Von Nixdorf bis Gates

Die wichtigsten IT-Pioniere

14.01.2018 von Simon Hülsbömer und Florian Maier
Sie prägten die Informationsgesellschaft: Menschen, die IT-Geschichte schrieben. Wir machen uns auf die Spurensuche.

Ein Hinweis vorneweg: Die hier aufgeführte Auswahl an Persönlichkeiten ist mit Sicherheit unvollständig und keineswegs repräsentativ. Wir haben uns auf einige der Köpfe beschränkt, die die technische Entwicklung der vergangenen 120 Jahre entscheidend geprägt und vorangebracht haben. Viele Manager-Promis, Unternehmensgründer und andere Vorreiter der Informatik sind dabei auf der Strecke geblieben. Die Aufzählung ist alphabetisch nach den Nachnamen geordnet. Viel Spaß beim Stöbern!

Das sind die wichtigsten Pioniere der IT-Welt.
Foto: Syda Productions - shutterstock.com

Marc Andreessen (*1971)

Er gründete die Netscape Communications Corporation und entwickelte Mosaic, den ersten weit verbreiteten Webbrowser. Andreessen ist immer noch an einer ganzen Reihe Startups beteiligt, entwickelte unter anderem mit am Webbrowser RockMelt.

Andreas von Bechtolsheim (*1955)

Der deutsche Informatiker lebt im Silicon Valey und begründete 1982 Sun Microsystems mit. Als einer der ersten Google-Investoren wurde von Bechtolsheim in den späten Neunzigern milliardenschwer.

Tim Berners-Lee (*1955)

Der britische Informatiker erfand die Hypertext Markup Language (HTML) und begründete dadurch das World Wide Web. Mittlerweile ist er Vorsitzender des W3C (World Wide Web Consortium) und lehrt am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Jeff Bezos (*1964)

Amazon-Gründer Jeff Bezos studierte an der renommierten Princeton-Universität Elektrotechnik und Informatik. Anfang der 1990er Jahre entwickelte Bezos zusammen mit David Shaw die Idee für einen Online-Buchhandel. Im Jahr 1994 gründete Bezos schließlich Amazon.com, das sich vom Internet-Buchhandel zum weltweiten Shopping-Phänomen mausern sollte. Inzwischen ist Jeff Bezos mit einem Vermögen von circa 100 Milliarden Dollar nicht nur der reichste Mensch der Welt, sondern unter anderem auch stolzer Besitzer der Washington Post.

Sergey Brin (*1973)

Der Russe entwickelte gemeinsam mit Larry Page Mitte der Neunziger die Suchmaschine Google. Brin ist heute Multimilliardär und Google Technologie-Chef. Details zur Google-Erfolgsgeschichte finden Sie in diesem Artikel, sowie der nachfolgenden Bildergalerie:

Die Geschichte von Google
Der Investor
Mit einer Investition von 100.000 Dollar durch den Sun-Gründer Bechtolsheim beginnt die Geschichte von Google - der Investor verdient dadurch knapp zwei Milliarden.
Backrub
Die in Standford entwickelt Suchmaschine Back Rub ist Vorläufer von Googles Suche. Die Hand im Logo ist übrigens die von Larry Page - der das Foto mit einem Kopierer erstellte.
Hypermodern
Die heutigen Data Center sind weit moderner. Hier wurde eine finnische Papierfabrik an der Ostsee zum Rechenzentrum umgebaut, zur Kühlung kommt Meerwasser zum Einsatz.
Endloses Betastadium
Die erste Version der Google-Website bezeichnet Google noch als "Beta", was auch für viele weitere Projekte wie Google Mail übernommen wird. Die Suchmaschine ist aber bereits früh ein ausgereiftes Angebot.
Die Väter des Erfolgs
Serge Brin und Larry Page lernen sich in Standford kennen, sie gründen 1998 Google. Seit 4. April 2011 ist Page CEO von Google, ein Posten den er ab 2001 an Eric Schmidt abgegeben hatte.
Zwei weitere wichtige Köpfe: David Cheriton...
Der Stanford-Dozent David Cheriton vermittelt den beiden Firmengründern den Kon-takt zu Bechtolsheim und andern Investoren. Auch er ist durch die Investition in Google heute Milliardär.
... und Eric Schmidt
Der Infomatiker und Manager Eric Schmidt kommt 2001 zu Google. Nach Stationen bei Sun als CTO und Novell als CEO übernimmt er den Posten des CEO bei Google. Am vierten April 2011 wechselt er in den Verwaltungsrat von Google.
Ab an die Börse
Der Börsengang am 19. August 2004 ist für Google ein großer Erfolg. Ende 2013 er-reicht sie erstmals einen Stand von 1000 Dollar, was einem Firmenwert von 327 Milli-arden entspricht.
Es geht nur in eine Richtung...
Seit der Gründung von Google sind Umsatz und Gewinn kontinuierlich gestiegen. Auf-fällig sind die Umsatzsteigerungen der beiden letzten Jahre, obwohl hier durch den Kauf von Motorola hohe Verlusten entstanden.
Alle wollen zu Google
Bei der Frage nach dem beliebtesten Arbeitgeber ist Google auch in Deutschland im-mer auf einem der ersten Plätze. Grund dafür ist ein Ruf als innovativer Markführer, der sich gut um seine Mitarbeiter kümmert.
Männerdomäne
Die Anzahl der Frauen bei Google ist eher gering, 70 Prozent der knapp 48.000 Ange-stellten (und 83 Prozent der Entwickler) sind männlich. Auch Minderheiten sind nur schwach vertreten, was von Google als Problem angesehen wird.
Wettbewerber Facebook
Facebook ist zwar keine Suchmaschine, die Plattform von Mark Zuckerberg hat aber eine Nutzerzahl von 1,23 Milliarden und ist als Anbieter von Werbeplatz eine echte Bedrohung für Google - sinkt doch der Stückpreis für Werbung und ist das Mobilge-schäft noch im Aufbau.
Kreativer Freiraum
Google macht immer wieder mit coolen Büro-Fotos auf sich aufmerksam, hier etwa mit einem als Iglu gestalteten Besprechungsraum.
Venedig-Feeling
Wahlweise kann eine Besprechung in einer Gondel abgehalten werden.
Die alles beherrschende Suchmaschine
Google ist als Suchmaschine Marktführer, Konkurrenten wie Bing, Yahoo und DuckDuckGo haben da wenig Chancen. Vor allem bei der Suche nach deutschen Seiten ist ihnen Google klar überlegen.
Spielchen für Zwischendurch
Die Suchmaschine bietet viele versteckte Funktionen wie „zerg rush“: Gibt man den Befehl in der Suchleiste ein, zerschießen kleine Buchstabe alle Suchtreffer auf der Website.
Immer ausgefeiltere Angebote
Eine Neuerung bei der Google-Suche ist der so genannte Knowledge Graph - sucht man beispielsweise Informationen zu einem Film, sind diese im rechten Seitenbereich zu sehen. Dabei greift Google auf fremde und eigene Quellen zurück.
Google Plus
Google Plus ist eine direkte Antwort auf Facebook, Google soll etwa tausend Angestellte auf dieses Projekt angesetzt haben.
Google Maps
Seit 2005 gibt es den Dienst Google Maps, der immer mehr Funktionen erhält. Beein-druckend sind die hoch aufgelösten Satellitenfotos, das Schwesterprodukt Google E-arth ist mittlerweile in Google Maps integriert. Interessant für Android-Nutzer: In einigen Städten werden auf Android-Geräten bereits Daten öffentlicher Verkehrsmittel angezeigt.
Das eigene Tablet
Googles Tablet Nexus 7 ist eines der erfolgreichsten Android-Tablet. Vor allem in Deutschland ist Android sehr erfolgreich und erreicht bei Smartphones bereits einen Marktanteil von über 75 Prozent.
Der ewige Kampf ums Straßenbild
Nur dank einer ganzen Flotte an Kamera-Fahrzeugen konnte Google Streetview anbieten. Das Angebot stieß aber unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes bald auf Kritik. In Österreich ist Streetview seit kurzem sogar verboten.
Google Glass
Wenig Begeisterung bei Datenschützern löst Google neues Produkt Google Glass aus. Die in den so genannten Google-X-Labs entwickelte Brille kann Informationen im Sichtfeld des Benutzers einblenden, die integrierte Kamera wird aber zum Hauptthema und sorgt für einige Verbote - unter anderem in britischen Kinos.
Die Zukunft: Ab auf die Straße
Selbstfahrende Autos sind schon länger ein Thema für Google, im Mai 2014 präsentiert das Unternehmen einen ersten Prototyp. Dank Laser-Scanner und vieler Sensoren soll es äußerst sicher sein. Laut Brin sei es schließlich Verschwendung, wenn Autos ungenutzt herumstünden. Selbstfahrende Autos könnten einfach neue Passagiere aufnehmen.

Ward Cunningham (*1949)

Der US-Programmierer begründete im Jahr 1995 das WikiWikiWeb, das erste Wiki überhaupt, was entsprechend als Grundlage vieler Social-Web-Techniken angesehen werden kann. Cunningham ist derzeit als CTO beim Webverzeichnis AboutUs.org tätig.

IT-Pioniere
IT-Pioniere
Sie prägten die Informationsgesellschaft: Menschen, die IT-Geschichte schrieben. Wir machen uns auf die Spurensuche.
Eric Danke (*1940)
Unter der Leitung des deutschen Informatikers wurde ab 1975 BTX entwickelt, der erste Online-Dienst mit einem Massenpublikum (Killerapplikation: Online Banking). Daraus ging später T-Online hervor. Danke hatte auch den Spitznamen BTX-Papst. (Andreas Dripke, euro. marcom)
Bill Gates (*1955)
Gates ist heute der bekannteste IT-Pionier überhaupt. Er gründete gemeinsam mit Paul Allen im Jahr 1975 die Microsoft Corporation, die die Betriebssysteme MS-DOS und Windows auf den Markt brachte. Seit 2008 kümmert sich Gates gemeinsam mit Ehefrau Melinda ausschließlich um seine eigene Stiftung und ist nebenbei mit rund 73 Milliarden Dollar Privatvermögen der aktuell reichste Mann der Welt. (Foto: Flickr.com)
James Gosling (*1955)
Gosling entwickelte in den frühen Neunzigern die objektorientierte Programmiersprache Java. Die ursprünglich "Oak" genannte Sprache ist plattformunabhängig und heute die wohl häufigst genutzte Programmiersprache der Welt. Gosling arbeitete fast 30 Jahre bei Sun Microsystems und kümmert sich heute bei Liquid Robotics um Wasserforschungs-Software. (Foto: CW-Archiv)
Paul Mockapetris (*1948)
1983 entwarf Mockapetris das Domain Name System (DNS), das sprechende Domains nach IP-Adressen auflöste und auf dem später das gesamte World Wide Web aufgebaut wurde. Heute ist Mockapetris Chairman bei Nominum, das DNS-Lösungen für TK-Unternehmen entwickelt. Nominum implementierte übrigens auch die DNS-Umleitungs-Technologie für das im Jahr 2011 vom Deutschen Bundestag verabschiedete "Zugangserschwerungsgesetz" zur Sperrung von Webseiten, das kurze Zeit später wieder außer Kraft gesetzt wurde. (Foto: Nominum)
Heinz Nixdorf (*1925, †1986)
Der deutsche Unternehmer entwickelte in den Sechzigern eine Rechenmaschine auf Röhrenbasis und war später maßgeblich am Siegeszug der Kleincomputer beteiligt. Die 1968 gegründete Nixdorf Computer AG wurde in den Siebzigern zum Marktführer und machte Nixdorf zu DEM deutschen Computerpionier. Sein Tod war so spektakulär wie sein Leben: Er starb auf der CeBIT 1986 an einem Herzinfarkt. (Foto: Jan Braun/HNF)
Ray Noorda (*1924, †2006)
Der amerikanische Geschäftsmann führte das Konzept der Netzbetriebssysteme ein und gründete 1982 Novell, Microsofts Gegenspieler in den Neunzigern. (Foto: CW-Archiv)
Larry Page (*1973)
Er war gemeinsam mit Sergey Brin Gründer von Google und gab dem PageRank-Suchalgorithmus seinen Namen, einem Werkzeug, an dem sich heute Wettbewerber, Webmaster und Medienhäuser in der ganzen Welt immer wieder die Zähne ausbeißen.
Claude Shannon (*1916, †2001)
Der amerikanische Mathematiker ist Mitautor des Shannon-Theorem, der grundlegenden Arbeit der Informationstheorie. Auf deren Basis arbeiten beispielsweise alle heutigen DSL-Modems. (Foto: MT Museum/HNF)
Travis Kalanick (*1976)
Der amerikanische Unternehmer gründete gemeinsam mit Garrett Camp im Jahr 2009 das Transportvermittlungs-Start-Up Uber, das seitdem den Taximarkt umkrempelte. Kalanick steht Uber bis heute als CEO vor.
Jack Kilby (*1923, †2005)
Der US-Ingenieur gilt als Miterfinder der integrierten Schaltung - zsusammen mit Robert Noyce. Kilby erhielt den Nobelpreis für Physik und gilt als "Vater des Mikrochips".
Jack Ma (*1964)
Der chinesische Unternehmer und Philantrop ist Gründer und CEO der Internet-Unternehmensgruppe Alibaba Group. Zunächst war er als Lehrer und Dozent für Englisch tätig, bevor er ins Web-Business einstieg und zu einem der einflussreichsten IT-Macher und vermögendsten Menschen der Welt aufstieg.
Marissa Mayer (*1975)
Die Vorstandsvorsitzende von Yahoo (seit 2012) studierte Informatik in Stanford und kam nach Forschungsjobs in der Schweiz Anfang 1999 als 20. Mitarbeiterin zu Google. Pionierarbeit leistete sie beim Desgin der schlichten Google-Suche und zeichnete danach für sämtliche Produktinnovationen von Google verantwortlich. Mitte 2012 schließlich wechselte sie zu Yahoo in die Geschäftsführung.

Eric Danke (*1940)

Unter der Leitung des deutschen Informatikers wurde ab 1975 BTX entwickelt, der erste Online-Dienst mit einem Massenpublikum (Killer-Applikation: Online-Banking). Daraus ging später T-Online hervor. Danke hatte auch den Spitznamen "BTX-Papst".

Jack Dorsey (*1976)

Der US-Softwareentwickler wuchs in St. Louis auf und entwickelte dann mit Freunden zusammen den Kurznachrichtendienst Twitter. 140 Zeichen, Hashtags und viel Kommunikation - ein simples Prinzip, das bis heute funktioniert.

Zehn Jahre Twitter: Die berühmtesten Tweets
"Ich richte nur mein twttr ein"
Twitter-Mitgründer Jack Dorsey schickt am Abend des 21. März 2006 den ersten Tweet ab, der noch heute im System zu finden ist.
"Es ist ein Flugzeug im Hudson"
Der Software-Unternehmer Janis Krums fotografiert 2009 von einer New Yorker Fähre aus Menschen auf den Tragflächen der gerade im Fluss notgewasserten Passagiermaschine.
"Ein Hubschrauber fliegt über Abottabad"
Das sei um ein Uhr morgens ein seltenes Ereignis, vermerkt ein Ausländer 2011 in der pakistanischen Stadt in seinem Tweet. Der Hubschrauber gehört zu dem Kommando, das in der Nacht Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden tötet. Wenige Stunden danach enthüllt ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums bei Twitter, was in der Nacht passierte.
"Wenn Bradleys Arm nur länger wäre"
Ein von Schauspieler Bradley Cooper bei der Oscar-Verleihung 2014 aufgenommenes Selfie wird mit inzwischen 3,3 Millionen Mal so oft retweetet wie kein anderer Eintrag. Kein Wunder, im Bild ist eine regelrechte Star-Riege zu sehen.
"Revolt"
Über die massiven Proteste - auch bekannt als "Arabischer Frühling" - die Ägypten, Lybien und Tunesien erfassen, erfährt die Welt 2011 zunächst via Twitter. Auch innerhalb der Länder befeuern die sozialen Netzwerke die Bewegung und werden zu einem wichtigen Instrument der Demonstranten.
"Noch vier Jahre"
Präsident Barack Obama verkündet seine Wiederwahl bei Twitter mit einem Foto, das ihn in den Armen seiner Frau Michelle zeigt.
"Man kann auch im Dunkeln tunken"
Die schnelle Twitter-Reaktion von Oreo während eines Stromausfalls beim Super Bowl 2013 demonstriert, wie man sich mit Hilfe von Social-Media-Plattformen als Unternehmen schnell ins Gespräch bringen kann.
"Selfie 2..:-)"
Mit Worten hat es Lukas Podolski offensichtlich "nicht so". Der denkbar unscheinbar betitelte Tweet wurde im Juli 2014 gepostet und zeigt den Fußballer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem gerade gewonnenen WM-Pokal.
"Bataclan, gerade eben"
Während der Terroranschläge in Paris werden viele Fotos und Videos aus den Straßen bei Twitter gepostet. So war es auch beim Bomben-Attentat auf den Boston Marathon 2013. Damals waren Twitter-Nutzer auch bei der Jagd auf die Täter aktiv - und schnelle Informationen mischten sich mit falschen Gerüchten.
"Wir haben EIS"
Das Team des Mars-Rovers "Phoenix" gab 2008 die Entdeckung von gefrorenem Wasser auf dem Planeten Mars bekannt - über Twitter.

John Presper Eckert (*1919, †1995)

Er erbaute gemeinsam mit John William Mauchly den ersten Röhren-Computer ENIAC und dessen Nachfolgemodell EDVAC. Eckert war dabei überwiegend für die Entwicklung der Hardware zuständig.

Bill Gates (*1955)

Als Microsoft noch wild war: Bill Gates in frühen Jahren...
Foto: Flickr.com

Gates ist heute der bekannteste IT-Pionier überhaupt. Er gründete gemeinsam mit Paul Allen im Jahr 1975 die Microsoft Corporation, die die Betriebssysteme MS-DOS und Windows auf den Markt brachte. Seit 2008 kümmert sich Gates gemeinsam mit Ehefrau Melinda ausschließlich um seine eigene Stiftung und war nebenbei mit rund 90 Milliarden Dollar Privatvermögen viele Jahre der reichste Mann der Welt. Inzwischen wurde er von Amazon-Chef Jeff Bezos verdrängt. Eine COMPUTERWOCHE-eigene Würdigung von Gates' Leben anlässlich seines letzten Arbeitstages bei Microsoft im Jahr 2008 lesen Sie hier.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

James Gosling (*1955)

Gosling entwickelte in den frühen Neunzigern die objektorientierte Programmiersprache Java. Die ursprünglich "Oak" genannte Sprache ist plattformunabhängig und heute die wohl häufigst genutzte Programmiersprache der Welt. Gosling arbeitete von 1984 bis 2010 bei Sun Microsystems und war dort zuletzt CTO der Produktentwicklergruppe. Nach einigen Monaten bei Google ist er seit Mitte 2011 für das kalifornisch Unternehmen Liquid Robotics, das Wasserforschungsfahrzeuge produziert, als Chef-Softwareentwickler tätig.

Herman Hollerith (*1860, †1929)

Der amerikanische Ingenieur entwickelte in den 1880er-Jahren das Hollerith-Lochkartenverfahren in der Datenverarbeitung. Es beschleunigte einfache Zählprozesse um ein Vielfaches: So wurden die US-Volkszählung 1890 und die erste russische Volkszählung mit seinen Maschinen, die damals noch vermietet anstatt verkauft wurden, ausgeführt. 1896 gründete Hollerith die Tabulating Machine Company, die später mit der Computing Scale Corporation und der International Time Recording Company zur Computing Tabulating Recording Corporation (CTR) fusionierte. Kurz vor Holleriths Tod bekam CTR im Jahr 1924 einen neuen Namen: International Business Machines Corporation - oder kurz: IBM.

Steve Jobs (*1955, †2011)

Er gründete 1976 zusammen mit Steve Wozniak die Apple Inc. und war lange Zeit ihr CEO. Durch Apple wurde der Heimcomputer populär - darüber hinaus gilt die US-Firma als das neben Google innovativste IT-Unternehmen der Welt. Seit Jobs' Abgang und seinem krebsbedingten Tod kurze Zeit später leitet Tim Cook den Konzern.

Travis Kalanick (*1976)

Der amerikanische Unternehmer gründete gemeinsam mit Garrett Camp im Jahr 2009 das Transportvermittlungs-Startup Uber, das seitdem den Taximarkt umkrempelt. Kalanick stand Uber bis 2017 als CEO vor.

John Kemeny (*1926, †1992)

Der amerikanische Mathematiker erfand 1963 gemeinsam mit Thomas Eugene Kurtz am Dartmouth College die Programmiersprache BASIC. Durch BASIC konnte Microsoft, das sich gründete, um einen BASIC-Interpreter für den PC zu vertreiben, am Markt überhaupt erst Fuß fassen.

Jack Kilby (*1923, †2005)

Der US-Ingenieur gilt als Miterfinder der integrierten Schaltung - zusammen mit Robert Noyce. Kilby erhielt den Nobelpreis für Physik und gilt als "Vater des Mikrochips".

Thomas Eugene Kurtz (*1928)

Der amerikanische Mathematiker und Informatiker entwickelte mit John Kemeny zusammen die Programmiersprache BASIC.

Gottfried Wilhelm Leibniz (*1646, †1716)

Der deutsche Philosoph und Wissenschaftler entwickelte eine der weltweit ersten Rechenmaschinen. Sie konnte bereits Rechenoperationen in den vier Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division mechanisch automatisiert realisieren. Die Rechenmaschine kann somit als legitime Vorgängerin des Computers betrachtet werden. Nach Leibniz sind heute viele deutsche Forschungseinrichtungen und Universitäten benannt.

John William Mauchly (*1907, †1980)

Er erbaute gemeinsam mit John Presper Eckert den ersten Röhren-Computers ENIAC und dessen Nachfolgemodell EDVAC. Mauchly kümmerte sich vorwiegend um das konzeptionelle Design.

Jack Ma (*1964)

Der chinesische Unternehmer und Philantrop ist Gründer und CEO der Internet-Unternehmensgruppe Alibaba Group. Zunächst war er als Lehrer und Dozent für Englisch tätig, bevor er ins Web-Business einstieg und zu einem der vermögendsten Menschen der Welt aufstieg.

Marissa Mayer (*1975)

Die Vorstandsvorsitzende von Yahoo (seit 2012) studierte Informatik in Stanford und kam nach Forschungsjobs in der Schweiz Anfang 1999 als 20. Mitarbeiterin zu Google. Pionierarbeit leistete sie beim Desgin der schlichten Google-Suche und zeichnete danach für sämtliche Produktinnovationen von Google verantwortlich. Mitte 2012 schließlich wechselte sie zu Yahoo in die Geschäftsführung. Im Juni 2017 kündigte sie ihren Rücktritt an.

Bob Metcalfe (*1946)

Metcalfe gilt als Erfinder des Ethernet. Während seiner Doktorarbeit an der Harvard University Anfang der 1970er Jahre beschäftigte er sich im Xerox Palo Alto Research Center mit der Vernetzung von Firmenrechnern. Er entwickelte im Zuge dessen gemeinsam mit David Boggs die kabelbasierte Netztechnologie Ethernet. Später gründete Metcalfe 3Com.

Paul Mockapetris (*1948)

1983 entwarf Mockapetris das Domain Name System (DNS), das sprechende Domains nach IP-Adressen auflöste und auf dem später das gesamte World Wide Web aufgebaut wurde. Heute ist Mockapetris Chairman bei Nominum, das DNS-Lösungen für TK-Unternehmen entwickelt. Nominum implementierte übrigens auch die DNS-Umleitungs-Technologie für das im Jahr 2011 kurzzeitig geltende, sehr umstrittene deutsche "Zugangserschwerungsgesetz" zur Sperrung von Webseiten.

Gordon Moore (*1929)

Der US-Amerikaner begründete Intel und ist Zitat- sowie Namensgeber des "Mooreschen Gesetzes", nach dem sich die Anzahl der auf einem Chip unterzubringenden Schaltkreise alle zwei Jahre verdoppelt. Nach langen Jahren als Intel-Vorstand ist Moore heute Chairman Emeritus und nach wie vor zweitgrößter Intel-Aktionär.

Robert Tappan Morris (*1965)

Der US-Informatiker und Sohn des damaligen Leiters des zur NSA gehörenden National Computer Security Centers programmierte 1988 mit "Morris" den ersten Internetwurm, der großen Schaden anrichtete. Eine Bewährungsstrafe, 400 Arbeitsstunden und rund 150.000 Dollar Straf- und Gerichtskosten später ist Morris seit 1999 Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

John von Neumann (*1903, †1957)

Der österreichisch-ungarische Informatiker entwickelte neben zahlreichen militärischen Industriearbeiten den "Von-Neumann-Rechner" - einen Computer, in dem Daten und Programm binär codiert im selben Speicher liegen. Diese Rechnerarchitektur erlaubte es erstmals, Programmbestandteile im laufenden Betrieb zu verändern.

Heinz Nixdorf (*1925, †1986)

Der deutsche Unternehmer entwickelte in den 1960ern eine Rechenmaschine auf Röhrenbasis und war später maßgeblich am Siegeszug der Kleincomputer beteiligt. Die 1968 gegründete Nixdorf Computer AG wurde in den 1970ern zum Marktführer und machte Nixdorf zu DEM deutschen Computerpionier. Sein Tod war so spektakulär wie sein Leben: Er starb auf der CeBIT 1986 an einem Herzinfarkt.

Ray Noorda (*1924, †2006)

Der amerikanische Geschäftsmann führte das Konzept der Netzbetriebssysteme ein und gründete 1982 Novell, Microsofts Gegenspieler in den Neunzigern.

Pierre Omidyar (*1967)

Der US-Amerikaner ist iranischer Abstammung, wurde in Paris geboren, studierte Informatik und gründete die Auktionsplattform Ebay, die den Online-Handel Ende der 1990er Jahr revolutionierte. Später war er Vorsitzender des Ebay-Aufsichtsrats.

Larry Page (*1973)

Er war gemeinsam mit Sergey Brin Gründer von Google und gab dem PageRank-Suchalgorithmus seinen Namen, einem Werkzeug, an dem sich heute Wettbewerber, Webmaster und Medienhäuser in der ganzen Welt immer wieder die Zähne ausbeißen.

Dennis Ritchie (*1941, †2011)

Der amerikanische Informatiker entwickelte zusammen mit Ken Thompson das erste Unix-Betriebssystem. Gemeinsam mit Thompson und Brian Kernigham entwickelte er zudem die Programmiersprache C.

Claude Shannon (*1916, †2001)

Der amerikanische Mathematiker ist Mitautor des Nyquist-Shannon-Theorems, der grundlegenden Arbeit der Informationstheorie. Auf deren Basis arbeiten beispielsweise alle DSL-Modems.

Richard Stallman (*1953)

Stallman ist einer der Vorreiter der freien Software. Er gründete das GNU-Projekt und trug maßgeblich auch zum Erfolg des offenen Betriebssystems Linux bei. Stallman war erster Präsident der Free Software Foundation, mit der er die GNU General Public License entwickelte.

Ken Thompson (*1943)

Der amerikanische Informatiker entwickelte zusammen mit Dennis Ritchie das erste Unix-Betriebssystem. Gemeinsam mit Ritchie und Brian Kernigham entwickelte er zudem die Programmiersprache C.

Linus Torvalds (*1969)

Der Finne programmierte Anfang der 90er Jahre das offene Betriebssystem Linux. Er koordiniert die Entwicklung seines Kernels heute noch.

Die Geschichte von Linux
Ein Glänzen im Auge
Die Geschichte von Linux beginnt, als der 20-jährige Linus Torvalds, in den frühen 1990er Jahren Informatik-Student an der Universität Helsinki, beginnt, sich für das Betriebssystem Minix zu interessieren. Bereits im Alter von 11 Jahren beginnt Torvalds mit Technik-Experimenten - damals mit Hilfe eines Commodore VIC-20.
Bescheidene Anfänge
Torvalds Interesse an Minix geht scheinbar mit Frustration über das Lizenzmodell einher, was den Studenten dazu bringt, sein eigenes Betriebssystem zu entwerfen. An diesem Tag im August 1991 verfasst Torvalds diese, heute legendäre E-Mail, mit der alles beginnt. Die daraus entstandene Diskussion kann man heute noch auf Google Groups nachlesen.
Erste Major-Distribution?
Zwar ist sie nicht die allererste Linux-Distribution, dafür aber die erste, die eine große Verbreitung findet. Das Softlanding Linux System (SLS) kommt im Mai 1992 auf den Markt. Der Werbeslogan: "Gentle Touchdowns for DOS Bailouts". Heute gilt SLS als Vorläufer von Slackware.
Die Geburt von Slackware
Patrick Volkerding (im Bild ca. 1994), ein Student an der Minnesota State University Moorhead, hilft seinem Professor bei der Installation von SLS. Daraus entsteht die derzeit älteste, aktive Linux-Distribution Slackware. Die wird auch heute noch von Volkerding gepflegt.
Red Hat kommt
Red Hat ist heutzutage wohl der bekannteste Name im Zusammenhang mit Linux - zumindest was die Enterprise-Welt angeht. Die erste Linux-Distribution von Red Hat erscheint 1994 - auf CD-ROM. Das Firmenlogo entstammt übrigens der Angewohnheit des Red-Hat-Linux-Verantwortlichen Marc Ewing, während seiner Studentenzeit den roten Hut seines Großvaters zu tragen.
"Linux ist ein Krebs"
Linux legt in den frühen Jahren kontinuierlich an Popularität zu. Die steigende Unzufriedenheit über diese Entwicklung bewegt den damaligen Microsoft-CEO Steve Ballmer zu folgender Aussage: "Linux bleibt wie ein Krebs an jeglichem geistigen Eigentum hängen, mit dem es in Berührung kommt." Es ist der offizielle Beweis dafür, dass die Open-Source-Software den etablierten Playern ein wenig mehr als nur sauer aufstößt.
Die Welle des Erfolgs
Im Jahr 2001 bringt das Schweizer Unternehmen Rösch ein neues Waschmittel namens Linux auf den Markt. Das Produkt ist bis heute im Verkauf, denn Linus Torvalds ist zwar in Besitz der Markenrechte für den Namen Linux, allerdings nur in Zusammenhang mit Computer-Software.
Enter the Big Game
Heutzutage sieht man kaum noch TV-Werbung für Linux. Im Jahr 2003 aber kreiert IBM einen 90-sekündigen Super-Bowl-Werbespot für die Open-Source-Software. Slogan: "The future is open".
Groß und professionell
Eigentlich hatte Torvalds nicht damit geplant, dass aus seinem Hobby-Betriebssystem einmal etwas wirklich Großes und Professionelles wird. Doch genau das passiert. Im Jahr 2005 schafft es Torvalds sogar auf das Cover der renommierten "Business Week": Der zugehörige Artikel beschäftigt sich mit der Linux-Erfolgsstory.
Eine Milliarde Dollar
Erfolg kann auf vielen Wegen gemessen werden, aber Zahlen unter dem Strich können nur schwer angefochten werden. Im Jahr 2012 ist Red Hat das erste Open-Source-Unternehmen, das mehr als eine Milliarde Dollar einnimmt.
Microsoft liebt Linux?
Was in einer Dekade so alles passieren kann: Im Jahr 2001 noch ein Krebsgeschwür, erklärt der Windows-Riese im Jahr 2014 öffentlich seine Liebe zu Open-Source-Software. Microsoft-CEO Satya Nadella gibt die neue Richtung erstmals bei einem Event im Oktober 2014 vor und wird nicht müde, diese immer und immer wieder zu wiederholen.
Qual der Wahl
Auch wenn Linux und Microsoft inzwischen so etwas wie "Freunde" sind: Viele User legen Wert auf Wahlmöglichkeiten. Und die bekommen sie in der Linux-Welt zur Genüge. Inzwischen gibt es für so gut wie jeden Geschmack die passende Linux-Distribution und -Plattform.
Linux-getriebene Welt
Dass Linux in Teilen unsere Tech-Welt dominiert, ist nicht zu verleugnen: 95 Prozent der Server der Top-Domains laufen mit Linux, die meisten Finanzmärkte der Welt ebenso. Achja: 98 Prozent der 500 schnellsten Supercomputer setzen ebenfalls auf die Open-Source-Software und für 75 Prozent der Unternehmen, die den Schritt in die Cloud gewagt haben, ist Linux das Betriebssystem der Wahl.

Alan Turing (*1912, †1954)

Der britische Mathematiker entwickelte die Turing-Maschine, eines der grundlegenden Konzepte der Informatik, auf dem maschinennahe Programmiersprachen auch heute noch basieren. Schöne Randnotiz: Turing starb angeblich am ersten Biss in einen von ihm selbst vergifteten Apfel und soll damit die Inspiration für das Apple-Firmenlogo gegeben haben. Turings Leben wurde in Teilen im Jahr 2014 in dem Film "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" nachgezeichnet.

Alessandro Volta (*1745, †1827)

Der italienische Graf und Physiker erfand die Batterie und verantwortete damit maßgeblich den Beginn der Elektrizität. Die um 1800 entwickelte "Voltasche Säule" bestand aus Kupfer- und Zinkplatten sowie aus in Säure getränkten Textilien. Volta prägte den Begriff "Spannung" im Zusammenhang mit der Elektrizität und diente der heute dafür gültigen Maßeinheit als Namensgeber.

Steve Wozniak (*1950)

Der gebürtige Pole gründete 1976 zusammen mit Steve Jobs die Apple Inc., wo er unter anderem allein für das Design und die Hardware des Apple I und Apple II verantwortlich zeichnete. Im Gegensatz zu Jobs war Wozniak bereits seit 1985 nicht mehr in dem Unternehmen tätig, sondern tingelt immer wieder durch kleinere IT-Firmen und ist auch als Dozent, Moderator und Mäzen tätig. Maßgeblich zu seinem Lebenswandel beigetragen haben soll ein Flugzeugabsturz im Jahr 1981, den Wozniak physisch unversehrt überlebte.

Top 5: Apple Tops & Flops
Apple II
Der Apple II ist im Jahr 1977 der erste, für den Mainstream konzipierte Personal Computer und tritt die Nachfolge des Bausatz-Computers Apple I an. Für das Design des Apple II zeichnet Steve Wozniak verantwortlich. Der Apple II lehrt einer ganzen Generation die Grundlagen des Programmierens und definiert den Begriff Personal Computer. Gleichzeitig macht das Produkt klar, dass mit Apple zu rechnen ist. Der Apple II wird bis ins Jahr 1993 produziert.
Macintosh
Als Apple 1984 den Mac einführt, rechnet wohl niemand damit, dass damit eines der langlebigsten Produkte im Apple-Portfolio geboren wird. Der Original-Macintosh ist vor rund 30 Jahren der erste Mainstream-Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Maus als Eingabegerät.
iPod
Direkt nach seinem Release im Jahr 2001 wird der iPod zum neuen Standard, nach dem sich alle Player in der digitalen Musikbranche ausrichten. Gar nicht mal so schlecht für einen Newcomer. Die Kombination aus iPod und dem digitalen Musikshop iTunes macht den Kauf von Musik so einfach wie nie zuvor. So gelingt es Apple, die Konkurrenz - zum Beispiel Sony - aus dem Stand weit hinter sich zu lassen. Die Popularität des iPod legt zudem den Grundstein für die kommenden Erfolge.
iPhone
Die immense Bedeutung des iPhones für die Tech-Branche ist nicht zu bestreiten. Schließlich revolutionierte das Apple Smartphone den Handy-Markt grundlegend und quasi über Nacht. Nebenbei sorgt das iPhone auch dafür, dass das Web mobil wird. Der durchschlagende Erfolg des iPhone macht es bis heute zum wichtigsten und meistverkauften Apple-Produkt aller Zeiten.
Mac OS X
Die Etablierung von OS X markiert im Jahr 2001 eine bedeutende Wende für Mac-User. Das Betriebssystem legt den Grundstein für inzwischen 15 Jahre Software-Entwicklungsarbeit. Jährliche Software-Updates sollen den Mac stets "up to date" und vor allem vor der Konkurrenz halten. Das Prinzip der kostenlosen Software-Updates wird mit OS X etabliert.
Power Mac G4 Cube
"Aussehen ist ja auch nicht alles" - dachten sich wohl auch die Käufer des Power Mac G4 Cube. Als der Computer im Juli 2000 für rund 1800 Dollar auf den Markt kommt, setzt man bei Apple große Hoffnungen in das Gerät. Nur ein Jahr später holt die Realität den Konzern ein: Der Mac G4 Cube wird wegen zu geringer Verkaufszahlen eingestellt. Abgesehen von seinen technischen Features und den stark limitierten Aufrüst-Möglichkeiten macht der G4 in erster Linie durch Sprünge im Gehäuse von sich reden.
eWorld
Bevor das Internet zum globalen Phänomen wird, gibt es lediglich eine Handvoll Online-Services. Einer davon kommt aus dem Hause Apple, trägt den Namen eWorld und bietet seinen Nutzern im Juni 1994 zum Beispiel E-Mail-Services an. Damit tritt das Unternehmen aus Cupertino in Konkurrenz mit Riesen wie AOL, Microsoft und CompuServe. Trotzdem kann man rund 100.000 Abonennten akquirieren, bevor im Jahr 1996 der Vorhang für die eWorld fällt. Die Nutzer werden nach dem Aus übrigens an AOL weitergereicht.
Newton
Manchmal ist man seiner Zeit einfach zu weit voraus. So ist es auch mit dem Newton. Das war eine frühe Version eines PDA, der eine Vorreiterrolle bei der Handschrifterkennung einnimmt. Das ist aber auch schon der einzige Vorteil: Ein schwacher Akku und ein viel zu hoher Preis lassen das Gerät schnell wieder in der Versenkung verschwinden.

Mark Zuckerberg (*1984)

Erfolg kann man dem umstrittenen Facebook-Gründer nicht absprechen. Der bisher wichtigste Teil seines Lebens - die Jahre der Facebook-Gründung und des Aufstiegs - wurde in "The Social Network" sogar bereits von Hollywood verfilmt. Zuckerberg stammt aus Dobbs Ferry, New York und studierte Informatik sowie Psychologie in Harvard - dort entstand auch die Idee des heute größten und bedeutendsten Social Networks der Welt.

Konrad Zuse (*1910, †1995)

Der deutsche Bauingenieur entwickelte während des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1941 mit dem Z3 den ersten universellen Computer der Welt. Neben Heinz Nixdorf ist Konrad Zuse sicherlich die wichtigste IT-Persönlichkeit Deutschlands.