Fitness und Resilienz im Fokus der IT

Gesundheitsmanagement gegen Stress und Burnout

08.12.2015 von Bernd Müller
Berufe in der IT belasten Bewegungsapparat und Psyche. Schuld ist die sitzende Tätigkeit vor dem Monitor mit Pizza und Red Bull, aber auch Stress in der Projektarbeit. Immer mehr Unternehmen reagieren nun mit einem ganzheitlichen Gesundheitsmanagement, auch um in Zeiten des demografischen Wandels Fachkräfte zu halten.
  • Der Beruf schlägt immer stärker auf die Psyche.
  • Gute Führungskräfte erkennen Warnsignale bei Mitarbeitern.
  • Gesundheitsmanagement bindet Fachkräfte ans Unternehmen.

Krankheit im Job ist kostspielig: Rund 225 Milliarden Euro beträgt der volkswirtschaftliche Schaden in Deutschland durch Fehlzeiten und reduzierte Leistung am Arbeitsplatz, haben die Analysten von Booz & Company errechnet. Die Unternehmen hierzulande wissen um diese Tatsache und haben früh reagiert. Seit Jahrzehnten achten Arbeitsmediziner darauf, dass Kisten nicht zu schwer und Schreibtische nicht zu niedrig sind.

Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch

Die Erfolge sind beachtlich, aber längst nicht ausreichend. Der Grund: Inzwischen werden die Betriebe von einer Welle psychischer Erkrankungen überrollt. Von 1997 bis 2012 haben die Fehlzeiten durch solche Befunde um 165 Prozent zugenommen. Gleichzeitig trifft der demografische Wandel die Wirtschaft mit voller Wucht. Junge Fachkräfte sind Mangelware, weshalb die Werktätigen im Schnitt alle einige Jahre länger arbeiten müssen.

Gezieltes Gesundheitsmanagement hilft, Fehlzeiten in Unternehmen zu reduzieren.
Foto: Christian Delbert - Shutterstock.com

Doch wie soll das gehen, wenn sich viele Berufstätige schon mit 50 ausgebrannt fühlen? Die Antwort klingt simpel und lautet: integriertes, betriebliches Gesundheitsmanagement. Das heißt im Klartext, dass Unternehmen sich künftig ganzheitlich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern müssen. Und damit ist nicht nur der Bandscheibenvorfall gemeint, sondern auch die Psyche, die bisher am Arbeitsplatz wenig Beachtung fand.

Das trifft auch und gerade auf IT-Experten zu. Sie arbeiten überwiegend im Sitzen, sind also anderen physischen Belastungen ausgesetzt als etwa Arbeiter in der Produktion. Bewegungsmangel ist unter Schreibtischkräften weit verbreitet, hinzu kommt die Gefahr der ungesunden Ernährung. Der Programmierer mit Pizza und Red-Bull-Dose ist leider kein Klischee; er ist häufiger anzutreffen, als man denkt. Und mitunter kommen weitere Belastungen hinzu. Zum Beispiel nicht ergonomische Arbeitsplatzausstattungen wie schlechte Stühle oder falsch eingestellte Bildschirme, aber auch die Arbeit in Großraumbüros mit zahlreichen Geräuschquellen, die zu Konzentrationsstörungen führen.

Stressbewältigung am Arbeitsplatz

Unternehmen reagieren deshalb verstärkt mit Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. So hat die Schott AG Angebote entwickelt, wovon IT-Fachleute besonders profitieren. Dazu zählen ein Sinus-Training zur besseren Stressbewältigung, Massagen, die während des Arbeitstages in der Nähe des Arbeitsplatzes gebucht werden können, aber auch kurze Trainingssequenzen und Entspannungsübungen während der Mittagspause sowie Entspannungs- und Massagesessel im Werk. Medizinische Checks und kurze Klinikaufenthalte in kleinen Gruppen mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung und Entspannung sollen ferner der Prävention und der Früherkennung von Erkrankungen dienen.

Während die Unternehmen bei solchen Angeboten in der Regel gute Standards erreichen, rücken andere Themen erst neuerdings in den Fokus. Da ist zum Beispiel die verstärkt diskutierte und beklagte Entgrenzung der Arbeitszeit zu nennen. Auch nach Feierabend oder am Wochenende ist der vom Chef oder selbst auferlegte Zwang, Mails zu checken, groß, und allzu oft verschwimmen Arbeit und Freizeit zu einem Kontinuum. "Internationale Reisen zu Zwecken der Projektarbeit oder Servicetätigkeit belasten durch Zeitverschiebung und flexible Arbeitszeiten", sagt Andreas Beeres, CIO der Schott AG. Wenn dann noch Ärger hinzukommt - und der ist bei Fachleuten, die sich mit IT und Software beschäftigen, im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert -, dann kann es je nach individueller Konstitution zu Schlafstörungen und Nervosität kommen. Auf Dauer können organische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Übergewicht die Folge sein.

Fitness Tracker, Wearables & Smartwatches
Fitness Wearables
Wer fit bleiben will, kann sich bei seinem Vorhaben von einer Vielzahl verschiedener Wearables in allen Größen, Farben und Formen dabei unterstützen lassen. Wir stellen ausgewählte Fitness Tracker, Smartbands und Smartwatches in unserer Bildergalerie vor.
Fitbit Zip (ca. 50 Euro)
Das Fitness-Tracker Einsteigermodell von Fitbit zeichnet Schritte, verbrannte Kalorien und die zurückgelegte Strecke auf. Getragen werden muss das Gerät nicht am Handgelenk; stattdessen lässt es sich an Gürtel, Hosen oder auch am Büstenhalter befestigen. Synchronisiert wird der Fitbit Zip kabellos über ein (mitgeliefertes) USB-Dongle unter Verwendung von Bluetooth-Technik. Wie alle anderen smarten Wearables von Fitbit erlaubt der Zip eine Koppelung mit vielen verschiedenen Android-, Apple- und Windows Phone-Devices.
Fitbit One (ca. 100 Euro)
Gegenüber dem Einstiegsmodell Zip bietet der Fitbit One einige Zusatzfunktionen: Schlafqualität, geschlafenen Stunden und bewältigte Etagen lassen sich mit dem ebenfalls über einen Clip befestigten Tracker überwachen. Auch die lautlose Wecker-Funktion ist erwähnenswert. In punkto Konnektivität verwendet der One die gleiche Technik wie sein kleiner Fitness-Tracker-Bruder Zip.
Fitbit Flex (ca. 100 Euro)
Mit dem Fitness Tracker Flex bietet Fitbit auch ein Armband an, das in etwa dieselben Funktionen wie die "eiförmigen" Tracker bietet: Schritte, zurückgelegter Weg, verbrannte Kalorien, Schlafzeit und –qualität, sowie eine Weckfunktion sind an Bord. Zusätzlich lässt sich das Fitbit Flex mit einem Fitness-Ziel programmieren, dessen Erreichung über LED-Lämpchen signalisiert wird.
Fitbit Charge (ca. 130 Euro)
Das Fitbit Charge Wearable kombiniert die Eigenschaften eines Fitness Trackers mit denen einer Smartwatch. Neben dem Tracking von Schritten, zurückgelegter Strecke, Schlaf, der Erfassung des Kalorienverbrauchs und einer Weckfunktion bietet der Fitbit Charge über sein OLED-Display auch einen Überblick über Tagesstatistiken und Uhrzeit. Zudem kann das Wearable auch mit Smartphones gekoppelt werden, um über eingehende Anrufe zu informieren.
Fitbit Charge HR (ca. 150 Euro)
Das Fitbit Charge HR Wearable bietet die Funktionen des "normalen" Charge – ergänzt um einen Herzfrequenz-Messer.
Misfit Shine (100 Dollar, umgerechnet ca. 86 Euro)
Der Shine Activity Tracker von Misfit protokolliert die Schrittanzahl, die verbrauchten Kalorien, absolvierten Strecken und auch die Schlafdauer und –qualität seines Benutzers. Die Synchronisierung läuft über Bluetooth und funktioniert mit Android-, iOS- und Windows-Devices. Das Misfit Wearable ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 50 Metern. Eine weitere Besonderheit am Misfit Shine ist, dass man das Wearable sowohl mit verschiedenen Armbändern, als auch mit vielen anderen Dingen kombinieren kann. Misfit bietet zum Beispiel Halsketten, Shirts oder Sportsocken an, in die sich der Fitness Tracker integrieren lässt.
Swarovski Shine (ab 140 Dollar, umgerechnet ca. 120 Euro)
Speziell die so aktivitäts- wie modebewusste Damenschaft dürfte die Möglichkeit schätzen, ihren Misfit Shine im Rahmen der Swarovski Shine Collection als glitzer-intensives Accessoire zu präsentieren. Auf der CES 2015 feierte die Kollektion ihre Premiere, inzwischen sind die Halsketten und Armbänder in verschiedenen Designs bereits vorbestellbar.
Garmin Vivofit 2 (ca. 130 Euro)
Die in erster Linie für ihre Navigationssysteme bekannten Schweizer von Garmin bieten mittlerweile auch Wearables an. Dazu gehört der Fitness Tracker Vivofit 2, der Schritte, Schlaf und Kalorienverbrauch analysiert, sowie eine Uhrzeit- und Stoppuhr-Funktion bietet. Optional lässt sich auch ein Herzfrequenzmesser nachrüsten. Kompatibel ist das Garmin Wearable ausschließlich mit iOS- und Android-Endgeräten.
Garmin Vivosmart (ca. 170 Euro)
Beim Vivosmart genannten Fitness Tracker handelt es sich um ein Armband mit OLED-Display, das grundsätzlich die gleichen Funktionen wie das Vivofit 2 bietet, mit dem Unterschied dass das Vivosmart-Armband auch Smartphone-Benachrichtigungen wie E-Mail-, SMS- oder Anrufinformationen darstellen kann.
Sony Smartband SWR10 (ca. 80 Euro)
Auch Sony hat Wearables für sportlich-aktive Menschen im Programm. Das Einsteigermodell hört auf den etwas klobigen Namen SmartBand SWR10, ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern und informiert per Vibration über neue Anrufe und Nachrichten. Auch Musikbibliothek und Smartphone-Kamera lassen sich fernsteuern. Daneben deckt auch das SmartBand des japanischen Herstellers die üblichen Funktionen eines Fitness Trackers ab: Schritt- und Kalorienzähler sind ebenso an Bord wie Schlafüberwachung. Kompatibel ist das Wearable allerdings ausschließlich mit Android-Smartphones.
Sony Smartband Talk SWR30 (ca. 160 Euro)
Wer beim Sport gerne telefoniert, für den ist SmartBand Talk SWR30 genau das Richtige. Denn über dieses Sony Wearable lassen sich dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher auch Telefongespräche führen. Schlaf- und zahlreiche Aktivitäts-Tracking-Funktionen gehören ebenfalls zu den Fähigkeiten des zwischen Fitness-Armband und Smartwatch angesiedelten Wearables.
Razer Nabu
Das US-Unternehmen Razer ist vor allem für seine Gaming-Peripherie bekannt. Seit einiger Zeit bietet Razer nun auch ein Wearable an. Das Nabu Smartband erfasst Schritte, Etagen, zurückgelegte Strecken, verbrauchte Kalorien, geschlafene Zeit und persönliche Ziele. Kompatibel ist es mit Android- und iOS-Devices. Auch über eingehende Anrufe und Nachrichten kann das schlaue Armband mit seinem OLED-Display informieren. Eine Besonderheit des Razer Nabu ist die Integration von Telefonkontakten und sozialen Netzwerken: Über die sogenannte "Pulse"-Technologie können Nabu-Nutzer untereinander mit Hilfe von Gestensteuerung kommunizieren - beispielsweise lassen sich per "High Five" Kontakte knüpfen. Für technisch Begabte interessant: das Nabu basiert auf einer Open-Source-Plattform.
Razer Nabu X (ca. 60 Euro)
Auf der CES 2015 stellte Razer eine erheblich abgespeckte Version des Nabu vor. Das Nabu X besitzt kein Display, stattdessen prangen nun drei LED-Lämpchen auf dem Smartband. Ansonsten verfügt das Nabu X über dieselben grundlegenden Funktionen wie sein "großer" Bruder ohne X.
Acer Liquid Leap (ca. 100 Euro)
Mit dem Liquid Leap hat Acer ein Smartband im Programm, das mit Touchscreen-Bedienung aufwartet. An ein Android- oder Apple-Smartphone gekoppelt, wird der Benutzer über anstehende Termine, Anrufe oder Nachrichten informiert. Schrittzahl, zurückgelegte Distanz und verbrannte Kalorien erfasst das Acer Liquid Leap ebenfalls. Daneben lässt sich auch die Musikbibliothek ansteuern.
Jawbone Up Move (ca. 50 Euro)
"Back to the roots" lautet das Motto beim Jawbone Up Move. Der Fitness Tracker ist bewusst schlicht gehalten und bietet neben Aktivitäts- und Schlaf-Überwachung auch die sogenannte "Smart Coach"-Funktion. Über eine Smartphone-App werden die Ernährungs- und Bewegungsdaten des Nutzers analysiert, um im nächsten Schritt Empfehlungen für ein gesünderes Leben auszusprechen. Verknüpfen lässt sich der Clip-Tracker ausschließlich mit Android- und iOS-Geräten.
Jawbone Up 24 (ca. 130 Euro)
Das Up 24-Smartband von Jawbone wird am Handgelenk getragen und verfügt – im Vergleich mit dem Up Move – zudem über eine Weckfunktion und einen Inaktivitätsalarm.
Jawbone Up 3 (ca. 180 Euro)
Das Topmodell unter den Jawbone-Smartbands hört auf den Namen Up 3 und bietet ein umfassendes Körper-Tracking. Herzfrequenz, Ruhepuls, verschiedene Schlaf- und Aktivitätsphasen werden vom Jawbone Wearable erfasst. Aus den gewonnenen Daten errechnet das Up 3 einen individuellen Trainings- und Ernährungsplan.
Xiaomi Miband (ab 20 Dollar, umgerechnet ca. 17 Euro)
Der hierzulande noch weitgehend unbekannte, chinesische Smartphone-Bauer Xiaomi ist im asiatischen Raum eine Institution, wenn es um schlaue, mobile Technik geht. Inzwischen bietet Xiaomi auch ein Smartband an. Der Fitness Tracker lässt sich mit Android-Smartphones verbinden und setzt designtechnisch auf Minimalismus. Das Wearable erfasst Schritte und verbrauchte Kalorien, verfügt über eine Vibrations-Weckfunktion und meldet – ebenfalls über Vibrationen – eingehende Anrufe und Nachrichten an seinen Besitzer.
Pivotal Tracker 1 (15 Dollar, umgerechnet ca. 13 Euro)
Der US-amerikanische Hersteller Pivotal bietet sein Fitness Wearable mit dem eingängigen Namen Tracker 1 momentan ausschließlich über Amazon USA an. Das Fitness Band ist kompatibel mit Apple- und Android-Geräten und verfügt über ein OLED-Display. Dort werden je nach Bedarf Schritte und Distanzen, Kalorienverbrauch, sowie Schlafdauer und –qualität erfasst und angezeigt. Darüber hinaus analysiert der Pivotal Tracker 1 auch den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Schenkt man den Nutzer-Reviews auf Amazon.com Glauben, hat das Fitness Wearable von Pivotal derzeit allerdings mit technischen Problemen zu kämpfen.
LG Lifeband Touch (ab ca. 100 Euro)
Auch die koreanischen Smartphone- und TV-Gurus von LG haben einen Fitness Tracker im Angebot. Das mit einem OLED-Touchdisplay ausgestattete Armband zählt Schritte, speichert Laufrouten, misst Geschwindigkeit, zurückgelegte Entfernungen und die Herzfrequenz. Auch Anrufe und Nachrichten, die auf einem gekoppelten Android- oder iOS-Smartphone eingehen, werden über das Display an den Nutzer gemeldet, zudem lässt sich die Musikbibliothek ansteuern.
Runtastic Orbit (ca. 120 Euro)
Das Fitness Band Runtastic Orbit beschränkt sich auf die wesentlichen Funktionen eines Fitness Trackers und kann als Armband oder als Clip getragen werden. Das bis zu zu einer Tiefe von 100 Meter wasserdichte Wearable zählt Schritte, misst den Kalorienverbrauch und analysiert den Schlaf seines Benutzers. Erfreulich ist zudem, dass der Runtastic Orbit sowohl iOS- und Android-, als auch Windows Phone Devices unterstützt.
Digitsole 2 (199 Euro)
Ein neuartiges Wearable auf der CES 2015 stammt vom französischen Startup Digitsole. Bei der Digitsole 2 handelt es sich um eine schlaue Schuheinlagesohle. Die vernetzte Sohle bietet nicht nur die Funktionen eines Fitness Trackers (Schrittzählung, Streckenerfassung, Kalorienanalyse), sondern wärmt per Smartphone-Befehl bei Bedarf auch die Füße. Kompatibel ist das Wearable von Digitsole mit iOS- und Apple-Endgeräten.
Fitlinxx Ampstrip
Eine ebenfalls relativ unkonventionelle CES-Neuheit ist ein smartes Pflaster von Fitlinxx. Das Wearable heißt Ampstrip, wird mit Hilfe von spezieller Klebemasse direkt unterhalb der Brust angebracht und erfasst Herzfrequenz, Atmung, Körpertemperatur und –haltung, sowie Schlaf- und Stresslevel, Kalorienverbrauch und Schritte. Durch die Vielfalt der erfassten Daten und seine kompakten Abmessungen, eignet sich das Smart-Pflaster von Fitlinxx vor allem für Fitness-Junkies, denen Uhren, Armbänder und Clips zu ungenau und unkomfortabel sind. Eigentlich sollte das Fitlinxx Ampstrip Mitte 2015 auf den Markt kommen. Mitte Oktober teilten die Verantwortlichen von Fitlinxx auf ihrer Website mit, dass die Entwicklung von AmpStrip als Fitness-Produkt eingestellt wird. Stattdessen soll das smarte Pflaster nun in der Medizin zur Anwendung kommen.
Sony Smartwatch 3 (ca. 160 Euro)
Smartwatches transportieren nicht nur einen Hauch von "Knight Rider", sie lassen sich auch als Fitness Tracker nutzen. So auch Sonys SmartWatch 3, die auf der CES in Las Vegas präsentiert wurde. Das Android-basierte Wearable bietet Telefonfunktionen, Sprach- und Gestensteuerung, Musik-Integration, sowie GPS-Unterstützung. Daneben ist die schlaue Uhr auch mit Sonys hauseigener Fitness-App kompatibel.
Fitbit Surge (ca. 250 Euro)
Auch für die Hardcore-Fitness-Junkies bietet Fitbit demnächst das passende Wearable an. Entsprechend vollmundig ging der Hersteller auch bei der Nomenklatur zu Werke: Die "Fitness-Superwatch" Surge bietet alle Funktionen ihrer Schwestermodelle, erweitert das Ganze noch um einen GPS-Tracker, ein OLED-Touchscreen-Display und die Fähigkeit SMS-Nachrichten anzuzeigen. Die sportaffine Smartwatch ist demnächst bestellbar.
Garmin Vivoactive (ca. 250 Euro)
Das Wearable-Topmodell bei Garmin heißt Vivoactive und ist eine ausgewachsene Smartwatch mit sportlichem Fokus. Die schlaue Uhr verfügt neben den bekannten Funktionen der preisgünstigeren Schwestermodelle zusätzlich unter anderem über integrierte Sport-Apps und GPS-Technologie.
Basis Peak (200 Dollar, umgerechnet ca. 170 Euro)
Ebenfalls aus den USA kommt diese Smartwatch namens Peak. Hersteller Basis bewirbt sein Wearable als "the ultimate fitness and sleep tracker". Was die Funktionen angeht, setzt sich die schlaue Uhr allerdings nicht von der Konkurrenz ab: Schritt- und Distanzzähler, Kalorien- und Schlafphasen-Erfassung sowie Herzfrequenzmesser hat auch die Konkurrenz in petto.
Alcatel Onetouch Watch (Preis unbekannt)
Mit der Alcatel Onetouch Watch hat der Kommunikationsriese TCL Communications auf der diesjährigen CES eine preisgünstige Alternative zur kommenden Apple Watch vorgestellt. Neben diversen Fernsteuerungs-Optionen für ein verbundenes Android- oder iOS-Smartphone bietet das Alcatel Wearable einen Touchscreen und kann dank Herzfrequenz-Messung, Schritt-, Schlaf- und Kalorien-Überwachung auch als Fitness Tracker eingesetzt werden. Der Marktstart soll im ersten Quartal 2015 erfolgen.
Apple Watch (ab 399 Euro )
Mit der Apple Watch widmet sich auch der Hersteller aus Cupertino dem Thema Wearables. Natürlich lässt sich die Smartwatch auch als Fitness Tracker nutzen. Dank der Workout- und Activity-App dürften bei Fitness-begeisterten, aktiven Menschen kaum Wünsche offen bleiben.

Die Zahl der Frühverrentungen aufgrund psychischer Befunde nimmt zu, besonders dramatisch seit 2006. Es besteht die Gefahr, dass den Arbeitgebern die angesichts des demografischen Wandels unverzichtbaren Mitarbeiter über 50 wegbrechen. Der Yoga-Kurs reicht dann nicht mehr, "wir müssen diese Mitarbeiter bei der emotionalen Arbeit unterstützen", sagt Medizinerin Margit Emmerich, die seit 2003 den betriebsärztlichen Dienst sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement bei der Schott AG leitet.

Gesundheitsmanagement gehört zur Unternehmensstrategie

Ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement ist für die Ärztin der Schlüssel zur Bewältigung des demografischen Wandels. Ihrer Erfahrung nach helfe das Gesundheitsmanagement, Fachkräfte länger ans Unternehmen zu binden. Auch wenn die Fehlzeiten von Älteren höher seien als bei Jungen, sei die Wertschätzung für Ältere gestiegen. Die Unternehmen hätten begriffen, dass sie sich das Wissen der Erfahrenen möglichst lange sichern und kontinuierlich auf die Jungen übertragen müssten. Damit ist Gesundheitsmanagement ein wichtiger Aspekt einer Unternehmensstrategie. Und es ist eine Führungsaufgabe, auf die Führungskräfte leider kaum vorbereitet sind.

Das möchte die Schott AG ändern. Der Mainzer Spezialglashersteller hat das Gesundheitsmanagement deshalb in den letzten Jahren zunehmend auf spezielle Zielgruppen wie IT-Fachkräfte und Führungskräfte ausgeweitet. Ein Schulungstag zu "Führung und Gesundheit" ist seit 2008 mit wechselnden Themenschwerpunkten Pflicht. Die Führungskräfte lernen dort, Warnsignale bei Mitarbeitern zu erkennen, auch Ursachen, die aus dem privaten Umfeld kommen. Denn Probleme etwa durch den Tod eines Angehörigen oder eine Trennung legt ein Mitarbeiter nicht am Werkstor ab, sondern trägt sie als unsichtbare Bürde durch den Arbeitsalltag.

Führungskräfte dürfen und sollen sich aktiv um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern - und natürlich um ihre eigene, denn Burnout ist bei Managern auch bei Schott kein unbekanntes Thema. Ganzheitliches Gesundheitsmanagement, nennt das Emmerich. Sie hat die Leadership-Trainings mit Gesundheitsbezug bei Schott federführend entwickelt.

8 sichere Wege zum Burnout
Kein Privatleben
Wer kein Leben außerhalb des Büros hat, misst dem Job eine übertriebene Bedeutung zu.
Immer erreichbar
Auch im Urlaub Mails lesen? Wer sich erholen will, räumt den Job mal für zwei Wochen ganz raus aus dem Kopf. Der Chef will Sie erreichen können? Geben Sie ihm ("Für den äußersten Notfall") die Handynummer ihrer Frau. Er wird nicht anrufen ...
Nicht schlafen
Gesunder Schlaf ist der Schlüssel zu Wohlbefinden, Ausgeglichenheit und guter Arbeit. Wer mehr als eine Woche am Stück keine Ruhe findet, sollte sich helfen lassen.
Tschaka, Tschaka!
Seit dem letzten Motivationsseminar sind Sie mehr denn je davon überzeugt, dass Sie IMMER ALLES schaffen können. Sie sind auf dem richtigen Weg. Zum Burnout.
Nie gestresst wirken wollen
Sicher, ausrasten ist nicht gut. Aber sicher gesünder, als ständig entspannt wirken zu wollen, obwohl Sie keine Nacht mehr ruhig schlafen können.
Zu wenig Bewegung
Nehmen Sie sich nicht vor, dreimal pro Woche joggen zu gehen. Nehmen Sie sich gar nichts vor, und tun Sie es stattdessen einfach ab und zu.
Die Probleme lange ignorieren
Alle wollen wir leistungsfähig sein. Schaffen wir das nicht mehr, bezeichnen wir das meist als temporäres Problem, das von selbst wieder verschwindet. Das wird es nicht.
Immer ja sagen
"Müller, Sie schaffen das doch bestimmt bis Freitag, die Präsentation für den Kunden xy noch dazwischenzuschieben?" Versuchen Sie es bei solchen Ansagen einfach mal mit einem schlichten Nein. Spätestens beim dritten Mal wundern Sie sich, wie leicht das geht.

Resilienz hilft Belastungen meistern

Eine weitere Initiative von Unternehmen und Betriebsrat ist der Arbeitskreis Demographie, der unter anderem Maßnahmen zur Gesunderhaltung bis ins Rentenalter entwickeln soll. Emmerichs klare Botschaft: "Gesundheit im Alter fängt in jungen Jahren an." Ob ein IT-Experte in 20 Jahren mit 67 in Rente gehen kann, entscheidet er durch sein Verhalten bereits heute. Die Arbeitszeitentgrenzung durch die ständige digitale Erreichbarkeit oder das Arbeiten von Teams über mehrere Zeitzonen hinweg ist realistischerweise nicht umkehrbar. Neue Rezepte müssen also her, eines ist der Aufbau von Resilienz. Statt die Ursachen von Belastung zu beseitigen, hilft Resilienz, mit Belastungen besser umzugehen und mental gesund zu bleiben.

Manchmal nutzt es auch, bei Problemen mit jemand zu sprechen. Schott hat dafür die Insite Interventions GmbH als Dienstleister für die externe Mitarbeiterberatung (EAP) beauftragt. Aber auch mittelständische Unternehmen wie das IT-Beratungshaus BTC Business Technology AG bieten ihren Mitarbeitern eine solche Hilfestellung an. Schließlich fällt es vielen Angestellten schwer, ihre Vorgesetzten in eine persönliche Gesundheitsthematik einzuweihen.

Andjelina Gudelj, Verantwortliche für das Gesundheitsmanagement bei BTC, erklärt: "Auch wenn es bei BTC keine Gefahrenstoffe gibt, können andere Themen Körper und Psyche belasten", (siehe Interview). Die 1600 Mitarbeiter, die bei dem IT-Dienstleister in der Beratung, Entwicklung oder in anderen Bereichen arbeiten, können bei Bedarf direkten Kontakt zum Fürstenberg-Institut in Hamburg aufnehmen. Die unabhängige Anlaufstelle bietet BTC-Mitarbeitern die Möglichkeit, sich über eine kostenfreie Rufnummer unbegrenzt beraten zu lassen - auch bei privaten Fragestellungen. Die Konsultation ist anonym, so dass sich der Mitarbeiter in einer geschützten Umgebung wiederfindet und nichts nach außen dringt. Alle Kosten übernimmt die BTC AG.

Das ist nicht das Einzige, was das IT-Consulting-Unternehmen unternimmt, "damit Krankheiten gar nicht erst entstehen", wie Gudelj sagt: "Ein Gesundheitsmanagement muss alle Risikofaktoren erkennen und daraus passende Maßnahmen ableiten. Zusätzlich wollen wir die Ressourcen unserer Mitarbeiter stärken, damit Belastungen gar nicht erst als solche erlebt werden."

Für die Zukunft ist Betriebsärztin Emmerich optimistisch. Bewerber würden nicht nur vermehrt nach Kitaplätzen sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf fragen: "Die Jüngeren haben das Thema Gesundheit zunehmend auf dem Schirm."

Interview mit Andjelina Gudelj

Eigentlich müssten Arbeitende in der IT-Branche glücklich und zufrieden sein. Es gibt keine gefährlichen Chemikalien, mit denen sie in Berührung kommen könnten, und keine schweren Lasten zu heben…

Andjelina Gudelj: Ja, das stimmt. Die Arbeitsbedingungen im IT-Dienstleistungs- und Beratungsbereich sind im Vergleich zu vielen anderen sehr gut. Es gibt ein hohes Maß an Handlungs- und Entscheidungsfreiräumen. Doch auch hier kommt es zu Belastungen, die auf Anhieb oft nicht erkannt werden. Zu einem der Risikofaktoren zählt die Bildschirmarbeit. Langes Sitzen und konzentriertes Sehen beanspruchen den Körper, die Augen und natürlich auch die Psyche.

Was beansprucht die Psyche?

Andjelina Gudelj: In der IT-Branche ist es die Arbeitsform an sich, die belasten kann. Viele unserer Mitarbeiter - gerade die Projektleiter, Berater und Entwickler - arbeiten in Projekten, zum Teil auch in mehreren gleichzeitig. An der Tagesordnung sind neue und komplexe Aufgaben, Belastungsspitzen und wechselnde Projektteams. Das ist oft weit weg vom klassischen "9-to-5-Job" und gibt viel Freiheit, erfordert aber auch Flexibilität, Einsatz und Selbstorganisation. Darüber hinaus gilt es, Kunden zu besuchen und dort Projekte zu betreuen. Das bringt oft lange Arbeitszeiten mit sich.

Welche typischen Krankheiten registrieren Sie?

Andjelina Gudelj: Wie in anderen Büroumgebungen, wo viele Menschen zusammenarbeiten, sind grippale Infekte natürlich häufig. Richtig typisch für Büroarbeit sind Beeinträchtigungen des Muskel- und Skelettsystems, die durch den Bewegungsmangel und die einseitige Haltung entstehen. Die Folgen sind beispielsweise Rückenschmerzen oder Probleme an den Bandscheiben.

Kleine Übungen gegen Stress
Immer mehr Stress
Die Arbeitswelt wandelt sich: Immer mehr wird von einem erwartet, die Aufgaben werden immer komplexer. Vielen Menschen wird der Stress zu viel. Das ist gefährlich, denn ...
Keine Zeit für nichts
... Burnout und Depressionen drohen. Doch mit kleinen Tricks und Übungen von der Gesundheitsexpertin Dr. Claudia Croos-Müller kann man Körper und Geist fit machen gegen Stress und Überlastung.
Es muss nicht immer Sport sein
Und keine Sorge: Ein ausuferndes Fitnessprogramm kommt nicht auf Sie zu. Obwohl mehr Sport im Alltag eine gute Idee ist, um Stress abzubauen.
Mehr Bewegung
"Jede Form der halbwegs lustvollen Bewegung sorgt dafür, dass antidepressive Hormone ausgeschüttet werden", erklärt Croos-Müller. Bewegung macht also tatsächlich glücklich.
Kleine Schritte
Es muss aber nicht gleich joggen sein. Es reicht schon, zum Beispiel häufiger aufzustehen, Meetings im Stehen abzuhalten oder ein paar Hundert Meter Spazieren zu gehen.
Entspannung für den Kopf
Wer sich bewegt, dessen Gehirn schaltet um. So rät Croos-Müller dazu, ein wenig auf der Stelle zu joggen, zum Beispiel wenn ...
Wut im Kopf
... Sie sich gerade über etwas ärgern. Ein bisschen Bewegung lässt den Ärger verfliegen - und das Stresslevel sinkt.
Kopfsache
Bei Bewegung werden im Gehirn Hormone mit antidepressiver Wirkung ausgeschüttet und solche, die Morphium ähneln.
Nicht immer so negativ
Mindestens so wichtig wie Bewegung: Aktivieren Sie die mentalen Ressourcen, trainieren Sie sich darauf, Angelegenheiten positiv zu sehen. Das ist leichter gesagt als getan. Doch schon kleine Schritte helfen. Zum Beispiel:
Freude empfinden
Seien Sie netter zu sich selbst, verzeihen Sie sich Fehler. Wer häufiger Freude, Liebe oder Stolz empfindet, dessen Stresslevel sinkt. So ist man resistenter gegen ...
Nicht unterkriegen lassen
... fiese Chefs und Kollegen. Auch das könne man trainieren, meint Croos-Müller. Wer übt, zuversichtlich zu sein, dessen Gehirn passt sich an.
Bitte lächeln
Probieren Sie auch einmal aus, mehr zu lächeln - vielleicht sogar sich selbst morgens im Spiegel. "Wer viel lacht, der ist gesünder", erklärt Croos-Müller.
Gut fürs Herz
Croos-Müller rät zudem dazu, sich kleine Morgenrituale zuzulegen. In unter drei Minuten den Kreislauf mit Dehnen und Stampfen in Schwung bringen, sich selbst im Spiegel anlächeln und tief atmen.
Entspannt im Büro
Wer nur ein paar dieser Übungen beherzt, der geht entspannter durch den Büroalltag - und durchs Leben.

Notebook und Smartphone begleiten heute fast jeden. Ist die Entgrenzung der Arbeitszeit ebenfalls ein Problem?

Andjelina Gudelj: Mit mobilen und flexiblen Arbeitsmodellen bieten wir den BTC-Mitarbeitern viele Möglichkeiten, ihre Arbeit auch mit dem Notebook und Smartphone dann zu erledigen, wann es gut in ihren Tag passt - das kann dann auch mal erst abends um 20 Uhr sein, wenn die Kinder schon schlafen. Aber nicht alle Mitarbeiter wollen ihre Arbeit auch mit nach Hause nehmen. Hier ist eine hohe Eigenverantwortung des Einzelnen und auch Achtsamkeit des Unternehmens gefragt. Denn regelmäßige Ruhephasen sind wichtig, damit der Stress nicht zur Dauerbelastung führt.

Was tun Sie dafür, dass der Einzelne sich nicht selbst ausbeutet, sondern eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatem findet?

Andjelina Gudelj: Schon unsere Führungskräfte werden dafür sensibilisiert, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten - und natürlich auch auf ihre eigene. In einem Training mit einer Psychologin und einem Mediziner reflektieren sie beispielsweise die Erfolgsfaktoren gesunder Führung und lernen, erste Anzeichen von Stress und Burnout zu erkennen. Aber auch unseren Mitarbeitern bieten wir ein entsprechendes Angebot mit dem Titel "Gesund denken und handeln". Fragen wie "Was verursacht Stress bei mir?", und "Wie gehe ich anders damit um?" stehen hier im Vordergrund. Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen auf diese Angebote. (pg)