Welche Fähigkeiten in Zukunft gefragt sind

10 Skills für die Arbeitswelt von morgen

06.11.2023 von Rudi Bauer
Das Skillset, das wir künftig benötigen, um beruflich erfolgreich zu sein, verändert sich - und das branchenübergreifend. Auf diese zehn Fähigkeiten kommt es besonders an.
Es geht um Tools, es geht um Daten, es geht um KI – und nur wenn sich Mitarbeiter der Herausforderung stellen, sich mit diesen Themen zu beschäftigen, haben sie künftig gute Jobchancen.
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Welche Fähigkeiten sind es genau, die in dieser digitalisierten Welt immer wichtiger werden und welche werden möglicherweise komplett obsolet? So könnte die Skill-Roadmap für die Zukunft aussehen.

1. Keine Angst vor digitalen Tools: Wer sie richtig beherrscht, kann nur gewinnen

In einer technologisierten Welt ist es die wohl wichtigste Kompetenz von Mitarbeitern, diese Technologien auch zu beherrschen. Es wird nicht darum gehen, automatisierte Prozesse einfach selbstständig arbeiten zu lassen, sondern zu wissen, wie man sie am besten und effizientesten für sich selbst und den wirtschaftlichen Fortschritt eines Teams oder Unternehmens einsetzt.

Diese Fähigkeiten sind längst nicht mehr auf technische Berufe beschränkt, sondern dringen auch in andere Bereiche wie Marketing, Gesundheitswesen und Bildung vor. Das vertiefte Verständnis digitaler Technologien ermöglicht nicht nur effizientere Arbeitsweisen, sondern ist auch von entscheidender Bedeutung, um in der heutigen Arbeitswelt relevant zu bleiben.

2. Daten sind das Gold unserer Zeit: Ihren Wert erkennen und sie gezielt einsetzen

Daten sind heute zu einer der kostbarsten Ressourcen unserer Zeit geworden. Sie bilden das Fundament, auf dem moderne Unternehmen aufbauen und gedeihen. Die Fähigkeit, Daten nicht nur zu sammeln, sondern auch zu verstehen, zu analysieren und aus ihnen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil geworden, der über Erfolg und Misserfolg auf dem Markt entscheiden kann.

Daten sind weit mehr als nur Zahlen und Fakten; sie sind das Bindeglied zwischen den Rohinformationen und den strategischen Entscheidungen eines Unternehmens. Die Fähigkeit, diese Daten zu dekodieren und in wertvolle Einblicke umzuwandeln, ist zu einer Kernkompetenz geworden, die Führungskräfte und Fachkräfte gleichermaßen beherrschen müssen.

3. KI ist nicht Skynet: Künstliche Intelligenz als Partner sehen

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) haben zweifellos bereits eine transformative Wirkung in verschiedenen Bereichen entfaltet, und ihr Potenzial zur Veränderung ist noch längst nicht ausgeschöpft. Von der Gesundheitsversorgung, wo sie bei der Diagnosestellung und der Medikamentenentwicklung eingesetzt werden, über die Fertigungsindustrie, wo sie die Effizienz und Qualität der Produktion verbessern, bis hin zur Kundenservicebranche, wo sie personalisierten Support bieten, sind die Anwendungen von KI und ML vielfältig und tiefgreifend.

Sie sind in der Lage, Menschen anstrengende und vor allem repetitive Arbeiten abzunehmen, so dass diese sich in ihrer persönlichen Entwicklung in Zukunft viel stärker auf anspruchsvollere, strategische oder zwischenmenschliche Aufgaben konzentrieren können.

4. Angriffe gehören immer mehr zur Tagesordnung: Cybersecurity-Kenntnisse

Die zunehmende Frequenz von Cyberangriffen hat die Bedeutung des Schutzes von Daten und Systemen in den Vordergrund gerückt. Cybersecurity-Spezialisten sind die Hüter der digitalen Welt, die den Schutz und die Integrität von Daten und Systemen gewährleisten. Ihre Rolle wird in einer Welt, in der digitale Informationen immer wertvoller werden, zunehmend unverzichtbar.

Weil Angriffe aber über Methoden wie Social Engineering auch immer öfter direkt auf nicht-technische Mitarbeitende gerichtet sind, können Bewerber ihr Potenzial steigern, indem sie grundlegende Kenntnisse im Bereich Cybersicherheit vorweisen. Die meisten Unternehmen bieten hierzu mittlerweile proaktiv kostenlose (meist sogar verpflichtende) Schulungen an - es lohnt sich also durchaus, solche Angebote wahrzunehmen, auch um das eigene Humankapital zu steigern.

5. Über den Tellerrand blicken: Remote Work und virtuelle Zusammenarbeit

Die COVID-19 Pandemie zwang Unternehmen weltweit dazu, rasch auf Remote-Arbeit umzusteigen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen und gleichzeitig den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Dabei wurde deutlich, dass die nahtlose Zusammenarbeit und Kommunikation in einer digitalen Umgebung nicht nur möglich, sondern auch äußerst effektiv sein können. Die Bedeutung dieser Veränderung erstreckt sich jedoch weit über die Pandemie hinaus.

Sie haben einen tiefgreifenden Wandel in der Arbeitskultur ausgelöst und die Art und Weise, wie Unternehmen operieren, grundlegend beeinflusst. Mitarbeiter, die bereit sind, über den Tellerrand ihrer eigenen Heimat hinauszublicken und auch remote für Unternehmen in einer anderen Stadt (oder sogar einem anderen Land) zu arbeiten, erhöhen ihre Chancen auf den Traumjob deutlich.

6. Flexibel bleiben: Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit

Die stetige und rasant voranschreitende technologische Entwicklung in unserer Zeit erfordert von uns eine besondere Kompetenz: Anpassungsfähigkeit. Es ist vor allem wichtig, sich zügig auf neue Situationen und Technologien einzustellen. Anpassungsfähigkeit ist das Werkzeug, mit dem wir den Herausforderungen der modernen Welt begegnen können. Sie ermöglicht es uns, sich ständig ändernden Anforderungen und Gegebenheiten anzupassen und unser Wissen und unsere Fertigkeiten kontinuierlich zu aktualisieren. Ohne diese Fähigkeit riskieren wir, den Anschluss zu verlieren und zurückzubleiben.

7. Den Algorithmen einen Schritt voraus sein: Kreativität und Innovation

Kreativität und Innovationsfähigkeit sind unbestreitbar menschliche Qualitäten, die sich nur schwer automatisieren lassen. Ein Algorithmus kann noch so smart sein, am Ende schafft er Neues, indem er es aus bereits existierenden Daten (Ideen, Konzepten usw.) zusammensetzt. Etwas nie dagewesenes, kreatives und disruptives zu erschaffen, ist so aber nicht möglich.

Und den Treibstoff dazu kann nur der Mensch liefern. Gefragt ist die Fähigkeit, neue, andersartige Ideen zu kreieren, sie in die Realität umzusetzen und in greifbare Lösungen zu verwandeln. Innovatoren sind so in der Lage, bestehende Prozesse zu optimieren und neue Wege zu finden.

8. Kommunikation: Empathie und emotionale Intelligenz

Die Fähigkeit, empathisch zu sein, effektiv zu kommunizieren und zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, bleibt zeitlos und unverzichtbar. Die sozialen und emotionalen Kompetenzen spielen eine zentrale Rolle in unserer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Empathie ermöglicht es, authentische Verbindungen in einem virtuellen Umfeld herzustellen. Effektive Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung von Problemen und zur Förderung einer positiven Arbeitsatmosphäre.

9. Stress lass nach: Gesundheit und Wohlbefinden

Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung der physischen und mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz deutlich gemacht. Während die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben heute immer mehr verschwimmen und berufliche Belastungen zunehmen, sind Fähigkeiten zur Stressbewältigung und zur Förderung des Wohlbefindens von entscheidender Bedeutung. Menschen mussten lernen, mit den Veränderungen und Unsicherheiten umzugehen, gesunde Arbeitsgewohnheiten zu entwickeln und für ihre mentale Gesundheit zu sorgen.

Unternehmen haben erkannt, dass die Förderung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter eine Priorität ist, um Produktivität und Teamdynamik zu erhalten. Diese Fähigkeiten zur Stressbewältigung und zum mentalen Wohlbefinden bleiben auch nach der Pandemie unverzichtbar.

10. Digital kommunizieren: Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten

In einem von Videokonferenzen, E-Mail-Kommunikation und verteilten Teams geprägten Arbeitsalltag gewinnen die Fähigkeiten, Ideen klar und überzeugend zu präsentieren sowie effektiv zu kommunizieren, enorm an Bedeutung. Über einen Bildschirm müssen wir Gesagtem in der Regel deutlich mehr Nachdruck verleihen, damit unser Gegenüber es auf die gewünschte Weise wahrnimmt und sich nicht einfach bei ausgeschalteter Kamera einen Kaffee kocht, während unsere Ideen ins Leere laufen.

Diese Fertigkeiten beeinflussen in Zukunft maßgeblich, wie Informationen ausgetauscht, Verbindungen hergestellt und Entscheidungen getroffen werden. Gerade in virtuellen Teams, in denen Mitglieder möglicherweise an verschiedenen geografischen Standorten arbeiten, wird eine klare Kommunikation besonders wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu fördern.

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