Betriebssystem Eumel für die Schulausbildung:

16-Bit-Version auf Ollivetti-M20

22.04.1983

ST. AUGUSTIN (pi) - Mit dem vorrangig für den Ausbildungsbereich entwickelten Betriebssystem Eumel (Extendable Multi User Microprocessor Elan System) bietet die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) jetzt ein Softwarewerkzeug für Mikrocomputer an. Einsatzmöglichkeiten sind in Verwaltung, Wissenschaft und bei der, Textverarbeitung als sogenanntes Mehrbenutzer-Timesharing-System vorgesehen.

Für die Verwendung im Unterricht bietet Eumel nach GMD-Angaben eine einheitliche Sprachoberfläche für Betriebssystemsteuerung, Programmierung, Ausbildung und Anwendung durch die universelle Programmiersprache Elan. Der funktionsorientierte Bildschirmeditor sei so einfach wie eine Schreibmaschine zu bedienen. Ergänzt wird das System durch spezielle Unterrichtsanwendungen, wie eine Real- und Matrix-Arithmetik, Datentypen und Arithmetik für beliebige lange ganz Zahlen. Zwei- und dreidimensionale Grafikmöglichkeiten sind vorgesehen.

Eumel ist sowohl auf 8-Bit-Prozessoren (Z80) als auch auf 16-Bit-Prozessoren (augenblicklich Z8000) verfügbar. Der Betriebssystemkern stellt eine virtuelle "0-Maschine" zur Verfügung und verwaltet Prozesse sowie virtuelle Speicher nach dem sogenannten Demand-Paging-Prinzip.

Das Betriebssystem ist in der Systemimplementierungssprache CDL 2 geschrieben und auf beliebige Hardware portierbar. Durch einen virtuellen Speicher verfügt jeder Benutzerprozeß über bis zu 252 Datenräume je ein Megabyte, die alle dem Demand Paging unterliegen.

Störungen werden softwareunterstützt durch eine automatische Checkpoint-Restart-Logik aufgefangen, die Inkonsistenzen oder größere Datenverluste auch bei lang laufenden Programmen und Multitasking-Betrieb verhindert. Zur Hannover-Messe 1983 wurde Eumel mit einer umfangreichen Palette von Anwendungssoftware auf dem neuen 16-Bit-Mikrocomputer M 20 der Deutschen Olivetti GmbH vorgestellt.