5 Tipps

Wie Entwickler die Rezession überstehen

27.01.2023 von Andrew C. Oliver
Diese fünf Schritte können Entwickler gehen, um sich für den nächsten Tech-Boom zu positionieren – und in der Zwischenzeit ihre Rechnungen zu bezahlen.
Die Zeiten werden auch wieder besser.
Foto: VectorMine - shutterstock.com

Viele Entwickler der jüngeren Generation können mit "Shedding", "Cold Rocks" oder der Dotcom-Blase nur noch wenig oder gar nichts anfangen. Diejenigen, die diese Ära miterlebt haben, wissen: Vor jedem Abschwung gibt es fette Zeiten, die sich so anfühlen, als würden sie nie enden. Aktuell stehen die Zeichen erneut auf Rezession - speziell in der Tech-Branche rollen seit Ende 2022 massenhaft Köpfe. Selbst wenn Sie sich aktuell noch in einer stabilen Position befinden, zeigt der Blick in die Vergangenheit, dass es ratsam ist, sich auf unerwartete Ereignisse vorzubereiten.

Je nachdem, wo Sie sich in Ihrer Karriere befinden, werden Sie als Developer ganz unterschiedlich von Kosteneinsparungen oder Firmenpleiten betroffen sein. Diese fünf Schritte können Entwickler in mageren Zeiten tun.

1. Nicht verzweifeln

Zunächst einmal gilt es, sich nicht in Verzweiflung zu verlieren. Magere Zeiten halten schließlich in unserem Zeitalter bislang selten lange an:

Wenn Sie als Developer das Pech haben, ihre Stelle zu verlieren, gibt es in der Regel immer irgendeinen Job für Sie am Markt - wenn Sie motiviert genug sind, ihn zu finden. Dabei muss es sich nicht um Ihren nächsten Traumjob handeln - auch aus vermeintlichen Übergangsjobs können Gelegenheiten erwachsen.

Eine andere Option für Softwareentwickler ist der Weg in die Freiberuflichkeit. Freelance-Developer finden in der Regel schneller Jobs, allerdings ist der Verwaltungsaufwand - Stichwort Rechnungsstellung - hierbei auch höher. Das sollten Sie ins Honorar, das Sie verlangen wollen, einberechnen.

2. Upskilling angehen

Insbesondere, wenn Sie lange Jahre nur für ein einziges Unternehmen gearbeitet haben, ist es vielleicht an der Zeit ihre Skills auf Vordermann zu bringen. Inzwischen gibt es dazu mehr Möglichkeiten denn je, das im Do-It-Yourself-Verfahren zu erledigen, Online-Bildungsplattformen sei Dank. Folgende Anbieter haben beispielsweise vielfältige Weiterbildungsangebote auf hohem Niveau in petto:

Wenn Sie gerade am Anfang Ihrer Karriere stehen, könnten Sie nicht nur eine Zertifizierung, sondern sogar einen Bachelor-Abschluss in Informatik anstreben. Auch das ist vollständig online möglich: Sowohl die University of London als auch die BITS Pilani bieten Bachelor-Studiengänge auf Coursera an.

Doch es muss nicht zwingend eine Plattform sein: Möglicherweise bietet auch ihre örtliche Universität (Online-)Kurse an.

3. Freiwillig Erfahrung sammeln

Eine gute Idee, um an einen interessanten Job zu kommen, kann es sein, auf freiwilliger, beziehungsweise ehrenamtlicher Basis für eine Non-Profit-Organisation zu arbeiten. Die können sich neue Software oder technischen Support oft nicht ohne Weiteres leisten. Damit tun Sie nicht nur Gutes, sondern haben auch zusätzliche Punkte, die Sie in Ihrem Lebenslauf ausweisen können - inklusive Codebeispielen.

Ein weiterer Weg: Engagieren Sie sich im Open-Source-Bereich. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass es schwierig sein kann, das richtige Projekt und den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Im Idealfall möchten Sie schließlich an etwas arbeiten, das Ihr zukünftiger Arbeitgeber hilfreich findet. Wenn Sie als frischgebackener Entwickler einen Beitrag zu React leisten wollen, wird das wahrscheinlich nicht klappen.

Suchen Sie nach einem Projekt, das Ihre Voraussetzungen erfüllt und machen Sie sich bereit, Tests und Dokumentation beizusteuern. Erfahrenere Entwickler können sich auch nach spezifischen Projekten umsehen, die von einem Unternehmen gesponsert werden, für das sie gerne arbeiten würden.

4. Vernetzt bleiben

Wenn es darum geht, einen neuen Job zu finden, ist ein Netzwerk oft sehr hilfreich. Netzwerke knüpfen zu wollen, wenn Sie gerade einen Job suchen, ist hingegen keine gute Idee. Dann wirken Sie eher wie ein Opportunist.

Pflegen Sie deshalb zu jeder Zeit Ihr Netzwerk, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Dazu müssen Sie Ihr Netzwerk definieren: Dazu gehört nicht jeder LinkedIn- oder Facebook-Kontakt. Ihr berufliches Netzwerk ist vielleicht nicht dasselbe wie Ihr soziales Netzwerk, aber beide sollten aus Menschen bestehen, die Ihnen gerne helfen, weil Sie im Gegenzug wissen, dass man sich auch auf Sie verlassen kann.

5. Angebote abwägen

Auch wenn Sie in schlechten Zeiten nach einem Job suchen, sollten Sie davon absehen, reflexartig die erstbeste Stelle anzunehmen, die Ihnen angeboten wird. Überlegen Sie sich gut, ob Sie wirklich für das betreffende Unternehmen arbeiten wollen. Dabei können zum Beispiel folgende Fragestellungen eine Rolle spielen:

(fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.