Daten sind heute zweifelsfrei der beste Weg, um seine Kunden zu verstehen. Sie geben unmittelbar Aufschluss darüber, was der Kunde möchte. Wer Daten sammeln sollte sie also auch gezielt auswerten. Das ist gerade für Traditionsunternehmen nicht immer einfach. Ein datengetriebenes Unternehmen muss umdenken, sich auf neue Bedürfnisse einstellen, sich neu orientieren oder sogar bestehende Strategien komplett überdenken können. Wir sind im Zeitalter des Internet of Things angekommen und jeder ist selbst Zeuge davon, wie unsere Welt zunehmend vernetzt wird und datengesteuert funktioniert.
Bei allen Bedenken und Herausforderungen müssen sich Firmenlenker einer Tatsache bewusst werden: Unternehmen die wissen, wie sie sich im digitalen Zeitalter zu einer datengetriebenen Organisation entwickeln, werden auch in Zukunft vorne mitspielen können. Wer hingegen diesen Trend verschläft, könnte schon bald von der Konkurrenz überholt werden.
Schnelle und gute Entscheidungen treffen
Während in den Medien immer von aufregenden Big-Data-Lösungen zu lesen ist, sind die wettbewerbsentscheidenden Anwendungen meist viel trivialer. Denn vor allem Geschwindigkeit und Qualität der Business-Prozesse sind heute elementar, besonders in Zeiten von operativer Business Intelligence: Sie führt zu besseren Entscheidungen im Tagesgeschäft, so dass Schwierigkeiten schneller erkannt und Korrekturmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Beispielsweise kann dies die automatisierte Wartung oder auch die Neuanschaffung einer Maschine sein.
Dauern diese Entscheidungsprozesse zu lange oder basieren sie nicht auf harten Fakten, kann das die Wettbewerbsfähigkeit, im schlimmsten Fall sogar die Existenz des Unternehmens gefährden. Hier kommen Datenbanktechnologien ins Spiel, die Reports und alle Arten von Analyseergebnissen in Echtzeit bereitstellen.
Mit Hilfe dieser Analysen erhalten Geschäftsleitung, aber auch Angestellte und Manager aus verschiedenen Abteilungen wie Marketing, Vertrieb, IT, Controlling oder Kundenservice entscheidende Einblicke, wie sie ihr Unternehmen bestmöglich führen, beziehungsweise welchen Beitrag sie dafür leisten können. Darüber hinaus werden sie in die Lage versetzt, auf unvorhersehbare Ereignisse, wie zum Beispiel eine Rückrufaktion und die daraus unmittelbar benötigte Kostenberechnung sofort zu reagieren und diese beeinflussen zu können. Datengetriebene Entscheidungen helfen hier Aufgaben auf eine Art und mit einer Geschwindigkeit zu bewältigen, wie dies bisher schlicht unmöglich war.
Sich rasant entwickelnde Technologien erhöhen die Komplexität
Die Anzahl der heute am Markt angebotenen Technologien für Datenanalysen ist überwältigend. Auf Mitarbeiter, die für Datenverarbeitung und die Umsetzung von Unternehmensanforderungen in praktikable und erfolgreiche Lösungen zuständig sind, kommt heutzutage deshalb keine einfache Aufgabe zu. In den vergangenen Jahren haben einige neu entstandene Big-Data-Technologien Fahrt aufgenommen. Da ist es zweifellos schwierig, den Überblick zu behalten. Welche Lösungen sind die Richtigen für die eigenen Anforderungen? Welche nicht? Analysten sagten vor einiger Zeit sogar voraus, dass neue Technologien wie Hadoop, Spark oder NoSQL-Systeme die altbekannte Welt der relationalen Datenbanken komplett überflüssig machen und den Markt revolutionieren würden.
Mittlerweile ist diese Meinung aber schon wieder passé. Es wird jedoch zunehmend ersichtlich, dass eine Software-Plattform allein nicht die universelle Lösung für alles bieten kann. Zukünftig wird es nicht mehr den einen Hersteller geben, der den Datenmanagement-Markt dominiert. Die Entwicklung geht stattdessen in Richtung eines heterogenen Datenmanagement-Ökosystems mit vielen verschiedenen Technologien und Anbietern. Ein Blick in die eigene IT-Infrastruktur zeigt häufig bereits, welche verschiedenen Datenverarbeitungslösungen im Einsatz sein können. Angefangen von preiswerten skalierbaren Datenspeichersystemen und NoSQL-Technologien über Streaming-Lösungen bis hin zu Datenvirtualisierungs- beziehungsweise Integrationstools sowie Business Intelligence-Applikationen.
Ich behaupte, dass Sie überall Spezialisten finden, die sagen, sie könnten ein bestimmtes Datenproblem besser lösen als andere. Und für die Firmen als Nutznießer dieser Konkurrenzsituation sind das gute Nachrichten. Mehr Spezialisierung und Wettbewerb bedeuten auch gleichzeitig bessere Lösungen.
Aber was bedeutet das alles für SIE?
Als Nutzer dieses immer komplexer werdenden Hybriddaten-Ökosystems stehen Sie vor einer immensen Zahl von Herausforderungen. Die IT-Landschaft wird immer vielschichtiger. Es kommen in immer schnellerem Tempo neue Produkte und Technologien auf den Markt. Cloud-Umgebungen bieten zunehmend Möglichkeiten, immer mehr Datenquellen anzubinden und Anwender darauf zugreifen zu lassen. Hinzu kommen weitere neue Entwicklungen und Geschäftsmodelle, die Ihre Aufgabe nicht gerade erleichtern.
Über kurz oder lang werden Sie sich der Herausforderung stellen und auf die sich verändernden Anforderungen reagieren müssen. Damit einher geht die Tatsache, dass Sie ihre Organisation von innen und außen verändern müssen. Die folgenden drei Tipps sollen Ihnen bei der Herangehensweise helfen:
1. Best-of-Breed-Lösung wählen
Es ist heutzutage wichtiger denn je, sich für eine Best-of-Breed-Lösung zu entscheiden. Folgen Sie der Philosophie, nicht die eine Komplettlösung, sondern die für jeden Anwendungsbereich bestmögliche Lösung zu finden. Verlassen Sie sich nicht blind auf Hersteller, die angeben, eine Gesamtlösung für all Ihre Herausforderung zu haben. Recherchieren Sie im Einzelfall über die geplante Lösung, vergleichen Sie und bewerten Sie die Ergebnisse anhand einer Checkliste. Testen Sie am besten mehrere Alternativen direkt in Ihrem Haus. Wählen Sie im Anschluss genau die Lösung, die für Ihre Herausforderung am besten geeignet ist. Der Versuch, alles in eine Einheitslösung zu pressen, bringt in der Regel nicht den gewünschten Erfolg.
2. Nahtlose Integration
Stellen Sie sicher, dass die Systeme und Anwendungen schnell und einfach in Ihr Daten-Ökosystem integriert werden können. Projekte sollen innerhalb von Wochen oder Monaten und nicht erst in Jahren umgesetzt sein. Wenn es zu lange dauert, finden Sie sich vielleicht in einer anderen Welt wieder, in der die Antwort auf ihr Problem bereits veraltet, überflüssig oder falsch sein kann. Unternehmen können es sich einfach nicht leisten, länger zu warten. Daher sind gute Architekturen und einfach bedienbare und betreibbare Lösungen die erste Wahl.
3. Agilität ist Trumpf
Bleiben Sie immer beweglich und flexibel. Das Technologierad dreht sich schneller als je zuvor. Treffen Sie Entscheidungen, die Sie in Zukunft nicht daran hindern, neue Lösungen einzuführen – Lösungen, die es aufgrund Ihrer Skalierbarkeit ermöglichen, immer mehr und unterschiedlichere Anwendungen zu bedienen. Hören Sie Ihren Kunden genau zu, direkt sowie indirekt und vermeiden Sie strikt feste Bindungen an bestimmte Technologien oder Lieferanten.
Das heutige Zeitalter von Business Intelligence und Big Data ist auf den ersten Blick oft verwirrend, komplex und unbekannt. Wenn Sie Ihr Unternehmen jedoch fit machen wollen für die Zukunft, sollten Sie sich auf jeden Fall mit diesen Themen befassen und ihnen eine strategische Wichtigkeit verleihen. Gegebenenfalls sogar durch neue Strukturen in Ihrer Unternehmensorganisation wie beispielsweise einem Business Intelligence Competence Center (BICC) oder gar einem Chief Data Officer in der Geschäftsführung.
Nehmen Sie das Thema Daten und Analysen ernst. Denn es ist nicht nur eine Herausforderung, sondern wird Ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen. Organisieren Sie ein Expertenteam, das in Ihrem Unternehmen Potentiale entdecken, Lösungen umsetzen und die bestmöglichen Technologien auswählen kann. Versuchen Sie zudem Ihr Unternehmen intern mit den richtigen Projekten zu optimieren und darüber hinaus vielleicht sogar komplett neue Geschäftsfelder zu identifizieren.
So müssen Sie keine Bedenken haben, vom Thema Big Data getrieben zu werden, sondern werden selbst zu einem datengetriebenen Unternehmen. (haf)