Die Automatisierung von Business-Prozessen speziell durch Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) ist für Unternehmen jeder Größe mittlerweile ein Muss. Der positive Einfluss von Business Process Automation auf den Geschäftserfolg ist - bei der richtigen Implementierung - unbestritten. Mitarbeiter, die Prozessabläufe im Unternehmen kennen und wirklich verstehen, sind daher eine sehr wertvolle, aber auch sehr seltene Ressource. Mit dem richtigen RPA Mindset ausgestattet, übernehmen sie Schlüsselfunktionen im Unternehmen.
Kein Wunder also, dass virtuelle Schulungen und Trainings für RPA-Software im Bereich Unternehmenslösungen von Anbietern wie UiPath, Automation Anywhere, Blueprism & Co. wie Pilze aus dem Boden schießen. Neben den Angeboten der RPA-Hersteller bereiten herkömmliche Akademieschulungen Fachleute auf die Rollen als RPA-Entwickler, Lösungsarchitekten, Infrastrukturingenieure, Implementierungsmanager und Geschäftsanalysten vor. Dieser Ansatz folgt traditionellen Rollenvorstellungen von RPA-Akteuren und einem inhaltlich monolithischen, eindimensionalen Ausbildungsverständnis von RPA mit sehr starkem Produktbezug. Dabei gießen die meisten Anbieter nur alten Wein in neue Schläuche, indem sie neue Technologien mit alten Lernmethoden vermitteln.
Sicherlich muss man konzedieren, dass COVID-19 entscheidenden Einfluss auf die Art des Up- und Reskillings hat und die zweite Infektionswelle das konventionelle Training in Klassenräumen in die Knie zwingt. Das bedeutet aber nicht, dass sich effiziente Weiterbildung mit viel Inhalt und Praxisbezug nicht auch durch den Einsatz neuer Tools und Methoden durchführen lässt, die über das klassische Webinar und Online-Schulungsformen hinausgehen.
Hybrider Automatisierungsansatz erfordert neue Skills
Wirft man einen Blick auf die technologische Entwicklung der letzten Jahre, muss man kein Prophet sein, um sagen zu können, dass sich in absehbarer Zeit die nachgefragten Fähigkeiten verändern werden. Ein hybrider Einsatz verschiedenster Automatisierungstechnik, wie beispielsweise Cloud Automation, erhöht die Flexibilität bei der praktischen Umsetzung und erfordert aber gleichzeitig andere Kompetenzen. Zur Implementierung von Cutting-Edge-Tools sind neue Rollenprofile und eine anbieterunabhängige, system- und produktübergreifende Ausbildung wichtig.
Zum Video: Wie Automatisierung neue Jobprofile schafft
Es gibt unzählige Tools, die das Gleiche machen, aber dennoch irgendwie anders. Deshalb ist eine Vorauswahl durch Experten schon während der Ausbildung notwendig, um zukünftig richtig aufgestellt zu sein. Dazu braucht es Automation Academies, die sich darauf fokussieren, neue Technologien mit starken Learning-Konzepten zu vereinen, um den maximalen Erfolg für den Lernenden zu garantieren. Neu geschaffene Rollen, die für eine erfolgreiche Automation Journey entscheidend sind, durchlaufen eine 360°-Weiterbildung zum Prozess- und Automatisierungsexperten.
360°-Weiterbildung
Die 360°-Weiterbildung verbindet individuelle Betreuung und effektive sowie interaktive Online-Learning-Plattformen mit hoher Lernflexibilität dank aufgezeichneter und jederzeit abrufbarer Online-Materialien und echter Anwendungsfälle aus der Praxis, präsentiert durch attraktive, namhafte Praxispartner. Berufsbegleitende und mindestens zweimal pro Woche stattfindende Live-Online-Sessions werden durch individuelles Coaching, eine aktive Learning Community und hochwertige E-Learning-Materialien sowie Aufzeichnungen der Online-Veranstaltungen ergänzt.
Automation Strategist und Automation Champion
Mit neuen Jobprofilen wie dem Automation Strategist und dem Automation Champion betrachtet man das Thema Automatisierung ganzheitlich und schafft Rollen, die sich in den bestehenden Unternehmenskontext einbinden lassen. Das macht sie insbesondere für Up- und Reskilling-Themen interessant.
Der Automation Strategist ist der Projektmanager für Automatisierungsthemen. Er kennt alle relevanten Technologien, womit Automatisierung im Unternehmen betrieben werden kann. Außerdem kennt der Automation Strategist alle Cutting-Edge-Tools die Best Practice für die Umsetzung der jeweiligen Technologie sind. Er ist in der Lage, beim Aufbau eines Center of Excellence mitzuwirken und kann dort auch eingesetzt werden.
Der Automation Champion ist das Business-Pendant zum Automation Strategist. Er ist Prozessexperte und hat Erfahrungen in der operativen Prozessausführung in der jeweiligen Abteilung. Ein mögliches Profil könnte beispielsweise ein Accountant oder ein HR-Experte sein, die mehrjährige Berufserfahrung mitbringen und eine Affinität für Neues haben. Diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden mit dem Automation Mindset ausgestattet und sind in der Lage, Automatisierungspotenziale direkt in der Abteilung zu erkennen. Außerdem fungieren sie als Leuchtturm innerhalb der Abteilung für andere Kollegen.
Neue Rollenprofile durch verzahnte Automatisierungstechnik
Das Up- und Reskilling von Mitarbeitern zu RPA- und Automation-Experten ist zudem ein geeignetes Mittel, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn eine 360°-Weiterbildung verhilft IT-Freelancern und Mitarbeitern durch neue Skills und neue Rollenprofile zu einem Karrieresprung und befähigt Unternehmen, ihre Prozesse durch einen hybriden Technologieeinsatz noch effektiver zu automatisieren und somit effizienter und kostengünstiger zu arbeiten. Es geht nicht nur darum, die Grundlagen-Skills der Digitalisierung und Automatisierung zu vermitteln. Ziel ist es vielmehr, entgegen der landläufigen Ansicht, Automatisierung vernichtet Arbeitsplätze, mehr Arbeitsplätze durch neue Stellen zu schaffen, die der verzahnte Einsatz von Automatisierungstechnologien erst ermöglicht.
Gleichzeitig verändert die Automatisierung den Blick auf unsere Arbeit. Nichts macht den Menschen unfreier als Arbeit, die langweilig, stupide und eintönig ist. Die Automatisierung erlöst uns von stupiden, repetitiven Aufgaben, zu denen wir gezwungen sind, die uns aber nicht ausfüllen. Im Gegenzug eröffnet die Automatisierung Menschen die Chance - ganz im Sinne des New-Work-Gedanken von Frithjof Bergmann -, eine sinnhafte Tätigkeit auszuüben, Aufgaben, die sie wirklich wollen, was auf automatisierbare Jobs heute in der Regel nicht zutrifft. Das macht die Automatisierung und das damit verbundene, veränderte Skillset für das eine oder andere Jobprofil auch für Up- und Reskilling-Projekte interessant.