Expertengespräch

Reality-Check Green IT

12.11.2009 von Jan-Bernd Meyer
Die COMPUTERWOCHE hat IT-Verantwortliche eingeladen, um über die Bedeutung von ökologischer IT zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Weltklimaproblematik sind Politik, Wirtschaft und alle Bürger verantwortlich für ein verändertes Bewusstsein in Sachen Klimaveränderung (siehe Kasten "Ist das Klima noch zu retten?"). Auch die IT muss sich Gedanken machen, welchen Beitrag sie leisten kann, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Die COMPUTERWOCHE hat Experten aus Anwenderunternehmen und Industrievereinigungen an einen Tisch geholt, um darüber zu diskutieren, was die IT-Branche tun kann, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Green IT - ernstzunehmender Trend?

Hans-Joachim Popp, CIO für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Foto: Joachim Wendler

Die IT-Personalberatungsfirma Gulp hatte in diesem Jahr 350 IT-Experten befragt, welche IT-Trends nur Luftblasen sind und welche ernst zu nehmende Entwicklungen. Interessanterweise stufte knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) Green IT als lässlichen Hype ein. In Anbetracht der Tatsache, dass die weltweite Umweltproblematik nicht mehr von der Hand zu weisen ist, scheint dieses Ergebnis überraschend.

Hans-Joachim Popp, CIO für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., hat eine Erklärung für das scheinbare Desinteresse am Thema Öko-IT: "Es ist viel zu früh über Green IT geredet worden. Auch die Fachmedien haben alle Aspekte des Themas in der Theorie rauf- und runter dekliniert, bevor die eigentliche praktische Arbeit beginnen konnte." So sei es durchaus verständlich, dass viele das Wort Green IT "nicht mehr hören können". Dabei wäre jetzt die Zeit, mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen. Die Techniken und Lösungen zum energieeffizienten IT-Betrieb hätten vor drei, vier Jahren noch nicht zur Verfügung gestanden, als man schon intensiv darüber diskutiert habe. Tatsächlich aber sei das Thema von großer Bedeutung.

Olav Höfer arbeitet bei der E-Company, Consultants IT-Beratung AG
Foto: Joachim Wendler

Olav Höfer von der E-Company, Consultants IT-Beratung AG, sieht es ähnlich: "Früher war noch zu viel Marketing und zu wenig Konkretes".

Julien Ardisson, Vorstand des Rechenzentrums-Dienstleisters Strato Rechenzentrum AG, stimmt zu. Ökologische IT ist seiner Meinung nach nicht nur ein Trend. Vielmehr sei sie eine Notwendigkeit für IT-Verantwortliche, um ihre IT effizienter zu gestalten.

Interessantes Thema - wenig Wissen

Julien Ardisson, Vorstand des Rechenzentrums-Dienstleisters Strato Rechenzentrum AG.
Foto: Joachim Wendler

In der öffentlichen Diskussion der vergangenen Monate und Jahre fällt auf, dass Marktforscher wie Gartner und Experton kein eindeutiges Bild der Gemengelage zum Thema energieeffiziente IT zeichnen. Beide Meinungsforscher und Unternehmensberater befragten jeweils eine repräsentative Zahl von IT-Verantwortlichen nach ihrer Einschätzung zu Green IT. Tenor: Sehr wichtig! Die Frage aber, wie man Green-IT umsetzen kann, wurde oft mit Achselzucken quittiert. Experton beklagte denn auch in sehr deutlichen Worten die große Unkenntnis in deutschen Firmen, wie Green-IT-Strategien zu realisieren seien.

Thomas Leitert, CEO der TimeKontor AG und Leiter der Berliner Green IT Initiative, hat eine Erklärung für die Wissensdefizite und die vergleichsweise geringe Zahl von Unternehmen, die konsequent Green-IT-Strategien verfolgen: "Ein Grund mag sein, dass es ein politisches Thema ist. Es ist ökologisch. Es ist aber auch ökonomisch. Da kann jeder seine ganz individuellen Ansichten einbringen."

Egal, ob das Nachhaltigkeit der Produktion sei oder Ökostrom oder Rechenzentrumsoptimierung: Auf einer oberflächlichen Ebene "kann man alles in das Thema reinpacken." Genau das sei aber der Grund, warum so wenig Sachverstand vorherrsche.

Green IT - hochkomplexe Angelegenheit

"Alle finden Öko-IT prinzipiell gut", so Leitert. Hersteller seien sehr früh auf den Zug aufgesprungen und hätten die Wellegenutzt, um ihre Produkte zu vermarkten. Mehr sei lange Zeit nicht geschehen.

Thomas Leitert, CEO der TimeKontor AG und Leiter der Berliner Green IT Initiative
Foto: Joachim Wendler

Strato-Mann Ardisson bestätigt das. Die meisten Unternehmen tappten im Dunklen, was konkrete Zahlen und Fakten angeht. So gebe es viel zu wenig Wissen darüber, wie viel Energie die IT in einem Unternehmen verbrauche. Wer das aber nicht messe, könne natürlich auch keine Öko-Bilanz seines Data Centers aufstellen. Da die Einsparpotenziale verborgen blieben, agieren die Unternehmen nicht - eine Erkenntnis, die auch Experton in einer Untersuchung so formulierte.

Höfer von der E-Company fügt hinzu, die nicht klare Zuweisung von Energiekosten nach dem Verursacherprinzip sei gerade auch im gehobenen Mittelstand immer noch ein verbreiteter Grund, warum nach wie vor Ahnungslosigkeit bezüglich der Energiekosten in der IT vorherrsche.

Manche Firma ist grüner als gedacht…

Höfer bricht allerdings auch eine Lanze für IT-Verantwortliche. Viele Unternehmen seien viel grüner, als ihnen selbst bewusst wäre. Das liege daran, dass manche Aktivitäten nicht unter dem Gesichtspunkt Green IT, sondern unter Kostenaspekten erledigt wurden. Da spare man beispielsweise mit Virtualisierung viel Geld. Diese Firmen seien manchmal Vorreiter in Sachen Energieeffizienz, ohne es zu ahnen.

Leitert, Chef der Berliner Green IT Initiative, unterstreicht das. Viele IT-Leiter seien geradezu beleidigt, wenn man sie auf das Thema anspreche. Im Zuge der ständigen Erneuerungen in der IT gehörten viele Aktivitäten zum standardmäßigen Veränderungsprozess. Eine Serverkonsolidierung und -virtualisierung werde da nicht explizit als grüne Aktion ausgewiesen.

…denkt aber nur an Kosten

Thomas Schott, Hauptabteilungsleiter Corporate Service Center IT bei der Rehau AG+Co.
Foto: Joachim Wendler

Ein schönes Beispiel für diese These ist die oberfränkische Rehau AG. Thomas Schott, Hauptabteilungsleiter Corporate Service Center IT bei der Rehau AG&Co., schätzt das Thema Green IT nicht sonderlich hoch ein. Dabei hat gerade er beim Neubau seines Rechenzentrums grüne Strategien mit Konsequenz vollzogen und wurde dafür auch schon ausgezeichnet. Schott gehört zu den wenigen IT-Chefs, die den Energieverbrauch der IT konsequent messen - im Fall von Rehau schon seit 18 Jahren. Für ihn ist vieles Business as usual und dient der Kostenoptimierung, was andere unter das Rubrum Green IT einsortieren würden.

Schott berichtet, Budgetdiskussionen verliefen bei der Rehau AG, einem inhabergeführten Unternehmen, immer hart. "Wir haben uns deshalb früh entschieden, Virtualisierung einzusetzen, weil da Kosteneffekte zu erzielen sind. Da spart man richtig Geld." Nicht Green IT stand als politisch korrektes Thema im Vordergrund, sondern Einsparpotenziale.

Auch beim Neubau des Rechenzentrums hätte die Kostenthematik im Vordergrund gestanden und die Frage, wie IT effizienter werden könne. "Da haben wir ganz selbstverständlich auch grüne Techniken wie freie Kühlung, Kalt-Warmgänge, Wärmedämmung etc. eingeführt."

Richtig viel Geld gespart

Schott rechnet vor, dass sein IT-Team bei Rehau mittlerweile 170 Windows-Linux-Server virtualisiert hat. "Damit sparen wir rund 600.000 Euro an Fremdkosten, also an weiteren Investition, an Wartungskosten etc." Zudem habe Rehau so die Personalkosten halbiert.

Zuletzt realisierte der IT-Mann die Virtualisierung der gesamten SAP-Landschaft auf Intel-Bladesysteme. Zuvor war das auf HP-Superdomes oder IBM-Power-Systemen bewältigt worden. "Wir sparen heute bedeutend bei der Anschaffung und im Betrieb."

Verantwortung für die Kinder

Gudrun Speer, Leiterin Infrastruktur-Management beim Flughafen Berlin und dort für das Thema Green-IT zuständig.
Foto: Joachim Wendler

Nicht jeder IT-Verantwortliche denkt beim Thema Green-IT nur an die Kosten. Gudrun Speer, Leiterin Infrastruktur-Management beim Flughafen Berlin und dort für das Thema zuständig, sagte: "Für uns bedeutet Green IT auch ganz bewusst der Wunsch, auf diese Weise den Kohlendioxidausstoß zu senken. Das ist für uns eine wesentliche Motivation beim Thema Green IT."

Die Frage, ob man in Zeiten der Wirtschaftskrise aus Überzeugung im Rechenzentrum grün sein könne, beantwortete Speer mit einem überzeugten Ja: "Wir sind alle Menschen und sollten an der Umwelt interessiert sein." Den Einwand, was ihr Controller zu solch einer Feststellung sagen würde, beantwortet Speer schlicht mit: "Er ist auch nur ein Mensch", womit sie allgemein zustimmendes Lachen erntet. "Wir sind verantwortlich für unsere Kinder und Kindeskinder".

Wertvoll aber schwachsinnig?

Da Ökologie und Ökonomie in der IT keinen Gegensatz darstellen, fand Popp besonders klare Worte: "Es kommt ja wohl nur relativ selten vor, dass man eine ökologisch wertvolle IT aufbaut, die aber ökonomisch schwachsinnig ist". Deshalb müsse das Thema nicht weiter gestresst werden. Auch hierfür gab es heitere Zustimmung.

Lohnt Green IT als Kostensenker?

Ganz unwichtig scheint die Frage dennoch nicht, da in vielen Unternehmen die Meinung vorherrscht, angesichts des geringen Beitrags zur Kostensenkung müsse man nicht in eine saubere IT investieren. Immerhin gibt es Berechnungen, die Energiekosten der IT eines Unternehmens machten im Schnitt lediglich rund zwei Prozent der Gesamtenergiekosten aus. Da stellt sich schon die Frage, wie attraktiv es für einen Controller ist, diese zwei Prozent durch Green-IT-Strategien vielleicht auf 1,5 Prozent zu drücken?

Ardisson vom IT-Dienstleister Strato macht nachvollziehbar eine ganz andere Rechnung auf. Das Geschäftsmodell von Strato ist die Bereitstellung von Rechenleistung, Rechenzentren sind im Kern die Produktion seines Unternehmens. Entsprechend falle der Löwenanteil der Energiekosten in den Data Centers an. Natürlich, so Ardisson, "sieht das in der metallverarbeitenden Industrie ganz anders aus." Die kolportierten zwei Prozent müssten also stark relativiert werden nach dem jeweiligen Betätigungsfeld eines Unternehmens.

Ist das Klima noch zu retten?

Die Klimaveränderung wird die Menschheit Unsummen kosten. Das ist jetzt schon klar. Die Frage ist, wie viel genau.

Lord Nicholas Stern, ein angesehener Wissenschaftler aus Großbritannien, hatte es 2006 in dem von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen und nach ihm benannten Stern-Report auf den Punkt gebracht: Wenn die Menschheit ihr Verhalten in Sachen Klimaschutz nicht sofort ändere, koste sie das pro Jahr künftig 5,5 Billionen Euro. Das war ein Wort. Stern hatte das getan, was mittlerweile viele fordern: In die Gesamtrechnung der industriellen und wirtschaftlichen Produktion müssten auch diejenigen Ausgaben gerechnet werden, die durch die Folgen der Umweltverschmutzung und die weltweite Klimaveränderung entstehen. Seine wissenschaftliche Untersuchung "Die Ökonomie des Klimawandels" schlug bei den Regierungen weltweit ein wie eine Bombe.

Stern ist nicht der einzige Warner: Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hatte Mitte 2008 gewarnt, nur eine "Energie-Revolution" könne einen unumkehrbaren Klimawandel noch aufhalten. Die IEA machte in einem Bericht an die acht führenden Industrienationen die Rechnung auf, für einen Klimawandel zum Guten seien bis zum Jahr 2050 Investitionen von 45 Billionen Dollar nötig.

Die vier Berichte des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und insbesondere der letzte aus dem Jahr 2007 haben die Dramatik der Klimaveränderungen ebenfalls deutlich hervorgehoben. Bis 2050, so der IPCC, müssten die globalen Treibhausgas-Emissionen halbiert werden. Tatsächlich, so IEA-Direktor Nobuo Tanaka seinerzeit, verstärkt sich der Ausstoß umweltfeindlicher Gase jedoch immer mehr - trotz Kyoto-Protokoll und der Tatsache, dass das Problem der Umweltzerstörung grundsätzlich erkannt ist.

Fazit von Stern und Mitstreitern: Die Menschheit hat nicht mehr viel Zeit, eine dann unumkehrbare Entwicklung zum Schlechten noch zu verhindern. Gehandelt werden müsse jetzt. Das gilt für alle Bereiche der weltweiten Wirtschaft und Politik. Das gilt für jeden Einzelnen. Das gilt auch für die ITK-Branche.

Gesucht: eine Messlatte für Green IT

Fehlende Messgrößen, um die Energieeffizienz in der IT zu bestimmen, zeigten sich im Laufe der weiteren Diskussion als eines der größten Probleme. Anwender, die sich in Sachen Green IT informieren wollen, landen schnell im Dickicht unterschiedlichster Normen, Zertifizierungsgremien, Berechnungsmodelle etc. Sie verheddern sich schnell bei all den Anbietern von Zertifizierungsmaßnahmen und -organisationen wie etwa The Green Grid oder der Energy Protection Agency (EPA), bei Energy-Star-Kennzeichnungen und TÜV- oder Dekra-Zertifizierungen für energieeffiziente Rechenzentren, dem Blauen Engel von Umweltbundesministerium oder den Tipps der Climate Savers. Der Anwender klaubt sich nolens volens Messzahlen wie den PUE-Wert von The Green Grid oder andere Vergleichsgrößen zusammen, um sich zu orientieren, wo er umwelttechnisch mit seiner IT eigentlich steht.

Green IT Zertifizierung
Green-IT-Zertifizierung
Der <a href="http://www.wwf.de/der-wwf/" target="_blank">WWF Der World Wide Fund For Nature (WWF)</a> ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.worldwatch.org/">World Watch Institute</a> ist eine unabhängige Forschungsorganisation.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.unep.ch/">United Nations Environment Programme</a> ist eine Weltbehörde, die Nationen bei Umweltfragen behilflich ist.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.oeko.de/das_institut/dok/558.php/">Öko-Institut</a> ist eine europaweit agierende, unabhängige Forschungs- und Beratungseinrichtung für eine nachhaltige Zukunft.
Green-IT-Zertifizierung
The <a href="http://www.thegreengrid.org/about-the-green-grid" target="_blank">Green Grid</a> ist ein weltweit agierendes Konsortium von IT-Unternehmen und IT-Verantwortlichen, die sich um Fragen der Energieeffizienz in Data Centers und von IT-Systemen allgemein bekümmern.
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<a href="http://www.blauer-engel.de/" target="_blank">Blauer Engel</a> ist das erste Umweltzeichen der Welt.
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Die <a href="http://www.eea.europa.eu/de/about-us/who" target="_blank">Europäische Umweltagentur (EUA) </a> ist eine Einrichtung der Europäischen Union. Ihre Aufgabe besteht darin, zuverlässige und unabhängige Informationen über die Umwelt zur Verfügung zu stellen.
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Das <a href="http://www.bmu.de/allgemein/aktuell/160.php" target="_blank">Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)</a> ist in Deutschland das oberste Organ für Öko-Fragen.
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Die <a href="http://www.epa.gov/" target="_blank">United States Environmental Protection Agency (EPA)</a> ist das US-Gegenstück zum BMU.
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<a href="http://www.endseurope.com/home" target="_blank">Environmental Data Services (ENDS) </a> ist eine europäische Informationsplattform für alle Fragen rund um Umwelt-, Energieeffizienz- und sonstige Öko-Themen.
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Der <a href="http://www.clubofrome.org/eng/about/1/" target="_blank">Club of Rome </a> hatte bereits 1972 mit seinem Bericht über die gesellschaftlichen Folgen der Mikroelektronikentwicklung Aufsehen erregt. Später folgten die noch bekannteren Untersuchungen zu den Folgen der Umweltzerstörung.
Green-IT-Zertifizierung
Die <a href="http://www.climatesaverscomputing.org/" target="_blank">Organisation Climate Savers Computing </a> setzt Standards für umweltgerechten IT.Betrieb. Sie ist weltweit tätig mit ihren Empfehlungen.
Green-IT-Zertifizierung
Der <a href="http://www.energienetz.de/" target="_blank">Bund der Energieverbraucher </a> Bund der Energieverbraucher ist ein eingetragener deutscher Verein, der auf über 2.500 Seiten umfassende, verständliche und aktuelle Informationen zu allen Energiethemen mit Service und Beratungsangeboten, Links, Downloads, Statistiken, Rechtsinformationen, Fördermöglichkeiten, Fortbildungsangeboten und Herstellerverweisen bietet.
Green-IT-Zertifizierung
Der <a href="http://www.bund.net/" target="_blank">Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) </a> Deutschland setzt sich ein für den Schutz der Natur und der Umwelt. Der BUND engagiert sich u.a. für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.eu-energystar.org/de/index.html" target="_blank">Energy-Star-Gütezeichen </a> steht für eine Norm, die für umweltbewusste Hersteller eine Messlatte ist. In der Energy-Star-Datenbank sind die Modelle mit dem niedrigsten Stromverbrauch und der Energy-Star-Norm aufgeführt, die Ihren Leistungsanforderungen entsprechen.
Green-IT-Zertifizierung
Mit dem <a href="http://www.epeat.net/" target="_blank">Electronic Product Environmental Assessment Tool (Epeat)</a> können sich Unternehmen wie Privatkunden umweltspezifische Informationen zu IT-Produkten und den Öko-Bedingungen in 40 Ländern holen.
Green-IT-Zertifizierung
Hinter <a href="http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2003:037:0019:0023:DE:PDF" target="_blank">Restriction of the use of certain hazardous substances (RoHS) </a> verbergen sich Richtlinien des Europäischen Parlaments zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten.
Green-IT-Zertifizierung
Auch die <a href="http://ec.europa.eu/environment/waste/weee/index_en.htm" target="_blank">Richtlinien über Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE)</a> Richtlinien über Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE) regeln die Nutzung bzw. eben Nichtnutzung von toxischen Materialien in IT-Gerätschaft.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.ciesin.columbia.edu/" target="_blank">Center for International Earth Science Information Network (Ciesin)</a> gehört zum Earth Institute der Columbia University. Ciesin arbeitet an der Schnittstelle der Erforschung zu gesellschaftlichen, naturbedingten und IT-basierten Fragestellungen. Ciesin bietet eine Fülle von Online-Daten zu Umweltthemen. Ciesin bietet auch Schulungenund Interdisziplinäre Forschungen an, die die Auswirkungen menschlichen Agierens auf die Umwelt thematisieren.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.wri.org/about " target="_blank">World Resources Institute (WRI) ist eine Denkfabrik (Think Tank), </a> ist eine Denkfabrik (Think Tank), die über Forschungsprojekte hinaus prkatische Hilfestellungen geben will, um die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern.
Green-IT-Zertifizierung
Der <a href="http://www.tuv.com/de/index.html " target="_blank">TÜV Rheinland </a> zertifiziert Green-IT-konforme Data Center.
Green-IT-Zertifizierung
Green-IT-Zertifizierungen bietet auch die <a href="http://www.dekra.de/home" target="_blank">Dekra</a> an.
Green-IT-Zertifizierung
Das <a href="http://www.greencomputingportal.de/" target="_blank">Green Computing Portal </a> versteht sich als Community für Fragen zur Ökologie. Das Portal bietet Nachrichten, Links und Meinungen zu allen möglichen Umweltthemen.
Green-IT-Zertifizierung
Auf <a href="http://www.ecocrimes.org/" target="_blank">Ecocrimes.org </a> Ecocrimes.org finden Interessierte Informationen zum Thema Environmental Investigation.

Leitert von der Berliner Green IT Initiative konzediert denn auch: "Für viele Anwender ist Green IT noch eine Wolke. Sie wissen nicht genau, wo sie anfangen sollen, wo sie ohne große Anfangsinvestitionen erste Früchte ernten können."

Deshalb sei seine Organisation gerade dabei, einen Green-IT-RZ-Benchmark zu entwickelt. Dieser gebe IT-Anwendern die Möglichkeit, sich bezüglich der Energie- und Kosteneffizienz mit anderen Rechenzentren aus ihrem Tätigkeitssegment zu vergleichen. Dieser RZ-Benchmark habe den Vorteil, dass IT-Verantwortliche mit ihm auch einen ersten Anhaltspunkt darüber bekämen, was passiere, wenn sie Veränderungen beispielsweise bei der unterbrechungsfreien Stromversorgung oder bei der Kühlung vornehmen und welche Effekte es hat, wenn sie ihre Server virtualisieren. Da könne der Anwender ohne große Investitionen prüfen, welche ersten Schritte er unternehmen könne, um damit in Sachen Energieeffizienz erste Erfolge zu erzielen.

Wie wichtig solch ein allgemein gültiges und anerkanntes Testverfahren ist, betont auch Berater Höfer von der E-Company. Natürlich sei Transparenz sehr wünschenswert. Sicherlich könne man sich auch auf einige Richtwerte und Benchmarks einigen. "Aber egal welche Benchmarks man heranzieht, um eine Vergleichbarkeit zu erhalten: Diese Tests werden sich immer weiter entwickeln und verändern. In der Folge ist die gewünschte Vergleichbarkeit nur schwer zu erhalten."

Im Grunde sei die Ausgangssituation bei Green IT ja schon problematisch genug: Man müsse sich einerseits davon verabschieden zu glauben, man könne dem IT-Anwender für eine hochkomplexe Sache wie Green IT einfache Lösungen an die Hand geben. "Der Anwender andererseits will natürlich nicht nur einen Server, sondern er will eine Gesamtlösung aus Rechnern, Kühlung, USVs etc. Und da wird es schwer mit der Transparenz", sagt Höfer. Die aber sehr wichtig sei.

Werbung für Transparenz

Genau deshalb macht Leitert noch einmal Werbung für den gemeinsam mit der Technischen Universität von Berlin entwickelten Benchmark-Ansatz.

Gemeinsam mit der TU Berlin habe man im vergangenen Jahr eine Erhebung vorgenommen, an der 50 deutschen Rechenzentren teilgenommen und die nach einer vorgegeben Metrik ihre gesamte RZ-Struktur analysiert hätten. "Aus diesen Daten haben wir den Benchmark entwickelt." Ab etwa November 2009 werde der kostenlos angeboten. Leitert: "IT-Anwender können damit für sich und ihr RZ eine Positionsbestimmung erarbeiten und das eigene Rechenzentrum mit anderen aus der gleichen Branche vergleichen."

Einen ersten Interessenten hatte Leitert mit dieser Ankündigung bereits gewonnen. Die Green-IT-Expertin des Berliner Flughafens, Gudrun Speer, hätte für ihr noch zu bauendes Rechenzentrum gerne eine Green-IT-Zertifizierung: "Die möchte ich aber nicht vom TÜV bekommen, sondern von Bundesumweltministerium auf Basis dieses Benchmarks."

Strato-Vorstand Ardisson glaubt übrigens, dass es bei der Vergleichbarkeit von Rechenzentren auch Grenzen gibt. "Beim Vergleich der Energieeffizienz von RZs mag das noch angehen. Die Effizienz einer IT insgesamt in Relation zu anderen Data Centers zu stellen, dürfte aber sehr schwer sein." Da komme es sehr stark auf das Zusammenspiel von eingesetzter Hardware, Software, Ressourcenplanungsinstrumenten etc. an. Vergleiche von RZs seien da höchstens innerhalb von Gruppen mit ähnlichen Anforderungen möglich.

Tipps für kleine Unternehmen

Öko-IT ist übrigens nicht nur für große Unternehmen ein sinnvolles Ziel. Auch kleinere Firmen sollten sich dem Thema widmen. Rehau-Mann Schott hat für diese Klientel - "die nicht solche Rechenzentren wie Strato oder andere mit 2000 Quadratmeter RZ-Fläche zu betreiben haben" - einen wichtigen Tipp: "Ich würde vor dem Start einer Green-IT-Strategie zu einer Komplettanalyse raten."

IT-Verantwortliche sollten sich also fragen: Was habe ich eigentlich in meinem RZ stehen? Welche Server? Welche Speicher? Welche Infrastruktur? Wie sieht es mit dem Klima im RZ aus? Wie viel Strom wird verbraucht? Manchmal, so Schott, stelle sich bei dieser Analyse schon heraus, dass allein der Austausch alter Systeme gegen moderne Anlagen den Energieverbrauch um bis 30 Prozent senken könne. Auch sei zu fragen, ob es sich lohnt, in einem Rechenzentrum einige Quadratmeter abzuzweigen und abzuschotten, um dort Kalt-Warmgänge einzuhausen und mit neuen Systemen zu bestücken. "So etwas kostet unter dem Strich vielleicht 200.000 bis 300.000 Euro. Aber ich muss nicht gleich ein neues RZ in Angriff nehmen und brauche auch keine komplett neue Infrastruktur", sagt Schott. (jm)