Web-Service für Abrechnung

SAPS misst SAP-Nutzung nach Verbrauch

30.08.2010 von Jan Schulze
Der SAPS Meter Web-Service von HP misst den tatsächlichen SAP-Leistungsverbrauch in virtualisierten Adaptive-Computing-Umgebungen. Die daraus gewonnenen Daten ermöglichen auch die Steuerung und Optimierung des SAP-Einsatzes.
Der SAPS Meter Web-Service liefert alle wichtigen Daten zur Nutzung einzelner SAP-Instanzen in virtualisierten Umgebungen.

Virtualisierung bringt zwar viele Vorteile im täglichen IT-Betrieb, ist jedoch im IT-Controlling eine schwer zu knackende Nuss. Denn im Gegensatz zu klassischen dezidierten Servern ist es in virtualiserten Umgebung recht aufwändig, die Kosten der einzelnen Instanzen korrekt zu ermitteln. Eine SAP-spezifische Lösung für dieses Problems wurde im jüngst gegründeten Virtualisierungs-Competence-Center von HP in Walldorf entwickelt.

Der "HP SAPS Meter Web-Service" ermöglicht die Messung des tatsächlich entstandenen Leistungsbedarfs von SAP-Lösungen in einer virtualisierten Adaptive-Computing-Umgebung über einen beliebigen Zeitraum. Dabei werden die Kosten in ähnlicher Weise ermittelt wie bei einer Stromabrechnung: Analog zur Kilowattstunde (kWh) werden beim SAPS Meter Service die Verbräuche in "kiloSAPS-Stunden" (kSAPSh) oder "kiloIOPS-Stunden" (kIOPSh) erfasst. Der Dienst berücksichtigt somit nicht nur kurzzeitige Lastspitzen, sondern summiert den realen Ressourcenbedarf über den gesamten Abrechnungszeitraum. Die Analogie zur Stromrechnung soll die Akzeptanz der Abrechnungen auch bei internen Kunden ohne spezifisches IT-Fachwissen erhöhen. Die Messgrößen SAPS (SAP Application Performance Standard) und IOPS (Input/Output Operations) sind allgemein anerkannt und - im Fall von SAPS - unabhängig von der zugrunde liegenden Hardware oder dem genutzten Betriebssystem.

Kosten des SAP-Einsatzes optimieren

Mit leicht abrufbaren Verbrauchsergebnisse soll der HP-Service den IT-Verantwortlichen zudem helfen, die Kosten des SAP-Einsatzes im Unternehmen zu optimieren. Historische Daten über das Lastprofil und Trendanalysen erlauben es, Prognosen zu Lastentwicklung einzelner SAP-Anwendungen zu erstellen oder auch die Auswirkungen von veränderten Geschäftsprozessen auf die benötigten IT-Ressourcen vorab zu planen.

Die durch das Werkzeug mögliche Transparenz der Kosten und der in Anspruch genommenen Kapazitäten erleichtert das Identifizieren von Kostentreibern und Einsparpotenzialen in einer SAP-Umgebung. Gleichzeitig verspricht HP durch den Web-Service geringere Kosten für die Verrechnung der SAP-Kosten. Mit dem HP SAPS Meter Web-Service sei es möglich, den Aufwand für die verursachergerechte Kostenzuordnung um bis zu 50 Prozent zu reduzieren.

Basis bildet HP Performance Agent

Die Lösung besteht aus zwei Komponenten: Einem Agenten, der die vom "HP Performance Agent" ermittelten Daten über die Ressourcennutzung einzelnen SAP-Lösungen zuzuordnen, sowie dem zentralen "HP SAPS Meter Analytical Server", der die aufgezeichneten Daten aufbereitet und den Kunden über eine Webseite zur Verfügung stellt. "Als Basis nutzt der Web-Service den HP Performance Agent, vormals Measureware", erläutert Hartmut Braun, SAP Portfolio Manager bei HP. "Wir haben uns für diesen Ansatz entschieden, da zum einen der größte Teil unserer SAP-Kunden diesen Agent nutzt. Zum anderen kann er sehr gut zwischen der Last der SAP-Instanzen und dem Betriebssystem-Overhead trennen." Der HP SAPS Meter Web-Service wird als Software-as-a-Service (SaaS) zur Verfügung gestellt. Eine Installation vor Ort ist nicht erforderlich. "Der Update-Aufwand für diesen Dienst ist sehr groß", so Walter Hill, Programmleiter Entwicklung des SAPS-Meters. "Zudem nutzen wir die anfallenden Daten in anonymer Form, um daraus Vergleichswerte zu
gewinnen und so unsere Kunden bei der Optimierung ihrer SAP-Infrastruktur besser zu beraten."

Jährliches Abonnement

Der Web-Service zur Messung des Ressourcenverbrauchs in virtualisierten SAP-Umgebungen unterstützt in der Version 2.1 neben dem Unix-Derivat HP-UX jetzt auch das Open-Source-Betriebssystem Linux. Microsoft Windows sowie die Unix-Varianten IBM AIX und Sun Solaris folgen schrittweise. Angeboten wird der Dienst im Rahmen des "Proactive Select"-Services von HP. Die jährlichen Nutzungskosten für 12 SAP-Instanzen belaufen sich auf rund 7600 Euro.

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