Tipps und Tricks | Netzwerk

So beheben Sie Probleme beim Drucken

21.04.2015 von Thomas Joos
Drucker und Multifunktionsgeräte gehören zu den unauffälligen Säulen der IT-Infrastruktur. Genau so lange, bis das Ausdrucken nicht mehr funktioniert: Dann sind viele Arbeitsprozesse empfindlich gestört. Die folgenden Tipps helfen auftretende Probleme zu lösen.

Ob im Unternehmen, in Filialen oder im Heimnetzwerk, sind Drucker und Multifunktionsgeräte ins Netzwerk eingebunden ist der reibungslose Betrieb nicht immer gewährleistet. Mal werden Druckaufträge nicht abgeschlossen, mal können Computer können keine Verbindung zum Netzwerk aufbauen. Die nachfolgenden Hilfestellungen sollen dabei helfen, entsprechende Probleme zu vermeiden und zu lösen. Geht es um Windows, beziehen wir uns dabei weitgehend auf die in Unternehmen eingesetzten Versionen Windows 7/8/8.1 und Windows Server 2012/2012 R2.

Probleme beim Drucken im Netzwerk? Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese lösen.
Foto: edw_shutterstock.com

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Drucker im Netzwerk zu betreiben:

  1. Der Drucker hat eine eigene Netzwerkschnittstelle (auch WLAN ist möglich) und ist direkt mit dem Netzwerk verbunden. Das geht auch über einen Umweg mit kleinen Druckservern und DSL-Routern wie den Fritz!Boxen. Sie können entweder auf jedem Client den Drucker direkt ansprechen und dazu einen TCP/IP-Port erstellen, oder Sie erstellen einen solchen Port auf einem einzelnen Computer und geben dann den Drucker frei, wie in Punkt 2.

  2. Drucker sind direkt an Computern oder Servern angeschlossen und werde hier freigegeben. Andere Clients greifen über das Netzwerk auf den Druckserver zu und Drucken dann die Dokumente aus.

Druckprobleme lösen: Generelle Vorgehensweise

Liegen bei Ihnen Probleme mit dem Drucken im Netzwerk vor, sollten Sie zunächst überprüfen, ob der Fehler am lokalen Netzwerk liegt oder am Drucker selbst. Checken Sie die Druckwarteschlange auf dem Druckserver und prüfen Sie, ob einzelne Druckaufträge den Drucker blockieren. Natürlich sollten Sie zunächst auf dem Drucker selbst mit dem Auslösen einer Testseite sicherstellen, dass der Drucker an sich funktioniert. Kann der Drucker seine eigene Testseite ausdrucken und der angeschlossene Computer direkt auch drucken, liegt es am Netzwerk. Diese beiden Punkte stehen immer am Anfang.

Ist der Drucker direkt am Netzwerk angeschlossen, überprüfen Sie die Netzwerkverfügbarkeit und pingen Sie den Drucker an. Haben Sie den Drucker an einen Windows-Druckserver angeschlossen, überprüfen Sie über das Kontextmenü die Druckeigenschaften. Überprüfen Sie ob der korrekte Port hinterlegt ist. Arbeiten Sie mit einem LPR-Port/TCP-IP-Port, kann es helfen, einen neuen Port zu erstellen. Binden Sie den Drucker dann an den neuen Port und löschen Sie den alten. Sie können den Drucker auch einfach zunächst an einen anderen Port konfigurieren, dann den TCP-Port löschen und danach neu erstellen. Doch dazu später mehr.

Deaktivieren oder aktivieren Sie für den Anschluss die Optionen Bidirektionale Unterstützung aktivieren und Druckerpool aktivieren auf der Seite mit den Anschlüssen. Auch hier kann es oft zu Problemen kommen, wenn der Druckertreiber diese Funktion nicht unterstützt.

Optionen: In den erweiterten Einstellungen von Druckern lassen sich Einstellungen bezüglich des Druckverhaltens festlegen.

Auf der Registerkarte Erweitert können Sie entweder die Funktion Druckaufträge direkt zum Drucker leiten oder Über Spooler drucken um Druckvorgänge schneller abzuschließen aktivieren. Testen Sie hier verschiedene Einstellungen. Abhängig von den Druckjobs auf dem Server und dem eingesetzten Treiber, kann es hier zu Problemen kommen, wenn die Einstellungen nicht kompatibel sind.

Mit Änderungen an diesen Einstellungen lassen sich häufig bereits Druckprobleme im Netzwerk beheben. Allerdings sollten Sie zum Testen die Druckaufträge löschen und dann jeweils immer einen neuen Druckauftrag testen lassen. Auf der Registerkarte Erweitert können Sie auch den Treiber auswählen, mit dem der Drucker arbeitet. Eine andere Treiberversion kann bei Problemen durchaus Abhilfe schaffen.

Neuen TCP/IP-Port erstellen

Oft hilft auch das Anschließen eines Druckers direkt mit einem LPR-Port an einem Client, damit dieser drucken kann. Haben Sie den Drucker bereits an einem LPR/TCP-Port angeschlossen, aktivieren Sie einen anderen Port für den Drucker, löschen den erstellten Port und erstellen dann den TCP-Port neu.

Anbindung: Sie können Netzwerkdrucker auch direkt an Clients installieren.

Alternativ können Sie auf einem anderen Server oder Computer einen LPR-Port erstellen, hier den Drucker freigeben und dann testen, ob der Drucker funktioniert. Das geht natürlich nur dann, wenn der Drucker direkt mit dem Netzwerk verbunden ist.

Gehen Sie für das Erstellen eines TCP/IP-Ports folgendermaßen vor:

  1. Installieren Sie auf dem Client den Druckertreiber für das Produkt und rufen Sie über das Kontextmenü die Druckeigenschaften auf und wechseln auf die Registerkarte Anschlüsse. Klicken Sie auf Hinzufügen und wählen Sie Standard TCP/IP-Port aus.

  2. Es startet ein Assistent, der Sie bei der Anbindung unterstützt. Geben Sie bei Druckername oder die IP-Adresse ein, die im Drucker konfiguriert ist. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Drucker direkt mit dem Netzwerk verbunden ist. Die IP-Adresse sehen Sie direkt am Drucker in den Netzwerkeinstellungen. Das Feld Portname lassen Sie leer, außer der Hersteller des Hardware-Druckservers gibt eine bestimmte Angabe vor.

  3. Anschließend versucht der Assistent eine Erkennung und bindet den Drucker an. Findet der Assistent keinen Anschlussnamen, verwenden Sie die Einstellung Generic Network Card, wenn der Anschluss im Menü nicht angezeigt wird.

  4. Stellen Sie sicher, dass auf der Registerkarte Anschlüsse der neue Port hinzugefügt und ausgewählt ist. Testen Sie jetzt den Direktdruck auf diesem Client.

Drucker, die mit solchen Ports angeschlossen sind verhalten sich wie lokale Drucker. Sie können diese Drucker auch freigeben. Andere Arbeitsstationen können Sie dann mit dem Drucker über die Freigabe auf dem Rechner verbinden und so über den Zwischenweg eines weiteren Clients Dokumente ausdrucken.

Druckserver und -Treiber korrekt installieren

Wollen Sie Windows Server 2012 auch als Druckserver einsetzen, installieren Sie die Serverrolle Druck- und Dokumentdienste über den Server-Manager. In diesem Fall werden die notwendigen Verwaltungsprogramme installiert und in der Windows-Firewall die Ausnahmen für freigegebene Drucker eingetragen. Ohne diese Installation können Sie zwar auch Drucker freigeben, allerdings gibt es hier häufig Verbindungsprobleme durch die Windows-Firewall.

Sie sollten über das Kontextmenü des Netzwerksymbols über das Netzwerk- und Freigabecenter überprüfen, ob im entsprechenden Netzwerkprofil (Domäne oder Privat) die Datei und Druckerfreigabe aktiviert ist.

Viele DSL-Router und Firewalls bieten mittlerweile die Möglichkeit Drucker per USB anzubinden und im Netzwerk freizugeben. Das ist vor allem für kleine Unternehmen interessant. Einfacher ist es Drucker direkt im Netzwerk zur Verfügung zu stellen, am besten mit einer eigenen Schnittstelle. Dazu erstellen Sie einen TCP-Port, wie zuvor besprochen. Wichtig ist noch die Schaltfläche Zusätzliche Treiber in den Eigenschaften eines freigegebenen Druckers.

Bildergalerie:
Drucker einrichten
Damit ein Druckserver funktioniert, müssen Sie in Windows Server 2012 die entsprechende Serverrolle installieren.
Drucker einrichten
Überprüfen Sie die Datei- und Druckerfreigabe.
Drucker einrichten
In den Freigabeeinstellungen eines Druckers können Sie zusätzliche Treiber integrieren.
Drucker einrichten
Überprüfen Sie die Sicherheitseinstellungen, das kann häufig bei Problemen helfen. Anwender müssen das Recht erhalten, Drucker zu nutzen

Wenn sich ein Clientcomputer mit der Freigabe des Druckers verbindet, erhält er vom Server auch einen passenden Treiber. Unterscheiden sich aber das Betriebssystem des Drucker-Hosts vom Clientcomputer, lässt sich der Drucker nicht verbinden. Das gilt auch dann, wenn beispielsweise auf dem Host ein 64-Bit-System installiert ist und der Client ein 32-Bit-System einsetzt. In diesem Fall aktivieren Sie bei den zusätzlichen Treibern noch die Option für das jeweilige Betriebssystem.

Wenn Druckaufträge auf einem Server festhängen, hilft es in vielen Fällen mit

net stop spooler

und

net start spooler

den Druckerdienst auf dem Server neu zu starten.

Freigegebene Drucker verwalten

Unabhängig davon, wie Sie einen Drucker installiert und freigegeben haben, können Sie in der Systemsteuerung auf dem Druckserver Einstellungen vornehmen, um den Drucker im Netzwerk anzupassen und auch Rechte zur konfigurieren. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Drucker und wählen Sie Druckereigenschaften. Über die Registerkarte Sicherheit lassen sich die Zugriffsberechtigungen für Drucker konfigurieren. Hier gibt es drei Berechtigungen, die standardmäßig zugeordnet werden können:

Achten Sie darauf, dass die Anwender entsprechende Rechte erhalten, damit ein Ausdruck funktioniert.

Verwaltung von Druckjobs

Führt ein Drucker viele Druckjobs aus, ist es oft notwendig, dass Sie diese Jobs beobachten und unter Umständen beenden, wenn ein Job einen ganzen Drucker blockiert. Klicken Sie in der Systemsteuerung dazu doppelt auf den entsprechenden Drucker und wählen Sie Druckausgabe anzeigen. Damit wird die Druckerwarteschlange geöffnet. In dieser sind alle Dokumente zu finden, die aktuell im Druck sind beziehungsweise auf ihren Ausdruck warten.

Ordnungshalber: In der Druckerwarteschlange verwalten Sie Ihre Druckaufträge und können diese gegebenenfalls auch löschen.

Über die Befehle in den Menüs Drucker und Dokument lassen sich die anstehenden Druckjobs verwalten. Die dort verfügbaren Befehle sind weitgehend selbsterklärend. Wenn sich fehlerhafte Druckjobs in der Verwaltung des Druckers nicht löschen lassen, beenden Sie die Druckwarteschlange auf dem Server. Sie können diesen Vorgang entweder über die Dienstesteuerung vornehmen oder in der Befehlszeile

net stop spooler

eingeben und anschließend den Dienst wieder mit

net start spooler

starten lassen. Alle Druckaufträge sollten jetzt gelöscht sein oder sich zumindest ohne weitere Fehler löschen lassen. Allerdings müssen dann alle Anwender ihre Druckaufträge neu starten.

Druckverwaltungs-Konsole - Die Zentrale für Druckserver

Wer macht was?: In der Druckverwaltungskonsole sehen Sie die Drucker im Unternehmen und deren Status auf dem Druckserver.

Die Druckverwaltung ist eine zentrale Verwaltungsoberfläche für Drucker in Ihrem Unternehmen. Sie starten das Tool über die Programmgruppe Tools im Server-Manager. Sie können mit dieser Konsole alle Druckserver Ihres Unternehmens an zentraler Stelle verwalten und neue Drucker hinzufügen oder entfernen. Die Installation erfolgt über die erwähnte Serverrolle.

Sie können erkennen, welche Drucker derzeit nicht bereit sind, und zwar von allen Druckservern, die Sie verbunden haben. Ebenso lassen sich alle Druckaufträge in der Konsole filtern.

Drucken mit Remotedesktop-Sitzungshosts

Verbinden sich Clients mit einem Remotedesktopsitzungshost, sind die installierten Drucker der Clients und die Drucker auf dem Server verfügbar. Der Remotedesktop Easy Print Driver kann Druckaufträge verschiedener Drucker an den Client umleiten. Damit Sie den Easy Print Driver verwenden können, müssen Sie den aktuellen RDP Client verwenden, Sie benötigen dazu Windows 7/8/8.1. Der Druckertreiber unterstützt eine Vielzahl neuerer und älterer Drucker, so dass auf einem Remotedesktop-Server nicht unbedingt zahlreiche Druckertreiber installiert werden müssen. Der Treiber unterstützt für die kompatiblen Drucker alle Features, nicht nur die grundlegenden Funktionen.

Geht doch: Drucker lassen sich vom Client auf einen Remotedesktop-Sitzungshost umleiten.

Druckt ein Anwender in der Sitzung, leitet der Treiber den Druck in eine XPS-Datei um und schickt diese zum Client, auf dem der Druck schließlich auf dem Drucker ausgegeben wird. Damit der Easy Print Driver funktioniert, muss nichts auf dem Server installiert sein. Die auf dem Client verfügbaren Drucker übernimmt der Server, sofern diese kompatibel sind. Ob Drucker umgeleitet werden, muss im RDP-Client eingestellt sein. Auf der Registerkarte Lokale Ressourcen auf dem Client muss dies zunächst aktiviert werden.

Unterstützen Ihre Unternehmensdrucker den neuen Easy Print Driver nicht, können Sie auch unter Windows Server 2012/2012 R2 den Weg einer Druckermapping-Datei gehen. Diese Möglichkeit gibt es bereits seit Windows 2000 Server. Dabei können über eine spezielle Datei mehreren Druckern der gleiche Treiber zugeordnet werden. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Microsoft Knowledge Base-Artikel.

Gruppenrichtlinien für die Steuerung von Druckern

In Windows Server 2012/2012 R2 gibt es auch Möglichkeiten die Anbindung von Druckern über Gruppenrichtlinien zu steuern. Die meisten Einstellungen für Gruppenrichtlinien werden im Gruppenrichtlinien-Editor unter Computerkonfiguration/Richtlinien/Administrative Vorlagen/Windows-Komponenten/Remotedesktopdienste vorgenommen.

Bildergalerie:
Gruppenrichtlinien
Die Remotedesktopdienste in Windows Server 2012 können jetzt effizient mit Gruppenrichtlinien gesteuert werden.
Gruppenrichtlinien

Die Verwaltung von Druckern findet über den Untereintrag Remotedesktopsitzungs-Host/Druckerumleitung statt. Hier können auch Einstellungen des Easy Print Drivers angepasst werden.

Über den Bereich Clienteinstellungen beim Erstellen einer Farm legen Sie noch auf Seiten des Servers fest, welche Funktionen der Clients auf dem Server verfügbar sein sollen. Hier steuern Sie die Möglichkeit ob lokale Laufwerke verfügbar sind, oder die Zwischenablage. Auch das Umleiten von Druckern steuern Sie hier. Funktioniert das Drucken in den Sitzungen nicht, überprüfen Sie die Einstellungen der Sitzungssammlung (ehemals Farm). (cvi)

Die beliebtesten Drucker im Mittelstand – Rangliste
Platz 1: Kyocera FS-1370DN
Der kompakte Drucker produziert 35 Seiten pro Minute und basiert auf Kyoceras langlebiger Ecosys-Technologie.
Platz 2: HP LaserJet Pro 400
Der LaserJet Pro 400 hat bereits 2012 den sehr erfolgreichen LaserJet P2055 abgelöst. In Teams mit bis zu zehn Nutzern ist die 33-Seiten-Maschine gut aufgehoben.
Platz 3: HP LaserJet Enterprise P3015
Eine längst vergangene Designsprache, die nach wie vor in vielen Büros anzutreffen ist. Bis zu drei große Papierkassetten und ein 40-Seiten-Druckwerk machen das Gerät zum willkommenen Dienstleister in druckfreudigen Arbeitsgruppen.
Platz 4: Canon PIXMA iP7250
Der kompakte Tintendrucker dürfte eher auf heimischen Schreibtischen anzutreffen sein. Dafür kann er auch passable Fotos ausgeben.
Platz 5: HP LaserJet Enterprise 500 Farbdrucker
Der netzwerkfähige Farblaser eignet sich für Arbeitsgruppen. Admins können die Farbnutzung per Tool überwachen.
Platz 6: Brother HL-4150CDN 
Der Farblaser produziert bis zu 24 Farbseiten pro Minute, ist netzwerkfähig und serienmäßig mit einer Duplex-Einheit ausgerüstet.
Platz 7: Brother HL-5450DN
Der monochrome Laserdrucker eignet sich für überschaubare Arbeitsgruppen. Maximal lässt sich das Gerät mit insgesamt fünf Papierkassetten ausstatten.
Platz 8: HP LaserJet P1102
Der kompakte SW-Drucker auf Laserbasis eignet sich für Arbeitsplätze mit begrenztem Druckvolumen.
Platz 9: Brother HL-4570CDW
Der Single-Pass-Farblaser für Arbeitsgruppen ist serienmäßig mit einer internen Duplex-Einheit ausgerüstet und verfügt über einen internen LAN/WLAN-Printserver.
Platz 10: Brother HL-2250DN 
Der kompakte monochrome Laserdrucker eignet sich als Arbeitsplatzdrucker, dank Netzwerkschnittstelle auch für kleine Arbeitsgruppen.