Ratgeber Förderprogramme

Wo der Staat Investitionen finanziert

27.07.2009 von Thomas  Kopka
Die Bundesregierung fördert Firmen in schwachen Wirtschaftsregionen und hilft mit Krediten durch die Krise.

Der Staat zahlt lieber frühzeitig für den Erhalt von Arbeitsplätzen als später Arbeitslosengeld. Daher gibt es in Deutschland im Wesentlichen zwei Bereiche, in denen der Staat dem Mittelstand in seinen Investitionsvorhaben beisteht. Zum einen können Firmen in strukturschwachen Regionen auf Geld hoffen, zum anderen mildert die staatseigene KfW-Bank mit günstigen Krediten die Folgen der Finanz- und Bankenkrise.

Regionalförderung: Geld für Investition und Arbeitsplätze

Ebenso wie die EU hat auch die deutsche Regierung das Ziel, im gesamten Land für annähernd gleiche Lebensverhältnisse zu sorgen. Als die südeuropäischen Länder der EU beitraten, hinkten sie in ihrer Wirtschaftskraft deutlich hinterher. Damit sie den Anschluss an die anderen EU-Mitglieder finden, wurde die Wirtschaft der Länder mit vielen Milliarden Euro gefördert. Ähnliche Ziele verfolgt die Bundesregierung in Abstimmung mit der Europäischen Kommission: In Regionen, in denen aus historischen, geographischen oder strukturellen Gründen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, subventioniert der Staat betriebliche Investitionen, die dauerhafte Arbeitsplätze schaffen. Geographisch benachteiligte Regionen finden sich etwa an der Nordseeküste, Landstriche mit strukturellen Problemen gibt es im Ruhrgebiet. Zu den historisch schwachen Regionen zählen vor allem die neuen Bundesländer sowie einige Landkreise an der ehemaligen Grenze zur DDR und Tschechoslowakei. Insbesondere, wenn ein Unternehmen neue Standorte und Betriebsstätten sucht, können diese Subventionen weiter helfen.

So kommen Sie an Ihr Geld
2. Geschäftsbedingungen einsetzen
Die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Gesch%C3%A4ftsbedingungen">Geschäftsbedingungen</a> sind ein wesentlicher Bestandteil der schriftlichen Kommunikation mit Kunden, denn sie klären über Rechte auf, schränken Haftungen und Verbindlichkeiten ein und schützen das eigene Unternehmen. Daher sollten sie in jedem vertraglich relevanten Schriftstück enthalten sein.
3. Zahlungsbedingungen festlegen
Um spätere Missverständnisse zu vermeiden, sollten vor Beginn jeder Geschäftsbeziehung die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Zahlungsbedingung">Zahlungsbedingungen</a> festgelegt und von den jeweiligen Geschäftspartnern bestätigt werden.
4. Klar kommunizieren
Die Kommunikation mit Kunden und Dienstleistern wird oft unterschätzt, kann aber die <a href="http://www.computerwoche.de/knowledge_center/mittelstands_it/1877279/">Zahlungsmoral</a> durchaus positiv beeinflussen. Von daher ist es ratsam, den Eingang jeder Rechnung mit einem kurzen Anruf zu überprüfen. Außerdem sollte der jeweilige Geschäftspartner direkt über noch ausstehende Zahlungen informiert werden.
5. Exakt Buch führen
Eine detaillierte Dokumentation der ein- und ausgehenden Rechnungen sowie eine gut strukturierte Ablage tragen maßgeblich dazu bei, den Überblick zu behalten. So können Sie schneller auf ausstehende Forderungen reagieren.
6. Verzugszins geltend machen
Sollten Forderungen auch nach dem Mahnungsprozess ausbleiben und rechtliche Schritte bevorstehen, sind Unternehmen laut § 288 des BGB berechtigt, den entstandenen Zinsschaden mit einem Verzugszins in Rechnung zu stellen. Der Verzugszins für Unternehmen beträgt acht Prozent plus Basiszinssatz.
7. Bonität im Auge behalten
Es lohnt sich, die <a href="http://www.computerwoche.de/knowledge_center/mittelstands_it/1872572/">Kreditwürdigkeit</a> der bestehenden Kunden zwei Mal jährlich zu prüfen.
8. Finanzierungsalternativen prüfen
Ein alternatives Finanzierungsmodell ist beispielsweise das <a href="http://www.computerwoche.de/knowledge_center/mittelstands_it/1875257/">Factoring</a>. Anbieter wie Bibby Financial Services übernehmen dabei das Forderungs-Management ihrer Kunden, die wiederum im Gegenzug bis zu 85 Prozent des Rechnungswertes innerhalb von 24 Stunden erhalten. Der Restbetrag folgt abzüglich einer Gebühr und Zinsen, sobald der Debitor die Forderung beglichen hat.

Was wird gefördert?

Es gibt zwei Formen der regionalen Förderung. In den meisten förderungswürdigen Gegenden subventioniert der Staat Investitionen in Gebäuden, Maschinen und anderen Gütern. Das Unternehmen muss nachweisen, dass es zusätzliche Arbeitsplätze schafft oder bedrohte Stellen mit Hilfe der Investitionen erhält. Die Arbeitsplätze müssen mindestens fünf Jahre sicher sein. Der Zuschuss richtet sich dabei nach Region und Größe des Unternehmens. Kleine Firmen in den neuen Bundesländern können beispielsweise auf 50 Prozent der Investitionssumme hoffen.

Gerade in der IT-Branche halten sich die Investitionen in Anlagen in Grenzen, die wesentlichen Kosten fallen für das Personal an. Daher gibt es in manchen Bundesländern die Personalkostenvariante dieser Subventionen: Statt Investitionen in Gebäuden und Maschinen zu subventionieren, zahlt der Staat den entsprechenden Anteil an den Personalkosten der neu geschaffenen Arbeitsplätze für die Dauer von fünf Jahren.

Die Bedingungen der Regionalförderung sind regional sehr unterschiedlich. Die Industrie- und Handelskammern helfen vielfach weiter. In vielen Bundesländern können staatliche Investitionsbanken Auskunft geben, zudem können unabhängige Berater die spezielle Situation des Unternehmens beurteilen. Auf jeden Fall gilt: Gefördert werden nur künftige Vorhaben. Zuschüsse müssen immer vor der Investition beantragt werden (siehe Förderdatenbank des Bundesminsteriums für Wirtschaft und Technologie).

Finanzierungsmodelle für den Mittelstand

Ergänzend zur Wirtschaftsförderung gibt es verschiedene Finanzierungsmodelle für den Mittelstand. Hierzu sind auf COMPUTERWOCHE Online bereits folgende Beiträge erschienen:

"Günstige Online-Kredite statt Hausbank"

"Mikrokredite fördern das Gewerbe"

"Factoring macht offene Forderungen zu Bargeld"

"Heuschrecken beteiligen sich mit Fremdkapital"

"Mezzanine-Finanzierung spült Eigenkapital in die Kasse"

"Leasing boomt sich an die Kredit-Spitze"

Kredit vom Staat in schwierigen Zeiten

Neben Zuschüssen vergibt die Bundesregierung auch Kredite zur Förderung der Wirtschaft. Das ist die Aufgabe der staatseigenen Kreditbank für Wiederaufbau (KfW). Das Spektrum reicht vom KfW-Startgeld (maximal 50.000 Euro) bis zum KfW-Sonderprogramm mit einem Fördervolumen von 50 Millionen Euro.

Das KfW-Sonderprogramm soll die aktuelle Kreditklemme auflösen und ist für Anschaffungen vorgesehen. Es finanziert Betriebsmittel und Investitionen von Unternehmen, die vor der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise gesund waren und nun einen hohen Liquiditätsbedarf haben. Das Gesamtvolumen des Programms umfasst 40 Milliarden Euro. Die Kreditzinsen orientieren sich am Marktniveau. Der Vorteil dieses Programms ist die eingeschränkte Haftung: Bei Betriebsmitteln kann der Kreditnehmer von bis zu 60 Prozent, bei Investitionen sogar von maximal 90 Prozent der Kreditsumme von der Haftung freigestellt werden.

Ein erster Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten der KfW ist auf der Homepage zu finden. Interessenten können die Kredite bei ihrer Hausbank beantragen. Sie bearbeitet die Anträge und leitet sie an die KfW weiter. Aber Vorsicht: So manche Banken vermittelt ungern KfW-Kredite sondern verleiht lieber eigenes, lukrativeres Geld. Es lohnt also auf jeden Fall, vor dem Bankbesuch schon Informationen einzuholen, sei es bei der KfW selbst oder bei unabhängigen Experten. (jha)

Fördergelder für den Mittelstand

Dieser Artikel ist Teil der Serie "Ratgeber: Förderprogramme für den Mittelstand". Bereits erschienen ist ein einleitender Text über die Förderprogramme von EU, Bund und Ländern ("So kommen Mittelständler an Subventionen"). Im Rahmen der Serie stellen wir Ihnen folgende Programme vor:

- KMU-Innovativ (bereits erschienen);

- ZIM fördert Entwicklungsvorhaben (bereits erschienen);

- Förderprogramme der Länder;

- Förderung der Europäischen Union (EU).

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