Wiki, Blog, Social Software

Die besten Open-Source-Tools für Collaboration

27.08.2008 von Wolfgang Herrmann
Jedes Jahr vergibt die CW-Schwesterpublikation InfoWorld die "Best of Open Source Software Awards." Wir stellen die Gewinner im Bereich Collaboration vor.

Social Networking, Wikis, Mail oder Blogs - Experten aus dem InfoWorld Test Center haben die führenden Open-Source-Systeme für Collaboration-Aufgaben unter die Lupe genommen. Ausgezeichnet wurden folgende Produkte:

Social Networking: Elgg

Es gibt keine Open-Source-Version von MySpace, doch schon die Version .92 von Elgg kommt der populären Social-Networking-Plattform sehr nahe. Große Online-Communities lassen sich mit der quelloffenen Software komfortabel aufsetzen und verwalten. Unternehmen, Behörden oder Schulen können mit Elgg beispielsweise Blogs schnell und unkompliziert einrichten. Eine Vielzahl von Collaboration-Funktionen erlaubt es Benutzern mit gemeinsamen Interessen, sich auf der Plattform auszutauschen. Elgg unterstützt Podcasts und bietet darüber hinaus Repositories für Dateien, User-Profile und einen RSS-Aggregator. Die Software lässt sich gut in andere IT-Systeme integrieren; eine Authentifizierung ist über das Identity-Management-System OpenID möglich. Entwickler können zusätzliche Funktionen über ein offenes API (Application Programming Interface) hinzufügen. Inzwischen bietet die Elgg-Community Version 1.0 der Software zum Download an.

Wiki: MediaWiki

Die Entstehung von MediaWiki geht auf die weltweit bekannteste Online-Enzyklopädie zurück. Ursprünglich für Wikipedia entwickelt, bildet MediaWiki heute die Basis für eine Vielzahl großer Installationen, darunter etliche der Wikimedia Foundation. Doch der Charme der Open-Source-Software besteht nicht nur darin, dass Millionen von Benutzern bereits mit der einfachen Bedienung beim Navigieren oder Erstellen von Wiki-Beiträgen vertraut sind. Administratoren bietet die Software komfortable Funktionen zum Installieren, Aktualisieren und Warten von Wikis. Hinzu kommen verschiedene Möglichkeiten, die Optik der Systeme anzupassen. Autoren profitieren von diversen zeitsparenden Features wie dem automatischen Erstellen von Inhaltsverzeichnissen. Das System lässt sich zudem um Multimedia-Komponenten erweitern (siehe auch: Enterprise 2.0 im Unternehmen).

Mail und Kalender: Scalix

Wer nach einer quelloffenen Alternative zu Microsoft Exchange sucht, denkt womöglich zuerst an Zimbra. Trotzdem schnitt das Open-Source-Paket Scalix mit seinen auf Unternehmen zugeschnittenen E-Mail- und Kalenderfunktionen im Vergleich einen Hauch besser ab. Das entscheidende Stichwort dabei heißt Enterprise, betonen die Software-Tester: Scalix unterstützt Linux-Cluster und eine Reihe von Failover-Features, die einen unterbrechungsfreien Betrieb sichern helfen. Über die Ajax-Konsole können Administratoren Installationen bequem verwalten. Ein weiteres Highlight ist Scalix ActiveSync: Drahtlose Geräte lassen sich damit direkt mit Servern für Push-E-Mail, Kontaktdaten und Kalenderupdates verbinden (siehe auch: Mail-Server für Linux im COMPUTERWOCHE-Wiki).

Remote Control: VNC

Leichtgewichtig, schnell und portierbar: Das Open-Source-System VNC (Virtual Network Computing) gehört zu den nützlichsten Tools in Sachen Remote-System-Management und Application Sharing. Die freie Version unterstützt zwar weder Microsoft Windows Server 2008 noch Vista oder Apples Mac OS X. Mit den meisten anderen Windows-Plattformen arbeitet VNC aber ohne Probleme. Gleiches gilt für eine Vielzahl von Unix-Derivaten und Linux-Versionen. Mit den Produktvarianten TightVNC oder UltraVNC können Unternehmen zusätzliche Funktionen wie File Transfer, SSH oder Verschlüsselung nutzen. Für Mac OS X gibt es Chicken of the VNC.

Blog Publishing: WordPress

Seit den Anfängen im Jahr 2003 wurden rund zehn Millionen Kopien der Blogging-Software WordPress aus dem Netz geladen. Die Popularität des Open-Source-Systems hat viele Gründe: Die Installation ist in fünf Minuten erledigt. Zudem stehen mehr als 1300 Plug-ins zur Verfügung, mit denen Anwender die ohnehin schon reichhaltige Funktionsauswahl individuell ergänzen können. Plug-ins gibt es beispielsweise für die Bereiche Sicherheit, einfachere Bedienung oder optische Gestaltung. WordPress eignet sich für einfache Blogs ebenso wie für anspruchsvolle E-Zines. Eine weitere Open-Source-Anwendung erlaubt es sogar, Blog-Postings für Wordpress mit dem iPhone oder dem iPod Touch zu schreiben.