iOS vs. Android

Wie lange kann Apple den Tablet-Markt noch dominieren?

22.08.2011 von Diego Wyllie
Auf dem Tablet-Markt gibt es heute einen klaren Sieger: Apple. Doch wenn Google seine Hausaufgaben richtig macht, könnten Android-Tablets das iPad bereits in naher Zukunft überholen.

Nachdem der Börsenwert von Apple Anfang August auf 335 Milliarden US-Dollar angestiegen ist, wurde aus dem einstigen elitären Nischenhersteller der wertvollste börsennotierte Konzern der Welt. Den ersten Platz im Ranking der reichsten Unternehmen musste, zumindest vorübergehend, der US-amerikanische Mineralölkonzern Exxon Mobil abtreten. Am Erzrivalen Microsoft, sowie an anderen Branchenriesen wie HP und Dell ist die Jobs-Company bereits letztes Jahr vorbeigezogen.

Mit dem Rückzug von HP/webOS bahnt sich im Tablet-Markt ein Rennen zwischen Android und iOS (Sorry RIM) an.

Die Hauptrolle in dieser Erfolgsgeschichte spielen die Verkaufsschlager iPhone und iPad, die dem Hersteller immer wieder zu neuen Gewinn- und Umsatzrekorden verhelfen. Mit seinen Kultgeräten ist es Apple in weniger als fünf Jahren gelungen, den Mobile-Markt auf den Kopf zu stellen und damit ein neues Zeitalter in der IT-Geschichte einzuleiten. In der so genannten Post-PC-Ära dreht sich nun alles um Smartphones und Tablets. Die ewige Debatte lautet jetzt nicht mehr "PC. vs. Mac”, sondern "iOS vs. Android”. Denn Google scheint auf diesem explorierenden Markt ebenfalls nicht zu stoppen zu sein. Im letzten Quartal 2010 stand Android zum ersten Mal an der Spitze der Smartphone-Liga. Laut aktuellen Marktstudien führt Googles Plattform in diesem Segment weiterhin mit großem Abstand. Bei den Tablets hat Apple nach wie vor die Nase vorn, verliert allerdings immer mehr Marktanteile an Android. Auch wenn es den einen iPad-Rivalen noch nicht gibt, so ist der globale Marktanteil des iPads von über 90 Prozent auf rund 60 Prozent gesunken.

iOS zeigt den Weg auf

Für den durchschlagenden Erfolg, den Apple seit Einführung des iPhones im Jahr 2007 feiert, ist nicht zuletzt das mobile Betriebssystem verantwortlich, das hinter dem schönen Design der Produktlinien iPhone, iPod Touch und iPad steckt. Basierend auf Mac OS X, einem Unix-Derivat, hat Apple mit iOS eine Lösung geschaffen, die Hardware, Betriebssystem und Apps nahezu perfekt integriert. Mit "Cocoa Touch” stellt Apple zudem ein mächtiges Applikations-Framework für Entwickler zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht, das volle Potenzial aus iOS herauszuholen. Native Anwendungen werden dabei unter Verwendung von Objective-C realisiert, einer bis vor wenigen Jahren eher exotischen Sprache, die fast ausschließlich von Mac-Entwicklern eingesetzt wurde.

Auf der anderen Seite setzt Android für seine Programmierschnittstellen auf eine der meistverbreiteten und beliebtesten Programmiersprachen: Java. Das Android-System basiert auf dem Linux Kernel 2.6. Als Laufzeitumgebung dient dabei die "Dalvik Virtual Machine”. Diese führt Programmcode, der für eine Java Virtual Machine (JVM) übersetzt wurde, nach entsprechender Konvertierung in seinem eigenen Bytecode-Format aus. Das heißt, Entwickler können die meisten Hauptfunktionen von Java und die gleichen Tools verwenden, mit denen sie schon vertraut sind. Das Android SDK liefert ihnen alle nötigen Tools und APIs für die Realisierung nativer Apps. Aufgrund der Plattformunabhängigkeit der Java-Plattform können sie dabei sowohl unter Windows als auch unter Linux oder Mac arbeiten. Bei der Entwicklung von iOS-Anwendungen ist indes ein Mac-Rechner zwingend erforderlich. Als Entwicklungsumgebung darf hier ausschließlich Apples eigene Lösung, "Xcode”, verwendet werden.

Proprietäre vs. Open-Source-Software

Ein weiterer, wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Plattformen betrifft deren Lizenzierung. Bei Apples mobilem Betriebssystem handelt es sich um eine proprietäre Software-Lösung, die mit zahlreichen Software-Patenten geschützt ist - was einen heftigen Patentstreit auf dem Mobil-Markt ausgelöst hat. Entscheidend dabei ist, dass Apple die absolute Kontrolle über jeden einzelnen Aspekt seiner Plattform ausübt.

Honeycomb-Apps
Touchdown for Tablets
Die App (kostenlose Testversion) von Nitrodesk synchronisiert E-Mails, Kontakte, Kalendereinträge und Aufgaben mit Ihrem Exchange-Server und stellt sie in einer übersichtlichen Form dar. Dank Anhangs-Verschlüsselung, Diebstahlschutz und SSH wird ein größtmöglicher Schutz geboten.
Touchdown for Tablets
Die moderne Benutzeroberfläche erlaubt ein schnelles und effektives Arbeiten mit der Anwendung und ist für Tablets optimiert. Filter, Kategorien und verschiedene visuelle Darstellungen vereinfachen den Umgang mit wichtigen Informationen.
Fuze Meeting
Die kostenlose Anwendung von FuzeBox erlaubt hochauflösende Videokonferenzen und Collaboration-Szenarien aus der Cloud.
Fuze Meeting
In der Tablet-optimierten Version wurde die Bildschirmansicht in mehrere Fenster unterteilt und erlaubt so, Gesprächspartner und gemeinsam bearbeitete Dokumente im Auge zu behalten.
Due Today
Die 2,13 Euro teure App von Lakeridge Software unterstützt den Tablet-Besitzer dabei, sein Leben besser zu organisieren – streng nach der Methode Getting Things Done (GTD). Zu diesem Zweck kann man Erinnerungen einstellen und Aufgaben filtern. Außerdem synchronisiert die App mit dem Dienst ToodleDo.
Teamviewer
Mit der kostenlosen App TeamViewer kann man vom Tablet aus Freunden oder Familienmitgliedern bei PC-Problemen helfen. Daneben ist das Programm aber auch dafür geeignet, wenn Sie von unterwegs aus auf Ihren eigenen Computer oder Mac zugreifen möchten, etwa um Dokumente zu bearbeiten oder Programme zu nutzen.
Flighttrack
Die 3,55 Euro teure App von Mobilata gibt Auskunft über die aktuellen Flüge von über 14.000 Fluglinien. Zu den über 4000 Flughäfen stehen außerdem noch wichtige Informationen zur Verfügung. Auf einer Karte wird neben der Flugroute auch noch die Wettervorhersage dargestellt.
Flighttrack Widget
Ein dazugehöriges Widget hält Nutzer auf dem Homescreen auf dem Laufenden und informiert etwa über Verspätungen.
Datei Manager HD
Im Gegensatz zum iPad (und iOS generell) kann der Nutzer eines Android-Tablets wie auf einem PC auf sein Dateisystem zugreifen. Dies ermöglicht es ihm, die Daten an speziellen Orten abzulegen, zu sortieren oder gezielt zu löschen. Mit dem kostenlosen Datei Manager HD kann man dabei nicht nur den kompletten Bildschirm ausnutzen, die App greift sogar auf angeschlossene externe Speicher zu.
Citrix Receiver
Citrix Receiver ermöglicht den mobilen Zugriff auf Citrix-basierende Anwendungen - was angesichts der relativ großen Tablet-Bildschirme durchaus praktikabel ist.
Accuweather
Die kostenlose App präsentiert auf Basis der GPS-Position des Tablets oder einen eingetragenen Ort die aktuelle Wetterlage mit zahlreichen Details (UV-Werte, Windstärke, Niederschlag etc.) sowie eine Vorhersage für die nächsten Tage - auf Wunsch mit originellen Animationen.
Accuweather Widget
Passend zur App gibt es noch das dazugehörige Widget mit komprimierten Informationen für den Homescreen.
Tasks To Do
Die 1,89 Euro teure App von Dr. Achim Leubner hilft Tablet-Nutzern bei der Verwaltung ihrer Aufgaben, etwa durch Erinnerungen, die Möglichkeit der Kategorisierung, wiederholende Aufgaben, Spracherkennung, Widgets für den Homescreen und vieles mehr.
Evernote
Die kostenlose Anwendung erlaubt es dem Nutzer, seine Einfälle in Form von kurzen Texten, Sprachmemos oder Bildern auf dem Tablet festzuhalten...
Evernote
Die Daten werden nicht nur in der Cloud gespeichert und stehen anschließend auch auf dem Smartphone, Desktop-PC oder Mac zur Verfügung - unter anderem in einer kalendarischen Übersicht.
Catch Notes
Mit Catch Notes kann man nicht nur einfach Notizen auf dem Android-Tablet festhalten, die kostenlose Anwendung hält auch geschossene Fotos (mit Ortsdaten), Bilder etc. fest und synchronisiert sie kostenlos zu Catch.com (Anmeldung erforderlich).
Quickoffice Pro HD
Die 14,14 Euro teuere Büro-Suite ermöglicht die Nutzung Microsoft-Office-kompatibler Anwendungen auf dem Android-Tablet. Man kann mit Quickoffice HD etwa Word-Dokumente ansehen, bearbeiten und erstellen...
Quickoffice Pro HD
Ähnliches gilt für Excel-Tabellen...
Quickoffice Pro HD
und Powerpoint-Folien.
Wyse PocketCloud
Die kostenlose Anwendung von Wyse Technology erlaubt es Nutzern, über ein Android-Tablet ihren Desktop-PC zu steuern...
Wyse PocketCloud
Wie es sich für eine Business-taugliche Lösung gehört, ist die Verbindung natürlich verschlüsselt. Die Identifikation erfolgt bequem über Google-Mail-Adresse und -Passwort.
Thumb Keyboard
Die 1,75 Euro teure App bietet mehrere alternative Tastatur-Layouts für Android-Tablets. Auf diese Weise kann man etwa direkt auf Zahlen oder häufig genutzte Sonderzeichen zugreifen. Die zweigeteilte Tastatur ist besonders Daumenschreibern wärmstens zu empfehlen!

Android verfolgt einen vollkommen anderen Ansatz. Die Software ist Open-Source und stammt aus der Open Handset Alliance, einem Konsortium, das Google gemeinsam mit rund 30 weiteren Unternehmen, darunter Softwareanbieter wie eBay, Netzbetreiber wie T-Mobile und Telefónica, sowie Gerätehersteller wie Samsung, Motorola oder LG im Jahr 2008 gegründet hat. Ziel war es, dem iPhone, das rund ein Jahr zuvor auf den Markt kam, Konkurrenz zu machen. Mittlerweile gehören dazu rund 80 Firmen. Das Konsortium versucht möglichst universelle Standards für die Mobilindustrie zu schaffen und hat sich Offenheit auf die Fahnen geschrieben. So hat Google - allen voran Andy Rubin, Erfinder von Android und als VP of Engineering für die Plattform zuständig - stets versucht, sein mobiles Betriebssystem als flexible, anpassbare und quelloffene Lösung zu positionieren.

Android leidet unter Fragmentierung

Roland Fesenmayr, CEO Oxid eSales, setzt auf iPads
Foto: Oxide eSales

Doch die große Vielfalt an Hardwaremodellen und Android-Versionen, die der Open-Source-Ansatz hervorgebracht hat, führte zu einer starken Segmentierung der Android-Plattform - mit negativen Folgen sowohl für Anbieter als auch für Endanwender. "Der entscheidende Unterschied zwischen iOS und Android besteht darin, dass die iOS-Plattform nicht fragmentiert ist und, dass das Ökosystem rund um die Plattform stabil und verlässlich funktioniert” so Roland Fesenmayr, CEO von der Oxid eSales AG. Der Anbieter von E-Commerce-Lösungen aus Freiburg setzt auf iPads. "Ein Grund für die Entscheidung ist die Tatsache, dass neben dem iPad noch kein überzeugendes Android-Modell verfügbar ist” erklärt der CEO. "Der wichtigste Grund aber ist, dass wir bereits vorher unternehmensweit iPhones eingeführt hatten. Die Bedienung ist bei den Mitarbeitern bekannt und die Apps sind kompatibel”.

iPad mobiles Büro
iPad Details
Von der Office-Anwendung bis zur Bildbearbeitung - wer die passenden Apps hat, kann das Notebook getrost zu Hause lassen
PX-2556 Bluetooth-Mini-Tastatur
<p><b>Schreibhilfe</b></p> <p>Wer eine günstige Alternative zum Apple-Keyboard sucht, wird zum Beispiel bei Pearl fündig. Die Bluetooth-Mini-Tastatur fürs iPad ist sehr flach und kompakt und damit gut transportierbar. Aufgeladen wird sie praktischerweise per USB-Kabel.</p> <p>Preis: 30 Euro</p> <p>Generalkeys Bluetooth-Mini-Tastatur für iPad</p> <p><a href="http://www.pearl.de/a-PX2556-1002.shtml" >Pearl</a></p>
Compass 8949
<p><b>Aufsteller</b></p> <p>Beim Schreiben per Tastatur ist es praktisch, wenn das iPad vor einem steht. Hier hilft das Dreibein Compass weiter, mit dem sich das iPad im Hoch- und Querformat aufstellen lässt. Die gummierten Auflageflächen sorgen für Halt und vermeiden Kratzer. Es lässt sich wie ein Stativ zusammenklappen.</p> <p>Preis: 40 Euro</p> <p>Compass</p> <p><a href="http://twelvesouth.com/products/compass/">Tvelvesouth</a></p>
Seejacket Leather
<p><b>Verpackung</b></p> <p>Zu den ersten verfügbaren iPad-2-Hüllen gehört das Seejacket Leather. Es verpackt das iPad rundum in Leder, lässt aber alle Anschlüsse und Schalter frei. Die Bildschirmabdeckung kann man umklappen und als Ständer nutzen, leicht geneigt zum Tippen auf dem Schoß oder aufgestellt als Videomonitor.</p> <p>Preis: 50 Euro</p> <p>Seejacket Leather iPad 2</p> <p><a href="http://www.artwizz.de/product_info.php?info=p266_SeeJacket--Leather.html&artID=304">Artwizz</a></p>
MM 550 TRAVEL
<p><b>Multitalent</b></p> <p>Der MM 550 Travel ist ein vielseitiger und hochwertiger Bluetooth-Kopfhörer. Die geschlossene Form und aktives Noise Cancelling sorgen unterwegs für die nötige Ruhe beim Arbeiten. Außerdem dient der Kopfhörer als Headset und lässt sich einfach am USB-Port aufladen. Wer mag, kann natürlich auch Musik hören, bei Bedarf auch konventionell per Kabel.</p> <p>Preis: 350 Euro</p> <p>MM 550 Travel</p> <p><a href="http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/private_headsets_mobile_music_502417">Sennheiser</a></p>
Documentsto Go
Die Bearbeitung von Word-, Excel- oder Powerpoint-Dokumenten gehört im mobilen Büro zur Pflicht.
DocumentsToGo
Die umfassendste Lösung in diesem Bereich ist Documents To Go Premium (13,99 Euro). Die mobile Office-Suite bietet hohe Kompatibilität und weitreichende Bearbeitungsmöglichkeiten. Der Zugriff auf einige Cloud-Dienste ist ebenfalls möglich. Es gibt auch eine etwas abgespeckte <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/produktivitaet/documents-to-go/187/1006">Standardversion </a>(7,99 Euro).
Wikipanion
Mit <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/referenz/wikipanion/192/1247">Wikipanion für das iPad</a> (kostenlos) haben Sie Zugriff auf alle Wikipedia-Inhalte.
Wikipanion
Der iPad-Client ist dabei viel komfortabler als der Zugriff über die Webseite. Die App hilft bei der Internet-Recherche im Job genauso wie bei der Suche nach Hintergrundwissen zu aktuellen Vorkommnissen. Für Intensivnutzer gibt es auch noch eine Plus-Version (3,99 Euro), die unter anderem Artikel zum Offline-Lesen speichern kann.
Pages
Wenn es darum geht, ansehnliche Texte, Tabellen und Präsentationen am iPad zu kreieren, geht nichts über <a href="http://www.macwelt.de/artikel/_Ratgeber/371780/office_apps_am_ipad_nutzen/1">Pages, Numbers und Keynote</a> (je 7,99 Euro).
Pages für iPad
Sie nutzen allerdings die Formate der gleichnamigen Mac-Programme, was unter Windows ein Problem ist. Der MS-Office-Support beschränkt sich auf simple Dokumente.
Good Reader
<a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/produktivitaet/good-reader/187/878">Good Reader for iPad</a> bietet eine komfortable Verwaltung von Dokumenten auf dem iPad (3,99 Euro).
Top-Apps aus dem App-Store: goodreader
Die App kann sich mit sehr vielen Serverarten und Cloud-Diensten verbinden, um Dokumente auszutauschen, und kann viele der lokal gespeicherten Dokumentformate anzeigen. Der leistungsfähige PDF-Viewer erstellt sogar Notizen und Markierungen.
TheEarlyEdition
Ein RSS-Reader wie <a href="http://itunes.apple.com/de/app/the-early-edition/id363496943?mt=8">The Early Edition</a> hilft dabei, unterwegs schnell und umfassend informiert sein (3,99 Euro).
TheEarlyEdition
Die App stellt Feeds aus diversen Quellen im Stil einer Zeitungsseite zusammen, wobei man mit Rubriken für Übersicht sorgen kann. Eine einfache, schnörkellose Alternative ist <a href="http://itunes.apple.com/de/app/newsrack/id288815275?mt=8">News Rack</a>. Wer sich lieber an Bildern orientiert, wird <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/nachrichten/pulse-news-reader/190/1089">Pulse</a> mögen.

Wie Fesenmayr erklärt, gibt es im Gegensatz zu iOS nicht eine Android-Plattform, sondern verschiedene Versionen, was unter anderem zu einem längeren Update-Prozess führe: "Die Neuerungen werden von Google bereitgestellt und die Händler geben sie an die Kunden weiter. Bei Apple erhalten Anwender die Updates direkt.”

Otto-Normalverbraucher will ein iPad

Unix oder Linux, Objective-C oder Java, Closed-Source oder Open-Source. Das sind zentrale Themen, die beide Plattformen stark voneinander differenzieren und die für die Industrie von großer Bedeutung sind. Unternehmen, die auf dem Mobile-Markt agieren, müssen sich mit solchen Fragen ausführlich auseinandersetzen. Für Geeks und "Prosumers” können solche Punkte auch interessant sein und bei der Kaufentscheidung unter Umständen eine Rolle spielen. Doch der Otto-Normalverbraucher weiß mit solchen Begriffen nichts anzufangen. Dass Android beispielsweise eine offene Plattform ist oder, ob im Apple App Store strenge Zulassungsregeln gelten oder nicht, dürfte die meisten Tablet-Anwender wenig interessieren.

Produktivity-Apps
Productivity-Apps fürs iPad 2
Mit diesen Apps holen Sie noch mehr aus Ihrem Apple-Tablet.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Numbers
Numbers - das Excel-Pendant von Apple
Wunderlist HD
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Wunderlist HD listen
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.

So belegt zum Beispiel eine aktuelle Studie des Analystenhauses Bernstein Research, über die das Technologie-Blog "AllThingsD" berichtet hat, dass die Mehrheit der befragten Endverbraucher nicht irgendein Tablet möchte, sondern ein iPad. Bei der Kaufentscheidung seien spezielle Einzelfunktionen oder eine bestimmte Hardware-Spezifikation weniger relevant. "Die Hardware-Spezifikation spielt - ausgenommen die Akkulaufzeit, die beim iPad von den anderen Herstellern bisher sowieso nicht zu toppen ist - eine sehr untergeordnete Rolle”. kommentiert Fesenmayr. "Zudem haben Features auf beiden Plattformen eine sehr kurze Halbwertszeit. Gute und wichtige Funktionalität fließt schnell auch in die jeweils andere Plattform ein”. Nach Angaben des Experten sei vielmehr eine nachhaltige und langfristige Strategie der Hersteller wichtig, die die Kompatibilität von Apps und das neueste OS über Jahre hinweg garantiert.

Apple punktet mit großer Investitionssicherheit

Den Sourcecode von Android Honeycomb hat Google vorerst nicht publik gemacht. Vielleicht muss Android-Erfinder Andy Rubin “Open” neu definieren.

Dank der abgeschlossenen Natur ihrer Plattform, die aus eigener Hardware und optimal abgestimmter Software besteht - und immer wieder kritisiert wird -, kann die Jobs-Company in diesem Aspekt deutlich gegenüber den Konkurrenten punkten. Die problematische Fragmentierung der Android-Plattform, sowie der enorme Erfolgsdruck, unter dem sie steht, haben nämlich dazu geführt, dass Google teilweise einen Schlingerkurs fährt, was seine mobile Strategie angeht. Ein Beispiel: Mit der überraschenden Entscheidung, den Sourcecode für Android 3.0 "Honeycomb” - die Version, die bei den neuen iPad-Konkurrenten eingesetzt wird -, vorerst nicht publik zu machen, hat der Suchmaschinenriese zu Beginn des Jahres erneut für große Aufregung und Unsicherheit in der Branche gesorgt. Bis dato ist es immer noch unklar, ob und wann Honeycomb als Open-Source-Projekt zur Verfügung gestellt wird.

Dazu der Oxid-CEO wörtlich: "Die Voraussetzung, die Apple geschaffen hat, zieht die Entwickler an. Sie haben einen klaren Standard, sowohl bezüglich der Hardware, als auch des Betriebssystems, auf dem sie aufbauen können und sie erreichen mit ihrer App Millionen von Anwendern, ohne sich Gedanken über unterschiedliche Hardware-Spezifikationen und Release-Stände machen zu müssen.” Wie der Experte erklärt, bietet der zentrale App-Store außerdem einen guten und sicheren Vertriebskanal. "Für den Anwender bedeutet das ein großes Angebot von guter und laufend gepflegter Software und eine große Investitionssicherheit.”

Fazit

Vor der Einführung des iPhones hat wohl kein Analyst oder Marktexperte erwartet, dass Apple den ewigen Krieg gegen Microsoft jemals gewinnen und zum reichsten Unternehmen der Welt werden würde. Zwar scheint der Hersteller aus Kalifornien heute kaum zu stoppen zu sein. Doch die Geschichte könnte sich noch einmal wiederholen. Der heute klare Sieger Apple könnte zum neuen großen Verlierer werden. Denn der Mobile-Markt steckt erst in den Kinderschuhen und ist wie kaum ein anderer in ständiger Bewegung.

Bis dato verliert die Jobs-Company, auch im Tablet-Segment, Marktanteile an den neuen Erzrivalen, während einige Analysten wie IDC schon prognostizieren, dass Android-Tablets die iPads irgendwann überholen werden. Mit der neuesten, noch nicht genehmigten Übernahme der Mobilfunksparte von Motorola - mit rund 12 Milliarden US-Dollar in bar die teuerste in der Unternehmensgeschichte - beweist Google jedenfalls, dass es sich in Zukunft noch stärker für Android engagieren wird.

Wer sich in diesem spannenden Duell letztendlich durchsetzen wird, ist also noch unklar. Ein Gewinner steht allerdings schon heute fest: der Anwender. Denn der erbitterte Kampf zwischen iOS und Android fördert die Innovation, drückt die Gerätepreise und eröffnet Marktchancen für neue Produkte von Drittherstellern. Darüber können sich sowohl Android- als auch iOS-Anwender nur freuen. (mb)