Xbox, Kin, Zune, Kinect

Microsoft Hardware - Erfolge und Pleiten

11.04.2013 von Christoph Hoffmann
Mit Surface nimmt Microsoft gerade wieder einen neuen Anlauf als Hardware-Hersteller. Doch Microsoft hat schon viel mehr Hardware vorgestellt. Einige wurden grandiose Erfolge, andere floppten gnadenlos. Wir geben einen Überblick.

Ende letzten Jahres hat Microsoft mit Surface eine Tablet-Familie vorgestellt, die Apples iPad Paroli bieten soll. Derzeit kann man nicht sagen, ob Surface ein Erfolg werden wird. Denn Microsoft ist durchaus schon mit einigen Hardware-Modellen gescheitert. Wir blicken zurück auf die wichtigste Hardware, die Microsoft bis heute vorgestellt hat. Und sagen, ob diese erfolgreich waren oder nicht. Los geht's mit den Erfolgen, auf der zweiten Seite dieses Artikels kommen dann die Misserfolge der Hardware-Division von Microsoft.

Erfolg: Kinect Bewegungssteuerung (2010)

Kinect eignet sich nicht allein zum Spielen.
Foto: Microsoft/PC World

Dieses innovative Bewegungssteuerungs-System für die Xbox 360 ermöglicht den Nutzern eine Interaktion mit der Spielekonsole, ohne einen Controller in der Hand zu halten.

Die praktische Anwendung dieses Systems ist jedoch nicht auf Spiele beschränkt. Einige Nutzer haben viele unterschiedliche innovative Kinect-Hacks entwickelt, mit denen Sie beispielsweise einen verlorenen Schlüssel wiederfinden können. Außerdem kann Kinect Patienten mit dem Phantomschmerz helfen.

Erfolg: Xbox 360 Spielekonsole (2005)

Microsofts Xbox 360 Spielekonsole verkauft sich gut.
Foto: Microsoft/PC World

Die Xbox 360 ist die weltweit meistverkaufte Spielekonsole des laufenden Jahres 2012. Das ist ein Beweis dafür, dass die Xbox-Plattform weiterhin ein großer Erfolg ist.

Mit exklusiven Spielemarken wie Halo, innovativen Peripheriegeräten wie Kinect und der Möglichkeit auf viele Medien zuzugreifen, ist die Xbox 360 ein ausgezeichnetes Freizeit-Gerät.

Erfolg: Microsofts Natural Ergonomic Keyboard 4000 (2005)

Mit dieser ergonomischen Tastatur war Microsoft sehr erfolgreich.
Foto: Microsoft/PC World

Microsoft war mit dieser ultrakomfortablen Tastatur, die 2005 erschienen ist, sehr erfolgreich.

Das Gabel-Design der 4000er korrigiert falsche Handhaltungen bei der Nutzung der zentralen Tasten. Diese Tasten sind zudem etwas größer, weil diese häufig verwendet werden. Die Tasten auf beiden Seiten sind konkav angeordnet, um wiederholende Bewegungen zu verringern.

Diese Tastatur enthält zudem spezielle Tasten für das Starten von Anwendungen, eine nützliche Zoom-Taste und viele benutzerdefinierte Tasten.

Erfolg: Microsoft SideWinder Joysticks (1999)

Auf Grund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses hat sich dieser Joysick gut verkauft.
Foto: Microsoft/PC World

1999 hat der Microsoft SideWinder Joystick viel dazu beigetragen, dass Daddler bezahlbaren Spielspaß genießen konnten.

„Die SideWinder Serie wurde zusammen mit den Microsoft Flight Simulator Spielen veröffentlicht. Hierdurch konkurrierte Microsoft mit Unternehmen wie Saitek, Thrustmaster und Logitech, die sehr teure Joysticks verkauft haben", sagt Russel Holly von Geek.com. „Diese Microsoft Joysticks befanden sich preislich gesehen zwischen den sehr teuren Joysticks und den qualitativ minderwertigen Gamepads."

Misserfolg: Kin Phone (2010)

Auch von der Fachpresse wurde das Kin nicht besonders gut aufgenommen.
Foto: Microsoft/PC World

Kaum vorgestellt, waren sie auch schon wieder weg. Kurz nach deren Verschwinden wurden die Kin-Handys die „am schlechtesten designten Produkte aller Zeiten" genannt. Microsofts Kin One und Kin Two waren zwar besser als andere Handys, aber schlechter als Smartphones. Unglücklicherweise lag der Preis der Kins näher bei den Smartphones...

Obwohl die ersten Berichte hierüber gemischt ausgefallen sind, waren die Verkäufe miserabel. Nach nur zwei Monaten hat Microsoft die Kins aufgegeben.

Misserfolg: Windows Slate mit Windows 7 (2010)

Microsoft hat schön öfters versucht ein eigenes Tablet zu etablieren.
Foto: Microsoft/PC World

HP, Fujitsu, Dell, Motion, Samsung und ViewSonic haben alle Windows 7-Tablets mit mittelmäßigem Erfolg veröffentlicht. „Die Herausforderung mit Windows 7 Tablets ist, dass diese auf dem gleichen Paradigma basieren, wie schon 1985 – es nutzt eine Benutzeroberfläche, die für Maus und Tastatur optimiert ist", sagt Howard Locker, der Direktor für neue Technologien bei Lenovo, nachdem das Unternehmen 2010 den Versuch aufgegeben hat, Windows 7-Tablets zu bauen. „Es muss für die Touch-Bedienung optimiert werden."

Microsofts Steve Ballmer hat das UMPC (siehe unten) unter dem Namen Slate PC im Jahr 2010 wiedereingeführt. Ziel war es die Tablets, die mit Windows 7 ausgestattet sind, zu bewerben und Apples iPad zu schlagen. Was bekanntlich grandios gescheitert ist.

Misserfolg: Tablet PC (2002); UMPC (2006)

Tablets von Microsoft haben sich damals nicht gut verkauft.
Foto: Microsoft/PC World

Tablets sind kein neues Produktfeld für Microsoft. 2002 hatte das Unternehmen den Tablet PC bereits angekündigt. Dieser war mit einem elektromagnetischen Bildschirm ausgestattet, sodass die Nutzer mit einem digitalen Stift darauf schreiben oder malen konnten.

2006 hatte Microsoft dessen Ultramobile Personal Computer (UMPC) Initiative angekündigt. Bei diese kleinen Windows Tablets stand die Touch-Funktion im Mittelpunkt.

Hat irgendwer diese Produkte gekauft? Auf der CeBIT waren sie einmal kurz zu sehen, das war es dann aber auch.

Misserfolg: Zune Music Player (2006)

Microsoft wollte mit Zune ein Konkurrenzprodukt zum iPod anbieten.
Foto: Microsoft/PC World

Microsoft hat den Musikspieler Zune und den dazugehörigen Marktplatz veröffentlicht, um ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod und iTunes zu haben. Jedoch hat Apple einige Monate später das iPhone veröffentlicht. Also ein iPod mit großem Bildschirm, mit dem Sie telefonieren und im Internet surfen konnten.

Obwohl Experten der Meinung waren, dass Zune und dessen Nachfolger Zune HD tolle Musik-Player sind, konnten die Geräte keine Kunden finden. 2011 hatte Microsoft angekündigt die Zune-Hardware nicht weiter zu unterstützen und sich stattdessen um Windows Phone zu kümmern.

Misserfolg: MSN Direct Smart Watch oder kurz SPOT Watch (2003)

Die SPOT Watch ist eine Uhr mit vielen tollen Funktionen, aber etwas klobig.
Foto: Microsoft/PC World

Bill Gates hat diese Uhren auf der Consumer Electronics Show vorgeführt. Sie wurde von Tissot, Suunto und Fossil gebaut und konnte Informationen wie Nachrichten, Aktienkurse, Wetter, Verkehr und Restaurant-Bewertungen anzeigen.

Leider waren diese Uhren sehr groß und die Informationen, die sie anboten, konnten auf anderen Geräten wie Handys, wesentlich besser dargestellt werden. Die Uhrenhersteller sind abgesprungen und 2009 hat auch Microsoft angekündigt diesen Service aufzugeben.

Misserfolg: WebTV (Umbenannt zu MSN TV, nachdem es 1997 von Microsoft gekauft wurde)

Mitte der 1990er Jahre zielte das WebTV darauf ab, das Internet auf die Fernseher zu bringen. Dies sollte über einen Abo-Service zusammen mit einem Digitalempfänger, einer Fernbedienung und einer Tastatur ausgeliefert werden. Das Produkt war seiner Zeit voraus.

Microsoft hat WebTV 1997 gekauft, aber der Service (und die Hardware) wurden von den Kunden nicht gut aufgenommen. Nach und nach hat Microsoft den Markennamen zu MSN TV geändert und den Verkauf der Hardware eingestellt. Dennoch wurden die Abo-Kunden weiterhin unterstützt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.