iPad und Co. als PC-Außenstelle

Remote Desktop Apps für Tablets

18.02.2012 von Oliver Schonschek
Mit Remote Desktop Apps zapfen Tablet-Nutzer ihre leistungsstarken Windows-PCs oder Macs an und überwinden so Grenzen im geschäftlichen Einsatz.

Rund 40 Prozent der Nutzer mobiler Endgeräte wollen unterwegs nicht nur ihre E-Mails und ihren Status in einem sozialen Netzwerk bearbeiten, sondern auf Unternehmensanwendungen wie CRM, ERP oder Zeiterfassung zugreifen, so eine Studie von Avanade.

Die Cisco Global IT Survey zeigt eine steigende Beliebtheit und Verbreitung von Tablets im geschäftlichen Bereich. Dabei sind unterschiedliche Ländertrends zu beobachten. So gibt es zum Beispiel in Deutschland die höchste Verbreitung von Tablets unter Vertriebsmitarbeitern (31% im Vergleich zu 21% im weltweiten Durchschnitt)

Gleichzeitig verwenden mobile Nutzer zunehmend Android-Tablets und iPads, wie eine Cisco-Umfrage zeigt. Doch Tablets haben klare Einschränkungen bei der geschäftlichen Nutzung. Eine aktuelle Google-Studie ordnet Tablets auch eher der Unterhaltung als der Arbeit zu.

Mit Remote Desktop Apps können Anwender jedoch viele Begrenzungen von Tablet-PCs überwinden, wie die folgenden Beispielanwendungen zeigen.

Apps für den mobilen Fernzugriff

Für den mobilen Fernzugriff auf Dateien und Anwendungen, die sich auf dem Computer im Büro oder Home-Office und nicht auf dem Tablet befinden, gibt es eine ganze Reihe von Apps für Android und Apple iOS. Sie ermöglichen in der Regel die Kommunikation zwischen Tablet und Windows-PC oder Mac über RDP (Remote Desktop Protocol) oder VNC (Virtual Network Computing).

Neben der App, die auf dem Tablet installiert werden muss, gibt es nur geringe Voraussetzungen, damit ein Mac oder Windows-PC über ein Tablet aus der Ferne genutzt und gesteuert werden kann.

Die Verbindung zum Desktop-Computer wird zum Beispiel über die Eingabe einer ID und eines Passwortes gestartet. Voraussetzung ist, dass der Computer über das Internet erreichbar ist und gegebenenfalls eine spezielle Remote Desktop Software ausführt.
Foto: TeamViewer

Bei TeamViewer zum Beispiel laden Sie die TeamViewer-Software auf den Computer, auf den Sie mit einem Tablet zugreifen möchten. Zu der Software gehört eine eindeutige ID-Nummer und ein Passwort. Diese Informationen brauchen Sie zur Legitimation Ihres späteren Fernzugriffs. Nach Installation der TeamViewer-App auf Ihrem Tablet erfolgt die Verbindung zu Ihrem Computer einfach durch Eingabe der ID und des Passworts, vorausgesetzt der Computer ist über das Internet erreichbar und die TeamViewer-Software läuft.

Apps für Admins
Fing
Fing zeigt mit dem Netzwerk verbundene Geräte an.
Fing
Anschließend überprüft Fing welche Dienste auf dem Gerät laufen und welche Ports geöffnet sind.
Fing
Ein Statusreport kann durchaus sinnvoll sein.
iNet Netzwerkscanner
Diese App kann Netzwerke oder definierte IP-Bereiche auf aktive Geräte scannen.
iNet Netzwerkscanner
Sie können den Scanvorgang inklusive Ergebnisse abspeichern.
Net Status
Das Tool scannt einen angegebenen IP-Bereich.
Net Status
Über die Einstellungen können Sie Paketrate und Timeout für den entsprechenden Dienst festlegen.
Net Status
In den Einstellungen der jeweiligen Geräte sehen Sie die gefundenen Dienste und können auch unwichtige Dienste von der Überprüfung ausnehmen.
Nice Trace
Sie geben bei der App eine IP-Adresse ein und bekommen angezeigt, über welche Stationen die Anfrage geht.
Nice Trace
Wenn Sie auf einen Knoten klicken, können Sie auch Whois-Abfragen starten.
Nice Trace
Ebenso bekommen Sie weiterführende Informationen angezeigt.
Network Utility
Die App macht das Pingen per Oberfläche einfach.
Network Utility
Sie können den Host pingen lassen und mit Scan die geöffneten Ports testen.
Network Utility
Hosts im Internet lassen sich über GeoIP genau lokalisieren
Network Utility
Whois-Abfragen sind ebenso möglich.
System Status
Die App liefert umfangreiche Informationen zum eigenen iPhone.
System Status
Sie erhalten Informationen zum aktuellen WLAN, der eigenen MAC- und IP-Adresse, sowie Informationen zur aktuellen Mobilfunkzelle.
AppTicker Free
Mit der App sehen Sie auf einen Blick, welche Apps am aktuellen Datum kostenlos zur Verfügung stehen.
AppZapp
AppZapp bietet eine gute ?bersicht ?ber den Appstore.
FileApp
Mit der App können Sie beispielsweise PDF-Dateien lesen und Dokumente mit anderen Benutzern teilen.
FileApp
Die App zeigt die IP-Adresse des Gerätes an und wie Sie sich mit der App verbinden, um Daten auszutauschen.
TimeSheet
Mit der kostenlosen App Stundenzettel erfassen Sie Arbeitsstunden und Zeiten für Projekte.
TimeSheet
Pausen lassen sich einfach erfassen.
TimeSheet
Gesamte Arbeitsstunden lassen sich zusammen addieren.
TimeSheet
Sie können sich Übersichten anzeigen lassen.
SamCard
Die App SamCard erfasst Visitenkarten mit der Kamera und kann die aufgedruckten Daten auslesen.
CamCard Lite
Die kostenlose App erlaubt in der ersten Woche bis zu zehn gescannte Karten, in der zweiten Woche noch zwei.
Dragon Dictation
Die App hilft beim Diktieren von Notizen, E-Mails oder SMS.
Dragon Dictation
Achten Sie darauf, die Einstellungen korrekt vorzunehmen.
Dragon Dictation
Sie starten die App und können mit dem Diktieren loslegen.
Genius Scan
Wählen Sie den Bereich aus, den die App scannen soll.
Genius Scan
Die App kann ?ber die Kamera oder abgespeicherte Bilder in der Galerie Dokumente scannen und als JPEG oder PDF weitergeben.
FreeFax
Mit der kostenlosen App können Sie eine Seite pro Tag faxen.

Empfehlung: Die Verbindung zu Ihrem Computer über eine Remote Desktop App ermöglicht nicht nur die Fernsteuerung des PCs oder Macs. Ihr Tablet erfährt dadurch eine wesentliche Erweiterung hinsichtlich verfügbarer Speicherkapazität und nutzbarer Business-Anwendungen. Selbst der mobile Unterhaltungswert wird gesteigert.

Mehr Speicherplatz für iPad und Android

Remote Desktop Apps wie TeamViewer erlauben auch den Datentransfer zwischen Desktop-Computer und Tablet. Dadurch werden die Festplatten des Computers zur praktischen Speichererweiterung für Tablets

Die interne Speicherkapazität eines Tablets ist im Vergleich zu einem Notebook und erst recht im Vergleich zu einem Desktop-Computer eher bescheiden. Cloud-Dienste wie die iCloud sind deshalb wichtige Ergänzungen für iPad & Co.

Durch den Fernzugriff auf Daten zum Beispiel mit LogMeIn bleiben sensible Informationen auf dem Computer und müssen nicht anderweitig gespeichert werden

Wer zum Beispiel aus Datenschutzgründen eine Alternative zum Cloud-Storage sucht, kann eine Remote Desktop App wie TeamViewer nutzen, um auf die Festplatten des Bürorechners zugreifen und Dateien übertragen zu können. Dazu wechseln Sie einfach zwischen dem Modus Remotesitzung und der Funktion File Transfer. Der Datentransfer ist in beiden Richtungen möglich. Dies erhöht nicht nur die mobil verfügbare Speicherkapazität, sondern ermöglicht auch gleich die Synchronisierung zwischen Desktop-Computer und iPad.

Notiz-Apps fürs iPad
Bento
Mit Bento kann man auch ausführliche Datenbanken auf dem iPad erstellen und pflegen.
Bento
Die App kostet 3,99 Euro
Evernote
Evernote ist der Klassiker, wenn es um Notizen im Web und auf Geräten geht
Evernote
Die App ist kostenlos
Omnifocus
Omnifocus bietet eine To-Do-List und kann Erinnerungen an Positionsdaten binden.
Omnifocus
Die App kostet 31,99 Euro
OneNote
OneNote ist die Notiz-App von Microsoft
OneNote
Die App ist kostenlos
Wunderlist
Wunderlist ist die Vorzeige-App für ToDo-Listen
Wunderlist
Die App ist kostenlos

Empfehlung: Wenn Sie den eigenen Rechner anstelle einer Cloud-Lösung als Speichererweiterung nutzen, umgehen Sie zwar das Problem der mangelnden Transparenz, wo sich Ihre Daten befinden. Die Datensicherheit erhöht sich aber nur, wenn die Verbindung zwischen Desktop-Computer und Tablet auch wirklich sicher ist. TeamViewer zum Beispiel bietet eine SSL-Verschlüsselung (AES 256 Bit), ein zusätzliches dynamisches Sitzungspasswort und eine Signierung des Programmcodes, so dass die Echtheit der Software geprüft werden kann.

Spontane Unterhaltung

Wenn Sie in der Mittagspause ein bestimmtes Video sehen oder eine bestimmte Musik hören möchten, brauchen Sie diese nicht zuvor auf Ihr Tablet zu übertragen. Mit einer WLAN-Verbindung können Sie ganz spontan über eine Remote Desktop App wie Splashtop auf Ihr iTunes-Archiv oder die Windows Media Library des Desktop-Computers zugreifen. Auch Flash-Anwendungen können Sie auf Ihr Tablet holen, selbst wenn dieses eigentlich kein Flash unterstützt. Voraussetzung ist jeweils die Installation des Splashtop Streamers auf dem Desktop-Computer.

Der 2X Client for RDP/Remote Desktop unterstützt RemoteFX, das für eine optimierte Multimedia-Nutzung via Remote Desktop Protocol sorgt. Allerdings stellt eine RemoteFX-Nutzung besondere Anforderungen an den Desktop-Rechner, der die Medieninhalte liefern soll.

Empfehlung: Für einen Fernzugriff über das mobile Internet sollten Sie natürlich auf eine Daten-Flatrate und eine ausreichende Bandbreite achten, um Ihrem Tablet über den Desktop-Computer die gewünschten Videos oder Musikstücke zur Verfügung zu stellen. Alternativ bieten sich (sichere) WLAN-HotSpots unterwegs an.

Ersatz für fehlende Apps

Remote Desktop Apps bringen zum Beispiel eine Windows-Oberfläche auf ein Android-Tablet. Plattformgrenzen können so überwunden werden
Foto: TeamViewer

Auch wenn es nach BITKOM-Berechnungen weltweit bereits mehr 520.000 verschiedene Apps gibt, der Bedarf für weitere Apps ist ungebrochen. Gerade für Individualsoftware fehlt meist die passende App. So bestätigen laut Cisco IT-Manager weltweit, dass individuelle Apps von Vorteil für das Geschäft seien.

Den Zugriff auf Individualsoftware, für die es noch keine App gibt, ermöglichen zum Beispiel Remote Desktop Apps wie LogMeIn for iOS oder Ignition for Android, unabhängig von dem jeweiligen Betriebssystem auf dem entfernten Desktop-Rechner. Sie können über Ihr Tablet auch Individualsoftware mit virtueller Maus und Tastatur steuern. Selbst die Belegung von Sondertasten der Tastatur steht Ihnen auf Ihrem Tablet zur Verfügung.

Empfehlung: Für den Fernzugriff auf Individualsoftware gibt es verschiedene technische Möglichkeiten, darunter auch die Programmierung eines webbasierten Zugangs. Dann reicht auf Ihrem Tablet auch ein mobiler Browser. Der browserbasierte Zugang hat auch den Vorteil, dass Sie nicht verschiedene Apps für die unterschiedlichen Tablet-Betriebssysteme vorhalten müssen, falls es keine einheitliche Tablet-Infrastruktur in Ihrem Unternehmen gibt.

iOS & Android: Die besten Apps für den Winter
Für das iPhone: White Risk Hang Analyser
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Für das iPhone: iSki Austria
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Für Android: iSki Austria Wetter
Für Android: Taschenwärmer

Bedenkt man den Trend hin zu Bring your own Device (ByoD), werden einheitliche Tablets in Unternehmen aber eher die Ausnahme sein. Anstatt eigene Apps entwickeln zu lassen, sollten Sie also eher Remote Desktop Apps nutzen, wenn es keinen webbasierten Zugang gibt.

Das Tablet als tragbares Home-Office

Damit im Home-Office die gleichen Tätigkeiten am Computer ausgeführt werden können wie im Büro, sind in der Regel an beiden Standorten die gleichen Anwendungen erforderlich. Alternativ müssen Zugriffsmöglichkeiten auf die Anwendungen, die im Büro laufen, geschaffen werden.

Mit einer Remote Desktop App wie zum Beispiel Wyse PocketCloud wird das Tablet zum tragbaren Home-Office, ohne dass der Administrator zu Ihnen kommen muss. Für die Konfiguration des Fernzugriffs reicht es, wenn Sie die IP-Adresse sowie Benutzernamen und Passwort für den Rechner in Ihrem Büro bereithalten.

Office-Apps fürs iPad
QuickOffice
QuickOffice bringt ein komplettes Office-Paket auf das iPad.
QuickOffice
Die App kostet 17,99 Euro
Keynote
Mit der Präsentations-App von Apple können Sie bequem Präsentionen auf dem iPad erstellen.
Keynote
Die App kostet 8,99 Euro
Numbers
Mit Numbers bietet Apple einen Tabellenkalkulation fürs iPad.
Numbers
Die App kostet 8,99 Euro
Pages
Mit Pages können Sie Dokumente auf ihrem iPad erstellen.
Pages
Die App kostet 8,99 Euro
iA Writer
iA Writer ist eine ideale App um Texte zu verfassen.
iA Writer
Die App kostet 0,89 Euro

Empfehlung: Die Umsetzung von Telearbeit scheitert oftmals am befürchteten Aufwand für das Unternehmen und an Sicherheitsbedenken. Da ist es ein klarer Vorteil, wenn Sie bei Ihrem Antrag auf ein Home-Office den Vorschlag machen, eine Remote Desktop App wie Wyse PocketCloud zu nutzen. Die Einrichtung ist einfach, die Sicherheit der Verbindung ins Firmennetzwerk dank SSL-Verschlüsselung und RSA Zwei-Faktor-Authentifizierung (zusätzlich zum Passwort) trotzdem hoch.

Remote Desktop Apps: Keine Chance für Datendiebe

Ein weiterer Vorteil von Remote Desktop Apps liegt darin, dass auf sensible Daten zugegriffen werden kann, ohne diese auf dem Tablet selbst speichern zu müssen. Geht also das Tablet verloren, ist damit kein Datenverlust verbunden.

So bequem und vorteilhaft der Fernzugriff auf Dateien und Anwendungen mit Remote Desktop Apps auch ist, der mobile Datenzugriff muss abgesichert sein. Dazu gehört auch die Verwendung einer sicheren Lösung für Remote Desktop. Welche Gefahren bei unsicheren Remote-Desktop-Lösungen bestehen können, zeigt das aktuelle Beispiel von Symantec pcAnywhere.

Empfehlung: Wenn Sie eine Remote Desktop App für Ihr Tablet nutzen, sollten Sie die Sicherheit im Blick behalten:

Der Fernzugriff muss verschlüsselt erfolgen.

Die Zugangsdaten wie die Verbindungs-ID und das Passwort für die Remote-Verbindung müssen vertraulich behandelt werden, insbesondere bei Apps, die keine Zwei-Faktor-Authentifizierung (zum Beispiel zusätzliche Einmal-Passwörter) vorsehen.

Das Anfangspasswort sollte nach Möglichkeit geändert und durch ein komplexes, eigenes Passwort ersetzt werden.

Passwörter sollten nicht gespeichert werden, auch wenn verschiedene Remote Desktop Apps dies als Komfortfunktion anbieten.


Der Computer, auf den aus der Ferne zugriffen wird, sollte vor Manipulationen geschützt werden. So bietet zum Beispiel GoToMyPC Funktionen an, mit denen während des Fernzugriffs die echte Tastatur und Maus gesperrt und die Bildschirmanzeige deaktiviert wird.

Funktionen für einen Remote-Gastzugriff auf den eigenen Rechner sollten mit Vorsicht genutzt werden. Die Dateifreigaben sollten zuvor geprüft und vertrauliche Bereiche verschlüsselt werden.

Nach dem Fernzugriff sollte die Remote Desktop App auf dem Tablet tatsächlich beendet werden und nicht weiterhin unkontrolliert im Hintergrund laufen. Verschiedene Apps bieten auch eine Auto-Abschaltung nach einer gewissen Zeit der Inaktivität.

Fazit: Verlängerter Arm, aber keine Dauerlösung

Remote Desktop Apps für das iPad und Android-Tablets haben das Potenzial, die Einsatzmöglichkeiten mobiler Geräte im Business-Bereich weiter zu steigern. Bei entsprechend sicherer Verbindung, einer guten Bandbreite im mobilen Internet und einem ausreichend großen Tablet-Display wird Ihr Tablet zum verlängerten Arm hin zum Desktop-Computer. Sie sollten bei der Tablet-Nutzung aber auf die richtige körperliche Haltung achten, da sonst bei längerer Verwendung zum Beispiel Nackenprobleme auftreten könnten, wie eine Studie der Harvard University zeigt. Für zeitlich begrenzte Fernzugriffe bieten Tablets mit Remote Desktop Apps eine gute Basis. (wh)