Neue Management-Herausforderung IoT

So managen Sie das Internet of Things

18.09.2015 von Heinrich Seeger
Sensoren und Netzknoten mit mehr oder weniger lokaler Kapazität und Intelligenz durchdringen unaufhaltsam Systeme und Infrastrukturen. Um das resultierende Big-Data-Konvolut zu kanalisieren und zu nutzen sowie über Cloud-Dienste hinweg zu migrieren, sind neue Plattformen für das Management des IoT, des Internet of Things, erforderlich.
IoT benötigt die Anbindung an das Backend sowie entsprechende Management-Plattformen.
Foto: ARM

Do-it-yourself-Frameworks wie Raspberry Pi und Arduino nutzen bereits seit längerem Cloud-basierte Lösungen zur Kommunikation mit Sensoren und zur Verarbeitung von Sensordaten. Dazu zählt etwa Nimbits, eine Open-Source-Plattform zum Speichern und Verarbeiten von Sensordaten, die eine Bibliothek für Java-, Web- und Android-Entwicklungen bereitstellt. Auch Thingspeak ist quelloffen; es enthält eine API zur Entwicklung von Sensor-Logging- und Location-Tracking-Anwendungen. Weitere Möglichkeiten, Sensordaten zu verwalten, sind Device Cloud von Etherios, Sensor Cloud von Microstrain oder das portugiesische Projekt Manybots.

AdhereTech: Tabletten schon eingenommen?
Als zwei von zehn interessanten IoT-Startups hat Computerwoche die folgenden beiden Beispiele vorgestellt. AdhereTech ist eine smarte Pillendose, die den Patienten darauf hinweist, seine Tabletten einzunehmen.
Chui als sicherer Türöffner
Chui soll über Gesichtserkennung die „weltweit intelligenteste Türklingel“ sein.
Nicht verwandt: Chui Motorcycle Trackers
Aus einer Serie von Motorrad-Diebstählen in Kenia ist die Idee entstanden, einen GPS-Service für verloren gegangene Maschinen und Flottenmanagement aufzubauen. Das Chui in Chui Motorcycle Trackers ist nicht Chinesisch, sondern Swahili und bedeutet Leopard, zugleich Wappentier der Firma.
Wo ist Lilly?
Unter dem Namen „Wo ist Lilly?“ entwickelt und vertreibt ein junges Berliner Unternehmen GPS-Tracker für Kinder, Katzen und Hunde. Ähnliche Produkte werden auf der Alm auch für frei weidende Kühe eingesetzt.
Au Back, die Klingen gehen aus!
Ob „Mann“ morgens vor dem Spiegel tatsächlich die Sorge hat, dass er sich anderntags nicht mehr nassrasieren kann, sei dahingestellt. Aber mit dieser Box hat Gilette eine M2M-Lösung entwickelt, welche die Nachbestellung auf Knopfdruck ermöglicht.
Yoints statt der alten Rabattmarken
Das Hamburger Startup Yoints ermöglicht es Geschäften, dass die Kunden über die eigenen yBeacons am Ladeneingang schon mit Bonuspunkten belohnt werden, ebenso auch an der Kasse. Kommen genügend Treuepunkte zusammen, können die fleißigen Käufer dann mit Prämien belohnt werden. Praktisch ist das eine Art Rabattmarken 4.0.
Toshiba-Idee für Public Displays
Von der personalisierten Kundenansprache träumen heute viele Handelshäuser und ihre IT-Partner. Nicht zuletzt deshalb hat Facebook gerade die Nutzungsbedingungen geändert hat, heißt es. Hersteller von Public Displays arbeiten seit langem an entsprechenden Digital-Signage-Lösungen für Einkaufszentren, Bahnhöfe und Flughäfen etwa. Noch in der Findungsphase findet sich diese von Toshiba mit Sonys TransferJet für den Informations- und Datenaustausch auf kurze Entfernungen.
Seidensticker-Hemden aus dem Automaten
Selbst eine Traditionsmarke wie Seidensticker geht mit der Zeit und bietet die Herrenhemden über Automaten an, die über M2M zentral den Füllstand anzeigen. Mehr und mehr Automatenaufsteller setzen auf diese Technologie, weil das Abfahren und Aufschließen jeder einzelnen Verkaufsbox weit teurer ist.
Datenbrillen zum Wohle der Patienten
Medizintechnik und Gesundheit sind das absatz- und umsatzstärkste Segment für Wearables. In der Radio-Onkologie des Universitätsspitals Zürich setzt man für die Atem-Selbstkontrolle der Patienten im CT auf die Moverio BT-100 genannte Datenbrille von Epson.
Entwicklerplattform Apple Watch
Smartwatches wie Apple Watch bieten Entwicklern viele Möglichkeiten für eigene Geschäftsideen, nicht nur im viel zitierten Bereich Fitness.
Samsung verspricht massive Fördermittel
Samsung-CEO BK Yoon hat auf der CES 2015 Anfang Januar 100 Millionen Dollar an Fördermitteln für Entwickler in Aussicht gestellt. „Denn nur zusammen können wir die Zukunft des Internets der Dinge gestalten“, so Yoon. Besonders gefördert werden sollen Technologie-Startups, wie sie die Deutsche Telekom übrigens über fünf Jahre mit 500 Millionen Euro den Steigbügel halten will.
Intel Make it Wearable
Rund um die eigene Edison-Plattform hat Intel 2014 einen mit 500.000 Dollar dotierten Wettbewerb für interessante Wearable-Ideen ausgeschrieben. In den zehn Finalistenteams waren auch mehrere Deutsche.
Die Drohne Nixie hat bei Intel gewonnen
Die 500.000 Dollar aus dem Intel-Wettbewerb „Make it Wearable“ hat das US-Team Nixie mit dieser handlichen Drohne als erste tragbare Kamera gewonnen, die fliegen kann. Dabei gab es auch andere gute Ideen. Einen smarten Handschuh mit integrierten Sensoren, Scanner und Display hatte zum Beispiel das Team ProGlove aus München ins Rennen geschickt.

Was diesen Projekten und Offerten jedoch fehlt, ist die Möglichkeit, das Internet of Things mit dem Back-end zu verbinden. Dazu müssten Standards her, fordert Jesus Rodriguez, CEO des US-Unternehmens Kido Zen, das einen "MbaaS" (Mobile Backend as a Service) genannten Dienst betreibt. Etablierte Transportprotokolle für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation wie MQTT (Message Queue Telemetry Transport) oder XMPP (Extensible Messaging and Presence Protocol) reichen nach seinem Urteil dafür nicht aus.

Plattformen für die Backend-Anbindung

Eine effiziente Backend-Anbindung mit Tauglichkeit für den Einsatz in erfolgskritischen Umgebungen stellt höhere Anforderungen - etwa wenn es darum geht, Sensordaten aus der industriellen Produktion in Echtzeit in ein Produktionssteuerungs-System einfließen zu lassen. Dann müssen zum Leistungsspektrum von IoT-Plattformen auch Dienste gehören wie Storage, Firmware-Management für die vernetzten Sensoren und Komponenten sowie Event Aggregation, also die Zusammenfassung von gleichartigen Ereignissen mehrerer Netzkomponenten zu logischen Objekten. Management-Plattformen sollten außerdem Messaging und Echtzeit-Analytics-Funktionen bereitstellen. Und in industriellen Anwendungen müssen IoT-Lösungen in der Lage sein, Funktion und Integration aller Komponenten umfassend zu testen.

Die Aussichten sind nicht so schlecht, dass diese Anforderungen erfüllt werden, schätzt Rodriguez. IoT-Plattformen könnten gut auf existierenden Lösungen aufsetzen, etwa für das Mobile Device Management (und die von seinem Unternehmen angebotenen Mbaas-Dienste). - Der Markt nimmt gerade Fahrt auf.

Cisco wittert einen Billionenmarkt
Cisco rechnet damit, dass 2020 rund 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein werden. Das Internet of Everything (Gartner-Terminus) soll zwei Jahre später dann ein weltweites Marktpotenzial von über 14,4 Billionen Dollar erreichen.
Cisco-Vize Oliver Tuszik
„Gerade in Deutschland bestehen mit die besten Voraussetzungen, um vom ‚next big thing‘, dem Internet der Dinge zu profitieren – vor allem in Kombination mit Industrie 4.0.“
Gelebte Industrie 4.0 bei BMW
Im amerikanischen BMW-Werk in Spartanburg arbeiten Mensch und Maschine dank M2M schon Seite an Seite und nicht mehr durch strenge Gitter voneinander getrennt. Das ist gelebte Industrie 4.0, wie die Deutschen es gerne nennen.
Farming 4.0
Nicht nur wegen der erhöhten Produktivität, sondern auch wegen strenger Dokumentationspflichten sehen sich Landwirtschaftsbetriebe gezwungen, technisch hochzurüsten. Farming 4.0 ist daher längst Realität in vielen Betrieben und ein guter Nährboden für neue Geschäftsideen. 365FarmNet ist eine auf Claas zurückgehende Initiative zur Entwicklung entsprechender Software-Lösungen.
Mehr IoT als in einem Auto
In modernen Landmaschinen wie denen von Claas ist heute oft weit mehr IT und IoT drin als in einem modernen Auto.
RWE Smart Home mit Samsung-Smartcam
Im Bereich Smart Home bilden sich viele neue Allianzen und Partnerschaften, so hier eine zwischen RWE und Samsung als Lieferant für eine SmartCam zur Fernüberwachung der eigenen vier Wände.
Samsung Crystal Blue WW9000
Ein anderes Smart-Home-Beispiel: Ob man die passende Smartphone-App dazu wirklich braucht, steht auf einem anderen Blatt. Der Bedienkomfort der ursprünglich fast 2.000 Euro teuren Waschmaschine Crystal Blue WW9000 von Samsung wird hochgelobt, das Design auch.
Miele sieht sich weit vorn bei Smart Home
Mieles Interesse an Smart Home reicht weit zurück. Sicherheit, Erleichterungen im Alltag und intelligente Stromnutzung (Smart Grid) sind dabei wichtige Themen für den deutschen Hersteller. Derzeit wirkt er an einer vom Bundesforschungsministerium geförderten Initiative der Universität Bielefeld mit, die sich KogniHome nennt und gerade auch für Senioren einen mitdenkenden Wohnbereich schaffen will.
Smart Grid – das intelligente Stromnetz
So sieht das Bundeswirtschaftsministerium das intelligente Stromnetz der Zukunft unter Einbeziehung von Elektroautos als fahrende Zwischenspeicher.
M2M-Anwendung Smart Metering
Voraussetzung für die Einbindung aller in den Haushalten vernetzten Geräte in ein Smart Grid sind sogenannte Smart Meters, intelligente Stromzähler, welche die alten schwarzen Blechkästen mehr und mehr ersetzen sollen.
Smart City und Manage Parking mit Streetline
In weniger als vier Jahren hat das kalifornische Unternehmen Streetline von 2010 bis 2014 weltweit bereits über 300 Millionen Suchenden zu einem Parkplatz verholfen. Cisco als Technologiegeber sieht darin 20 bis 22 Prozent mehr Umsatzpotenzial für die sogenannten Smart Cities.
Signalwechsel
M2M-Module mit integriertem 3G/4G-Empfänger erlauben es, ganz schnell den Signalwechsel auf der Autobahn herbeizuführen. Plänen für die Privatisierung maroder Autobahnteile in Deutschland könnten auf Betreiberseite auch solchen für M2M-gesteuerte Werbetafeln folgen.
E-Tanken mit PlugSurfing
PlugSurfing ist als Berliner Startup angetreten, das Auffinden, Tanken und Bezahlen an den wenigen E-Zapfsäulen zu erleichtern. Hier im Bild ein weißer Tesla an einer RWE-Ladestation.
Der Schlüssel zum E-Tanken
Dieser RFID-Schlüsselanhänger von PlugSurfing soll die RFID-Karten der Anbieter zum Bezahlen des Stroms über die Ladestationen für Elektro- und entsprechende Hybridfahrzeuge ersetzen.

IBM: Messagesight und Mobilefirst

Wie sich IBM dem Internet dem Internet der Dinge zuwendet, passt zur jahrelang laufenden Kampagne "Smart Planet", auf die dann auch oft Bezug genommen wird. Das IoT-Angebot von Big Blue besteht im Wesentlichen aus "Messagesight", einer Messaging-Appliance für Machine-to-Machine- (M2M) und mobile Umgebungen. Das System soll bis zu 13 Millionen Messages nahezu in Echtzeit übertragen und für die Verbindung mit bis zu 1 Million IoT-Komponenten in der Unternehmensperipherie sorgen. Außerdem bringt IBM in Sachen IoT seine Entwicklungsplattform für mobile Applikationen "Mobilefirst" in Stellung.

SAP: Jasper-Plattform und OEM-Deal mit T-Systems

SAP bedient sich diverser Partnerschaften für seine Positionierung im IoT-Markt. So ist das Walldorfer Unternehmen kürzlich, anlässlich des Mobile Word Congress, dem Industrial Internet Consortium beigetreten, dem etwa 140 Mitglieder aus diversen Industrien (nicht nur IT) und Wissenschaft angehören, darunter Blackberry, Bosch, Cisco, HP, IBM, Intel, Microsoft und Siemens. Und mittels einer Kooperation mit Jasper, US-Betreiber von Plattformdiensten für das Internet der Dinge, will SAP deren Control-Center-Plattform in die eigene Hana-Technologie integrieren. Entwicklung, Launch, Life-Cycle-Management und Monetarisierung von IoT-Diensten sollen dadurch wesentlich erleichtert werden.

AdhereTech
Der intelligente Tablettenbehälter stellt sich, dass Patienten ihre Medikamente nehmen.
Chui
Die Gesichtserkennung mit fortgeschrittener Computertechnologie hilft, Gesichtern einen universellen Schlüssel zuzuteilen. Chui bezeichnet diese Lösung als 'weltweit intelligenteste Türklingel'.
Enlighted
Enlighted entwickelte einen cleveren Sensor, der auf Echtzeit-Daten der Umgebung innerhalb des Gebäudes zurückgreift. Hierbei nutzt das System einen anderen Ansatz als seine Konkurrenten: Der „Enlighted Sensor“ wird an neue oder bereits existierende LED-, CFL- oder HID-Lampen und -Anbauten angebracht und kontrolliert nicht alleine die Lichtabgabe, sondern steuert die Lichtstärke, -temperatur und den Stromverbrauch.
Heapsylon
Die intelligenten Socken sind von textilen Drucksensoren mit dazugehöriger Elektronik durchzogen. Die Sensoren verfolgen dabei nicht nur die Schritte, Geschwindigkeit, Kalorien, Höhenlage, Umgebungstemperatur und Entfernung, sondern auch den Schrittrhythmus, die Abrollbewegung des Fußes, das Zentrum der Balance und die Gewichtsverteilung des Fußes während des Laufens und Rennens.
Humavox
Humavox möchte eine gemeinsame Plattform bieten, die Kabel unnötig macht und Batterien mit der Übertragungsstärke eines USB-Kabels aufladen kann. Der clevere Auflademechanismus initiiert den Ladeprozess mit Hilfe von Radiowellen mit einem sogenannten „Handschlag“ sobald das Gerät in die Aufladestation gestellt wird. Hierbei werden der Batteriestatus und die Aufladekurve verfolgt. Das Aufladen wird sofort beendet, sobald das Gerät vollständig geladen ist.
Neura
Neuras Plattform bietet die Möglichkeit, dass individuelle Geräte miteinander kommunizieren und den Kontext (wo, wann, wer) als auch die Bedeutung und das dazugehörige Verhalten verstehen. Durch Kombination der verschiedenen Datenströme könnten Geräte vorausschauende Tätigkeiten ausführen um individuell zu reagieren. <br /><br /> Ein Beispiel: Nachdem ein Nutzer Zeit in der Küche verbracht hat und das Zuhause verlässt, wird Neura sich vergewissern, dass der Herd/Ofen ausgeschaltet ist. Neura kann ebenso einen Staubsaugerroboter anfordern, nachdem mehrere Personen das Zuhause besucht haben.
PubNub
PubNub setzt auf ein globales Echtzeit-Netzwerk mit 14 Datenzentren. Kunden verbinden ihr Gerät mit PubNub durch einen einzeiligen Code und können daraufhin Daten senden und empfangen – mit einer 0.25-sekündigen Latenzzeit. PubNub ermöglicht zudem Echtzeit-Updates, indem es den Gerätestatus (online/offline, etc.) stets aktualisiert.
Revolv
Revolv vereinheitlicht vernetzte Geräte durch eine einzige, einfache App, die ein Zusammenspiel der intelligenten Heimprodukte ermöglicht. Zudem können im Hinblick auf die tägliche Routine des Nutzers die Geräte mit Hilfe der Zeit, des Ortes und Sensoren automatisiert werden. So zum Beispiel mit der GeoSense-Technologie: Revolv kann automatisch Geräte aktivieren (oder ausschalten), wenn der Nutzer einen vorher definierten Radius im oder um das eigene Zuhause erreicht hat.
TempoIQ
TempoIQ setzt auf einen privaten Cloud-Service, der es dem Nutzer vereinfachen soll, die Analytische Sensorik für die eigenen Produkte oder einen Service einzusetzen. Ein Echtzeit-Monitoring von Sensorendaten sowie Analysegeräte werden zur Verfügung gestellt um die Performance und die Sicherheit zu gewährleisten.
Theatro
Theatro hat ein tragbares WLAN-basiertes System entwickelt, welches zur internen Kommunikation der Mitarbeiter dient und gleichzeitig Zugriff auf Firmeninformationen ermöglicht. Die Mitarbeiter erhalten den Zugriff auf das System durch eine Vielzahl von einfachen Sprachbefehlen, welche ihnen ermöglichen auch während der Kommunikation die Hände frei zu haben – etwa beim Bedienen von Kunden. Zum Beispiel: Während ein Verkäufer den Inventarbestand eines Produktes prüft, sagt er "check inventory SKU23567" und das Theatro-System verbindet ihn direkt mit dem Inventarsystem um ihm den Überblick über den Produktstatus zu verschaffen.

Zusammen mit T-Systems vermarktet SAP Logistiklösungen auf der Basis der eigenen Connected-Logistics-Plattform und der Connected-Car-Lösung der Telekom-Tochter. Blaupause für die gemeinsamen Aktivitäten ist die Cloud-basierte Logistiklösung "Smart Port", die SAP und T-Systems für den Hafenbetreiber Hamburg Port Authority entwickelt haben; die Zielgruppe umfasst jedoch künftig auch Flughäfen, Paketverteilzentren und Fabriken.

Blackberry: IoT-Dienste in eigener Cloud

Blackberry ist Anfang 2015 mit einer umfassenden IoT-Plattform im Rennen: Eine Cloud-basierte Platform Foundation, die auf Blackberry-eigener Infrastruktur gehostet wird, ist die Grundlage der Strategie. Zur Foundation gehören ein Messaging-System sowie Dienste zur Indexierung und Speicherung von Sensordaten. Auch Datenanalyse, hierarchisches Rechtemanagement und Security stellt die Platform Foundation zur Verfügung. Darauf setzen Anwendungsmodule auf: für Datensammlung, Lifecycle-Management, Engeräte-Management und die Verwaltung föderierter, also systemübergreifender Identitäten im Netz. Business-Logik in Form branchenspezifischer Anwendungen kann in der Blackberry-Welt sowohl auf mobilen Endgeräten als auch in der Cloud entwickelt und betrieben werden.

Xively, Thingworx, Acer

Und das Angebot wächst: Einen Public-Cloud-Service für das Internet der Dinge bietet Log Me In auf der Xively-Plattform - hervorgegangen aus Pachube, einem reinen Sensordaten-Dienst. Das PaaS-Angebot von Xively umfasst Verzeichnisdienste, Datenspeicherung, Messaging mittels MQTT, Security-Features, eine Verwaltungsanwendung und eine API. - Thingworx stellt sich dem Markt mit einer Plattform für Entwicklung und Betrieb von Machine-to-Machine- und -IoT-Anwendungen. Und seit dem Mobile World Congress ist auch Tablet- und PC-Hersteller Acer mit der aBeing-Plattform aktiv. Die IoT-Lösung mit diversen APIs nutzt Acers Cloud-Dienst BYOC.

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Kollaboration im Internet of Things Council

Diese weiter zunehmende Vielfalt an Lösungen für das Internet of Things erzeugt dieselbe Herausforderung, die man seit Jahren im Cloud Computing kennt: Ein möglichst hoher Grad an Standardisierung ist erforderlich, um die Sensor- und Metadaten zwischen unterschiedlichen IoT-Clouds portieren und Cloud-übergreifend verarbeiten zu können, und zwar in beliebigen Enterprise-IT-Landschaften. In den IoT-Management-Lösungen ist diese Offenheit bisher bestenfalls in Ansätzen erkennbar, meint Kido-Zen-CEO Jesus Rodriguez.

Abhilfe könnte eine Initiative des Internet of Things Council schaffen. Das Gremium aus Forschern, Beratern und Schulungsanbietern setzt auf einen kollaborativen Weg, wie er im Embedded Computing und in der Open Source bereits verbreitet ist. Eine neue "IoT Methodology" soll sich iterativ entwickeln und zu einem innovativen technischen Standard entwickeln - ein hohes Ziel, das die Council-Mitglieder IT-Unternehmen wie auch politischen Stakeholdern mangels Kreativität, Enthusiasmus und Mut nicht zutrauen.