Ultrabooks, Notebooks, Thin Clients

HP präsentiert 80 neue Produkte

11.05.2012 von Matthias Sternkopf
Hewlett Packard (HP) hat auf dem „Global Influencer Summit 2012“ in Shanghai eine Flut neuer Produkte vorgestellt, darunter neue Ultrabooks, Notebooks und Thin Clients.

80 neue Produkte. Das klingt im ersten Moment wie eine massive Erweiterung des Portfolios. Tatsächlich aber zählte Hewlett-Packard auch neue Mäuse, Tastaturen, Lautsprecher, Adapter und Ähnliches mit. Das Hauptaugenmerk der Präsentation lag allerdings auf mobilen Rechnern – allen voran den Ultrabooks. HP zeigt hier bereits die zweite Generation, die erste wurde Anfang 2012 präsentiert.

Ultrabook HP Envy Spectre XT

Das Ultrabook HP Envy SpectreXT.
Foto: HP

Das neue Ultrabook HP Envy SpectreXT kommt im Alu-Gehäuse und zeigt all das, was Intel von einem Ultrabook erwartet. Das 13,3 Zoll-Gerät ist an seiner dicksten Stelle 17,7 Millimeter hoch und wiegt 1,4 Kilogramm. Es soll sowohl Privat-, als auch Business-Nutzer ansprechen und wird knapp 1000 Euro kosten. Wer noch einmal 200 Euro mehr in das Modell investiert, bekommt dafür Windows 7 Professional und einen integrierten TPM-Sicherheitschip.

Auf den ersten Blick hinterließ das Spectre XT einen guten Eindruck. Besonders die Display-Dicke konnte mit ihren 4 Millimetern beeindrucken. Allerdings fiel schon bei der Präsentation des Vorserienmodells auf, dass das „Shuriken“-HD-Display mit seinen 1366 mal 769 Pixel Auflösung nur eine maximale Leuchtstärke von 200 cd/m² besitzt und damit nicht besonders hell ist. Außerdem spiegelte das Display, was viele Business-Anwender abschrecken könnte.

Das Gehäuse präsentierte sich robust und schick. Auffällig war die mit Apples Macbook Air vergleichbare Keilform. Im Gegensatz zum Macbook Air besitzt das Spectre XT jedoch kein Unibody-Gehäuse. Stacey Wollf, Chefdesigner bei HP, erläuterte im Gespräch, dass das aus mehreren Einzelteilen bestehende Metall-Hybrid-Chassis mit Magnesium-Komponenten produziert wird und unten komplett mit Gummi überzogen sein wird, um sowohl beim Abstellen auf einer Oberfläche aus auch beim Transport in der Hand ein ausreichender „Grip“ zu erzeugen. Außerdem soll das Metall gebürstet sein.

Im Inneren des Spectre XT Pro werkelt erstmals in einem Ultrabook ein Intel Core auf Basis der neuen Ivy-Bridge-Architektur. Er wird dabei von 4 GByte RAM unterstützt. Als Massenspeicher kommt eine SSD mit 128 GByte Speicher zum Einsatz. Das HP-Gerät kommuniziert mit der Außenwelt über Gigabit-LAN, Bluetooth und WLAN 802.11b/g/n. Außerdem steht eine USB 2.0 und eine USB 3.0-Schnittstelle zur Verfügung. Als weitere Anschlüsse bietet das Spectre XT Pro HDMI, Kopfhörer / Mikrofonbuchse und einen Kartenleser. Der 4 Zellen Lithium-Ionen Akku bringt eine Leistung von 45 Wh.

HP-Notebooks Envy 4 und Envy 6

Als günstige Alternative zu den von Intel streng reglementierten Ultrabooks „erfand“ HP auf dem "Global Influencer Summit 2012" auch gleich eine neue Produktkategorie – die Sleekbooks. Die beiden der Kategorie zugeordneten Notebooks Envy 4 (14 Zoll) und Envy 6 (15,6 Zoll) sollen ab Juli für knapp 700 Euro in den Handel kommen.

HP präsentiert mit Envy 4 und Envy 6 neue Sleekbooks.
Foto: HP

Das Envy 4 wirkte auf dem Event weniger hochwertig verarbeitet als Spitzenmodelle im Ultrabook-Markt wie zum Beipiel das Asus Zenbook. Auch die rote Wanne des Geräts zeigt, dass hier eher die Einsteiger-Kategorie abgedeckt werden soll. Besonders stolz zeigte HP das standartmäßig in den Geräten verbaute Beats Audio System. Laut HP liefern die zwei integrierten Lautsprecher in Verbindung mit dem Subwoofer im Vergleich mit der direkten Konkurrenz den mit Abstand besten Sound. Die Geräte wiegen 1,8, beziehungsweise 2,2 Kilogramm und sind an ihrer dicksten Stelle keine zwei Zentimeter hoch.

Technisch unterscheiden sich die beiden Modelle nur in Details. So bietet das Envy 4 einen Intel Core i3, während das Envy 5 mit dem Intel Core i5 kommen soll. Für die Grafikbeschleunigung soll im Envy 4 die Intel HD Grafik 3000 sorgen, im Envy 6 wird das die Intel HD Grafik 4000 oder AMD Radeon HD7670M übernehmen. Ansonsten unterscheiden sich beide Geräten nur noch in der Kapazität ihrer Akkus. Das Envy 4 bietet hier 52 Wh, das Envy 6 60 Wh.

Die Displays beider Geräte lösen mit den üblichen 1366 mal 768 Pixel auf. Beim mechanischen Massenspeicher kann sich der Kunde zwischen der 320 GB- und der 500 GBy-Variante entscheiden. Gigabit-LAN, Bluetooth, WLAN 802.11 b/g/n, 3 USB-Ports, HDMI und Kartenleser bilden die Kommunikationskanäle.

Thin-Clients, Multifunktionsdrucker aber kein Tablet

One Wire

Foto: Hewlett Packard

Im Vergleich zu den Notebooks erfuhr bei der Präsentation der Thin-Client „On Wire“ deutlich weniger Aufmerksamkeit. Das macht ihn aber keinesfalls weniger interessant. Denn das in Kooperation mit 3M entwickelte Gerät benötigt für die Nutzung lediglich 13 Watt, wodurch der Anschluss eines LAN-Kabels genügt, ein Stromkabel erübrigt sich komplett. Erst wenn zum Beispiel ein Handy zum Laden via USB an der schlanken Rechner angeschlossen wird, muss eine zusätzliche Stromquelle angesteckt werden. Der Thin Client kommt angeblich mit bis zu 90 Prozent weniger Energie aus als Konkurrenzprodukte. Im Inneren treibt ein Atom-Prozessor Windows 7 an.

Officejet 150 Mobile Aio

Stolz war HP während der Präsetation auf ihren ersten portablen Multifunktionsdrucker „Officejet 150 Mobile Aio“. Das Gerät besitzt ungefähr die Maße eines DIN A 4 Blattes und ist dabei geschätzte 15 bis 20 Zentimeter hoch. Es besitzt keinen Papierschacht, das Papier muss deswegen bei mobilen Einsätzen separat transportiert werden. Der ungefähr 7 Kilogramm schwere Drucker soll mit einer Batterieladung 500 Seiten scannen, drucken oder kopieren können. Gesteuert wird er über ein kleines Farbdisplay. Druckaufträge bekommt der mobile Officejet via Bluetooth.

Kein Tablet von Hewlett-Packard

Trotz dieser Produkte fehlten in Shanghai die echten Höhepunkte. Viele Journalisten erwarteten im Vorfeld die Präsentation eines Tablets. Doch die HP-Verantwortlichen hüllten sich auch auf Nachfrage in Schweigen oder machten wage Andeutungen. Einige der eingeladenen Journalisten wollten heraus gehört haben, das wohl mit dem Erscheinen von Windows 8 entweder ein reines Tablet (Slate), ein touch-fähiges Notebook, eine Kombination aus beiden oder alle drei Varianten erscheinen könnten.

Windows on ARM
Windows on ARM
Microsoft wird mit Windows 8 erstmals seit Jahren wieder eine neue Hardwarearchitektur parallel zum angestammten x86/64-PC-Standard unterstützen - mit Windows on ARM (WOA) für die Tablet-Geräte mit ARM-Prozessoren.
Windows on ARM
Dieser neue Spross der Windows-Familie wirkt auf den ersten Blick wie ein eineiiger Zwilling von Windows 8. Künftige Konkurrenten des iPad werden damit über die selbe Metro-Kacheloberfläche verfügen und zusätzlich auch noch den klassischen Windows-Desktop enthalten, wie Windows-Chef Steven Sinovsky kürzlich bestätigte.
Windows on ARM
Bei näherer Betrachtung entpuppt sich WOA allerdings als kastrierte Windows-Variante mit reduziertem Funktionsumfang. So dient der Desktop im Unterschied zum großen x86/64-Bruder hier keineswegs als Kompatibilitätsbrücke für Altanwendungen, sondern lediglich als Steuerungszentrale für Datei-Management und Systemsteuerungsaufgaben. Überraschend war immerhin die Ankündigung Microsofts, dass die künftige Office-15-Suite auf diesem WOA-Desktop laufen wird, während alle Drittanbieter-Anwendungen kategorisch ausgeschlossen sind.
Windows on ARM
Die komplette Softwareversorgung auf ARM-Systemen wird über den Windows-App-Store abgewickelt. Softwareinstallationen über externe Datenträger wie USB-Sticks oder DVDs sind nicht vorgesehen. Microsoft wird auch Windows Update in den Store integrieren, so dass die Benutzer System-Updates und Treiber aus einer Hand beziehen werden.
Windows on ARM
Unternehmen genießen allerdings eine Ausnahmebehandlung. So hat Microsoft bereits deutlich gemacht, dass Firmen einen internen Softwarekatalog einrichten können, um vom öffentlichen App-Store abgeschottet zu sein. Die Verteilung der Apps wird hierbei über die etablierten Mechanismen der Windows Software Update Services (WSUS) laufen.