HP laesst auch am unteren Ende nicht locker

08.01.1993

MUENCHEN (CW) - Moeglicherweise im zweiten Quartal des Jahres 1993 koennte sich nach Einschaetzung von US-Prozessor-Guru Michael Slater ein Kolibri aufmachen, um einer Springflut das Fuerchten zu lehren: "Hummingbird" naemlich ist der Codename fuer Hewlett-Packards (HPLow-cost-RISC-CPU auf Basis der Precision-Architecture, und "Tsunami" bezeichnet das Sun-Microsystems-Pendant.

Der Kolibri-Chip soll in 0,8-Mikron-Technologie ausgelegt und mit 50 bis 75 Megahertz getaktet sein sowie 800 000 Transistoren auf einem Chip vereinen. Slater ist der Meinung, HPs neues As im Pokern am RISC-Markt sei erheblich schneller als die IBM-Motorola- Gemeinschaftsproduktion des "Power-PC-601"-Prozessors und geradezu dramatisch leistungsfaehiger als das Konkurrenzprodukt von Sun.

Ausserdem wird Hummingbird der erste PA-RISC-Prozessor sein, der sowohl das bei HPs RISC-Chips gewohnte Big-Endian-Leseverfahren unterstuetzt als auch die Little-Endian-Byte-Anordnung verarbeiten kann. Letztere sei eine Konzession an Windows NT. Slater glaubt auch, dass HP auf dem Chip bereits einige Multimedia-Faehigkeiten integrieren wird.