Boom für Freelancer mit IT-Know-how

SAP-Spezialisten dringend gesucht

10.11.2015 von Daniela Chikato
Die Cloud, Big Data, Security und das Internet der Dinge halten in Unternehmen immer mehr Einzug. IT-Spezialisten sind deshalb stark gefragt, insbesondere SAP-Experten. Von der große Nachfrage profitieren auch Freiberufler.
  • Unternehmen können freie IT-Stellen kaum besetzen.
  • Die Projektarbeit leidet unter dem Fachkräftemangel.
  • Freiberufler lassen sich schneller einarbeiten.

Der Wandel der IT-Branche nimmt weiter Fahrt auf. Themen wie Cloud, Security, Big Data und das Internet der Dinge gewinnen zunehmend an Relevanz. Immer mehr Unternehmen sehen die Möglichkeit, mit der Cloud einen wirtschaftlichen Mehrwert zu erzielen, sind sich aber auch bewusst, dass die zunehmende Vernetzung neue Ansprüche an die Sicherheit stellt.

Der Einzug der Trendthemen in den Alltag der Unternehmen wirkt sich aber auch auf die Nachfrage nach Spezialisten aus. Waren Cloud-, Security-, Big Data- oder Machine-to-Machine-Lösungen vor wenigen Jahren noch vorrangig Zukunftsthemen für Trendsetter, stehen diese Themen und damit verbunden auch die Suche nach geeigneten Experten bei immer mehr Unternehmen auf der Agenda.

Das gilt auch für SAP-Experten. Gerade diese Trends führen dazu, dass SAP-Spezialisten noch stärker gefragt sind als zuletzt. Da die Nachfrage allerdings das Angebot übersteigt, können Stellen sowie Projekte in diesen Bereichen oft nicht zeitnah besetzt werden, was angesichts der schnellen Entwicklung der Branche zunehmend ein Problem darstellt.

Marktmonitor: Die Top Skills in IT-Projekten auf it.projektwerk.com.
Foto: projektwerk.com

Der Marktmonitor von projektwerk IT spiegelt diese Entwicklung wider. Wurden 2013 hauptsächlich Experten für die objektorientierten Programmiersprache Java gesucht, führten im ersten Halbjahr 2015 SAP-Projekte das Ranking an. Auch ein Anstieg der Cloud- und Security-Projekte ist sichtbar.

Unternehmen greifen auf Freelancer zurück

Insbesondere für Freiberufler bieten die aktuellen Entwicklungen eine Chance: Unternehmen profitieren aber nicht nur von der schnellen Besetzung vakanter Stellen und der Flexibilität der Freiberufler. Durch kürzere Einarbeitungszeiten sind Freelancer außerdem schneller produktiv als Festangestellte, was ihren Einsatz in Projekten für Unternehmen kostengünstiger macht. Ferner erfüllen sie durch ihr hochspezialisiertes und aktuelles Know-how die Forderung des Marktes nach einem hohen Grad an Spezialisierung.

So optimieren Sie Ihr Freelancer-Profil

Wenn man sich als Freelancer umorientieren und einen neuen Kunden suchen muss, stellt sich die Frage: Ist mein Profil bei Personalagenturen, Zeitarbeitsfirmen oder Personalservice-Unternehmen noch aktuell? Das Unternehmen GULP als Projektportal und Personalagentur für externe IT- und Engineering-Spezialisten weiß, was gute Freelancer-Profile ausmacht.
1. Stellen Sie Ihren Schwerpunkt heraus
Das Online-Profil eines Selbstständigen sollte einen roten Faden haben. Wenn ein Freiberufler zu viele Schwerpunkte setzt und keine klare Linie hat, ist es schwer für den Kunden oder den Vermittler, das Können herauszulesen. Keiner kann alles – meistens ist der Selbstständige auf etwas spezialisiert. Und das muss rüberkommen.
2. Beschönigen Sie nichts
Schreiben Sie keine falschen Angaben ins Profil. Auch sollten Sie nichts beschönigen, denn das weckt Misstrauen. Kennzeichnen Sie zum Beispiel ein nicht abgeschlossenes Studium als solches. Wenn Sie mehrere Monate zu Hause mit Selbststudium verbracht haben, weil Sie kein Projekt gefunden haben, ist das nicht unüblich.
3. Reduzieren Sie die Fehlerquote
Natürlich ist keiner perfekt, aber: Selbstständige sollten sich bemühen, die Anzahl der Rechtschreib-, Satzbau- und Satzzeichen-Fehler im Profil so gering wie möglich zu halten. Überhaupt ist es hilfreich, wenn das gesamte Profil ansprechend formatiert ist.
4. Projekthistorie gut ausfüllen
Die meisten Recruiter achten vor allem auf die Projekthistorie. Dort sollten alle Projekte eingetragen sein – dabei sollte das letzte oder aktuelle Projekt an oberster Stelle stehen. Folgende Angaben dürfen nicht fehlen: Zeitraum, Kunde, Rolle im Projekt, Branche, Tools und Aufgabe im Projekt.
5. Projekte verständlich beschreiben?
Selbstständige sollten ihre Projekte so beschreiben, dass es auch für jemanden einigermaßen verständlich ist. Allzu banal sollte es natürlich auch nicht sein – aber nur Abkürzungen zu verwenden, ist nicht förderlich. Ebenso wenig hilft es weiter, Skills nicht zu erwähnen im Glauben, dass das ohnehin jeder weiß.
6. Wenn Foto im Profil, dann aktuell und professionell?
Ein professionelles Bewerbungsfoto wirkt sich auf jeden Fall positiv aus. Aber es muss ein gutes und aktuelles Bild sein. GULP berichtet von Fällen, in denen biometrische Fotos, Partyfotos oder Fotos aus den 80er Jahren ins Profil gestellt werden. Generell kann ein Entwickler ein legereres Bild haben als zum Beispiel ein Projektleiter.
7. Konzentration auf die letzen Jahre?
Manche Freelancer packen zu viele alte Inhalte ins Profil. Recruiter und Kunden interessieren die aktuellen Themen – ihnen reicht es, über die letzten zehn Jahre Bescheid zu wissen. So vermeidet der Freelancer gleichzeitig, dass das Profil allzu lang und ausführlich wird und dass eine klare Linie fehlt.
8. Verfügbarkeitsdatum aktuell halten?
Das Verfügbarkeitsdatum, also der Zeitpunkt, zu dem das nächste Projekt angetreten werden kann, sollte immer wieder angepasst werden. Wenn ein Freelancer seit 1.2.14 verfügbar ist, aber es ist schon der 1.3. – dann sollte er das Verfügbarkeitsdatum auf den 1.3. stellen.
9. Stundensatz: Verhandlungsbasis ins Profil eintragen
Ein Selbstständiger sollte einen Stundensatz in sein Profil eintragen, der eine Verhandlungsbasis ist – am besten ohne Spesen. Diese Angabe brauchen Personalagenturen, um ungefähr abschätzen zu können, ob Kunde und Freelancer auch finanziell zusammen passen.
10. Kurzen Bewerbungstext schreiben?
Selbstständige können ihre Erfolgsquote erhöhen, wenn sie bei der Bewerbung auf ein Projekt nicht nur ihr Profil mitschicken, sondern in zwei bis drei Sätzen beschreiben, inwiefern sie die geforderten Kompetenzen mitbringen.

Die Zahlen

SAP-Skills wurden im ersten Halbjahr 2015 in rund 33% aller Projekte auf projektwerk IT gefordert (2012). Java-Projekte machten 27 Prozent aus (1666). Weit dahinter lagen Projekte mit Kenntnissen in SQL mit 14 Prozent (901), Oracle mit neun Prozent (558) und Linux mit knapp acht Prozent (478).

Die Zahlen basieren auf einer Auszählung aller Projekte auf projektwerk IT im ersten und zweiten Quartal 2015. (pg)