Employer Branding

Wie sich BSH als moderner Arbeitgeber gibt

27.02.2019 von Daniela  Fichtl
Der Motor für Erfolg sind innovative Produkte und qualifizierte Mitarbeiter. Um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und die Arbeitgebermarke zu schärfen, setzt nun die BSH Hausgeräte GmbH auf ein neues Employer-Branding-Konzept.

In Zeiten des Wettbewerbs um die besten Talente müssen sich Unternehmen heute als attraktive Arbeitgeber positionieren. Daher setzen viele Firmen auf innovative Konzepte in Sachen Employer Branding - so auch die BSH, Europas größter Hausgerätehersteller. Das Unternehmen hatte jedoch noch ein weiteres Motiv, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen: "BSH als Arbeitgebermarke ist nicht gleichbedeutend mit unseren Produktmarken wie Bosch, Siemens, Gaggenau oder Neff. Genau darin liegt die Herausforderung für uns auf dem Bewerbermarkt - denn hier treten wir als BSH auf", erklärt Marion Weissenbach, die das globale Employer Branding bei der BSH verantwortet.

Um Talente und Bewerber auf sich aufmerksam zu machen, setzen viele Unternehmen auf innovative Employer-Branding-Konzepte.
Foto: Artur Szczybylo - shutterstock.com

Wichtig war es daher, einen weltweit konsistenten, aber gleichzeitig innovativen und emotionalen Arbeitgeberauftritt aufzubauen, der potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zielgruppengerecht anspricht. Die Aufgabe im HR-Bereich war nun, das neue Konzept - konkret das neue Design und die unterschiedlichen Motive von Stellenanzeigen und der Webseite - auch technisch im Bewerbermanagement der BSH umzusetzen. Für Deutschland übernahm dies der Recruiting-Dienstleister MHM HR.

Webbasierte Lösung für das Recruiting

Die BSH nutzt die webbasierte Recruiting-Lösung von MHM HR seit zwölf Jahren an den neun deutschen Standorten. Mit der Anwendung wird der gesamte Bewerbungsprozess vom Bewerbungseingang über die Einladung zum Vorstellungsgespräch bis hin zur Einstellung transparent abgebildet. Bei Eingang einer Bewerbung in das digitale Bewerberportal informiert das System die Personalabteilung automatisch. Diese prüft die Unterlagen und leitet geeignete Kandidaten direkt im Tool - und damit ohne Medienbruch - an den zuständigen Fachbereich weiter. Ist ein passender Bewerber dabei, wird dieser mit Unterstützung der Erinnerungsfunktionen eingeladen. Für die dabei entstehende Korrespondenz bietet die Lösung eine Vielzahl von Vorlagen und Textbausteinen an. Auch gesetzliche Löschfristen hält das Tool automatisch ein. Stellenanzeigen können Recruiter über die Multiposting-Funktion auf unterschiedlichen Jobbörsen schalten.

Die technische Umsetzung des Employer Branding gliederte sich in drei Kernmaßnahmen: Zunächst galt es, das neue Design der Stellenanzeigen in die Recruiting-Lösung zu integrieren. Bisher gab es für sämtliche Stellenausschreibungen - ob für Auszubildende oder Manager - nur ein einziges Template, mit einem nicht veränderbaren Standard-Header. Das neue Konzept sieht nun verschiedene Testimonials mit unterschiedlichen sowie zielgruppenspezifischen Text-, Bild- und Farbkomponenten vor. Diese sollten im Bewerber-Managementsystem zudem auf Deutsch und Englisch sowie als HTML-Format und PDF verfügbar sein.

Testimonials für das Bewerber-Managementsystem

Weissenbach erklärt das Konzept, das hinter dem neuen Layout der Stellenanzeigen steckt: "Für das neue Design haben wir im Vorfeld Zielgruppen wie zum Beispiel IT/Digital oder Auszubildende definiert. Anschließend wurden passende Mitarbeiter gesucht, die die jeweilige Zielgruppe repräsentieren. Sie geben der BSH ein Gesicht." Die neuen Stellenangebote bestehen aus einem Porträtbild eines Testimonials inklusive Vorname und Position, einem persönlichen Statement, der Unternehmens- und Stellenbeschreibung sowie spezifischen Benefits. Darüber hinaus sind sie mit einer definierten BSH-Farbe hinterlegt. Aufgabe war nun, den Recruitern die Testimonials im Bewerber-Managementsystem so bereitzustellen, dass sie diese einfach auswählen und individuell bearbeiten können.

Employer Branding: Wie Sie die Unternehmensmarke schützen
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Arbeitgeber müssen reagieren, wenn sich aktive und ehemalige Beschäftigte negativ in Mitarbeiterportalen wie Kununu äußern. Hier finden Sie sieben Tipps, zusammengestellt von der Agentur Maisberger.
Tipp 1
Stellung nehmen! Wegducken und ignorieren ist keine Lösung! Nutzen Sie die Möglichkeit, wie etwa auf Kununu, zu einzelnen Bewertungen Stellung zu beziehen.
Tipp 2
Reagieren Sie zügig – aber nehmen Sie sich trotzdem die nötige Zeit. Prüfen Sie intern gründlich die Ursachen für die Bewertung und formulieren Sie Ihre Stellungnahme mit Bedacht.
Tipp 3
Individuelle Reaktion auf individuelle Kritik: Beziehen Sie sich in Ihrer Antwort explizit auf das Anliegen des Verfassers. Mit vorgefertigten Antworten gießen Sie nur Öl ins Feuer!
Tipp 4
Bewertungen wertschätzen: Jede Kritik – sofern konstruktiv – birgt für Sie die Chance, sich zu verbessern. Äußern Sie daher stets auch Ihren Dank für die Bewertung.
Tipp 5
Schuld haben nicht die anderen – die Kritik richtet sich an Sie! Fokussieren Sie sich auf die Lösung des Problems und nicht auf die Suche nach dem vermeintlichen Verursacher.
Tipp 6
Diskussionen im Netz können ausufern. Wenn ein Aufklärungsversuch aussichtslos ist, ziehen Sie einen Schlussstrich und lassen Sie sich nicht provozieren.
Tipp 7
Analysieren und monitoren! Je mehr Sie die Stimmen im Netz im Blick haben, desto besser können Sie sich ein Bild von der öffentlichen Meinung zu Ihrem Unternehmen machen.

Die zweite wesentliche Aufgabe bestand darin, die Stellenliste, das Bewerber-Cockpit und das Online-Bewerbungsformular an das neue Corporate Design der BSH-Website anzupassen. MHM HR musste dazu die Gestaltung von Buttons und Navigationsfunktionen der BSH-Group-Website nachempfinden sowie Schriftart, Farben und erforderliche Abstände gemäß dem Corporate Design übernehmen.

Vereinfachte Bewerbungsprozesse

Zudem sollte als dritte Maßnahme auch der Bewerbungsprozess vereinfacht werden. Bisher mussten Bewerber im Online-Bewerbungsformular drei Schritte durchlaufen, bis sie zum Button "Bewerbung abschicken" kamen. Im neuen Layout sollte dies nun in nur einem Schritt möglich sein.

Im Herbst 2017 begann der Recruiting-Dienstleister in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen aus der Personalabteilung der BSH mit der Umsetzung der Maßnahmen. Bereits Ende 2017 konnten die Recruiter auf eine Reihe neuer Funktionen zugreifen: Die Stellenanzeigen lassen sich nun über ein Drop-down-Menü auswählen und flexibel gestalten. So ist es möglich, einen individuellen Einleitungssatz oder Besonderheiten der auszuschreibenden Stelle zu formulieren. Technische Restriktionen stellen eine einheitliche äußere Form sicher.

Beim Absprung des Bewerbers von der BSH-Website zum Stellenmarkt muss sich der Kandidat nun nicht mehr an eine neue Optik gewöhnen, sondern findet auf dem Stellenmarkt das Look-and-Feel der BSH wieder. Das gesamte Bewerbungsformular können Jobsuchende in einem einzigen Schritt ausfüllen. So haben sie sofort einen kompletten Überblick über die erforderlichen Dokumente und Daten. Zudem profitieren sie von der neu integrierten CV-Parsing-Funktion. Über diese lassen sich Daten aus dem Lebenslauf automatisiert in die passenden Felder im Online-Bewerbungsformular übertragen. Nachträglich kann der Bewerber trotzdem noch Änderungen vornehmen. Bewerbungen mit bereits vorbereiteten Dokumenten können innerhalb weniger Minuten abgeschickt werden.