SQL Server 2017

Mehr Linux, Docker und Python

30.05.2017 von Thomas Joos
Mit dem SQL Server 2017 macht Microsoft große Schritte auf Linux und Docker zu. Die neue Datenbankversion unterstützt mehr Plattformen und Programmiersprachen.

Microsoft beschleunigt die Bereitstellung von neuen SQL-Server-Versionen deutlich. Bis dato sind die meisten Unternehmen noch nicht einmal auf SQL Server 2016 migriert, da steht Microsoft schon kurz vor der Veröffentlichung von SQL Server 2017. Bisher war das Produkt vor allem unter den Bezeichnungen SQL Server 2016 vNext oder SQL Server vNext bekannt. Da Microsoft den offiziellen Namen SQL Server 2017 gewählt hat, wird klar, dass die neue Version noch dieses Jahr erscheinen soll - wann genau, ist derzeit aber noch nicht klar.

Die neue Datenbankversion von Microsoft soll noch in diesem Jahr herauskommen.
Foto: Tommy Lee Walker - shutterstock.com

Microsoft stellt derzeit die Vorabversion CTP2 seiner neuen Datenbankserver-Version zum Download bereit. Die CTP2 ist auf Windows-Servern installierbar, unterstützt aber auch die Installation auf Linux-Servern. Dazu bietet Microsoft interessierten Anwendern verschiedene Anleitungen und Images zur Installation. Neben der Zusammenarbeit mit Windows Server 2016 und der Installationsmöglichkeit auf Linux-Servern, bietet SQL Server 2017 weitere interessante Neuerungen. Allerdings ist bei Microsofts kommender Datenbankversion der Großteil der neuen Features klar auf Interoperabilität ausgelegt. Wie jedes neue Release, soll auch der SQL Server 2017 eine bessere Leistung als der direkte Vorgänger bieten.

Microsoft will mit SQL Server 2017 auf Basis von Linux und einem HPE ProLiant-Server einen neuen Weltrekord für den TPC-H 1-TB Datawarehouse-Workload aufgestellt, und damit den eigenen Vorgänger, SQL Server 2016, klar geschlagen haben. Ermöglicht wurde das Microsoft zufolge auch durch die neue Funktion, Non-Clustered Columnstore Indexes im laufenden Betrieb zu erstellen und zu aktualisieren, sowie die Unterstützung für Adaptive Query Processing. Der Code von Datenbankanwendungen muss dazu nicht überarbeitet werden. Der Aufbau eines Online-Indexes lässt sich in SQL Server 2017 pausieren und fortsetzen. Interessant ist das vor allem für Datenbank-Systeme, die sich über verschiedene Standorte und Länder erstrecken. Datenbankverfügbarkeitsgruppen benötigen nicht in allen Bereichen einen Cluster.

Unterstützung auch für den Betrieb auf Linux und in Docker-Containern

Microsoft arbeitete schon beim Windows Server 2016 eng mit den Entwicklern von Docker zusammen, sodass die Container-Technologie auch in das neue Server-Betriebssystem eng integriert ist. Das gilt ebenfalls für den SQL Server 2017. Die neue Version lässt sich nicht nur auf Servern mit Red Hat Linux, SUSE oder Ubuntu installieren, sondern auch in Docker-Containern. Die Container können wiederum auf Linux-Servern betrieben werden, natürlich auch auf Windows Server 2016, und sogar auf macOS X. Dazu müssen Anwender lediglich Docker für macOS X auf dem Mac installieren. SQL Server 2017 kann also problemlos in unterschiedlichen Infrastrukturen genutzt werden, auch in Private-, Hybrid- und Public-Cloud-Umgebungen, auf Basis verschiedener Betriebssysteme.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

Auf Linux-Servern lässt sich im SQL Server 2017 auch der SQL Server Agent umfassend nutzen, zum Beispiel zum Replizieren von Datenbanken über Transaktionsprotokolle, über verschiedene Server hinweg. Außerdem ist ein sogenannter Listener für Always-On-Datenbankverfügbarkeitsgruppen auf Linux-Servern verfügbar. Dadurch können Clients direkt mit dem primären Replikat arbeiten. Mit Hilfe dieser neuen Funktionen lassen sich Datenbankverfügbarkeitsgruppen auch über verschiedene Betriebssysteme hinweg replizieren.

Diese Funktionen sind auf Linux-Servern nutzbar

In der Liste der Neuerungen in SQL Server 2017 fällt schnell auf, dass sich Microsoft mit der neuen Datenbankversion vor allem auf die Unterstützung von Linux sowie der Einbindung neuer Programmiersprachen konzentriert.

Auf Linux-Servern mit SQL Server 2017 können Anwender verschiedene Images zur Installation des Datenbank-Servers nutzen. Microsoft stellt dazu Pakete für Red Hat, SUSE, Ubuntu und für Docker zur Verfügung. Auch die Installation in Open Shift und Docker Swarm ist möglich, genauso wie Failover-Clustering mit Hilfe von Pacemaker. Darüber hinaus lassen sich Datenbanken auf Linux-Servern problemlos sichern und wiederherstellen. Die Verbindung dazu kann über das SQL Server Management Studio (SMSS) auch von Windows-Rechnern aus hergestellt werden.

Die Befehlszeilentools sqlcmd, bcp und sqlpackage werden auch zur Verbindung mit Linux-Servern unterstützt, wie auch zur Ausführung direkt in Linux. Wie bereits erwähnt, unterstützt der SQL Server Agent nahezu umfassend Linux-Server mit allen Funktionen, die der Agent auch auf Windows-Servern bietet. Eine Überwachung von SQL Server 2017 auf Linux-Servern kann über ein Management Pack durch System Center Operations Manager erfolgen. In-Memory-OLTP und Columnstore ist auf Linux-Servern ebenfalls verfügbar. Auch die Komprimierung sowie die Verschlüsselung der Daten und zeilenbasierte Sicherheit sowie Datenmaskierung werden unterstützt.

Die vorhandenen Treiber und Frameworks, die für SQL-Server zur Verfügung stehen, funktionieren auf Linux-Servern genauso wie auf Windows-Servern. Natürlich kann es sein, dass einzelne Funktionen nicht ganz identisch sind, Microsoft will aber auch hier nacharbeiten. Zu den unterstützten Treibern und Frameworks gehören zum Beispiel Java, .NET, Ruby, Python und viele andere.

SQL Server 2017 unterstützt nicht alle Funktionen auf Linux

Microsoft arbeitet zwar daran, möglichst alle Funktionen in SQL Server 2017 für Linux verfügbar zu machen, die auch auf Windows-Servern funktionieren, allerdings gibt es einige Funktionen, die derzeit noch nicht funktionieren. Dazu gehören DB Mail, Alerts, FileTables, Strech DB, PolyBase, Erweiterungen von Drittanbietern, XPs, Datenbank-Spiegelung und VSS-Snapshots.

Außerdem sind die Analysis Services, Reporting Services, Integration Services, R Services, Master Data Services und Data Quality Servers derzeit nicht auf SQL-Servern verfügbar, die auf Linux installiert werden. Aber auch hier arbeitet Microsoft eigenen Angaben zufolge an Verbesserungen. Ob diese durch ein Servicepack in SQL Server 2017 einfließen, oder erst in der nächsten/übernächsten Version des SQL-Servers, ist derzeit allerdings noch nicht klar.

Python und R in Apps nutzen

Bereits seit dem Vorgänger SQL Server 2016 wird die speziell für statistische Analysen ausgelegte Programmiersprache R unterstützt. In SQL Server 2017 geht Microsoft noch einen Schritt weiter und integriert auch Python. Dadurch können Anwender den SQL Server 2017 effizienter für Anwendungen rund um Machine Learning nutzen. Die Funktion mit der Bezeichnung "Microsoft Machine Learning Services" ermöglicht es zudem, dass Python-Skripte direkt auf dem Datenbank-Server funktionieren.

Microsoft plant die Unterstützung der Programmiersprachen in allen Editionen, auch der kostenlosen Express-Edition. Durch die Unterstützung von Python lassen sich Datenbank-Server auf Basis von SQL Server 2017 auch als Datenquelle für Python-Apps und -Skripte nutzen. Außerdem kann Python-Code auch direkt in SQL-Datenbanken integriert werden. Dazu wird Python, wie bereits R, als Transact-SQL-Prozedur eingebettet. Die ausführbaren Dateien von Python befinden sich im Verzeichnis "C:\Program Files\Microsoft SQL Server\MSSQL14.MSSQLSERVER\PYTHON_SERVICES". Hier lassen sich auch Programme und Skripte starten.

Microsofts SQL Server 2017 unterstützt Python für verschiedene Einsatzzwecke.

Wird auf einem Server dieses Verzeichnis zu den Systemvariablen hinzugefügt, lassen sich an allen Stellen des Betriebssystems Python-Skripte nutzen. Microsoft integriert Python zudem auch in neuen Versionen von Visual Studio. Diese sind vollständig kompatibel mit SQL Server 2017.

Neue Version 17.x des SQL Server Management Studio

Für die Verwaltung des SQL Server 2017 steht die neue Version 17.x des SQL Server Management Studio (SSMS) zur Verfügung. Mit der neuen Version lassen sich Datenbankserver ab SQL Server 2008 bis SQL Server 2017 verwalten, auch SQL Server 2017 auf Linux-Servern. Zusätzlich können Anwender auch Datenbanken auf Basis von Azure SQL Database und Azure SQL Data Warehouse mit der neuen Version des SQL Server Management Studio managen. Die neue Version des SQL Server Management Studios kann parallel zu älteren Versionen installiert werden.

Mit der neuen Version des SQL Server Management Studios lassen sich Datenbank-Server mit SQL Server 2017 verwalten.

Mit der Version 17.x des SQL Server Management Studio lassen sich Datenbanken auf Basis von Windows- und Linux-Servern verwalten. Nutzer können das SQL Server Management Studio auf Rechnern mit Windows 7/8/8.1 und Windows 10 installieren, darüber hinaus auch auf Servern mit Windows Server 2008 R2/2012/2012 R2 und Windows Server 2016. Allerdings basiert das SQL Server Management Studio 17.x auf Visual Studio 2015. Diese Version ist noch nicht vollständig kompatibel mit Windows Server 2016. Microsoft arbeitet aber bereits an Aktualisierungen.

In der neuen Version wurde das PowerShell-Modul zur Verwaltung von SQL-Servern aus dem SQL Server Management Studio ausgelagert und in die PowerShell-Galerie integriert.

Unterstützung für Graphen zur Analyse sozialer Netzwerke

Große Teile der Daten, die nicht auf einem Datenmodell basieren, beziehungsweise die in kein Schema passen, lassen sich mit Graphdatenbanken besser verarbeiten, als mit relationalen Datenbanken. Vor allem wenn in Tabellen ganze Zeilen oder Spalten leer sind, weil sie zum Beispiel aus Quellen kommen, deren Schema nicht fest definierbar ist, spielen Graphdatenbanken oder andere NoSQL-Datenbanken ihre Stärken aus.

SQL Server 2017 unterstützt dafür direkt Graph Data. Diese Art von Daten sind vor allem in Big-Data-Analysen sinnvoll, da sich damit beispielsweise Informationen aus sozialen Netzwerken speichern und analysieren lassen. Beispiele dafür sind Beziehungen zwischen Personen, welche Produkte den Personen gefallen, in welchen Unternehmen die Personen arbeiten, wo sich die Personen zu welchen Zeiten aufhalten, an welchen Veranstaltungen sie teilnehmen, und vieles mehr.

Dazu bietet der SQL Server 2017 die zwei neuen Tabellenarten "NODE" (Knoten) und "EDGE", in denen sich solche Daten speichern lassen. Wird beim Erstellen einer neuen Tabelle die Variante "NODE" verwendet, erstellt der Datenbank-Server für jede Reihe eine NodeID. Tabellen des Typs "EDGE" stellen Verbindungen zwischen verschiedenen NODE-Tabellen her.

Neue Tabellen sollten im SQL Server 2017 bei der Analyse von Graph-Daten aus sozialen Netzwerken helfen.

Was kommt noch für SQL Server 2017?

Microsoft plant darüber hinaus ein neues Verwaltungstool für den SQL Server 2017, das in der grafischen Oberfläche Datenbanken auf Windows-Servern genauso verwalten kann, wie auf Linux-Servern und auf macOS X in Docker. Das Werkzeug soll für alle Plattformen zur Verfügung stehen und dabei eine einheitliche Oberfläche bieten. Dadurch lassen sich alle Aufgaben durchführen, die auch im SQL Server Management Studio verfügbar sind.

Fazit

Mit dem SQL Server 2017 geht Microsoft einen großen Schritt auf Linux und Docker zu. Vor allem Umgebungen, in denen Big Data-Berechnungen durchgeführt werden sollen, oder die mit Machine Learning arbeiten, profitieren von den neuen Funktionen. Es lohnt sich einen Blick auf die neue Version zu werfen, auch für Unternehmen, die im Betriebssystem-Bereich auf Linux setzen. Die neue Version hat einen klaren Schwerpunkt auf der Unterstützung alternativer Plattformen und neuer Programmiersprachen. Bezüglich der Datenbank-Engine gibt es zwar auch einige Neuerungen, ob diese aber eine Aktualisierung vorhandener Installationen zur neuen Version rechtfertigen, muss im Einzelfall getestet werden.