Virtualisierung von Storage und Co

Mit drei Schritten in die Wolke

29.10.2010 von Klaus Manhart
Anzeige  Wie virtualisiert man Software, Speicher und Rechenleistung möglichst kostensparend und gewinnbringend? Die Management-Beratung A.T. Kearney hat eine dreistufige Handlungsempfehlung für das Cloud Computing erarbeitet.

Um mit Cloud Computing möglichst hohe Kosteneinsparungen und Nutzensteigerungen zu erzielen, ist ein gezieltes, planvolles Vorgehen unerlässlich. Die Managementberatung A.T. Kearney hat hierzu eine dreistufige Handlungsempfehlung vorgeschlagen, die auf Basis einer Unternehmens-Umfrage entwickelt wurde.

Die Vorteile von Cloud Computing liegen auf der Hand: Unternehmen müssen nur noch genau die IT-Leistung bezahlen, die sie auch wirklich nutzen, da alle Services bedarfsgerecht skaliert und aus Fixkosten variable Kosten werden“, sagt Michael Römer, Prinzipal bei AT Kearney.

Die A.T. Kearney-Studie unterscheidet die drei Cloud-Computing-Sektoren mit Services in den Bereichen Web und Software (SaaS), Plattform (PaaS) sowie virtuelle Infrastruktur (IaaS). Vor allem die virtuelle Nutzung von IT-Infrastrukturen - IaaS - wird laut Studie in den kommenden Jahren enorm an Bedeutung gewinnen - und aus Sicht der IT-Manager die versprochenen Einsparungspotenziale liefern.

In einem ersten Schritt sollte laut A.T. Kearney zunächst einmal durch den Aufbau einer Inhouse Cloud die technische und organisatorische Basis für die optimale Nutzung von Cloud-Computing-Konzepten geschaffen werden. Das bedeutet, dass durch Infrastruktur-Konsolidierung und Virtualisierung die Auslastung erhöht und durch Lean-IT-Ansätze die Planung und Steuerung der Infrastruktur effizienter gestaltet werden sollte. Allein dadurch sind bereits signifikante Kosteneinsparungen möglich.

Cloud-Piloten

Der zweite Schritt auf dem Weg zum effektiven Einsatz von Cloud Computing mit Services in den Bereichen Web und Software (SaaS) ist die Identifizierung von Cloud-Pilotprojekten. Hilfreiche Voraussetzung für die Auswahl eines Piloten sind klar abgrenzbare Themen wie Mailing oder Call-Center-Services. Bei der Pilotenauswahl muss sichergestellt sein, dass keine Sicherheits- oder Compliance-Aspekte verletzt werden. Zudem sollte ein Pilot gewählt werden, bei dem umfangreichere Effizienzpotentiale wahrscheinlich sind: Einsparungen von mindestens 15 Prozent sollten erzielbar sein, ansonsten wird sich durch den Projektaufwand keine unternehmensweite Wirtschaftlichkeit ergeben.

Als dritter und letzter Schritt steht die Entwicklung und Umsetzung eines neuen Geschäftsmodells: Die IT sollte bei der Implementierung von Cloud Computing ihre traditionelle Rolle als vertikal integrierter IT-Service-Anbieter aufgeben und zukünftig als Service-Broker und Integrator bzw. Vermittler von IT-Leistungen aus unterschiedlichsten Clouds fungieren.

Das bedeutet, IT-Services hinsichtlich Umfang, Volumen und Kosten bedarfsgerecht bereitzustellen - unabhängig davon, ob sie selber erbracht oder eingekauft werden. Idealerweise werden Services so gestaltet, dass Hardware- und Softwareanbieter flexibel ausgetauscht werden können. "Den Bedarf bestätigt auch die Entwicklung der IT-Industrie" sagt Michael Römer, Prinzipal bei A.T.Kearney. "Hier positionieren sich immer mehr Hardware- und Softwareanbieter als integrierte IT-Service-Dienstleister mit Cloud-Modellen. Fraglich bleibt zunächst, wer von den großen Playern wie beispielsweise Google, Amazon, IBM, HP oder T-Systems, das Rennen macht."