iPhone-Tipp

Mac mit dem iPhone fernsteuern

15.07.2011 von Patrick Woods und Holger Sparr
Zum Fernsteuern eines Macs eignen sich nicht nur andere Macs, sondern auch iPhones und vor allem iPads mit ihrem großzügigen Bildschirm. So lässt sich der Server prima vom Sofa aus überwachen

VNC anschalten

Auf dem iPhone und iPad gibt es keine Software für die normale Bildschirmfreigabe des Macs, wohl aber jede Menge Clients für das VNC-Protokoll. VNC gilt als etwas unkomfortabler und unsicherer als das darauf basierende Apple-Verfahren, funktioniert aber vor allem im Hausnetzwerk hervorragend. Aktivieren Sie die Bildschirmfreigabe in den Systemeinstellungen, und vergeben Sie unter "Computereinstellungen" ein Passwort speziell für den Zugriff per VNC. Merken Sie sich außerdem die Adresse, unter der Sie den Rechner in Ihrem Netzwerk erreichen können.

Verbindung herstellen

Die meisten der zahlreichen VNC-Apps finden schnell und zuverlässig selbst alle Macs im Hausnetz, die eine Bildschirmfreigabe ermöglichen. Sie müssen dann nur eine Verbindung anfordern und dabei das zuvor vergebene VNC-Passwort nutzen.

In selteneren Fällen muss man den im Sharing-Kontrollfeld eingetragenen Namen oder alternativ die IP-Adresse des Rechners per Hand eintragen. Zumeist lassen sich die Verbindungsdaten speichern, sodass man beim nächsten Mal die Steuerung sofort wieder aufnehmen kann.

Kostenlose Fernsteuerung

Viele VNC-Apps sind kostenpflichtig, und generell gilt leider, dass die kostenlosen Apps keine wirklich vollständige Steuerung ermöglichen, weil sie nicht alle Tastenkombinationen simulieren können oder etwa die rechte Maustaste nicht unterstützt wird. Doch auch die kostenlosen Apps wie "Mocha VNC Lite" eignen sich prima, um vom Sofa aus nachzusehen, was der Mac gerade so tut. Auf dem iPad lässt sich dabei oft sogar der komplette Bildschirm gut überblicken, auf dem iPhone kommt man ums Scrollen hingegen nicht herum.

Remote Buddy

Die Software Remote Buddy unterstützt zahlreiche Fernbedienungen, mit denen man dutzende Programme steuern kann.

Remote Buddy wird auf dem Mac installiert. Nun kann man den Mac mit einer Bluetooth- oder Infrarot-Fernbedienung steuern. Unter anderem unterstützt das Programm den Controller der Nintendo Wii, die Wiimote. Auch mit dem iPhone und iPod Touch kann man nun Programme wie Eye-TV steuern. Dabei verbindet man das iPhone über den mobilen Safari mit dem Mac. Die Fernbedienung ist hier eine Weboberfläche, die das Programm erzeugt. Hier kann man dutzende Medienprogramme steuern und sogar ansatzweise die Maus ersetzen. Im Trackpad-Modus sieht man den aktuellen Bildschirminhalt live auf dem Bildschirm des iPhone. Tippt man diesen virtuellen Bildschirm an, springt der Mauszeiger des Mac an diese Stelle. Die iPhone-Oberfläche von Remote Buddy bietet eine herkömmliche Fernbedienungsansicht, eine Tastatur und spezielle Varianten - beispielsweise für iTunes. So kann man bei zahlreichen Programmen vielfältige Funktionen aufrufen, zum Beispiel Programme in den Vollbildmodus versetzen oder die Programmfenster verstecken. Remote Buddy ist für 20 Euro erhältlich und steht als Testversion zur Verfügung, mit der man das Programm 30 Tage lang testen kann.

Remoter und Desktop Connect

Das auf iPhone und iPad laufende Programm "Remoter" ermöglicht für sehr günstige 0,79 Euro die vollständige Steuerung des Macs. Die Maussteuerung gelingt hier durch Tasten für Rechtsklick, Mausrad, Ziehen und ein optional einblendbares Trackpad sehr gut. Zur Bildschirmtastatur werden alle Sonder- und Cursor-Tasten eingeblendet, alternativ lässt sich eine Bluetooth-Tastatur nutzen. Selbst das Aufwecken des Rechners per Wake-On-Lan ist integriert. An Features fehlt es für die Mac-Fernbedienung im Heimnetz nicht, und die Bedienung ist sehr komfortabel.

Desktop Connect

Mehr Funktionen bieten die teureren Apps wie etwa "Desktop Connect" für 11,99 Euro. Neben VNC beherrscht das Programm auch die Steuerung von Windows-PCs über das in den Profiversionen enthaltene "Remote Desktop Protocol" (RDP). Außerdem lassen sich sichere Verbindungen über sogenannte SSH-Tunnel von außen herstellen. Um den häuslichen Server auch über UMTS oder aus dem Büro erreichen zu können, nutzt die App auf Wunsch einen Google-Account, über den der Rechner einfacher auffindbar wird. Mit dieser vollständigen Feature-Liste ist man für alle Aufgaben gut gerüstet.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.