Jean-Philippe Courtois, Microsoft

"Am wertvollsten sind Aufmerksamkeit und Qualitätszeit"

10.12.2014 von Thomas Cloer
Jean-Philippe Courtois ist President, Microsoft International. Er war Mitte Oktober in München und hat uns zusammen mit Jens Hittmeyer von Aenova erläutert, wie Microsoft die Arbeitswelt nicht zuletzt im Mittelstand verändern möchte.

Jean-Philippe Courtois: Ein Rahmen für unsere Diskussion: Wir werden von Kommunikation förmlich überflutet. Eine Führungskraft bekommt heute einer Studie zufolge über alle möglichen Kanäle 30.000 Informationen, die verarbeitet werden wollen. Die wertvollste Sache ist daher inzwischen Aufmerksamkeit und Qualitätszeit, in der Sie Ihre Arbeit erledigen und mehr schaffen können, egal was Sie gerade in Ihrem geschäftlichen oder privaten Leben tun.

Wir als Unternehmen durchlaufen gerade eine massive Transformation und stellen uns nach der Devise "Mobile first, Cloud first" neu auf, um hoffentlich als Produktivitäts- und Plattformfirma erfolgreich zu sein. Wir wollen Menschen im Berufs-, aber auch im Privatleben helfen, Dinge zu erledigen, und ihnen einen Mehrwert bieten. Dafür haben wir unsere Cloud-Infrastruktur mit Services für alle möglichen Endgeräte entwickelt. Wir wollen den Menschen jeden Cloud-Dienst auf jedem Gerät anbieten - deswegen machen wir Office 365 auf dem iPad und Android und heißen andere Firmen wie Cisco, SAP oder Salesforce.com auf Azure willkommen.

Den deutschen Mittelstand kennzeichnet unter anderem das Bestreben, alles immer noch besser zu machen, eine regelrechte Besessenheit bei Entwicklung und Qualitätssteigerung. Auf der anderen Seite gibt es aber Bedenken hinsichtlich vor allem der Sicherheit von Cloud Computing. Aber an dieser Stelle möchte ich lieber einen Anwender zu Wort kommen lassen, der in seiner früheren Firma ein spannendes Projekt gestemmt hat und auch bereit ist, darüber zu sprechen.

Jens Hittmeyer: Im Mittelstand haben wir es mit einigen besonderen Herausforderungen zu tun. Zum einen sind unsere Budgets deutlich kleiner als bei den Kollegen in großen Konzernen; Agilität, Geschwindigkeit und Innovation stellen uns vor viel größere Schwierigkeiten. Wir müssen aber aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks innovativer sein und auf der anderen Seite unsere IT an klaren Geschäftszielen ausrichten. Meine Kollegen und ich haben weder das Geld noch die Leute oder die Zeit, uns mit großen Infrastrukturen herumzuschlagen.

Das wird immer mehr zum Problem. Für mich ist der einzige Ausweg aus diesem Dilemma, Dinge in die Cloud zu verlagern. Natürlich haben wir hier dann ständig die Diskussionen über das Thema Sicherheit, schließlich haben wir das Wort "Datenschutz" erfunden, aber mit Anbietern wie Microsoft brauchen wir diese nicht zu fürchten. Cloud ist aus meiner Sicht jedenfalls die einzige Möglichkeit, meine Leute von der Infrastruktur-Last zu befreien, damit sie sich stattdessen um Business-Themen kümmern können.

Smartphones an Office 365 anbinden
Office 365
In den Gerätesicherheitseinstellungen lassen sich umfassende Sicherheitsoptionen für Smartphones festlegen.
Office 365
In Outlook Web App können Anwender selbst Informationen zu ihrem Smartphone abrufen, und es auf Wunsch auch Fernlöschen, wenn es verloren gegangen ist
Office 365
In den Benutzereinstellungen lässt sich Exchange Active Sync aktivieren und deaktivieren.
Office 365
In den Benutzereinstellungen lassen sich in Office 365 ebenfalls Regeln festlegen, um bestimmte Geräte zu sperren oder zu erlauben
Office 365
Gerätezugriffsregeln legen fest, welche Art von Smartphones sich mit Office 365 verbinden lassen.
Office 365
Zugriffsregeln für Exchange ActiveSync ergänzen Gerätezugriffsregeln.
Office 365
In den Sicherheitseinstellungen großer Office-365-Editionen stehen mehr Optionen zur Auswahl.
Office 365
In den Einstellungen von Benutzerkonten sind die verwendeten ActiveSync-Richtlinien zu sehen, sowie die Endgeräte des Anwenders.

Bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich Office 365 und Yammer für 2500 Mitarbeiter eingeführt und für meine neue Firma Aenova habe ich die gleiche Vision. Wir haben einen Proof of Concept gestartet, der sich sehr schön entwickelt. Office 365, SharePoint, Yammer und auch mein persönlicher Favorit OneNote werden wirklich zu effizienten Werkzeugen, ohne die Leute zu überladen. Es gibt eine interessante Diskussion zum Thema "Ist Yammer einfach nur ein weiteres Tool?" und die Frage, welches Werkzeug man wann einsetzen sollte - es gibt Lync, SharePoint, Yammer, E-Mail, was nutze ich also wofür?

Darauf gibt es aber schon geschäftserprobte Antworten. Wenn Sie zum Beispiel eine schnelle Antwort auf eine Frage brauchen, aber nicht recht wissen, wen Sie fragen sollen - nehmen Sie Yammer. Irgendwer wird Ihre Frage beantworten. Wenn Sie dann die Antwort haben, fangen Sie mit deren Absender vielleicht einen Chat via Lync an oder schicken ihm eine Mail. Das erfordert freilich einen gehörigen Mind Change - und das ist in Deutschland immer ein Problem, weil wir liebend gern Fragen stellen.

Wie man Yammer einführt

Dann lassen Sie mich das doch mal tun an dieser Stelle. Zur Vorbereitung auf dieses Gespräch war ich gestern Abend bei einem Meetup zum Thema Enterprise 2.0, wo zwei Herren von Yammer ihre Vision einer "Responsive Organisation" erklärt haben. Mit den anderen Teilnehmern aus unter anderem Beratungsfirmen kamen wir recht schnell zu der Aussage, dass bei der Einführung von Enterprise Social die Tools vielleicht zehn Prozent vom Erfolg ausmachen, aber die Änderung des Mindsets viel entscheidender ist.

Wie gehen Sie damit um? Erschwerend kommt ja hinzu, dass in Unternehmen unterschiedliche Generationen von Nutzern sitzen, die sich teilweise dagegen sperren, solche modernen Tools zu benutzen.

Hittmeyer: Wir setzen dazu auf Leute, die wir "Evangelisten" oder "Botschafter" nennen, die einfach gern mit solch neuen Werkzeugen umgehen.

Social-Business-Plattformen im Vergleich
Social-Business-Plattformen im Vergleich
Wenn Teams Projekte gemeinsam bearbeiten, können Social-Business-Plattformen eine sinnvolle Lösung sein. Mit ihrer Hilfe kann die Kommunikation konstant und übersichtlich gestaltet werden, insbesondere dann, wenn die Beteiligten über mehrere Standorte verteilt sind. Allerdings passt nicht jede Software zu jedem Team. Der folgende Vergleich gibt einen Angebotsüberblick.
SharePoint Online (Office 365)
"SharePoint Online" ist eine Lösung des amerikanischen Anbieters Microsoft, die den Fokus auf die gemeinsame Bearbeitung von Inhalten legt.

Produkt: SharePoint <br> SaaS-Version: SharePoint Online <br> Preisstruktur: P1: 2,50 € je Nutzer/Monat P2: 5,70 € je Nutzer/Monat <br> Mindestnutzer: / <br> max. Nutzer: /
xelos.net team
Entwickelt von der Blueend Web:Applications AG aus Wiesbaden, deckt "xelos.net team" viele Einsatzszenarien insbesondere für kleine bis mittelständische Unternehmen ab.

Produkt: xelos.net <br> SaaS-Version: xelos.net team <br> Preisstruktur: 8,32 € je Nutzer/Monat <br> Mindestnutzer: 5 Nutzer <br> max. Nutzer: 50 Nutzer
Jive Essentials
Der US-amerikanische Hersteller Jive Software legt den Schwerpunkt seiner Lösungen auf die Ablage und Verwaltung von Inhalten beziehungsweise Dokumenten mit sozialen Aspekten.
JiveScreenshot-Profiles
Produkt: Jive <br> SaaS-Version: Jive Essentials <br> Preisstruktur: 12 $ je Nutzer/Monat <br> Mindestnutzer: 25 Nutzer, Jahresvertrag erforderlich <br> max. Nutzer: /
Podio Teams
Podio ist ein Angebot des US-amerikanischen Unternehmens Citrix, das vor allem die Arbeit mit strukturierten Informationen erleichtern soll.

Produkt: Podio <br> SaaS-Version: Podio Teams <br> Preisstruktur: 9 $ je Nutzer/Monat <br> Mindestnutzer: / <br> max. Nutzer: /
Bitrix24 Standard
Bitrix ist ein 1998 gegründetes Unternehmen mit Hauptsitz in Kaliningrad, Russland. Die Lösung fokussiert sich stark auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen.

Produkt: Bitrix24 <br> SaaS-Version: Bitrix24 Standard <br> Preisstruktur: 99 €/Monat bis 199€/Monat <br> Mindestnutzer: / <br> max. Nutzer: unbegrenzt

Produkt: Yammer <br> SaaS-Version: Yammer Enterprise <br> Preisstruktur: 3 $ je Nutzer/Monat <br> Mindestnutzer: / <br> max. Nutzer: /

Die Yammer-Herren gestern sprachen von "Green Dots"? [Gelächter]

Hittmeyer: Genau, so heißen die im Yammer-Sprech. Eine Stufe darunter sind dann die gelben Punkte, und die roten noch eins tiefer kann man ziemlich vergessen. Auf jeden Fall: Wenn Sie diese Leute identifiziert haben - und die finden Sie in jedem Unternehmen, wenn auch nicht unbedingt in der Zentrale oder IT-Abteilung -, versuchen Sie sie zu überzeugen, dass sie sich mit dem neuen Werkzeug auseinandersetzen. Dabei können Erfolgsgeschichten aus anderen Unternehmen helfen. Yammer hat dafür zum Beispiel ein Netzwerk, in dem sie all ihre Kunden zusammenbringen.

Das YCN?

Hittmeyer: Genau. Und so etwas gibt es auch für die anderen Dinge wie Office 365, SharePoint und so weiter. Dort kann man sich sehr schön mit anderen Leuten austauschen, die diese Tools bereits einsetzen und erzählen, was bei ihnen funktioniert hat und was nicht. Es ist immer besser, das von einem anderen Anwender zu hören als vom Anbieter der Tools. Der erzählt Ihnen natürlich immer, dass es funktioniert.

Was genau war denn der Use Case in Ihrem Unternehmen - ging es da vor allem um Wissens-Management?

Hittmeyer: Eigentlich etwas einfacher - die Leute sollten Fragen stellen und Ihr Wissen über die ganze Firma hinweg teilen können.

Wie haben Sie das denn früher gemacht?

Hittmeyer: Da konnte man eigentlich nur eine E-Mail herumschicken.

Steria Mummert über Collaboration in deutschen Unternehmen
Steria Mummert: wie vernetzt ist die Arbeit
Für die "Potenzialanalyse Share Economy" hat der Marktforscher Steria Mummert 150 Entscheider befragt. Das Wort "Share" steht hier für das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen.
Sechs Gruppen
Die Studienautoren teilen die Befragten in sechs Gruppen ein. Sie reichen von Umsetzern bis zu Verweigerern.
Bremser
Sicherheitsbedenken bremsen den Einsatz von kollaborativen Tools am stärksten.
Treiber
Wer Collaboration einführt, will vor allem Prozessdurchlaufzeiten verringern.
Tools
Ein Blick auf die verwendeten Tools zeigt, dass klassische IT-Werkzeuge wie Unified Communication-Tools und Groupware-Lösungen heute nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Cloud
Knapp jedes zweite Unternehmen, das auf vernetztes Arbeiten wert legt, nutzt dafür die Cloud.

Ist Yammer dann ein Selbstläufer oder muss man nachhelfen?

Hittmeyer: Das hängt klar vom Unternehmen ab. Wenn die Firma sehr traditionell ist und die Belegschaft vielleicht ein wenig älter als der Durchschnitt - da werden Sie Schwierigkeiten haben, das in Schwung zu bekommen. Aber Sie könnten mit einzelnen Abteilungen oder Prozessen beginnen. Oder mit länderübergreifenden Teams. Das haben wir zum Beispiel mit einem internationalen Team aus unter anderem Deutschland, Brasilien und Japan gemacht. Das waren gar nicht viele Leute, ungefähr 30. Aber die reden natürlich wieder mit anderen über ihre Arbeit und machen dann Mundpropaganda, virales Marketing.

Mit solchen Tools zu arbeiten ist ja jetzt keine Rocket Science. Und Sie bekommen schnell Erfolgserlebnisse. Jemand liket einen Beitrag von Ihnen, antwortet auf einen Thread oder folgt Ihnen aus einer ganz anderen Zeitzone - das bekommt dann eine Eigendynamik und fängt an zu arbeiten.

Herr Courtois, Sie sind ja schon eine Weile bei Microsoft.

JPC: Ja, seit 30 Jahren. [Gelächter, stimmt aber]

Begonnen haben Sie noch unter Bill Gates und seitdem eine Menge Veränderungen erlebt im Unternehmen selbst. Wie haben Sie diese erlebt, zuletzt die Übernahme von Yammer. Waren Sie gar in die Kaufentscheidung involviert?

JPC: Akquisitionen kommen üblicherweise aus den Produkt-Teams, wo tolle Technik, die in die Roadmap passt, manchmal auch zugekauft wird - Skype ist dafür ein gutes Beispiel. Ich möchte aber auf das zurückkommen, was Jens eben gesagt hat: Erfolgreich sind Firmen letztlich dann, wenn die IT ein Partner für das Business ist.

Es gibt einen Paradigmenwechsel - und damit komme ich auch wieder zurück zu Microsoft und Ihrer Frage bezüglich Yammer - weg zum typischen Enterprise-Software-Rollout, der Jahre dauert, hin zu einem nutzergetriebenen Modell. Yammer ist dessen ultimative Ausprägung. Auf einer Reise nach Australien habe ich unlängst mit dem CEO des Mall-Betreibers Westfield gesprochen. Der war ganz begeistert von Yammer. Als ich ihn frage warum, erklärte er mir, dass Yammer seinen Kunden - den Shop-Mietern in den Malls - echte Innovation gebracht habe. Die arbeiten alle gemeinsam daran, dem Kunden ein "VIP-Gefühl" zu verschaffen.

Transformation und Hindernisse

(weiter JPC): Doch zurück zu Microsoft: Wir nutzen Yammer intern sehr stark dafür, uns gegenseitig mitzuteilen, wie wir unser Geschäft transformieren. Cloud-Services wie Office 365 einzuführen ist einfach ganz was anderes als ein Exchange-Deployment aus der "alten Welt" zu verkaufen. Man muss erstens die Kunden dazu bringen, in die Cloud zu gehen, und zweitens die Nutzernachfrage steigern, erhält dann aber unterm Strich eine tolle Partnerschaft zwischen IT und Business. Über Yammer tauschen sich unsere Mitarbeiter ohne Einmischung des Managements und riesige Meetings darüber aus, wie sie ihren Kunden dabei geholfen haben, ihr Geschäft schneller wachsen zu lassen. Das breitet sich rapide aus und ergibt das "neue Microsoft".

Bei uns funktioniert das leider nicht so. Wir sind mit unserem Verlag auch 365-Kunde, haben ein Intranet auf Basis von SharePoint Online, das uns ein Microsoft-Partner gebaut hat - aber Yammer kommt einfach nicht in Schwung. Niemand stellt Fragen, es gibt nur sporadische Postings von ein paar Kollegen, die sowieso Social-Media-affin sind. Ich hab schon alles mögliche versucht, aber das scheint irgendwie nicht zu funktionieren.

Das könnte aus meiner Sicht daran liegen, dass für die meisten der Arbeitstag immer kleinteiliger geworden ist und man nicht mehr konzentriert und kontinuierlich arbeiten kann - nicht zuletzt aufgrund der über die Jahre neu hinzugekommenen Kommunikationskanäle. Und da sagen viele einfach: Nein, bitte nicht noch ein weiteres Tool. Es gibt schon so viele andere, die ich dauernd im Auge behalten muss.

JPC: Das kann ich gut nachvollziehen. Aus meinen Gesprächen mit Kunden weiß ich, dass man dann natürlich überlegen sollte, welche bisherigen Muster der Kommunikation man zugunsten der neuen Werkzeuge weglässt. Ich kenne zum Beispiel einige Firmen, die gesagt haben: Wir teilen keine Dateien mehr per E-Mail, das läuft künftig nur noch über Yammer. Das muss manchmal auch die Chefetage regelrecht verordnen mit Blick darauf, was das Unternehmen am stärksten voranbringt. Andernfalls halten die Leute ewig an ihren gewohnten Werkzeugen fest.

Neue Tools für E-Mail und online 2014
Pushbullet
Pushbullet nutzt die Benachrichtigungsdienste von Android und iOS um Dateien und Nachrichten zu versenden.
AppFigures
Mit AppFigures erhalten App-Anbieter und -Publisher wertvolle Statistiken über die App-Marktplätze von Apple, Google und Co, mit denen sie den Erfolg ihrer Produkte besser auswerten können.
Apollo
Mit dem Cloud-Dienst Apollo präsentiert sich ein leistungsfähiges, modernes Projekt-Management-System, das das Thema Kunden- und Kontakt-Management in den Fokus stellt.
Customer.io
Mit Customer.io erhalten Software-Entwickler eine praktische Lösung, mit der sie transaktionale E-Mails und E-Mail-Newsletter an ihre User planen und versenden können.
Glip
Glip ist ein funktionsreicher Messaging-Dienst für kleine und mittlere Unternehmen, der über zahlreiche Productivity-Tools zur Optimierung der Zusammenarbeit verfügt.
Zapier
Mit dem innovativen Online-Dienst Zapier lassen sich Aufgaben und Workflows über unterschiedliche Online-Dienste hinweg auf einfache Weise automatisieren.
Shimo
Shimo ist ein einfach gestrickter VPN-Client (Virtual Private Network) für Mac OS X, der speziell für den Laien konzipiert ist.
Intercom
Intercom präsentiert sich als ein interessantes -Tool für Softwarehersteller, die genau wissen möchten, wer seine User sind und wie diese mit dem System arbeiten.
Cyfe
Mit Cyfe präsentiert sich eine anspruchsvolle Business-Intelligence-Lösung aus der Cloud, die mit einer einfachen Handhabung und günstigen Preiskonditionen vor allem Einsteiger adressiert.
Tango
Tango ist eine vielversprechende Kommunikations-App aus dem Sillicon Valley, die Kurznachrichten, Audio- und Videokonferenzen, Foto-Sharing, Spiele und Musik unter einen Hut bringt.
Spin
Spin ist eine kollaborative Videoconferencing-Lösung, die exklusiv für iPhone und iPad erhältlich ist und sowohl Business- als auch Privatkunden adressiert.
Chartio
Bei Chartio handelt es sich um eine anspruchsvolle Business-Intelligence-Lösung, die aus dem Sillicon Valley stammt, in der Cloud läuft und mit einem umfangreichen Feature-Set vor allem Profis adressiert.
Mailbox
Mit Mailbox bietet der Cloud-Storage-Spezialist Dropbox eine anspruchsvolle E-Mail-App, die den mobilen Umgang mit E-Mails verbessern soll.
Infusionsoft
Mit Infusionsoft präsentiert sich eine umfangreiche Online-Plattform, mit der KMUs ihre Sales- und Marketing-Prozesse optimieren und automatisieren können.
Tresorit
Wer auf der Suche nach einer sicheren Dropbox-Alternative ist, der findet in Tresorit einen vielversprechenden Cloud-Storage-Dienst, der mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung punkten kann.
Storehouse
Storehouse ist eine anspruchsvolle App für iPhone und iPad, mit der Nutzer mit eigenen Bildern und Filmen multimediale Präsentationen erstellen können.
Fortnox
Mit Fortnox präsentiert sich eine umfassende Business-Software, die in der Cloud betrieben wird und speziell für Selbstständige, Existenzgründer, Startups und Kleinunternehmen konzipiert ist.
Axosoft
Axosoft zählt zu den beliebtesten Scrum-Lösungen für Software-Teams, die agil arbeiten wollen. Die Software kann sowohl in der Public Cloud als auch On-Premise eingesetzt werden.

Man muss Mehrwert aufzeigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Natürlich verschwindet E-Mail in den wenigsten Fällen schlagartig - aber es wird schon Leute geben, die Yammer extrem schnell akzeptieren, andere wiederum halten sicher länger an ihren gewohnten Werkzeugen fest.

Dem trägt Microsoft ja auch mittlerweile Rechnung, indem es beispielsweise eine Brücke geschlagen hat zwischen Yammer und Outlook und Mitarbeiter auch via klassischer E-Mail an Yammer-Diskussionen teilnehmen können.

JPC: Exakt.

Hittmeyer: Wir hatten vor Jahren ziemliche Akzeptanzprobleme mit SharePoint. Dessen erste Versionen erlaubten so einfache Dinge wie "Speichern unter" noch nicht aus Office-Programmen. Aus Sicht der IT war das nicht wirklich ein Hindernis - aber wenn Sie versuchen, sich wirklich in die Endbenutzer hineinzuversetzen, die ihr Arbeitsleben lang anderes gewohnt waren, für die sehr wohl. Mit OneDrive (for Business, Anm. d. Red) hat sich das zum Glück geändert. Da ging "Speichern unter" wieder wie gewohnt und niemand hat gemerkt, dass man hier in Wahrheit mit SharePoint arbeitet.

SharePoint Online (Office 365)
SharePoint Online (Office 365)
"SharePoint Online" ist eine Lösung des amerikanischen Anbieters Microsoft, die den Fokus auf die gemeinsame Bearbeitung von Inhalten legt.

Bei SharePoint Online steht das Bearbeiten von Office-Dokumenten im Vordergrund, welches Hand in Hand mit dem Office-Paket geht. Hierin werden Texte oder Tabellen erstellt und dann in der SharePoint-Cloud gespeichert - dank der Office Web Apps auch ohne eine lokale Office-Installation nur innerhalb des Browsers. Darüber hinaus können Dateien per Drag and Drop im Browser oder mit Microsofts SkyDrive in eine Dokumentenbibliothek hochgeladen werden.

SharePoint Online unterstützt die Wissenssammlung per Wikis, die in der Anwendung als Team-Website angelegt und bei Bedarf um eine eigenständige Seitenbibliothek zur besseren Orientierung ergänzt werden

Kurze Dienstwege sichert in SharePoint Online zum Beispiel die Möglichkeit des Microbloggings, bei dem Nutzer Elemente in einem Newsfeed posten oder an Unterhaltungen teilnehmen. Sichtbar wird der Beitrag für alle Personen im Unternehmensnetz,

Yammer soll als weitere Microsoft-Lösung nur kurze Betrachtung finden, kann es doch direkt in SharePoint Online integriert werden. Dies ergibt Sinn, da das Hauptaugenmerk des Tools mit Microblogging, Chats, Foren und Kommentarfunktionen vor allem auf die Kommunikation abzielt.

Man muss versuchen, die Arbeitsweisen der Menschen in kleinen Schritten zu verändern. Und wenn man dann auch noch Mehrwert bieten kann - umso besser. Und bei SharePoint Online liegt der Mehrwert natürlich auf der Hand: nahtloser Zugriff von überall und mit jedem Gerät.

Nicht wirklich nahtlos, nein. Ich arbeite zum Beispiel mit Google Chrome als Standard-Browser, sorry. SharePoint-Links kann ich nicht anklicken, weil die Anmeldung am vorgeschalteten Federation Server nicht funktioniert. Mit IE und auch mit Firefox funktioniert sie, mit Chrome nicht. Ich muss also jedes Mal den URL kopieren und händisch in die Adresszeile vom Internet Explorer einfügen.

JPC: Wir versuchen mal herauszufinden, woran das liegt, und melden uns bei Ihnen.

Delve, Cortana, Power BI und Datenschutz

(weiter JPC): Auf jeden Fall kann neue Technologie erstaunlichen Mehrwert produzieren, dazu braucht es freilich oft auch eine Menge Change Management, da haben Sie recht. Und es gibt viele Fälle, da sollte sich die Technologie einfach dezent im Hintergrund halten. Wir versuchen, Unternehmen mit neuen Lösungen produktiver zu machen. Da gibt es zum Beispiel "Delve", basierend auf dem Office Graph. Das zeigt Ihnen auf Basis ihrer Kommunikation mit anderen Menschen wichtige Dokumente im Kontext ihrer Arbeit. Ein neuartiger Ansatz, den ich sehr spannend finde - und nicht nur ich.

Ich kann mich aber durchaus schon an ähnliche Ansätze von vor ungefähr zehn Jahren erinnern. Es gab damals eine Firma, die hieß glaube ich Six Apart [falsch: Six Degrees wäre richtig gewesen, Anm. d. Red.] und hat auch schon versucht, Ihre Kommunikation in den Kontext zu setzen. Die waren allerdings ihrer Zeit wohl ein bisschen zu weit voraus.

JPC: Ja, ich glaube der richtige Zeitpunkt für so etwas ist jetzt, wo die Cloud Ihr Intranet und das Internet umspannt. Eine weitere spannende Technologie, an der wir arbeiten für Sie als Verbraucher und Arbeitnehmer, ist unsere persönliche Assistentin "Cortana". Mit der Sie sprechen können - im Moment nur auf Englisch und versuchsweise Chinesisch, aber Deutsch [die deutsche Alpha ist seit Anfang Dezember verfügbar, Anm. d. Red.] und Französisch wird es auch irgendwann geben. Cortana schaut sich Ihr Leben und Ihre Umgebung an und gibt Ihnen Ratschläge dazu, was als Nächstes ansteht. Dafür kann man sich auch im geschäftlichen Kontext spannende Anwendungsmöglichkeiten vorstellen.

Cortana impliziert aber natürlich, dass Sie Microsoft so weit vertrauen, dass Sie Ihr ganzes Arbeits- und Privatleben in die Cloud legen, wo Cortana darauf zugreifen kann.

10 Tipps zur Consumerization der IT
10 Tipps zur Consumerization der IT
2012 erlaubten 55 Prozent der Unternehmen in Deutschland Mitarbeitern, mit Privat-IT aufs Netzwerk zuzugreifen. Absolute Software gibt Ratschläge, wie man das stemmt.

1. Formulieren Sie eine simple und verständliche Richtlinie zur Verwendung von Privat-IT am Arbeitsplatz

2. Stellen Sie eine Liste der unterstützten Geräte bereit

3. Benennen Sie klar die Verantwortlichkeiten von Mitarbeiter und Arbeitgeber

4. Nennen Sie deutlich, welche Schritte die IT bei einem Sicherheitsvorfall unternehmen wird

5. Lassen Sie Mitarbeiter die Vereinbarung unterzeichnen

6. Sorgen Sie für Ihre Durchsetzung

7. Implementieren Sie Technologie, die die Mobilität der Consumerization unterstützt. Dazu zählen Remote-, Management- und Sicherheitsfunktionen, um Geräte online und offline verwalten zu können

8. Nutzen Sie die Daten, die Sie von den Geräten sammeln, um die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien sicherzustellen

9. Implementieren Sie ein Verfahren, um ein Gerät bei einer Verletzung der Sicherheit oder der Unternehmensrichtlinien schnell und effektiv aus dem Netzwerk zu entfernen

10. Beobachten Sie neue technische Entwicklungen und aktualisieren Sie die Checkliste gegebenenfalls

JPC: Grundlage ist, dass die Menschen uns ihr Einverständnis dazu geben, damit wir diesen Service erbringen können. Aber wenn Sie entscheiden, dass Sie eine Cortana-artige Technologie bei sich im Unternehmen einsetzen möchten, dann hat das gewiss eine Menge Potenzial. Und noch ein Beispiel für Technologie, die uns produktiver machen kann, ist "Machine Learning" aus den Tonnen von Daten, die Firmen inzwischen in jeder Sekunde sammeln, und das proaktive Bereitstellen daraus gesammelter Erkenntnisse im Unternehmen. Wir nennen das "Power BI" und haben daraus mittlerweile einen Productivity-Service für unter anderem Office 365 entwickelt.

Herr Hittmeyer, Sie arbeiten in der Pharmabranche. Unterliegt die nicht wahnsinnig strenger Regulierung und Compliance-Auflagen?

Hittmeyer: Absolut. Es gibt tonnenweise Diskussionen darüber, dass das, was wir als Qualification and Validation bezeichnen, nicht in der Cloud funktioniert. Aber da muss sich Sie enttäuschen: Es funktioniert sehr wohl. Es gibt Mittel und Wege, um qualifizierte, validierte Applikationen in die Cloud zu bringen. Das unterstützen auf der Anbieterseite sowohl Microsoft als auch Amazon.

Wenn Sie gerade als Mittelständler ein Lean-Site-Konzept verfolgen möchten, dann müssen Sie diese Anwendungen in die Cloud legen. Und die Gespräche mit sowohl Microsoft als auch Amazon zeigen, dass die Anbieter die Anforderungen unserer Branche verstehen. Klar ist, dass man für solche Ansätze eine Menge mentaler Hindernisse aus dem Weg räumen muss, gerade in unserer Industrie - aber Beispiele auch von Kollegen in anderen Firmen zeigen, dass das sehr wohl möglich ist.

Herr Courtois, angesichts der ganzen NSA-Snowden-Thematik und auch Ihres Rechtsstreits in New York City, bei dem Microsoft stellvertretend für die Branchen die um die Herausgabe von E-Mail-Kundendaten aus Europa an US-Behörden streitet - wäre es nicht toll, wenn es ein Microsoft-Cloud-Rechenzentrum in Deutschland gäbe?

Microsoft - die Geschichte
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

JPC: Wir bemühen uns natürlich nach Kräften, für Kunden rund um den Globus ein vertrauenswürdiger Cloud-Anbieter zu sein. Dazu unternehmen wir eine Menge, beispielsweise mit unsere "Seven Lines of Defense" und immer mehr Verschlüsselung innerhalb von und zwischen unseren Data Centern auch für Anwendungen Dritter. Zweitens verändern sich die politischen Rahmenbedingungen. Und drittens schaffen wir mehr Transparenz hinsichtlich unserer Compliance und Audits. Obendrein kämpfen wir wie alle anderen auch gegen staatliche Überwachung - die gibt es übrigens in jedem Land der Erde. Wirtschaft und Politik müssen hier eine sinnvolle Balance zwischen Freiheit und Sicherheit erzielen.

Die Frage war: Wäre es nicht wunderbar, ein Cloud-Rechenzentrum von Microsoft in Deutschland zu haben?

JPC: Wenn wir auf diese Frage zurückkommen - dazu habe ich aktuell nichts anzukündigen, tut mir leid. [lacht]

Vielen Dank für das Gespräch.

Hinweis: Das diesem Text zugrundliegende Gespräch mit Jean-Philippe Courtois und Jens Hittmeyer fand bereits Mitte Oktober bei Microsoft in der Deutschlandzentrale in Unterschleißheim statt. Die vollständige Unterhaltung können Interessierte als Audio bei Soundcloud nachhören.