HDD-Tuning

Mehr Power für Ihre Festplatte

13.10.2009
Viele Anwender unterschätzen die Bedeutung einer gut gepflegten Festplatte. So machen Sie mehr aus Ihrem Datenspeicher.

Selbst der beste PC mit superschnellem Prozessor und Highend-Grafikpower geht in die Knie, wenn die Festplatte nicht richtig gewartet wird. Da helfen auch die besten Komponenten nichts. Aber es kommt noch schlimmer: Sie riskieren unwiederbringlicher Datenverlust.

Nehmen Sie sich also am besten Zeit und machen Sie Ihre Festplatte in regelmäßigen Abständen wieder flott. Dies ist insbesondere bei älteren Rechnern und Bürorechnern wichtig, weil diese viel Zeit hatten, Datenschrott anzusammeln. Auf den folgenden Seiten finden Sie Tipps, wie Sie mit Ihren PC wieder richtig aufs Gas treten können. Damit nicht genug. Sie erhalten mehr Platz für Ihre Daten und können sogar ein leiseres Lüftergeräusch erreichen.

Stichworte erklärt:

Defragmentieren

Auf einer Festplatte werden Dateien hintereinander gespeichert. Wird eine Datei gelöscht, entsteht eine Lücke, die bei einem späteren Schreibvorgang wieder gefüllt wird. Reicht die Lücke für die neue Datei nicht aus, wird die Datei in mehrere Teile zerlegt, im Fachjargon fragmentiert. Dieser Vorgang ist ganz normal und funktioniert zuverlässig.

Einen Nachteil gibt‘s aber doch: Wenn eine Datei auf der ganzen Festplatte verteilt ist, muss der Lesekopf einen längeren Weg zurücklegen, bis er sie ganz ausgelesen hat. Das wirkt sich auf die Geschwindigkeit aus. Um wieder Ordnung ins Bit-Chaos zu bringen, bietet Windows eine eingebaute Defragmentierfunktion, die alle zusammengehörenden Dateifragmente wieder zusammensetzt. Diese Funktion finden Sie im Startmenü unter Programme/Zubehör/Systemprogramme/ Defragmentierung.

Schließen Sie alle Programme. Nach einem Klick aufs gewünschte Laufwerk starten Sie den Vorgang mit der Defragmentieren-Schaltfläche. Antiviren-Software kann den Vorgang deutlich verlangsamen. Ist das bei Ihnen der Fall, empfiehlt es sich, die Verbindung zum Internet zu trennen und das Antivirenprogramm vorübergehend zu deaktivieren. Der gesamte Vorgang dauert – eine Defragmentierung über Nacht ist empfehlenswert.

Leistungsfähiger als die hauseigene Defragmentierfunktion von Windows ist z.B. das Programm Raxco PerfectDisk. Es optimiert auch die Anordnung der Dateien, damit etwa solche, die oft gleichzeitig aufgerufen werden, nahe beisammenliegen.

So geht das Defragmentieren mit Raxco PerfectDisk

Laden Sie die 30-Tage-Testversion von Raxco PerfectDisk gratis herunter und führen Sie das Setup aus, wobei zuerst die Installationsdateien entpackt werden. Ist der Vorgang abgeschlossen, öffnet sich in der Regel automatisch ein Fenster. Ist kein Fenster erschienen, klicken Sie auf
Start/Ausführen, geben Sie C:\Programme\ Raxco\PD70Installaunch.exe ein und bestätigen Sie mit OK. Klicken Sie anschließend auf PerfectDisk installieren und folgen Sie den Anweisungen. Den Setup-Ordner Programme\Raxco\PD70Install können Sie nun löschen.

Nach der Installation klicken Sie im Startmenü unter Programme auf PerfectDisk XX (je nach Produktversion können die exakten Menü-Bezeichnungen variieren). Gehen Sie zu Planung/Neue lokale Planung, um einen Defragmentierungsauftrag zu erstellen, und wählen Sie Weiter. Auch wenn Sie die Defragmentierung sofort starten möchten, empfiehlt sich dieser kleine Umweg. Geben Sie als Planungsname etwa „Perfekte Defragmentierung“ ein und fahren Sie fort mit Weiter.

Wenn Sie schon lange keine Defragmentierung mehr durchgeführt haben, wählen Sie am besten „Alle Laufwerke“

Wählen Sie nun die zu defragmentierenden Festplatten bzw. Partitionen aus. Haben Sie noch nie oder vor langer Zeit defragmentiert, entscheiden Sie sich am besten für „Alle Laufwerke“. Wer über SATA- oder SCSI-Festplatten verfügt, kann unter „Defrag-Optionen“ auch die zweite Option wählen, damit die Platten gleichzeitig defragmentiert werden.

Im nächsten Bildschirm übernehmen Sie die Vorgaben. Zusätzlich sollten Sie das Häkchen bei „Dateien offline defragmentieren“ aktivieren, um auch Systemdateien oder Auslagerungsdateien zu defragmentieren. Dabei wird vor dem Defragmentieren der PC neu gestartet. Speichern Sie also zuvor Ihre Daten.

Aktivieren Sie die Offline-Defragmentierung, um auch Systemdateien neu anzuordnen

Legen Sie fest, wie oft diese Defragmentierung durchgeführt werden soll. Da die Testversion nur 30 Tage läuft, empfiehlt sich eine einmalige Aktion. Bestimmen Sie den gewünschten Zeitpunkt des Vorgangs. Außerdem können Sie angeben, wie lange die Online-Defragmentierung dauern darf. Lassen Sie diesen Wert aber wenn möglich auf „0.0“, was unbeschränkt Zeit für die Defragmentierung bedeutet. Mit Fertig stellen wird der Auftrag erzeugt und zum gewünschten Zeitpunkt ausgeführt. Ist die Defragmentierung erfolgreich verlaufen, ist das System oft spürbar schneller – eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

Lese-Tipp: Windows 7 mit verbesserter HD-Defragmentierung

Auslagerungsdatei optimieren

Die Auslagerungsdatei dient Windows als virtueller Arbeitsspeicher. Sie kommt immer dann zum Zug, wenn Ihr Arbeitsspeicher (RAM) voll ist. Daten, die eigentlich ins RAM gehören, werden auf der HD in die Auslagerungsdatei gespeichert.

Eine feste Auslagerungsdatei erhöht die Leistung

Mit der richtigen Konfiguration steigern Sie die Systemgeschwindigkeit: Klicken Sie in Windows 2000 und XP mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsplatz und wählen Sie Eigenschaften. Im neuen Fenster gehen Sie zur Registerkarte Erweitert und klicken unter „Systemleistung“ auf Einstellungen. Unter Erweitert wählen Sie Ändern, um zu den gewünschten Einstellungen zu gelangen.

Bestimmen Sie zuerst, auf welchem „Laufwerk“ die Auslagerungsdatei gespeichert wird. Hier sollten Sie wenn möglich nicht die Windows-Festplatte auswählen. Stehen Ihnen mehrere Festplatten zur Verfügung, nehmen Sie die schnellste. Klicken Sie die gewünschte Festplatte an und wählen Sie „Benutzerdefinierte Größe“.

Als Standardwert empfiehlt sich unter „Anfangsgröße“ sowie unter „Maximale Größe“ das 1,5-fache Ihres Arbeitsspeichers. Bei beispielsweise 1024 MB RAM sind das also 1536 MB. Klicken Sie auf Festlegen, um die Einstellung zu speichern. Die feste Größe der Auslagerungsdatei hat zwar den Nachteil, dass sie immer relativ viel Platz belegt, dafür wird aber die Geschwindigkeit erhöht. Bei sämtlichen anderen Festplatten wählen Sie „Keine Auslagerungsdatei“ und bestätigen wiederum mit Klick auf Festlegen. Schließen Sie sämtliche Fenster mit OK.

Lärm senken

Mit diesem kleinen Tool bringen Sie Ihre Festplatte zum Schweigen

Macht Ihre Festplatte beim Zugriff auf Daten störenden Lärm, können Sie die Bewegung der Lese- und Schreibköpfe drosseln. Dazu muss Ihre Festplatte lediglich die Funktion AAM (Automatic Acoustic Management) unterstützen, was seit Ende 2000 bei den meisten Festplatten der Fall ist. Laden Sie das Programm SilentDrive 2.4 für Windows 2000/XP herunter. Entpacken Sie die Datei und starten Sie silentdrive.exe.

Das Programm ist sehr einfach aufgebaut: Unter A wählen Sie die Festplatte und unter B bestimmen Sie die gewünschte Lautstärke. Je weiter der Regler nach links verschoben wird, desto schneller, aber auch lauter ist die Festplatte. Um Lautstärke und Geschwindigkeit zu testen, nutzen Sie Seek-Test C. Oft hören Sie einen deutlichen Unterschied zwischen „aus“ und „leise“. Wird Ihre Festplatte nicht angezeigt, stellen Sie sicher, dass im BIOS die S.M.A.R.T.-Funktion aktiviert ist. Alternativ lässt sich auch das Hitachi Feature Tool verwenden, das eigentlich nur für IBM/Hitachi-Laufwerke gedacht ist, aber auch mit anderen Festplatten funktioniert. Dieses Programm erstellt eine Boot-Diskette, von der Sie anschließend starten und mit der Sie die AAM-Einstellungen verändern. Diese bleiben auch nach einem Neustart erhalten.

DMA-Einstellung kontrollieren

Ist Ihre Festplatte über ein breites IDE-Kabel mit dem Mainboard verbunden (das ist noch bei den meisten Platten der Fall), sollte unbedingt der Ultra- DMA-Modus aktiviert sein. Dieser sorgt für eine deutlich höhere Datentransferrate und außerdem wird auch der Prozessor entlastet. Ohne DMA läuft die Festplatte im langsamen PIO-Modus, der eine maximale Datentransferrate von 16 MB/s zulässt.

Mit dem DMA-Modus entlasten Sie die CPU und beschleunigen die Festplatte

Um sicherzugehen, dass der DMA-Modus wirklich aktiviert ist, öffnen Sie im Startmenü die Systemsteuerung, klicken dort auf System und wählen das Register Hardware. Klicken Sie an-
schließend auf Geräte-Manager und ein neues Fenster öffnet sich. Unter „IDE ATA/ATAPI-Controller“ finden Sie Primärer IDEKanal und Sekundärer IDE-Kanal. Klicken Sie den ersten der beiden mit der rechten Maustaste an, wählen Eigenschaften und dann die Registerkarte Erweiterte Einstellungen, Screen 6.

Im Geräte-Manager finden Sie alle Komponenten Ihres PCs

Unter „Aktueller Übertragungsmodus“ sollte „Ultra-DMA-Modus“ mit einer Zahl dahinter stehen. Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bei „Übertragungsmodus“ in der Liste „DMA, wenn verfügbar“. Schließen Sie das Fenster mit OK. Führen Sie nun dasselbe Spiel mit dem sekundären IDE-Kanal durch. Mussten Sie eine Einstellung anpassen, starten Sie Ihr System neu.

Unnütze Dateien entfernen

Im Laufe der Zeit sammeln sich auf jeder Festplatte zahlreiche unnötige Dateien an, die Sie getrost löschen könnten. Dummerweise sind sie verstreut an ganz verschiedenen Orten abgelegt, so dass Sie sie kaum selbst aufspüren können. Doch hier helfen Ihnen kleine Spezialprogramme weiter.

Mit der Datenträgerbereinigung lassen sich viele unnötige Dateien entfernen

* Die Windows-Datenträgerbereinigung: Klicken Sie im Startmenü auf "Programme, Zubehör, Systemprogramme, Datenträgerbereinigung" und wählen Sie die gewünschte Partition aus. Nun wird ein Fenster mit verschiedenen löschbaren Dateigruppen angezeigt sowie der zu gewinnende Speicherplatz. Grundsätzlich dürfen Sie sämtliche Einträge aktivieren, bis auf „Alte Dateien komprimieren“, da diese Option das System auch verlangsamt. Die „Office-Setup-Dateien“ sollten Sie allerdings nur entfernen lassen, wenn Sie die Installations-CD immer zur Hand haben.

* Die Freeware CCleaner ist ein weiteres Tool, das bei der Systemreinigung hilft. Laden Sie es herunter und führen Sie die Installation aus. Achtung: CCleaner versucht, Ihnen die Yahoo-Toolbar unterzujubeln. Deaktivieren Sie wenn nötig diese Option. Starten Sie anschließend CCleaner und klicken Sie auf Cleaner.

CCleaner: das Reinigungs-Tool schlechthin

Wählen Sie nun Daten aus, die entfernt werden sollen. Wollen Sie nur Platz sparen, aber möglichst keine Daten wie etwa den Verlauf verlieren, übernehmen Sie am besten die Einstellungen aus diesem Beispiel nebenan und deaktivieren im Register Anwendungen sämtliche Optionen.

Oft sparen Sie auch sehr viel Platz, indem Sie „Hotfix Deinstallationen“ aktivieren. Allerdings ist es dann nicht mehr möglich, installierte Windows-Updates wieder zu entfernen. Mit Klick auf Analysieren erstellt das Tool einen Bericht mit den zu löschenden Dateien. Sind Sie einverstanden, klicken Sie auf Starte CCleaner.

Einrichten und Partitionieren

Nicht immer bringen Optimierungstipps das gewünschte Resultat. Manchmal ist eine Festplatte zu lange nicht gepflegt worden oder gar von Schädlingen befallen und es braucht einige tiefer greifende Maßnahmen. Die folgenden Tipps sind auch für Anwender geeignet, die eine neue Festplatte korrekt einrichten wollen. Allerdings sollten Sie nicht gerade ein blutiger Anfänger sein, da die Eingriffe unter Umständen auch irreparable Datenverluste zur Folge haben können.

Partitionieren: Unter Partitionieren versteht man das Aufteilen einer Festplatte in mehrere virtuelle Laufwerke, die jeweils einen eigenen Laufwerksbuchstaben bekommen. Das hat den Vorteil, dass Sie eine Partition für Ihre Dateien verwenden können und eine für Ihr System. Sollte es in Zukunft mal nötig sein, das System neu zu installieren (z.B. wegen eines Schädlingsbefalls), können Sie einfach die Systempartition formatieren; die Partition mit den Dateien bleibt davon unberührt.

Seit Windows 2000 ist eine praktische und grafische Partitionierungs-Software Integriert

Wer noch Windows 2000 oder XP besitzt, partitioniert die Festplatte am besten mit der Windows-Datenträgerverwaltung, die Sie unter Start / Einstellungen / Systemsteuerung / Verwaltung / Computerverwaltung / Datenträgerverwaltung finden.

Achtung: Beim Erstellen, Ändern oder Löschen von Partitionen werden die darauf enthaltenen Daten komplett gelöscht! Sichern Sie zuvor auf jeden Fall alle wichtigen Daten auf einen externen Datenträger.

Neue Festplatte einrichten

Um eine neue Festplatte einzurichten, gehen Sie so vor: Stellen Sie sicher, dass die ganze Festplatte mit einem schwarzen Balken markiert ist. Ist dies nicht der Fall, löschen Sie die einzelnen Partitionen, indem Sie sie mit Rechts anklicken und entweder Logisches Laufwerk löschen oder Partition löschen wählen.

Klicken Sie die Festplatte jetzt an, wählen Partition erstellen und Weiter. Markieren Sie „Primäre Partition“ und legen Sie dann die gewünschte Größe der Partition fest. Wünschen Sie nur eine Partition auf dieser Festplatte, geben Sie den maximalen Wert an. Im nächsten Schritt wählen Sie den Laufwerksbuchstaben der Partition; es werden lediglich die unbesetzten Buchstaben angezeigt.

Sie haben auch die Möglichkeit, die Partition gleich zu formatieren. Sie wählen in diesem Fall das gewünschte Dateisystem aus, siehe Box „FAT32 oder NTFS?“, unten, und legen unter „Volumebezeichnung“ den Namen der Partition fest.

Um die Formatierung zu beschleunigen, aktivieren Sie „Schnellformatierung durchführen“. Mit Weiter und Fertig stellen wird die Partition eingerichtet. Um eine weitere zu erstellen, klicken Sie mit Rechts erneut in den schwarzen, nicht zugeordneten Bereich der Festplatte und wählen Partition erstellen.

FAT32 oder NTFS?

Wenn Sie eine Festplatte formatieren wollen, haben Sie die Wahl zwischen FAT32 und NTFS.

Für FAT32 spricht die breite Unterstützung. So kommen neben sämtlichen Windows-Versionen ab 98 auch Free-DOS oder Linux mit FAT32 klar. Eine große Einschränkung dieses Dateisystems ist aber die maximale Dateigröße, die bei 4 Gigabyte liegt.

NTFS dagegen besitzt keine solche Einschränkung und bietet eine automatische Fehlerkorrektur. Deshalb ist dieses Dateisystem im Normalfall auch vorzuziehen. Allerdings kann weder DOS noch Windows 95/98/Me mit NTFS umgehen – außer mit zusätzlichen Treibern. Linux kommt mittlerweile mit NTFS auch einigermaßen zurecht.

Geheimtipp: Seit Windows 2000 können mit der integrierten Formatierfunktion nur Partitionen von bis zu 32 Gigabyte mit FAT32 formatiert werden. Umgehen lässt sich diese Beschränkung aber, indem Sie auf START/AUSFÜHREN klicken, dort den Befehl „format x: /fs:fat32“ eingeben (ersetzen Sie „x:“ mit dem entsprechenden Laufwerksbuchstaben) und mit OK bestätigen.

Richtig formatieren

Jede Partition oder Festplatte muss formatiert werden, wobei ein Dateisystem aufgespielt wird. Nur so kann das Betriebssystem Daten speichern und lesen. Sie können auch eine bereits bestehende Festplatte formatieren und auf diese Weise die darauf befindlichen Daten löschen.

Formatieren in Windows

Und so funktioniert‘s: Sie öffnen den Arbeitsplatz, klicken das gewünschte Laufwerk mit der rechten Maustaste an, wählen Formatieren und ein Fenster erscheint. Bestimmen Sie das gewünschte Dateisystem und geben Sie unter „Volumebezeichnung“ die Laufwerksbezeichnung ein. Meistens reicht die „Schnellformatierung“. Mit Klick auf Starten beginnt der Formatierungsvorgang.

Um zu sehen, welche Partitionen sich auf welcher Festplatte befinden, benutzen Sie die Datenträgerverwaltung. Diese finden Sie unter Start / Einstellungen / Systemsteuerung / Verwaltung / Computerverwaltung / Datenträgerverwaltung.

RAID-Systeme: Maximales Tempo, maximale Sicherheit

Bei einem RAID-System werden mehrere gleiche Festplatten zu einem logischen Laufwerk verbunden, das heißt, in Windows ist nur noch ein Laufwerk (z.B. C:) sichtbar, obwohl zwei Festplatten dahinterstecken. Der Anwender merkt im täglichen Gebrauch nichts davon. RAID bringt – je nach Modus – entweder eine erhöhte Datensicherheit, mehr Tempo oder beides zugleich.

Um ein RAID-System einzurichten, benötigen Sie einen RAID-Controller. Falls er sich noch nicht auf Ihrem Mainboard befindet, stecken Sie eine PCI-Karte in den entsprechenden Slot. Achten Sie auch darauf, dass der gewünschte RAID-Modus unterstützt wird. Sie sollten wenn möglich nur identische Festplatten koppeln.

DIE RAID-MODI

RAID 0: maximale Geschwindigkeit.
In diesem Modus werden die Daten auf zwei oder mehr Festplatten verteilt. Die eine Hälfte einer Datei wird auf die eine HD gespeichert und die andere Hälfte gleichzeitig auf die zweite HD. Damit erhöht sich zugleich die Schreib- und Lesegeschwindigkeit deutlich. Leider hat RAID 0 auch einen großen Nachteil: Fällt eine Festplatte aus, sind sämtliche Daten verloren und lassen sich auch nicht wiederherstellen.

RAID 1: maximale Sicherheit.
In diesem Modus werden ebenfalls zwei oder mehr Festplatten zu einer verbunden, allerdings steht Ihnen dabei nur der Speicherplatz der kleinsten beteiligten Platte zur Verfügung, da sämtliche Daten gespiegelt werden. Das bedeutet, dass jede Datei vollständig auf jeder Festplatte gespeichert wird. Somit müssen Sie sich bei RAID 1 auch keine Sorgen machen, falls mal eine Festplatte defekt sein sollte.

RAID 5: der Kompromiss.
Dieser Modus bietet sowohl höhere Geschwindigkeit als auch höhere Sicherheit als eine einzelne Platte. Dafür werden aber mindestens drei HDs benötigt. Sämtliche Daten werden auf verschiedene Festplatten geschrieben und gleichzeitig verteilt gespeichert. So stehen dem Benutzer bei drei identischen Festplatten genau zwei Drittel des gesamten Speicherplatzes zur Verfügung. Der Geschwindigkeitsvorteil ist beim Schreiben von Daten deutlich kleiner als bei RAID 0.

RAID 0+1: maximale Geschwindigkeit plus maximale Sicherheit.
Dieses RAID-System vereint die Vorteile von RAID 0 und RAID 1. Vier identische Festplatten sind nötig und die Hälfte des insgesamt vorhandenen Speicherplatzes wird genutzt. Wie bei RAID 0 werden die Daten auf zwei Platten verteilt, wodurch sich die theoretische Durchsatzrate verdoppelt. Um die Datensicherheit zu erhöhen, werden beide Festplatten gespiegelt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PCtipp.