IBM MobileFirst

Fiberlink MaaS360 erhält On-Premise-Version

12.03.2014 von Manfred Bremmer
Mit der Aufnahme in das MobileFirst-Portfolio des neuen Eigentümers ist die ursprünglich nur für die Cloud konzipierte Enterprise-Mobility-Management-Lösung von Fiberlink nun auch on premise nutzbar.
MaaS360 Fiberlink
Foto: Fiberlink

Die Sorgen, dass der EMM-Spezialist Fiberlink nach der Übernahme durch IBM erstmal für längere Zeit oder komplett von der Bildfläche verschwindet, waren wohl unbegründet. Stattdessen gibt es als Neuerung nun eine lokal nutzbare Lösung und weitere Features. Mit Fiberlink MaaS360 On-Premises können Unternehmen die Lösung jetzt auch hinter der Enterprise-Firewall oder in einer dedizierten Hosting-Umgebung betreiben. Außerdem ist es laut IBM möglich, MaaS360 On-Premises dauerhaft oder als Mietlösung unter Lizenz zu nehmen und jederzeit zur Cloud-basierten Lösung zu wechseln, wenn sich die Anforderungen ändern. Als weitere Neuigkeit ist die integrierte Container-Lösung nun nach Android und iOS auch für Windows Phone erhältlich.

IBM hatte Fiberlink Mitte November 2013 übernommen, um seine Lücken im Mobility-Portfolio zu schließen. So hatte IT-Riese im Zuge der Übernahme von Big Fix vor drei Jahren zwar auch eine einheitliche Verwaltungslösung für Desktops und mobile Geräte erhalten. Beim IBM Endpoint Manager handelt es sich allerdings dabei um eine rein stationäre Lösung, es fehlen außerdem unter anderem noch Features für das mittlerweile wichtig gewordene Mobile Applikation Management (MAM), also etwa Container für E-Mails und Content.

Gartners Magic Quadrant MDM 2013 -
Gartners Magic Quadrant
18 Lösungen für Mobile Device Management (MDM) hat Gartner in seine diesjährige Magic Quadrant-Studie aufgenommen. Unsere Bilderstrecke zeigt, wo die Analysten die Anbieter einstufen und wie sie ihre Stärken und Schwächen eingeschätzen.
Marktführer: Citrix
<b>Stärken: </b>Gartner streicht das starke und breite Angebot in allen wichtigen MDM-Gebieten und die integrierten Produkt-Lösungen heraus. Zudem sei Citrix einer der wenigen Anbieter, die sichere Container für Smartphones, Tablets, Macs und PCs anbieten. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Cloud kommt zuerst, On-Premise hinkt hinterher. Kleine und mittlere Firmen stehen nicht im Fokus, der Support für von Mitarbeitern mitgebrachte Consumer-IT ist ausbaufähig. Zudem gibt es XenMobile nur als alleinstehende MDM-Lösung oder als Teil einer ganzen Suite unter anderem im Paket mit MAM. Eine Zusammenstellung nach Wahl ist nicht möglich.
Marktführer: SAP
<b>Stärken: </b>Die Walldorfer Stärken sind vielfältig. Sie reichen laut Gartner von der langfristigen Mobility-Roadmap über die umfassende app-neutrale mobile Container-Strategie bis hin zum umfangreichen Netzwerk an Partnern weltweit. Afaria ist zudem über lange Zeit gereift. Synergien durch Integration mit SAP BusinessObjects oder SAP Hana erscheinen vielversprechend. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Das Kernproblem ist, dass Afaria bisher vorwiegend als ein Element eines SAP-Systems zu haben ist. Gartner erwartet, dass SAP das Tool künftig stärker als Stand-Alone-Lösung vermarkten wird - auf Cloud-Basis und mit niedrigen Per-Device-Tarifen, um Zugangsschranken abzubauen.
Visionär: Symantec
<b>Stärken: </b>Gartner konzediert ein breites integriertes MDM-Angebot, das alle kritischen Komponenten von MDM unterstützt. Hinzu kommen ein großes App-Angebot und integrierte Security-Features wie mobiler Schutz vor Datenverlust sowie Identity & Access Management. Weil Symantec im Consumer-Markt gut aufgestellt ist, ist der Anbieter laut Gartner ein besonders geeigneter Partner für BYOD-Initiativen. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>In der breiten Angebotspalette gibt es nach Gartner-Einschätzung Überschneidungen, die manchmal verwirrend sind. Die Preise liegen über dem Durchschnitt. Im MDM-Segment hat Symantec seine Expertise noch nicht so umfassend nachweisen können wie für PCs und Laptops.
Nischenspieler: Sophos
<b>Stärken: </b>Sophos kommt bekanntlich von der klassischen Endpoint-Security-Seite. Gartner betont, dass sich mit ähnlichem Hintergrund nur insgesamt fünf Anbieter im Magic Quadrant positionieren konnten. Auch als MDM-Neuling genieße man da einen Vertrauensvorschuss bei den Kunden. Bereits entwickelt hat Sophos eine ganzheitliche File Sharing Utility mit transparenter Verschlüsselung von Dokumenten auf PCs und mobilen Endgeräten. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Im Vergleich zur Konkurrenz fehlt es an MAM-Funktionen. Im Bereich Zertifikate unterstützt Sophos bisher nur die Microsoft Certificate Services.
Nischenspieler: Trend Micro
<b>Stärken: </b>Das administrative User Interface ist herausragend und extrem übersichtlich aufbereitet. Berichte und Analysen sind pro User erhältlich. Der Enterprise App Store biete eine gemeinsame Sicht inklusive Status-Berichten über iOS und Android-Apps. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Laut Gartner bietet Trend Micro keine Container-Lösungen an. Es hapert an der Kooperation mit externen Zertifizierungsstellen. Überdies werde Datensicherheit als reine Data Loss Prevention-Baustelle begriffen. Deshalb muss man sich eigens für SafeSync anmelden, um File Sharing zu nutzen. Zudem fehlen laut Gartner geeignete Suchfilter zum Beispiel für kritische Emails.

Da MaaS360 all diese Funktionen bietet, wird der Endpoint Manager laut Auskunft von IBM auf der CeBIT nun zumindest nicht mehr weiterentwickelt. Über die weitere Roadmap ist laut Big Blue nichts bekannt, wobei auch eine Integration in MaaS360 denkbar ist. Auch die Übernahme von EM-Funktionen ist möglich - interessanterweise verbindet den Endpoint Manager und MaaS360 eine gemeinsame Geschichte, weshalb beide Lösungen auf BigFix-Code basieren.