SaaS-Anwendungen überwachen - aber richtig

IT-Engpässe vermeiden

10.08.2015 von Karthik Ramchandran
SaaS-Anwendungen müssen genau so schnell arbeiten, wie native Anwendungen auf den hauseigenen Systemen. Deshalb sollten Administratoren der Leistungsüberwachung besondere Aufmerksamkeit schenken.

Laut IDC wird der Markt für SaaS-Anwendungen und -Software bis 2018 voraussichtlich die Umsatzmarke von 50 Milliarden US-Dollar überschreiten . Das ist keine große Überraschung: Diverse "intelligente Anwendungen" wie Office 365 oder Salesforce sind heutzutage weit verbreitet, und die Zahl der Benutzer, die diese Anwendungen verwenden und darauf zugreifen, wird immer größer. Angesichts dessen müssen sich Netzwerkadministratoren intensiv darum bemühen, dass die von den Mitarbeitern verwendeten SaaS-Anwendungen genauso schnell laufen wie die Anwendungen auf ihren eigenen Servern.

Da immer mehr Benutzer SaaS- und Cloud-Anwendungen verwenden, spielt die Leistungsüberwachung bei diesen Anwendungen zukünftig eine entscheidende Rolle. Die Überwachung von Serverauslastung, Benutzererfahrung und Engpässen ist für die Optimierung der Gesamtleistung des Systems entscheidend. Das ist dabei unabhängig davon, ob die Anwendung vor Ort, in einer Public Cloud oder über eine Hybrid-Lösung gehostet wird. Wenn ein Unternehmen verschiedene SaaS-Anwendungen verwendet, muss der Netzwerkadministrator proaktiv sicherstellen, dass die Anwendungen zu wichtigen Geschäftszeiten keine Ausfälle zeigen.

SaaS
Microsoft Project
Basecamp
Onepoint Projects
Wrike
Copper Project
Smartsheet
Projectplace
Redbooth
Redmine
Planio
Projectfacts
Podio
Stackfield
Pivotal Tracker
Jira Agile
Sprintly
Planbox
Trello
AgileZen
Axosoft
RS TaskGroup 4

Angesichts der SaaS-Revolution sollten die folgenden Kernpunkte berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass sich SaaS im Alltag nicht als Schnecke entpuppt.

Überwachung der allgemeinen Benutzererfahrung

Da Benutzer ihre Lieblings-SaaS-Anwendung in der Regel so häufig wie möglich nutzen, sollten Admins die allgemeine Benutzererfahrung und die Interaktion der Benutzer mit der Anwendung überwachen. Sie können dann die Leistung aus der Perspektive der Endbenutzer analysieren. Lange Seitenladezeiten oder Probleme mit dem Bildabgleich sind möglicherweise ein erster Hinweis auf Anwendungsprobleme. Über einen Drilldown können die IT-Experten feststellen, ob das Problem mit einer bestimmten Seite oder Stelle zusammenhängt. Letztendlich können sie durch die Überwachung der Benutzererfahrung die Anwendungsleistung verbessern und optimieren, was zu einer besseren Umsetzung führt.

Die Benutzererfahrung kann auf zweierlei Weise überwacht werden: aus der Perspektive des Dienstanbieters und aus der Perspektive des Dienstnehmers.

Berücksichtigung der Anforderungen der Dienstanbieter

Benutzererfahrung: Zwischen Dienstanbietern und Endbenutzern gibt es wahrscheinlich SLAs, und die Dienstanbieter müssen nachweisen, dass sie garantierte Verfügbarkeiten und sonstige SLA-Bedingungen einhalten können. Dazu ist die vollständige Transparenz und Kontrolle der Website- und Anwendungstestumgebung erforderlich. Administratoren können dann Kontobeschränkungen testen und anwenden, den Zugriff für Benutzer in einem bestimmten Netzwerk einschränken sowie die Präzision und Leistung von Anwendungen und Websites leichter verbessern. Auf diese Weise können sie Kunden an unterschiedlichen Standorten eine einheitlichere Benutzererfahrung anbieten.

Infrastruktur: Viele Faktoren können einen Dienstausfall verursachen. Deshalb müssen alle Aspekte der Infrastruktur überwacht werden. Dazu gehören die folgenden Aspekte:

Infrastrukturanwendungen: E-Mail-Server, Verzeichnisdienste, Authentifizierungsserver usw. müssen jeweils überwacht werden, um Ausfälle zu verhindern. Office 365 ist beispielsweise eine wichtige Anwendung, die von vielen Unternehmen in breitem Umfang eingesetzt wird. Die Überwachung wichtiger Messdaten kann eine optimale Leistung der E-Mail-Anwendung und eine hohe Verfügbarkeit während der Hauptgeschäftszeiten sicherstellen.

Physische und virtuelle Server: Auch die physischen und virtuellen Server, auf denen SaaS- und andere Cloud-Anwendungen gehostet werden, müssen überwacht werden. Dienstanbieter müssen Messdaten der Serverhardware überwachen, wie z.B. Temperatur, Lüftergeschwindigkeit, CPU-Last, Arbeitsspeicher usw., und sicherstellen, dass es bei den virtuellen Servern keine Ressourcenkonflikte gibt.

Speicherleistung: Es ist ausgesprochen wichtig, dass entscheidende Anwendungen über einen dedizierten Datenspeicher mit ausreichend Kapazität verfügen. Unzureichender Speicherplatz kann die Anwendungsleistung beeinträchtigen, insbesondere, wenn mehrere Anwendungen denselben Datenspeicher verwenden.

Netzwerkleistung: Netzwerkausfälle zählen zu den Hauptgründen für Anwendungsfehler. Router, Switches, Server usw. müssen fortlaufend auf Leistungsprobleme und hohe Verfügbarkeit hin überwacht werden. Admins sollten für proaktive Benachrichtigungen sorgen, indem sie anhand von Ausgangswerten Warnungen einrichten. So bleiben sie auf dem Laufenden, bevor ein Hardwareausfall eintritt.

Integrationsdienste (Webdienste): Die bereitgestellten Dienste hängen oftmals von anderen SaaS-Anbietern oder internen Anwendungen ab. Die Dienstanbieter müssen sich dessen bewusst sein und Webdienste wie JSON und SOAP überwachen. Die vollständige Abdeckung modularer Anwendungen und die Unterstützung der Benutzer und Kunden bei der Verwaltung von SaaS- und anderen, internen Anwendungen sind aus Sicht der Dienstanbieter entscheidend.

Fehler bei den Webdiensten können leicht vermieden werden. Dazu muss die grundlegende Webdienstverfügbarkeit und Latenz ermittelt und der mit dieser Abfrage zurückgegebene Inhalt durch eine Überwachung des Webdiensts validiert werden. Das wiederum erreichen IT-Administratoren durch eine fortlaufende Überprüfung der allgemeinen Integrität der Webdienste auf den Servern. Letztendlich ist auch eine sofortige Benachrichtigung erforderlich, da langsame und nicht reagierende Webdienste die Integrität und Leistung der Anwendung beeinträchtigen.

Berücksichtigung der Anforderungen der Dienstnehmer

Benutzererfahrung: Wenn ein Teil der Webanwendung eines Unternehmens Webdienste verbraucht, kann das ein erster Hinweis auf ein Problem sein. Aus Benutzersicht ist es entscheidend, dass alle Front-End-Komponenten für die Benutzererfahrung wie CSS, JavaScript, HTML, Bilder und Drittanbieter-Plug-Ins innerhalb der Schwellenwerte ausgeführt werden. Admins müssen also eine einheitliche Benutzererfahrung sicherstellen. Dazu müssen sie die Reaktionsfähigkeit, das Laden der Seiten und sonstige Funktionen ihrer Websites und Webanwendungen regelmäßig testen, um Anwendungsrollbacks zu verhindern. Dies können sie auch durch eine Überwachung der Webtransaktionen erreichen. Sie können die einzelnen Schritte einer Transaktion überwachen und jeweils den Verfügbarkeitsverlauf prüfen. So können die IT-Verantwortlichen schnell feststellen, was den Engpass verursacht.

Fehler beim Webdienst: Damit können Kommunikationsfehler ermittelt werden. Wenn man zum Beispiel online einen Einkauf tätigt und die Website reagiert nicht oder friert ein, liegt der Anwendungsfehler meistens an einem nicht reagierenden Webdienst. Diese Probleme können auftreten, wenn Anwendungen externe Webdienste verwenden. In diesen Fällen sollte die Fehlerbehebung bei diesen Webdiensten beginnen. Admins müssen also immer feststellen, ob das Problem wirklich bei ihnen liegt oder einen externen Ursprung hat.

Die Berücksichtigung der obigen Punkte wird sich bei der Überwachung von SaaS-Anwendungen als entscheidend erweisen. Anhand dieser Kernpunkte können IT-Administratoren proaktive Maßnahme ergreifen, um sicherzustellen, dass die Anwendungen zu wichtigen Geschäftszeiten keine Ausfälle zeigen. Gleichzeitig wird die Anwendung als Ergebnis der fortlaufenden Überwachung optimiert, was die Effizienz insgesamt verbessert. (hal)