Vom Blade-System bis zum Highend-Rack

HP vereinheitlicht seine Server-Linien

28.04.2010 von Jan-Bernd Meyer
HP hat seine Integrity-Plattform erneuert. Das Unternehmen hat im Zug seiner Converged-Infrastructure-Strategie eine einheitliche Technik-Basis von x86-Systemen bis zu den Hochleistungs-Superdome-Maschinen realisiert.
Der HP-Bladeserver BL890c i2 in der Draufsicht.
Foto: HP

HP erneuerte vor allem sein Blade-Konzept. Die "Blade-Scale-Architecture" umfasst dabei nicht nur Server, sondern auch Speicher- und Networking-Techniken. Bei letzterem Aspekt kommt der mittlerweile von den Kartellbehörden abgesegnete Kauf von 3Com zum Zug. Ziel der Converged-Infrastructure-Konzeption war es, standardisierte Komponenten zu nutzen, die ebenso in Entry-Level- bis in Highend-Maschinen zum Einsatz kommen.

Die Ergebnisse zeigen sich bei den jetzt vorgestellten Superdome-2-Systemen. Sie stellen das erste größere Upgrade der leistungsstärksten Server von HP dar. In dem 19-Zoll-Rack lassen sich Industriestandardeinschübe (Blades) für Prozessor-, Speicher- und Netzwerkkomponenten nutzen.

Mehrere OS parallel möglich

Für Anwender, die unterschiedliche Betriebssysteme nutzen als Basis ihrer Anwendungen, ist dabei wichtig, dass diese parallel auf den jetzt vorgestellten Integrity-Servern laufen: OpenVMS, HP-UX und Windows-Betriebssysteme laufen parallel auf der vereinheitlichten Blade-System-Plattform.

Webcast zur Integrity-Ankündigung am 6. Mai

Die COMPUTERWOCHE wird zur Vorstellung der neuen Integrity-Server einen Webcast veranstalten. Gemeinsam mit Vertretern von Hewlett-Packard und von Intel werden die wesentlichen Aspekte der für HP nach eigenen Aussagen so wichtigen Ankündigung erörtert und vertieft.

Der Webcast findet am 6. Mai 2010 statt.

Wer sich für diesen Webcast registrieren will, kann dies hier tun.

Kernpunkte der neuen Integrity-Superdome-2-Architektur sind: Die so genannten RAS-Eigenschaften (Reliability, Availability, Sustainability) wurden erheblich verbessert. HP selbst spricht von Optimierungen von bis zu 450 Prozent gegenüber dem bisherigen Standard der Superdome-Systeme. Unter anderem wurde die in den Systemen schon lange eingesetzte Crossbar-Technik verbessert. Sie ist für das Routing der Daten zwischen den Blades und den Input/Output-Ports zuständig.

Ein Blick in das Innenleben des BL890c i2.
Foto: HP

Die Leistungsfähigkeit der Systeme erhöhte HP in den Integrity-Maschinen durch Acht-Sockel-Unix-Blades. Bislang hatte HP hier Zwei-Sockel-Systeme zu bieten. Via Blade-Link-Technik lassen sich die Maschinen von Zwei- auf Vier- und Acht-Sockel-Systeme erweitern und rekonfigurieren. HP verspricht, damit lasse sich die Rechenleistung - bei halber Stellfläche - bis zum Faktor neun verbessern. Weiteres Feature von Bedeutung: In dem Rack können Integrity-, "Proliant"- sowie Storageworks-Blades gemischt genutzt werden.

Dreier-Version von HP-UX 11i

HP stellte zudem die neue Version des Betriebssystems HP-UX vor. HP-UX 11i, Version 3, entfalte seine Stärke jetzt vor allem durch ein schnelles Failover. Es bietet dem Anwender ferner ein automatisiertes Workload-Managment. Mit diesem können User je nach Geschäftserfordernissen die Leistungsstärke ihrer Systeme vermittels virtueller Server anpassen.

HP betonte bei der Vorstellung der Integrity-Superdome-Plattform, diese sei ideal geeignet für migrationswillige Anwender von Mainframe-Legacy-Systemen. Diese Kampfansage ging deutlich in Richtung IBM. Christophe Koppe, President der HP-Usergroup Connect und in seinem zweiten Berufsleben Marketingdirektor von Speedware, sagte gegenüber der COMPUTERWOCHE, sein Unternehmen habe sich auf Migrationskonzepte spezialisiert. Dies betreffe auch den Wechsel innerhalb von HP-Plattformen (MPE, OpenVMS etc.), vor allem aber den von IBM-Legacy-Systemen auf HP-Umgebungen. Koppe sagte, dass beim Wechsel von Mainframe-Anwendungen der Big-Blue-Welt auf HP-Maschinen Kostenvorteile von bis zu 60 bis 80 Prozent erzielt werden könnten.