DSL-Ersatz

Vodafone prescht mit ersten LTE-Tarifen vor

02.09.2010
Wie der Mobilfunkbetreiber auf der IFA mitteilte, sollen die "Anschlüsse" in der einfachen Version mit Übertragungsraten von bis zu 7,2 Megabit je Sekunde über einen Surf-Stick 39,99 Euro monatlich kosten.

Für höhere Übertragungsraten muss mehr bezahlt werden. Eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit je Sekunde soll rund 70 Euro im Monat kosten. Bis die Kunden LTE (Long Term Evolution) allerdings tatsächlich nutzen können, wird es noch etwas dauern. Denn weder das Netz noch die Endgeräte sind bislang verfügbar.

Der UMTS-Nachfolgestandard LTE soll schnelles Internet via Mobilfunk auch in unterversorgte Gebiete bringen, die sogenannten "Weißen Flecken", in denen der Aufbau von Festnetz-DSL-Anschlüssen zu teuer ist. In LTE-Versuchen wurden Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit je Sekunde erreicht.

Bei Vodafone sollen ab Dezember 2010 die Einwohner von mehr als 1000 bisher unterversorgten Gemeinden auf dem LTE-Netz surfen können, sagte der Chef des Privatkundengeschäfts, Frank Rosenberger, auf der IFA. Die "Weißen Flecken" sollen bis Ende 2011 vollends verschwinden. Einen ähnlichen Zeitplan verfolgen auch die anderen Netzbetreiber.

Auch die Deutsche Telekom und O2 wollen bis Ende des Jahres erste Kunden in Versuchsreihen auf ihr LTE-Netz schalten. Den Marktstart planen die beiden Netzbetreiber für 2011. Tarife stellten die beiden Unternehmen noch nicht vor. Eine Telekom-Sprecherin sagte dazu auf Anfrage: "Das ist noch zu früh." Die Preise dürften sich aber an klassischen DSL-Anschlüssen orientieren.

Eine erste LTE-Antenne nahm die Telekom Anfang der Woche in Kyritz (Brandenburg) in Betrieb. Der Konzern rechnet erst für Ende 2010 mit Geräten, mit denen man Computer über LTE ans Internet anschließen kann. Mobiltelefone, die den LTE-Standard unterstützen, werden erst für Ende 2011 auf dem Markt erwartet. (dpa/mb)