Teil 1: WWDC 2015 - Sicherheit bei Kommunikation und Apps

iOS 9 - Wichtige Neuigkeiten für Unternehmen

17.06.2015 von Mark Zimmermann  
Als Apple vor einem Jahr iOS 8 veröffentlichte, wurde der Mehrwert für Entwickler durch die vielen tausend APIs bereits in der Keynote zum Besten gegeben. Mit iOS9 sind die Weichenstellungen für die Zukunft, meiner Wahrnehmung nach, noch stärker.

Auf der WWDC hat Apple das so genannte App Thinning vorstellt. Dieses beinhaltet drei Verfahren, um App Codes effizienter zu verteilen. Lädt der Anwender eine App auf sein iOS Endgerät, wird diese aktuell mit allen Code-Bestandteilen und Ressourcen, wie zum Beispiel Grafiken, geladen und installiert. Egal welches Endgerät den Download anstößt, jedes bekommt die gleiche App in der gleichen Art und Weise.

Durch das App Slicing stellt der AppStore dem iOS Endgerät nur die Teile einer App zum Download bereit, die auf dem jeweiligen Endgerät benötigt werden. So erhält ein iPhone 5c nur den 32-Bit- und den OpenGL-Code, sowie die Retina Grafiken. Ein iPhone 6 Plus erhält dagegen nur den 64-Bit- und den Metal-Code, sowie die 3xRetina Grafiken.

Die zweite Neuerung im App Thinning Umfeld stellt das so genannten On-Demand Resources Verfahren dar. Baut der Entwickler dieses in seine XCode Entwicklungsumgebung für Mac- und iOS-Projekte ein, werden ausgewählte Ressourcen, zum Beispiel die Level eines Spiels, erst bei Bedarf nachgeladen. Auch nicht mehr benötigte Ressourcen werden wieder gelöscht und freigegeben. Der Memory-Footprint, also der Speicherbedarf einer App bei Download, Installation und zur Laufzeit wird so nachhaltig reduziert.

Als dritte Neuerung führt Apple die Bitcode Unterstützung ein. Der AppStore stellt bei diesem Verfahren nicht mehr die vollständig kompilierte App zum Download bereit. Viel mehr wird die App zum Zeitpunkt des Downloads, durch den Appstore, kompiliert. Dies erlaubt es Apple, für jedes Endgerät optimierte Compilereinstellungen zu verwenden. Derart bereitgestellte Apps werden auch in zwei Jahren für eine dann verfügbare Plattform mit den richtigen optimierten Compiler Settings bereitgestellt.

Das App Thinning vermittelt auf den ersten Blick einen Gewinn für den Speicherverbrauch, das benötigte Datenvolumen und die Performance auf dem Endgerät. Ein Blick unter die Haube zeigt jedoch das zukünftige Potential dieser Verfahren.

Als erstes Beispiel möchte ich auf den Bitcode eingehen. Dieser Bitcode stellt einen Zwischenschritt des LLVM Compilers dar. Theoretisch ist es für Apple, dank dieses Zwischenschrittes, ein leichtes, die nächste CPU oder gar Plattform Transition durchzuführen, da dies - soweit die Theorie - in diesem Status der Kompilierung noch möglich ist.

Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Apple hat für die Watch auf seiner Entwicklerkonferenz die nächste Version des Betriebssystems vorgestellt. Mit watchOS 2 erhalt Apples Smartphone bereits sehr schnell das erste große Update. Die finale Version ist für Herbst angekündigt.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Die neue Funktion Time Travel ermöglicht durch einfache vor- und zurückdrehen der Digitalen Krone ein Scrollen durch die kommenden und vergangenen Ereignisse.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Mit dem Update auf watchOS 2 gibt es auch native Apps von Drittanbietern auf der Watch. Damit gibt es für diese Apps Zugriff auf die Digitale Krone, Taptic Engine, Herzfrequenzsensor, Beschleunigungssensor und das Mikrofon.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Mit watchOS 2 führt Apple neue Ziffernblättern bei der Watch ein. Zum einen können Zeitraffervideos von Städten wie New York oder London im Ziffernblatt ablaufen.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Nutzer können auch eigene Fotos nun als Hintergrundbild wählen. Wer will, kann sich auch bei jedem Blick auf die Watch ein anderes Hintergrundbild aus seinem Fotoalbum anzeigen lassen.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Das Ziffernblatt lässt sich bei watchOS 2 zudem weiter individualisieren. Apple spricht hier von Komplikationen.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
So kann man beispielsweise Infos von installierten Apps einblenden, die Aktivitätsringe oder anstehende Kalenderereignisse.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Mit der Taste unter der Krone gibt es bei der Watch bereits einen direkten Zugriff auf die Kontakte, mit denen man am meisten zu tun hat. Die Watch stellt Miniaturen der Kontaktbilder dar. Mit watchOS 2 lassen sich nun mehrere dieser Bildschirme, die je zwölf Kontakte anzeigen, erstellen.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Weitere Neuerungen von watchOS 2 sind die Integration der öffentlichen Nahverkehrsmittel in der Karten-App – analog zu iOS 9.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Siri wurde laut Apple ebenfalls verbessert und beherrscht nun viel mehr Sprachbefehle.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Der sogenannte Weckermodus aktiviert sich bei der Watch mit watchOS 2 automatisch, wenn die Watch mit angedockten Ladekabel auf die Seite gelegt wird. Der Bildschirm leuchtet dann auf, wenn entweder das Display berührt, die Krone oder die Taste gedrückt wird. Klingelt der Wecker der Watch, so wird der Alarm durch einen Druck auf die Taste deaktiviert, ein Kronendruck aktiviert den Schlummermodus.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
In der App Mail lassen sich E-Mails durch Diktieren, Smart Replies oder Emojis nun beantworten.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Zeichnungen lassen sich nun auch mehrfarbig verschicken.
Apple watchOS 2 - Die neuen Funktionen im Überblick
Bei watchOS 2 gibt es die Aktivierungssperre; eine neue Sicherheitsfunktion.

Mehr Sicherheit bei der App-Entwicklung

Eine weitere Eigenschaft, der vorgestellten Methoden, zahlt direkt auf die Sicherheit der App ein. Durch die stetige Veränderung der ausgelieferten Apps an die Endgeräte werden die Anbieter von dynamischen Wrapping Werkzeugen vor eine Herausforderung gestellt.
Wrapping bezeichnet die Kapselung von Apps in einen sicheren Container. Dabei setzt dies meistens eine sehr gute Kenntnis über die Code-Integrationen voraus. Dies ist bei einer stetigen Veränderung der Apps beziehungsweise dem dynamischen Nachladen mit erhöhten Aufwänden verbunden. Hier kann ich mir vorstellen, dass einige Hersteller derartiger Lösungen in Teilen betroffen sind und nun nach Auswegen für diese Herausforderung suchen.

Aber auch für die Raubkopier-Szene stellen diese Methoden eine nicht zu unterschätzende Hürde dar. Auch wenn nicht alle Jailbreaker auch Raubkopien einsetzen, ist das Jailbreaken in der Mehrheit der Fälle die Voraussetzung um unsignierten kopierten Code ausführen zu können. Bisher konnten einschlägige Quellen die Apps aus dem AppStore extrahieren, das DRM und die Signierung entfernen um das Ergebnis illegal auf Tauschbörsen weiter verbreiten. Individuell ausgelieferte, unvollständige und speziell kompilierte Apps erhöhen nun die Aufwände zur Zweckentfremdung dieser Apps. Die Bereitstellung von kopierter Software wird so nur mit einem enormen Aufwand möglich.

Haben sich bereits vor Jahren die Entwickler beschwert, dass der Anteil der raubkopierten Installationen zwischen 75 und 95 Prozent liegen, würde ich persönlich davon ausgehen, dass Apps mit diesen neuen Features frühzeitig umgesetzt werden.

Marktmacht hilft für mehr Sicherheit im Internet

Die Cloud erlaubt es Anwendern, auch über verschiedene Geräte auf ihre Daten zuzugreifen, da diese stets synchronisiert vorliegen. Auf allen mobilen Plattformen attestieren Forscher der Technischen Universität Darmstatt und des Frauenhofers SIT jedoch eine unsichere Implementierung der Kommuinkationsverbindungen und Autorisierungen von Apps in diese Cloud Systeme.
Dabei wurden 750.000 Android- und iOS-Apps untersucht und die Anbindung an verschiedene Cloud-Dienste wie Amazon, Apple, Facebook und Google geprüft. Gemäß dieser Studie ignorieren viele Entwickler die Sicherheitsempfehlungen für eine abgesicherte Kommunikation.

Mit App Transport Security (ATS) fördert Apple eine Verbesserung dieser Situation. ATS unterbindet standardmäßig die komplette Kommunikation über das unverschlüsselte HTTP-Protokoll. Durch die Einführung von ATS hat Apple die Möglichkeit geschaffen die Art und Weise der Absicherung einer Kommunikationsverbindung mit Mindestanforderungen vorzuschreiben.
Aktuell setzen ATS für die Kommunikationen eine TLSv1.2-Verbindungen mit forward secrecy voraus. Auch die Mindestlänge des dabei zu nutzenden Schlüssels wird vorgegeben.

Gerade im mobilen Umfeld haben viele Anwender nur ein eingeschränktes Datenkontingent. Hier müssen Entwickler stellenweise umdenken, denn TLS kostet Datenvolumen. Die genutzten Zertifikate werden bei den meisten Kommunikationsanfragen mit übertragen. Viele Apps arbeiten heute jedoch noch nach dem klassischen HTTP 1.0 Prinzip: "TCP-Socket öffnen", "Request", "TCP-Socket schließen" und dann wieder von vorne. Für jede Iteration werden die Zertifikate entsprechend mit verwendet. Dies kostet sowohl Performance als auch Datenvolumen.
Entwickler sind (noch) in der Lage, über eine entsprechende Deklarierung ihrer Verbindung, auch ohne ATS zu erlauben. Es ist jedoch zu erwarten, dass Apple diese Möglichkeit nur noch mittelfristig zur Verfügung stellt. Eine offizielle Aussage hierzu gibt es jedoch nicht.

Es empfiehlt sich für Unternehmen bereits heute ihre Infrastruktur dahingehend zu überprüfen, ob die verschlüsselte Übertragung bereits überall eingesetzt wird. Der Erwerb eines SSL Zertifikats und die Umstellung können so frühzeitig und ohne Zeitdruck vollzogen werden.

Apple iOS 9 - Screenshots der neuen Funktionen
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
iOS 9 wartet wieder mit einer Vielzahl von neuen Funktionen auf.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Mit iOS 9 erhalten die Karten von Apple ein Update. Als Neuerung wartet die Karten-App nun mit einer Navigation über den öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV auf.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Der Dienst geht zuerst in den Städten San Francisco, New York, Toronto, Philadelphia, Washington, Baltimore, Chicago, Mexico City, London und Berlin an den Start.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Die App Notizen erhält in iOS 9 eine Toolbar für Checklisten und einfaches Einfügen von Bildern.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Außerdem lässt sich mit dem Finger darin zeichnen. Eine bessere Übersicht gibt es über alle Notizen in der App ebenfalls.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Mit Slide Over lässt sich durch einen Wisch von der Seite schnell eine weitere App im rechten Bereich einblenden (überdeckt die bisherige App zirka ein Drittel).
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Jetzt lässt sich die eingeblendete App normal bedienen.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Auf dem iPad Air 2 gibt es neben Slide Over zusätzlich die Funktion Split View. Hier wird der Bildschirm nun in zwei Apps aufgeteilt – beide laufen dann aktiv auf dem iPad.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Neu ist auch der dritte Multitasking-Modi Picture in Picture. Wenn ein Video läuft und eine Nachricht eingeblendet wird, so lässt sich diese öffnen und das Video läuft in einem eingeblendeten kleinen Bereich weiter.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Eine Verbesserung in der Bedienung betrifft die QuickType-Tastatur auf dem iPad. Neben Wortvorschlägen wie bei iOS 8 gibt es nun zusätzlich Shortcuts für beispielsweise Kopieren, Einfügen und Anhänge.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Vereinfacht hat Apple auch das Verfahren, wenn beim Schreiben der Cursor an eine bestimmte Stelle im Text platziert werden soll oder man Textblöcke markieren will. Hierzu tippt man mit zwei Finger auf die Tastatur, dann verwandelt sich das virtuelle Keyboard in ein TrackPad.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Über die neue Funktion Proactive Assistant bringt Apple in iOS 9 mehr Intelligenz in die Spotlight-Suche und Siri. Außerdem soll Proactive anstehende Ereignisse schlauer vorhersagen und dem Anwender passende Infos basierend auf seinem Nutzungsverhalten bieten. Eine ähnliche Funktion bietet Google bei Android mit Google Now.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Nach wie vor können mit Proactive beispielsweise Apps oder Musiktitel gesucht werden, allerdings zieht Proactive nun auch externe Ergebnisse wie News-Websites stärker in die Suche mit ein.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Proactive sucht auf dem iPhone oder iPad automatisch nach Informationen, bevor der Anwender diese benötigt. Hierfür durchsucht Proactive Kalendereinträge, Kontakte, Karten und weitere Apps.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Außerdem analysiert Proactive das typische Nutzungsverhalten. Öffnet ein Anwender beispielsweise morgens nach dem Wecker immer Twitter, so blendet iOS 9 gleich die App im Sperrbildschirm ein. Oder jemand telefoniert um 19:00 Uhr immer mit der gleichen Person, dann zeigt Proactive gleich einen Anrufhinweis für diesen Kontakt an.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Proactive sucht bei einem Anruf mit einer in den Kontakten unbekannten Nummer beispielsweise in den E-Mails, ob dazu ein passender Kontakt ist. Wird Proactiv während des Klingelns fündig, so wird das Ergebnis eingeblendet.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
In iOS 9 gibt es statt des vierstelligen Sperrcodes nun bei iPhones und iPad mit TouchID einen sechsstelligen Code. Wird auf einem neuem Gerät die Apple-ID verwendet, so wird auf den bekannten Geräten wie dem eigenen iPhone eine Meldung mit Verifikations-Code eingeblendet.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Die neue App News bietet vordefinierte Newsquellen an, aus denen man auswählen kann. Von den selektierten Quellen wird dann automatisch eine optisch aufbereitete Zusammenstellung erstellt. News lässt sich als in iOS integrierte Alternative zu Flipboard sehen.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Die App Passbook benennt Apple in iOS 9 auf den passenderen Namen Wallet um.
Apple iOS 9 - Das neue mobile Betriebssystem
Das neue Betriebssystem iOS 9 setzt laut Apple mindestens ein iPhone 4S, iPad 2 oder das erste iPad mini voraus. Ab dem iPod touch der 5. Generation funktioniert iOS 9 ebenfalls.

Stärkung der Plattform durch Verabschiedung von IPv4

Am 02.02.2011 meldete die Internet Assigned Numbers Authority (IANA), Eine Abteilung der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und für die Vergabe der IP-Adressen zuständig ist, dass der IPv4-Adresspool ausgeschöpft ist. Für die verbleibenden Adressen ("Reserve-Blöcke") gelten seitdem gesonderte und verschärfte Vergabebedingungen.

Mit iPv6 steht bereits seit Dezember 1998 der offizielle Nachfolger mit einem stark erweiterten Adressraum und neuen Features zur Verfügung. IPv6 ist nicht abwärtskompatibel und stellt ein völlig neues Protokoll dar. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Infrastruktur erneuert und angepasst werden muss. Diese Umstellung läuft, gefühlt, schleppend voran. Mit iOS 9 nimmt Apple diese Entwicklung in die Hand und verlangt, dass jede iOS9 App über IPv6 "only" funktionieren muss.

Dies bedingt, dass die Anbieter auch ihre Backend-Systeme entsprechend aktualisieren müssen. Die Durchdringung von IPv6 Systemen wird daher in den nächsten Wochen und Monaten zunehmen. Auch wenn es sich einfach anhört ist die Einführung von IPv6 nicht zu unterschätzen. Das einfache Aktivieren kann zu unübersehbare Sicherheitsrisiken führen, da alle Apps eines Servers weltweit routbar verfügbar sind. Daher sollten Unternehmen sich mit der Umstellung zwar beschäftigen aber dies mit entsprechender Expertise tun.
Dieser Schritt ist auch notwendig und die Position des iOS-Ökosystems auch in Märkten wie zum Beispiel China zu stärken, in denen IPv6 bereits verbreitet sind.

Open Source zur Stärkung des iOS-App-Ökosystem

Bereits im ersten Jahr hat Swift sich mit Rekord Geschwindigkeit in der Entwicklergemeinde verbreitet. Eine Umfrage von Stackoverflow hat gezeigt, das über 70 Prozent der Swift-Entwickler lieber mit Swift als mit einer anderen Programmiersprache ihre Apps entwickeln. Gleichzeitig sorgt die Einschränkung auf iOS für ein Hemmnis für Entwickler, die Sprache zu lernen. Selten will ein Entwickler eine Programmiersprache lernen um eine einzige Plattform (iOS) zu unterstützen.

Die Öffnung des Quellcodes von Compiler und Bibliotheken für Dritte, im Rahmen der Open-Source-Initiativen, von Swift 2 wird dies nachhaltig verbessern und die Sprache auch für Entwickler außerhalb der Apple-Produktwelt interessanter machen. Die Folge wird sein, dass mehr Entwickler in der Lage sein werden, in Zukunft iOS- und OS X-Anwendungen ebenfalls entwickeln zu können. Das App-Ökosystem wird mittelfristig gestärkt.

Apps werden degradiert zu Content Lieferanten

Aktuell werden 850 Apps pro Sekunde aus dem Apple AppStore herunter geladen. Jede App ist ein eigenständiges Programm das über den Homebildschirm gestartet werden kann.

Ausgepackt: Die Apple Watch
Apple Watch
Der Apple Store und DHL kündigen die Lieferung an.
Apple Watch
Das Paket ist zunächst ein wenig unscheinbar…
Apple Watch
… aber kein Gramm Pappe zu viel.
Apple Watch
Die Apple Watch ist nochmal in Wachspapier eingepackt.
Apple Watch
Und in einer Plastikschatulle.
Apple Watch
Wir haben uns für die silberne Sport-Watch mit grünem Armband entschieden.
Apple Watch
Zubehör benötigt die Apple Watch nicht viel.
Apple Watch
Ein zweites, etwas kürzeres Band ist mitgeliefert.
Apple Watch
Auch in grün.
Apple Watch
Der Wechsel des Armbandes ist völlig unkompliziert. Apple hat sich den Clip patentieren lassen, erst letzte Woche wurde das Patent gewährt. Billigen Plagiaten will man so einen Riegel vorschieben.
Apple Watch
Alle Inhalte des Pakets
Apple Watch
Bei der Einrichtung wählt man zunächst die Sprache.
Apple Watch
Nehmen wir einfach mal Deutsch…
Apple Watch
Die Apple Watch funktioniert nur mit iPhone, was sie schon bei der Einrichtung klar stellt. Erst mit iOS 5 war das iPhone unabhängig von Mac und PC geworden, künftige Apple Matches kommen womöglich allein zurecht.
Apple Watch
Dann verlangt die Apple Watch von uns, die Kamera des iPhones, mit dem wir sie koppeln wollen, auf den Screen zu richten.
Apple Watch
A Nice Pair
Apple Watch
Geschafft. Und alles Wichtige auf einen Blick.

Mit iOS 9 beschreitet Apple einen neuen Weg in der Interaktion mit Apps. Dies geht einher mit der Möglichkeit der Integration von App Content in die Spotlight Systemsuche. Entwickler sind hier nun in der Lage ihre Daten, wie zum Beispiel TV-Programm oder Wikipedia, in Spotlight direkt zu integrieren. Anstatt eine App erst zu öffnen, kann der Anwender so noch schneller auf den Content seiner Apps zugreifen. Suchtreffer beziehungsweise Benachrichtigungen führen dabei nicht zwingend in die jeweilige App hinein sondern können auch, je nach Integration durch den Entwickler, in Form sogenannter Karten dargestellt werden. So kann der Anwender auf Informationen reagieren ohne merklich die eigentliche App zu öffnen.

Dies läutet ein neues Zeitalter in der Nutzung von Apps ein. iOS degradieret Apps zu Lieferanten von Content und erlaubt dem Anwender damit eine schnelle Interaktion. Das Wechseln zwischen Apps entfällt genauso wie das starten und das individuelle Suchen.

Fazit

Abschließen möchte ich mit einer Aussage von Phil Schiller in der Podcast-Talkshow "The Talk Show" von John Gruber. Sinngemäß hat der Marketingchef von Apple darauf hingewiesen das Apple zwar keine Zusagen für zukünftige Produkten macht, aber auf der WWDC beispielsweise Empfehlungen gibt, deren Einhaltung den Entwicklern bei zukünftigen Produkten hilft. Es lohnt sich also die Developer Videos aufmerksam zu sichten.

iOS 9 stellt mehr Weichen, als dem Konsumenten im Rahmen der Keynote offeriert wird. Viele Dinge wird er nicht aktiv bemerken. Das Nutzungsverhalten wird sich über die Zeit verändern, Systeme werden sicherer. Alles in allem eine positive Entwicklung. Es bedarf Firmen wie Apple, die den Druck aufbauen, die nächste Schwelle zu überschreiten. (bw)

Teil 2: Digitale Selbstbestimmung und Persönlichkeitsrechte

Teil 3: Kommunikation in Netzwerken

Teil 4: Entwickler bekommen neue Wege

Teil 5: Einsatz im Unternehmen

Teil 6: Cloud-Dienste für Jedermann

Teil 7: Vergleich zu Android M

Teil 8: Die Apple Watch im Unternehmenseinsatz