Mobile Enterprise

Eine App für jedes Business

20.09.2010 von Martin Bayer
Die Anbieter von Business-Software machen mobil. Künftig sollen sich sämtliche Funktionen der großen Suiten auch auf verschiedenen Smartphones nutzen lassen.
Bald in jeder Westentasche: Apps fürs Geschäft. (Quelle: Fotolia.com/morganimation; thegnome)
Foto: Fotolia.com/morganimation; thegnome

Der große alte Mann der deutschen IT-Szene zeigte allen, wo es künftig langgeht. Als Hasso Plattner, SAP-Gründer und jetziger Aufsichtsratsvorsitzender, im Mai dieses Jahres die Bühne der Kundenkonferenz Sapphire betrat, präsentierte er seinem Publikum iPhone und iPad und demonstrierte, wie sich mit den populären Geräten aus dem Hause Apple SAP-Applikationen wie di e neue On-Demand-Software Business ByDesign mobil bedienen lassen. Plattners Auftritt und die wenige Tage zuvor bekannt gegebene Übernahme des Datenbank- und Mobility-Spezialisten Sybase machen klar, welche Marschroute der größte deutsche Softwareanbieter einschlagen will: Anwender sollen SAP-Anwendungen künftig auf verschiedenen Plattformen mobil nutzen können.

Berlecon-Analyst Andreas Stiehler sieht den Mobile-Enterprise-Markt im Aufwind.
Foto: Andreas Stiehler

Experten zufolge könnte der damit verbundene Plan, mehr Anwender zu gewinnen, aufgehen. Der Markt für mobile Unternehmenslösungen steht vor einem Generationenwechsel, sagen die Analysten von Berlecon Research. Es gebe eine Reihe neuer Möglichkeiten, die Unternehmenskommunikation und Geschäftsprozesse zu optimieren, so das Ergebnis eines Anfang September veröffentlichten Reports. "Die verbesserte Performance und Usability mobiler Endgeräte, die innovativen Möglichkeiten zur Anwendungsentwicklung auf neuen mobilen Plattformen sowie die höhere Qualität und Zuverlässigkeit mobiler Netzwerke bringen neuen Schwung in den Mobile-Enterprise-Markt", stellt Berlecon-Director Andreas Stiehler fest.

Neue Impulse allerorten

Vor allem die rasante technische Entwicklung hat das Interesse an mobilen Lösungen auf Anbieter- wie auf Anwenderseite befeuert. Bestes Beispiel sind die mobilen Endgeräte wie Handys, Smartphones und Tablet-Rechner. Deren Leistung und Funktionsumfang ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Mehr Rechenpower, höhere Speicherkapazitäten und längere Akkulaufzeiten haben das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Dazu kommen Verbesserungen in Sachen Usability, wie sie vor allem Apple mit seinem iPhone initiiert und vorangetrieben hat. Zusätzliche Impulse erhielt der Mobility-Sektor zuletzt durch steigende Verfügbarkeit, Qualität und Zuverlässigkeit mobiler Netzinfrastrukturen. GPRS steht hierzulande mittlerweile flächendeckend zur Verfügung, und UMTS breitet sich auch immer weiter aus. Zudem steht mit LTE eine neue Breitbandtechnik in den Startlöchern, die nochmals einen Leistungsschub verspricht, was die Übertragungsraten und -geschwindigkeit betrifft. Der harte Wettbewerb zwischen den Mobilfunk-Providern, der zu sinkenden Tarifen führt, forciert die Nutzung mobiler Techniken zusätzlich.

B2B-Apps für Apple-Ware
IMEXchange 2 - Exchange-Synchronisation für Fortgeschrittene
"IMExchange 2" von RERLSoft erlaubt es iPhone- und iPad-Nutzern, auch Notizen und Aufgaben mit ihrem Outlook-Konto zu synchronisieren.
IMEXchange 2 - Exchange-Synchronisation für Fortgeschrittene
"IMExchange 2" von RERLSoft erlaubt es iPhone- und iPad-Nutzern, auch Notizen und Aufgaben mit ihrem Outlook-Konto zu synchronisieren.
Adobe Ideas - digitaler Skizzenblock
Adobe bietet mit "Ideas" einen kostenlosen Skizzenblock für iPhone und iPad an. Die Funktionen sind schnell beschrieben: Als Grundlage der Zeichnung kann der Nutzer entweder ein leeres Blatt oder eine Bilddatei als Hintergrund nutzen. Außerdem lassen sich die Grundfarben eines Fotos extrahieren und für eine Zeichnung verwenden.
Worktimes - Geregelt arbeiten
Die App "Worktimes" von Made FM hilft Selbständigen und Angestellten bei der Einhaltung der Regelarbeitszeiten.
Worktimes - Geregelt arbeiten
Zur Nutzung muss der Anwender einfach die vorgegebene Stundenzahl eingeben und anschließend die angefallenen Arbeitsstunden und -pausen eintragen.
Memonic - Offline Notizen nachschlagen
Das Online-Notizbuch Memonic des Schweizer Startups Nectoon hilft dabei, digitales Wissen - egal ob Text, Bild, Video oder Ton - strukturiert zu archivieren.
Memonic - Offline Notizen nachschlagen
Mit iPhone oder iPad kann der Nutzer mit einer speziellen App sogar von unterwegs auf Memonic und somit auf seine gespeicherten Inhalte zugreifen. Alle Daten werden auf das Gerät synchronisiert, damit Sie die Memos auch dann lesen können, wenn Sie nicht mit dem Internet verbunden sind.
Mailer - Besser mailen
Kann Funktionen, die das native Mail-Programm von Apple nicht unterstützt: Mail von Christian Fries.
Wikipanion - Wikipedia-Inhalte mundgerecht aufbereitet
"Wikipanion" von Robert Chin nutzt den kompletten Inhalt von Wikipedia, verpackt in eine komfortable Leseumgebung. Zwar lässt sich Wikipedia im Safari-Browser ebenfalls sehr gut benutzen, die kostenlose App bietet jedoch zusätzlichen Komfort durch Lesezeichen sowie eine seitliche Navigation zum schnellen Anwählen der Überschriften einzelner Einträge.
Mocha VNC - Fernzugriff via Smartphone
Für iPhone und iPad gibt es neben der Bezahl- auch eine kostenlose Lite-Version. Hier fehlen jedoch u. a. wichtige Zusatztasten (Bild).
Mocha VNC - Fernzugriff via Smartphone
"Mocha VNC" von Mochasoft ermöglicht es Smartphone-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Citrix Receiver - Citrix-Zugang via iPad
Mit der kostenlosen App Citrix Receiver. stehen die vom Administrator zur Verfügung gestellten PC-Applikationen remote auf dem iPad zur Verfügung.
Air Video - Videos aufs iPad streamen
Mit "Air Video" von inMethod lassen sich Videos direkt vom PC oder Mac auf das iPhone oder - besser - iPad streamen. Dabei ist sowohl die Größe als auch das Dateiformat irrelevant.
FTP on the Go - FTP-Zugriff vom iPhone aus
"FTP on The Go" von Headlight Software ist ein funktionsreicher FTP-Client, der auch SFTP unterstützt. Man kann damit Daten auf das iPhone laden oder auf einen Server stellen. Dateien und Ordner lassen sich löschen und Rechte ändern.
FTP On The Go - FTP-Zugriff vom iPhone aus
Man kann damit Daten auf das iPhone laden oder auf einen Server stellen. Dateien und Ordner lassen sich löschen und Rechte ändern.
iPhone-App OffMaps - Günstig offline navigieren
Praktisch zur Orientierung sind Offline-Karten, wie sie die App "OffMaps" zur Verfügung stellt. Um die Anwendung sinnvoll zu nutzen, lädt man bereits zuhause oder über das Hotel-WLAN passende Karten des Open-Streetmap-Projekts plus einen entsprechenden "Guide" zur Navigation auf sein Gerät.
Worktimes - Arbeitszeiten erfassen
"Work Times" ist ein Arbeitszeiterfassungssystem für Selbständige und Angestellte, die feste Wochenarbeitszeiten einhalten müssen. Will man Arbeitsstunden in Rechnung stellen, gibt es bessere Programme. Die angefallenen Arbeitsstunden kann man bequem eingeben, eine Pause wird auf Wunsch automatisch abgezogen.
Simplenote - Notizen verwalten
Mit dem kostenlosen Tool "Simplenote" können Nutzer bequem Notizen zwischen iPhone/iPad, Mac-Rechner und einem Web-Dienst (Anmeldung erforderlich) synchronisieren.
Flugsuche - Bequem via iPhone Flüge suchen
Das kostenlose Programm "Flugsuche" basiert auf dem Web-Dienst Swoodoo, der die wichtigsten Anbieter von Flugreisen nach günstigen Angeboten durchsucht.
CalPrint for iPad
"CalPrint" von EuroSmartz Ltd. eignet sich nicht nur zum Ausdrucken eines Kalenders...
CalPrint for iPad
...der Nutzer eines iPhones oder iPads kann damit auch bestehende Kalendereinträge (Exchange, iCal, Google Kalender etc.) besser einsehen und bearbeiten.
Atomic Browser - Alternativ browsen
Der kostenlose "Atomic Web Browser" Lite lässt fünf Tabs zu, die in stets sichtbaren Tab-Registern angezeigt werden. Die Font-Größe ist einstellbar, ebenso ist ein Fullscreen-Modus möglich.
Remote Desktop - Remote-Zugriff auf den PC
Das kostenlose "Remote-Desktop"-App von MochaSoft erlaubt das Ansteuern von Rechnern mit Windows XP Professional, Windows Vista oder Windows 7. Die "Home Edition" von Vista und Windows 7 wird nicht unterstützt.
Viber Media
Die App "Viber" von Viber Media erlaubt kostenlose VoIP-Telefonate über iPhone und iPad.
Viber iPhone
Das Besondere daran ist die "angereicherte" Kontaktliste und die Integration von Push Notifications.
PlainText
Die kostenlose App "PlainText" von Hog Bay Software erleichtert es mobilen Nutzern, unterwegs Texte zu schreiben und via "Dropbox" zu synchronisieren.

Wunsch nach Mobile wächst

Auf Seiten der Business-Anwender wächst das Bedürfnis nach mobilen Enterprise-Lösungen, haben die Berlecon-Experten festgestellt. Hintergrund sind organisatorische Veränderungen in den Konzernen, die aufgrund von erwarteten Effizienzsteigerungen oder als Antwort auf die Internationalisierung der Geschäfte angegangen werden. Dabei sind insbesondere zwei Trends zu beobachten:

Für die IT-Abteilungen sind die wachsenden mobilen Anforderungen in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung:

Daran arbeiten die Softwarehersteller

Trotz aller technischen Komplexität und Unwägbarkeiten wittern die Softwareanbieter neue Geschäfte mit mobilen Business-Lösungen. Ihr Angebot soll weit über die bis dato etablierten mobilen Applikationen für Servicetechniker, Vertriebsmitarbeiter oder den Kundensupport hinausgehen. SAP will beispielsweise sämtlichen Mitarbeitern in Unternehmen Kleinstapplikationen anbieten, mit denen sie ihren Arbeitsalltag effizienter gestalten könnten, erläutert Thorsten Stephan, Leiter Solution Management für den Bereich Mobile Applikationen bei SAP. Als Beispiel nennt er Apps für mobile Zeiterfassung und Reisekostenabrechnung. SAPs Ambitionen reichen aber noch weiter. Apps sollen künftig den Kundenkontakt und damit die Geschäftsanbahnung erleichtern. Beispielsweise könnten laut Stephan Versicherungskunden, bevor sie ein Formular ausfüllen und per Post an ihren Versicherer schickten, die entsprechenden Daten auch über eine entsprechende App direkt in das System eingeben. Das sei effizient und senke die Fehleranfälligkeit, da Medienbrüche vermieden würden. Die Ziele, die sich der größte deutsche Softwarehersteller gesteckt hat, liegen hoch. Über eine Milliarde Nutzer will der Konzern so über kurz oder lang für seine Anwendungen gewinnen.

Mit den komplexen Business-Applikationen, die SAP in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat, haben die neuen mobilen Business-Apps allerdings nur wenig gemein. Die Herausforderung liegt Stephan zufolge darin, Geschäftsprozesse aus der Business-Suite nativ auf einer Vielzahl von mobilen Endgeräten zum Laufen zu bringen. Dabei sollen sich die jeweiligen Apps nahtlos in die entsprechenden Plattformen einpassen: "Wir wollen unseren Kunden auf dem iPhone die iPhone-User-Experience und auf dem Blackberry die Blackberry-User-Experience anbieten und keinem Anwender vorschreiben, welches Gerät er nutzen soll." Die Apps sollen, wie Nutzer das in den Stores gewohnt sind, schnell zu installieren, sofort zu nutzen und einfach zu bedienen sein.

SAPs Schaltzentrale ist die mit der Sybase-Akquisition übernommene Mobility-Plattform. Stephan verweist auf die darin enthaltene Middleware und das Geräte-Management. Aus seiner Sicht wird es auch in Zukunft leistungsstarke Management-Tools brauchen, um den mobilen Wildwuchs zu bändigen. Der SAP-Mann geht davon aus, dass der Markt von einer Vielzahl unterschiedlicher mobiler Plattformen und Endgeräte geprägt sein wird. Um diese Vielfalt zu beherrschen, vertrauen die Walldorfer auch auf ihre Partner. Zwar werde SAP selbst auch Geschäftsprozesse mobil anbieten, kündigte Stephan an, es wäre jedoch vermessen, an dieser Stelle alles selbst machen zu wollen. Der SAP-Manager verweist auf das offene Schnittstellenverzeichnis, auf das Entwickler zugreifen könnten. SAP hofft speziell im Smartphone-Bereich auf zahlreiche neue Partner, die wissen, wie man Apps iPhone- und Android-gemäß entwickelt. Stephan verspricht diesen Firmen Unterstützung. Die Entwickler sollten schnellstmöglich Kleinstapplikationen auf den Markt bringen können, ohne sich vorher umfänglich auf die SAP-Schnittstellen ausbilden lassen zu müssen. Der SAP-Manager stellt Pakete aus Standardschnittstellen für die einzelnen Plattformen sowie Software Development Kits (SDKs) in Aussicht.

Mobile Apps im Business-Einsatz
Pizza Hut iPhone App
Pizza Hut bietet eine iPhone-App an, mit der man seine Pizza individuell belegen und anschließend direkt bestellen kann. Obwohl nur in den USA verfügbar, registrierte die Fast-Food-Kette in den ersten zwei Wochen 100.000 Downloads, die Umsätze stiegen (trotz/wegen eines Discounts von 20 Prozent) in drei Monaten um über eine Million Dollar.
DB Stadtrad iPhone App
Der Fahrradverleih der Deutschen Bahn zeigt auf einem virtuellen Stadtplan die Standorte aller aktuell verfügbaren Leihfahrräder an. Die Nutzer können Fahrräder direkt reservieren und die Bestellung samt Bezahlung über die App abwickeln.
VW Scirocco iPhone App
Beispiel für das Thema Spiele-Apps als Marketing-Tool ist das Scirocco-Rennspiel von VW.
Qype Radar iPhone App
Die App des Bewertungsportals Qype zeigt zu unterschiedlichen Kategorien oder Suchbegriffen (z.B. Restaurants, KZF-Werkstatt, Buchladen, etc.) die von den Usern Bewerteten Einträge – entweder in Form einer Adressliste oder über eine Verknüpfung mit Google Maps.
Maggi Eieruhr iPhone App
Viele Apps machen sich für die Anwender nützlich. Sie profitieren davon, dass man das Handy stets bei sich trägt – so können Sie ihre Dienste immer und an jedem Ort anbieten. Beispiel dafür ist die Maggi Eieruhr...
Marken-Apps
Es gibt jedoch noch mehr Beispiele für solche nutzwertige Apps: Einkaufsliste, Stadtführer, Gedächtnisstütze oder Eieruhr.
Marken-Apps
Weit verbreitete Konzepte sind auch Bestell-Tools, Shopfinder, Produktkonfiguratoren, interaktive Kataloge oder Broschüren sowie Service-Tools.

Apps gibt’s für alles

Wie SAP arbeiten auch andere Softwareanbieter am Ausbau ihrer mobilen Infrastruktur. Beispielsweise hat Oracle in Apples App Store erste Kleinstapplikationen für iPhone und iPad platziert. Neben dem BI-Tool "Oracle Business Indicators" können die Nutzer Apps für Reisekostenabrechnungen sowie verschiedene CRM-Werkzeuge herunterladen. Sage, Anbieter von Business-Software für kleine und mittelständische Unternehmen, hat Ende August gemeinsam mit der Deutschen Telekom die iPhone-App "einfachLohn mobile" vorgestellt. Anwender sollen damit den Lohnabrechnungsservice auch auf dem Apple-Gerät nutzen können. Darüber hinaus arbeitet der Hersteller an iPhone- und iPad-Clients für seine CRM-Anwendungen. Salesforce.com kündigte vor kurzem an, die Enterprise-Social-Networking-Funktionen rund um seine SaaS-Lösungen auszubauen. Mit "Chatter Mobile" sollen Anwender künftig Social-Media-Funktionen auf Geräten von Apple und RIM sowie ab dem kommenden Jahr auch auf der Android-Plattform nutzen können.

Auch von unterwegs auf die firmeninternen Systeme zugreifen zu können, ist kein Wunschdenken.

Die kleineren Anbieter wollen beim Spiel um die mobilen Apps ebenfalls mitmischen. Beispielsweise sollen die Nutzer von Canias ERP über verschiedene mobile Endgeräte auf die Business-Software zugreifen können. Dabei könnten sie nicht nur Daten lesen, sondern auch Informationen in das System einspeisen, verspricht der Anbieter. ERP-on-Demand-Anbieter Myfactory hat Apps für iPhone und iPad im Programm, mit deren Hilfe Anwender Funktionen für CRM, Umsatzanalysen und andere Reports nutzen können sollen. ECM-Hersteller Optimal Systems will seinen Kunden ab Oktober mobile Lösungen für Apple- und Android-Plattformen offerieren. Über eine spezielle Schnittstelle soll damit der Zugriff auf das firmeninterne Enterprise-Content-Management-System (ECM) möglich sein.

Schöne neue mobile Business-Welt

Ob die neue mobile Business-Welt dann wirklich so einfach zu nutzen sein wird wie die aktuellen Info- und Entertainment-Angebote, die derzeit millionenfach aus den App-Stores heruntergeladen werden, bleibt abzuwarten. Schließlich handelt es sich bei den geplanten ERP-, CRM-, BI-Apps nicht um isolierte Anwendungen die nur auf dem Smartphone oder Tablet laufen. Die Business-Apps greifen auf die höchst sensiblen Kernsysteme in den Unternehmen zu. Das erfordert ausgefeilte Berechtigungskonzepte sowie Sicherungsmechanismen - für die Verbindung und für die Daten, die womöglich aus dem Firmennetz auf das mobile Endgerät heruntergeladen werden. Statistiken, wie viele Mobilrechner und Mobiltelefone Tag für Tag verloren beziehungsweise gestohlen werden, dürften den IT-Verantwortlichen angesichts der neuen Mobilitätsvisionen den Angstschweiß aus den Poren treiben.

Es verwundert daher nicht, dass sich die Softwarehersteller nur langsam an ein mögliches Massengeschäft mit Business-Apps herantasten und derzeit vieles noch im Experimentierstadium steckt. Ein Blick in die App-Stores und Bibliotheken zeigt, dass das Angebot derzeit noch überschaubar ist. Es hat den Anschein, dass Anbieter wie Anwender noch ausloten, welche Möglichkeiten das neue Feld wirklich bietet. Anwenderunternehmen müssen herausfinden welche Apps sich hinsichtlich Aufwand, Risiko und Nutzen wirklich lohnen. Auch die Anbieter müssen noch etliche Hausaufgaben erledigen. So gilt es, tragfähige Geschäftsmodelle rund um die neuen mobilen Angebote zu entwickeln. Die neue mobile Welt verlangt außerdem neue Lizenzmodelle. Wenn irgendwann wirklich eine Milliarde Menschen auf SAP-Systeme zugreifen, sei es direkt oder indirekt, wird der Softwarekonzern kaum für jeden dieser Nutzer eine Lizenz in Rechnung stellen können. Hier sind flexible, nutzen- oder transaktions-bezogene Abrechnungsmodelle gefragt.

Selbst bauen
BI.apps Windows-Client
BI.apps Demo Klimaanlage
BI.apps Screen Anmeldemaske
BI.apps Demo Lagerabfrage
BI.apps Webcam
BI.apps Screen Klimaanlage
BI.apps Anlagensteuerung
BI.apps Wahlfeld Maßnahmen
BI.apps Screen Patientenakte
BI.apps Projekteinstellungen
BI.apps-Grafik
BI.apps Objekte
BI.apps
BI.apps Objekte BFS
BI.apps Objekte 2

Symbiose: Mobility und Cloud Computing

Zusätzlichen Antrieb könnte der Trend zur Mobilisierung allerdings durch einen anderen IT-Trend erfahren - das Cloud Computing. Jürgen Gallmann, CEO von Visionapp, bezeichnet Cloud Computing als Grundlage der mobilen Zukunft: "Erst wenn Daten und Anwendungen überall, jederzeit und aktuell verfügbar sind, lassen sie sich mobil nutzen." Workloads fielen dabei nicht lokal, sondern auf den Servern in der Cloud an. Gallmann zufolge hat dieses Modell viele Vorteile. Anwender könnten Anwendungen einfach aus der Cloud beziehen und nach Verbrauch bezahlen. Zudem müssten sie sich nicht um die Sicherheit kümmern. Dieser Aspekt verlagere sich komplett zum Provider. Gleichzeitig sei die zentralisierte Bereitstellung effizienter und umweltschondender, als alles redundant auf vielen Endgeräten vorzuhalten und zu betreiben. Gallmanns Fazit zur Symbiose zwischen Mobility und Cloud Computing: "Mobility gewinnt jenseits des Telefonierens erst in der Cloud neue Möglichkeiten. Umgekehrt wird Cloud Computing vor allem durch Mobility neuen Schwung erfahren."

Diese Erkenntnis scheint auch bei den etablierten Softwareherstellern angekommen zu sein. So spielt in SAPs Mobility-Strategie die Cloud-Komponente eine wichtige Rolle. Der Anbieter plane Cloud-basierende Services, um seinen Kunden die Verwaltung ihrer mobilen Plattformen zu erleichtern, kündigte SAP-Manager Stephan an. Dabei gehe es in erster Linie um die Verbindung in das SAP-Backend. Während die Blackberry-Geräte von Haus aus für den Business-Einsatz ausgelegt seien, gebe es für die Apple- oder die Android-Plattform keine Server, die eine Firewall überbrückten und so eine Verbindung in das Intranet einer Firma herstellten.

Dafür will SAP künftig mit eigenen Cloud-Diensten Sorge tragen. Anwenderunternehmen müssten also nicht selbst aufwendig eine eigene Infrastruktur aufbauen und betreiben, um den drohenden Wildwuchs der vielen verschiedenen Plattformen und Geräte zu bändigen und im Griff zu behalten, erläutert Stephan. "Davor graut den Kunden natürlich." Die Cloud-Services regelten, welche Nutzer sich mit welchen Apps in welche Teile des firmeninternen SAP-Systems einklinken dürften. Dazu zählen auch sämtliche Security-Aspekte, betont der SAP-Manager. Dadurch behalte die IT die Kontrolle über die Datenhaltung im SAP-Backend.

BB-Apps
Safe the Weekend
Safe the Weekend bietet die Option, E-Mails erst am nächsten Arbeitstag zuzustellen.
Cortado Workplace
Cortado Workplace versorgt Nutzer von Blackberry-Smartphones mit kostenlosen Cloud-Printing-Funktionen, Online-Services- und Desktop-Funktionalitäten.
Portaserver
Portaserver macht den Blackberry zum Web-Server in einem WLAN-Netz.
TripIt für Blackberry
TripIt wandelt die Informationen von Buchungsbestätigungen in eine ausführliche Reiseplanung um und stellt sie auf dem Blackberry zur Verfügung.
Quickpull
Die kostenlose App "QuickPull 5" von Steelthorn Software simuliert einen Neustart und sorgt so für eine anhaltend gute Performance auf dem Blackberry.
Worldmate
WorldMate führt Flugpläne, Hotel- oder Mietwagenreservierungen sowie Geschäftstermine zu einem übersichtlichen Plan zusammen und liefert wichtige Informationen zum Reiseort.
Call Time Tracker
Call Time Tracker erleichtert es dem Nutzer, Kunden geschäftliche Anrufe in Rechnung zu stellen.
Later Flag
Mit LaterFlag kann man Mails als mehr oder weniger wichtig kennzeichnen.
Forward Reply and Edit
Forward Reply and Edit ermöglicht es dem Blackberry-Nutzer, den Inhalt von E-Mails vor dem Beantworten oder Weiterleiten zu bearbeiten.
Radalert
Radalert schützt - legal - vor Starenkästen, Ampelblitzern oder mobilen Polizeikontrollen.
Postelly
Postelly ermöglicht es Mitgliedern einer Gruppe, Beiträge zu erstellen, anzusehen und zu kommentieren.
FilescoutLite
FilescoutLite ist ein kostenloser aber funktionsreicher Dateimanager für Blackberry.
BluCTRL
BluCTRL macht den Blackberry zur Bluetooth-Fernsteuerung für den Windows-PC.
Evernote
Evernote bietet Nutzern die Möglichkeit, ihre Einfälle in Form von kurzen Texten, Sprachmemos oder Bildern auf dem Blackberry festzuhalten.
Add to Calendar
Add To Calendar erlaubt es, den Inhalt einer E-Mail als Kalendereintrag oder Aufgabe abzuspeichern.
Restart Me
RestartMe ist eine einfache Anwendung, um das Blackberry mit einem Knopfdruck neu zu starten.

So finden Sie die richtige mobile Lösung

Die Analysten von Berlecon Research raten Anwendern, ihre Mobility-Lösung besonders sorgfältig auszuwählen. Eine universelle, für alle Einsatzszenarien geeignete mobile Unternehmenslösung gebe es nicht. Darauf sollten die IT-Verantwortlichen achten:

Zahlen und Prognosen