden vierten Quartal weiter fortsetzt. Gleichzeitig verabschiedeten sich die Norddeutschen von dem Ziel, im Gesamtjahr mit 14,5 Millionen Euro das Umsatzniveau des Vorjahres zu erreichen. Statt dessen werden nun nur noch Erlöse in Höhe von 12,5 Millionen Euro erwartet.

Das Unternehmen begründete den erneuten Umsatzrückgang und Verlust mit dem anhaltenden Preisdruck. Zwar verlaufe das Projektgeschäft stabil, die Auslastung der Mitarbeiter sei gegenüber dem vorangegangenen Quartal sogar gestiegen. Da sich die Preise für Beratung und Softwareentwicklung aber weiterhin unter Druck befänden, seien die Pro-Kopf-Umsätze der Angestellten gesunken. Insbesondere im Neukundengeschäft, so Sinner Schrader, seien viele Konkurrenten, darunter auch große IT-Beratungsunternehmen und Systemhäuser, bereit, auch unterhalb der Profitabilitätsgrenze zu arbeiten. Die Firma kündigte an, das Bestandskundengeschäft systematisch auszubauen und die Kooperation mit Anbietern von E-Business-Software zu intensivieren. Zusammen mit weiteren Kostenmaßnahmen soll so die Rückkehr in die Gewinnzone erreicht werden. Einen genauen Termin nannte der Dienstleister jedoch nicht. Bei liquiden Mittel von 25,8 Millionen Euro zu Quartalsende

plagen Sinner Schrader jedoch bis auf weiteres keine Geldsorgen. Die endgültigen Neun-Monats-Zahlen veröffentlichen die Hamburger am 15. Juni. (mb)