Doppelkern-Notebooks: Viel Power für viel Geld

26.01.2006 von Kriemhilde Klippstätter
Hersteller wollen den professionellen Anwender für neue Rechnergeneration gewinnen.

Chipmogul Intel stellte zu Beginn dieses Monats den doppelkernigen Prozes- sor "Centrino Duo" für Mobilrechner vor, der den Notebooks mehr Leistung bei geringerer Stromaufnahme bescheren soll. Zusätzlich wur- den die passenden Chipsätze "945GM Express" und "945PM Express" präsentiert, die jeweils einen auf 667 Megahertz getakteten Frontside-Bus und DDR-2-Hauptspeicher mit 667 Megahertz unterstützen.

Typischer Vertreter der Doppelkern-Notebooks. Das V6J-8001P von Asus ist mit 1,83 GHz getaktet, mit 1024 MB Hauptspeicher ausgestattet und kostet 2500 Euro.

Der GM-Chipsatz enthält zusätzlich Funktionen für Grafik, TV und eine hohe Display-Auflösung. Dank der Centrino-Duo-Plattform rechnet Fujitsu-Siemens beispielsweise für das neue "Lifebook" mit einem Leistungszuwachs von 20 Prozent gegenüber dem Vorgänger. IBM beziffert die Stromersparnis für vergleichbare "Thinkpad"-Modelle mit und ohne Doppelkern-CPU auf 37 Prozent.

Intel präsentierte den unter dem Codenamen Yonah entwickelten Prozessor zusammen mit der hauseigenen "Viiv"-Plattform. Sie soll insbesondere die Medienwiedergabe auf dem Notebook vereinfachen. Diese Funktion richtet sich vor allem an den privaten Nutzer. Deshalb bringt beispielsweise Hewlett-Packard mit "Pavilion Media Center TV PC m7395" zuerst ein Consumer-Notebook mit dem neuen Intel-Chip auf den Markt. Erst Ende März sollen mit "Pavilion dv5000" und "dv8000" die Tragbaren mit Centrino Duo für das Business verfügbar sein. Toshiba stellte mit "Satellite A100-153" und "A100-169" ebenfalls zunächst zwei Notebooks für Privatanwender vor.

Acer

Anders Acer Computer, das gleich vier Dual-Core-Modelle für professionelle Notebook-User in den Handel bringt. Das leistungsstärkste Gerät "Travelmate 8200" nutzt den Centrino-Duo-Prozessor mit einer Taktrate von 2 Gigahertz sowie den Express-Chipsatz 945PM. Werksseitig integriert sind 2048 MB Hauptspeicher, die ATI-Grafikkarte "Mobility Radeon X1600", eine Festplatte mit 120 GB sowie ein Supermulti-Double-Layer-DVD-Laufwerk.

Das Widescreen-TFT des Travelmate 8200 mit einer Diagonale von 15,4 Zoll löst mit 1680 mal 1050 Pixel (WSXGA+) auf. Acer liefert das Gerät mit Windows XP Professional und der hauseigenen Software "Grid Vista" aus, mit der der Bildschirm in mehrere vorkonfigurierte Fenster aufgeteilt werden kann. Zur IP-basierenden Kommunikation, etwa Videoconferencing, unterstützt das Notebook Voice- and Video over IP (VVoIP). Das wird möglich durch die am Display installierte "Orbicam"-Kamera und das Bluetooth-VoIP-Telefon. Das 8200-Notebook arbeitet vier Stunden mit einem Akku und kostet knapp 3000 Euro.

Übersicht: Dual-Core Notebooks

Deutlich billiger (1599 Euro) ist das "Travelmate 4670", dessen Dual-Core-Chip auf 1,66 Gigahertz getaktet ist. Abstriche muss der Käufer unter anderem bei der Hauptspeichergröße (512 MB), der Güte der Grafikkarte und dem Fassungsvermögen der Festplatte (100 GB) machen. Das TFT-Widescreen ist gleich groß, löst aber weniger gut auf (WXGA). Dieser Bildschirm ist auch im "Travelmate 4200" enthalten, das eine kleinere Festplatte (80 GB) als Modell 4670 und statt Super-Multi- ein Dual-Double-Layer-DVD-Laufwerk enthält. Der Anwender kann mit dieser Ausstattung 300 Euro sparen.

Fujitsu-Siemens

Etwa 2690 Euro soll eine mittelgroße Konfiguration des "Lifebook E8110" von Fujitsu-Siemens Computers (FSC) kosten, das zur CeBIT in den Regalen stehen wird. Das Gerät mit 15-Zoll-Bildschirm enthält einen separaten Smartcard-Steckplatz und optional einen Fingerprint-Leser. Die neueste Akku-Technik soll dem Notebook eine Laufzeit von bis zu zwölf Stunden verschaffen. Zusätzlich lässt sich das Strom-Management per "Eco-Button" regeln. FSC hat sich für den Dual-Core-Rechner ein neues Design einfallen lassen: oberhalb des Touchpads befindet sich ein zweites Set von Maus-Buttons, damit sich bei Einsatz eines Touch-Sticks die linke und rechte Maustaste bequem bedienen lassen.

Lenovo (IBM)

IBM-Nachfolger Lenovo setzt bei den zwei neuen "Thinkpad"-Modellen "T60" und "X60" auf mehr Systemleistung und längere Akkulaufzeiten. So erlaubt das X60-Notebook beim Einsatz des Zusatzsatzakkus nach Herstellerangaben eine Arbeitszeit von elf Stunden.

Wer viel unterwegs ist, möchte seine Festplatte besonders gesichert haben und greift dann vielleicht zum Modell T60, dessen Komponenten in einem Magnesium-Gehäuse eingebettet sind. Zusätzlich ist ein Chip eingebaut, der schnelle Bewegungen und Vibrationen registriert, bei Bedarf die Leseköpfe der Festplatte anhebt und so dem Crash vorbeugt.

Für einige Modelle beider Familien bietet Lenovo eine integrierte Wireless Wide Area Network Antenne (WWAN) an, über die sich der Nutzer in das Firmennetz einwählen kann, ohne eine separate PC-Karte anschaffen zu müssen. Einige der neuen Dual-Core-Modelle sind mit einem Fingerprint-Sensor abzusichern. Lenovo hat nach eigenen Angaben bereits im Dezember 2005 das millionste Notebook mit dieser Sicherungsfunktion verkauft. Die neuen Thinkpad-Modelle sind ab 2041 Euro (X60) zu haben.

LG Electronics

Die deutsche Niederlassung der koreanischen LG Electronics bietet mit "P1" und "M1" zwei Notebooks mit Centrino-Duo-Chips. Beide Rechner verfügen über Bluetooth sowie eine Dual-Hexaband-Antenne für eine bessere WLAN-Anbindung. Ein hohes Maß an Sicherheit garantieren der Fingerprint-Sensor, ein erweitertes Passwort-System und ein "Trusted Platform Module", das unter anderem dafür sorgt, dass Daten verschlüsselt abgespeichert werden. Beide Notebooks im Magnesiumgehäuse kommen mit einem Super-Multi-DVD-Brenner. Das M1 mit 15-Zoll-Display ist ab 1349 Euro zu haben, das P1 mit 15,4-Widescreen ab knapp 1800 Euro.

Lynx

Der Reutlinger Hersteller Krystaltech Lynx bringt mit "cebop FYE" ein Notebook mit einem 15,4-Zoll-Widescreen (WXGA) auf den Markt. Intels Chip ist auf 1,66 Gigahertz getaktet und kann auf einen 2-GB-Hauptspeicher zugreifen. Eingebaut sind eine 80-GB-Festplatte, ein Double-Layer-DVD-Brenner, ein 4-in-1-Kartenleser sowie unter anderem drei USB-Schnittstellen (2.0) und ein Firewire-Anschluss. Das Notebook arbeitet unter Windows XP Professional und kostet knapp 1400 Euro.

Maxdata

Maxdata legt beim Notebook "Pro 600 IW" Wert auf Portabilität und hat das Gewicht auf rund zwei Kilogramm beschränkt. Zudem ist die Größe auf die Klapptische in Flugzeug und Bahn abgestimmt. Der Hersteller hat sich für den Centrino Duo mit 1,83 Gigahertz entschieden und liefert 512 MB Memory mit. Integriert sind auch Intels Graphics Media Accelerator 950, High-Definition Audio, WLAN-Modul für die Standards 802.11a/b/g, Festplatte mit 80 GB, Dual-DVD+/RW-Brenner sowie ein Anschluss für den optional erhältlichen Port Replikator. Der 14,1-Zoll-Widescreen löst mit 1280 mal 800 Bildpunkten (WXGA) auf. Im Preis von knapp 1500 Euro sind XP Professional, Norton Antivirus, Matrix 42 Preload Edition, Nero Express 6.3 sowie Power DVD Player enthalten.