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Liberty schielt erneut auf Telekom-Kabel

15.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-amerikanische Investmentgruppe Liberty Media will einen neuen Versuch wagen, das Kabelnetz der Deutschen Telekom zu übernehmen. Nach einem Bericht der "Financial Times" hat sich der Medienkonzern aus Englewood, Colorado, zu diesem Zweck an private Beteiligungsgesellschaften gewandt. Im ersten Anlauf war der Kauf von sechs Kabelnetzen im Februar an dem Veto des Bundeskartellamts gescheitert. Die damals geäußerten Monopolbedenken versucht das Unternehmen nun durch den Auftritt in einem Bieterkonsortium abzuschwächen. Als mögliche Partner von Liberty Media werden die beiden Investmentunternehmen Apax Partners und Apollo Management gehandelt. Im Rahmen der ursprünglichen Vereinbarung war Liberty-Chef John Malone noch bereit, rund 5,5 Milliarden Euro für die sechs regionalen Kabelgesellschaften mit zirka zehn Millionen

angeschlossener Haushalte zu zahlen. Mittlerweile ist der Wert der Telekom-Kabel gesunken und wird von Experten auf zirka 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Presseberichten zufolge führt das Bonner Unternehmen parallel mit zwölf weiteren Interessenten Verkaufsgespräche, erste Angebote werden bis zum 24. Juli erwartet. Mit etwas Glück könnte der Preis daher auf bis zu drei Milliarden Euro klettern. (mb)