32-Bit-Mikrocomputer im Überblick

16.11.1984

Hersteller von Mikrocomputern mit einer internen 32-Bit-Architektur versuchen scheinbar in die bisherigen Anwendungsdomänen der klassischen Minirechner vorzudringen. Die Grenze zwischen Mikro und Mini ist fließend geworden. Selbst die Produzenten dieser Kraftzwerge

sind nicht in der Lage, ihre angebotenen Rechner eindeutig zu plazieren.

In der nachfolgenden Übersicht hat die COMPUTERWOCHE 22 Systeme von 18 Herstellern zusammengestellt, die ihre Produkte als Mikrocomputer der 32-Bit-Klasse anbieten.

In mehr als 80 Prozent der vorgestellten Rechner arbeitet als Herz eine MC 68000-CPU von Motorola. Nur vier der 32-Bit-Mikros setzen den Prozessor 80286 von Intel ein. Auffallend an den hier präsentierten Systemen ist die Häufigkeit des auf Unix basierenden Betriebssystems. 17 der aufgeführten 22 Arbeitsplatzrechner arbeiten unter Unix oder Xenix. CP/M 68K wird von fünf Rechnern zusätzlich oder als alleiniges Operating System unterstützt.

Neben Cobol und Basic bieten die meisten Hersteller höhere Programmiersprachen wie Fortran, Pascal und "C" an. Zusammen mit Unix als Betriebssystem sollen sie die Leistungsfähigkeit der Kraftzwerge unterstreichen.

Eine Zunahme der Kommunikationsfähigkeit (DFÜ, Telex, FTZ-Zulassung) sowie die Mehrplatzfähigkeit der Mikrorechner sind als weitere Indizien für das Vordringen in Minibereiche anzusehen.

Zur Datensicherung werden überwiegend Diskettenlaufwerke eingebaut, deren Kapazität zwischen 270 KB und 2,4 MB liegt. Zur Aufnahme großer Datenmengen bieten die Hersteller ihre Rechner mit Festplattenlaufwerken an. Die untere Grenze liegt bei fünf MB, das Maximum am oberen Ende gibt Alpha Micro mit 3200 MB an.

Den billigsten 32-Bit-Mikro bietet Hewlett-Packard mit seinen Modell 226 aus der Familie HP 9000 schon zum Preis von etwa 1600 Mark an. Der Durchschnittspreis für eine Grundkonfiguration liegt ungefähr bei 15 000 Mark. Alpha Micro tritt mit ihren beide Mehrplatzsystemen AM-1072 und AM-1092 deutlich aus diesem Preisrahmen hervor. 119 000 Mark beziehungsweise 200 000 Mark müssen für diese Rechner bezahlt werden, die bis zu 60 Arbeitsstationen unterstützen. Hier wird der Vorstoß der Mikrocomputer in die Welt der Minis nochmals unterstrichen.