Karriere-Booster

Zwölf Tipps für Aufsteiger

08.07.2012 von Michael Schweizer
Sie möchten Karriere in der IT machen und haben noch keine Strategie? Dann lesen Sie unsere Denkanstöße.
Gute Noten allein reichen nicht, um im Job voranzukommen. Wir verraten Ihnen, was Sie noch brauchen.
Foto: Rido/Fotolia.de

Für den beruflichen Aufstieg gibt es wie für so vieles im Leben kein Patentrezept.

Wir haben erfolgreiche IT-Manager gefragt, wie sie arbeiten, was sie von ihren Mitarbeitern erwarten und woran sie junge Talente erkennen.

Tipp 1: Wahl des richtigen Studiums

Studieren Sie, was Sie wollen, und genießen Sie es. Menschen, die sich begeistern können, wirken auf Arbeitgeber attraktiv.

Tipp 2: Zusatzqualifikationen

Wenn Sie im Hauptfach Informatik studieren, erwerben Sie eine Zusatzqualifikation, die zeigt, dass Sie gerne mit Menschen zu tun haben und betriebswirtschaftlich denken können.

Tipp 3: Interesse zeigen

Von Ihrer ersten Stelle an: Übernehmen Sie bei jeder Gelegenheit Verantwortung. Interessieren Sie sich für das ganze Unternehmen. Vermitteln Sie den Eindruck, Sie würden am liebsten in jeder Abteilung arbeiten.

Tipp 4: Zuhören!

In Ihrer ersten Führungsposition: Hören Sie erst einmal zu. In einem guten Unternehmen erwartet man von Ihnen Rezepte und Resultate, aber keine Schnellschüsse.

Tipp 5: Kommunizieren!

Kommunikation ist das Wichtigste. Ihre Entscheidungen als (angehender) CIO greifen in das Leben vieler Menschen ein. Wenn Sie mit denen nicht reden, lasten sie alles, was nicht klappt, Ihnen an. Von jedem, mit dem Sie sprechen, können Sie lernen.

Tipp 6: Eigenmarketing

Ohne Selbst-Marketing geht es nicht. Erklären Sie Ihren Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern, was Ihre Arbeit ihnen bringt. Erwähnen Sie immer Ihre Helfer.

Tipp 7: Aufgaben abgeben

Delegieren Sie. Ihre Mitarbeiter können vieles ohne Sie. Wenn Sie ihnen das nicht zutrauen, gelten Sie als ineffizient.

Tipp 8: Kontaktpflege

Networking: Pflegen Sie möglichst viele Kontakte. Verlässlichkeit braucht manchmal keinen großen Aufwand. Auch die anderen haben oft nur Zeit für eine Mail.

Tipp 9: Schmerzgrenzen ausloten

Überlegen Sie, ob Sie den Ärger und das Unverständnis verkraften werden, die mit einer möglichen neuen Position verbunden sind. IT ist zuständig für komplizierte Abläufe, Reibungslosigkeit, Rationalisierung und unerfüllbare Forderungen.

Tipp 10: Strategisch denken

Denken Sie strategisch. Es gibt erfolgreiche CIOs, die vorher Geschäftsführer in einem größeren Unternehmen waren. Auf lange Sicht kann ein kleiner Abstieg genau richtig sein.

Tipp 11: Einstellungssache

Seien sie umzugsbereit - oder zufrieden mit den beruflichen Möglichkeiten, die sich vor Ort bieten.

Tipp 12: Work-Life-Balance

Kämpfen Sie um ein Leben außerhalb der Arbeit . Es gibt einiges, das wichtiger ist als die Karriere!

Wie Manager WLB hinbekommen
Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen."
Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten."
Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden."
Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie."
Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten."
Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden."
Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind."
Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich."