Smart Home

Doorline Pro und Fritzbox - Intelligente Türsprechanlage im Test

25.09.2016 von Bernhard Haluschak
Die Doorline Pro Exclusive von Telegärtner ist in Verbindung mit einer AVM FritzBox mehr als nur eine intelligente Türsprechanlage für das Smart Home. In unserem Test haben wir die smarte Kommunikationsanlage unter die Lupe genommen.

Das Thema Smart Home gewinnt immer mehr an Fahrt. Denn in den letzten Jahren wuchs nicht nur das Angebot an Smart-Home-Geräten, sondern auch die Anzahl der Anbieter selber. Auch die Firma Telegärtner zielt mit der Türsprechanlage Doorline Pro Exklusive auf diesen Markt. Doch diese Türsprechanlage ist keine gewöhnliche "Türklingel", sie ist vollgestopft mit moderner und intelligenter Technik.

Ein auffälliges Feature ist die individuell einstellbare Rahmenbeleuchtung und der Touch-Screen. So kann der Anwender die Rahmenfarbe per RGB-LEDs selber definieren und auch jederzeit nach seinem persönlichen Geschmack beziehungsweise an die Gebäudefassade anpassen. Ein Bewegungsmelder und weitere nützliche Optionen runden das Feature-Set der Türsprechanlage ab.

Doch ihren vollen Funktionsumfang soll die Türöffneranlage erst in Verbindung mit einer FritzBox entfalten. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und das Duo aus der Doorline Pro Exklusive in Edelstahloptik mit einer AVM FritzBox 7490 getestet.

Die Türsprechanlage Doorline Pro Exclusive im Edelstahldesign bietet auch zahlreiche Smart-Home Funktionalitäten.

Doorline Pro Exklusive im Detail

Rein äußerlich kommt die Türsprechanlage Doorline Pro Exklusive mit den Abmessungen 240 x 130 x 25 mm eher schlicht daher. Das Tableau unseres Testkandidaten besteht aus gebürsteten Edelstahl. Die homogene Oberfläche wird nur durch zwei Fenster unterbrochen. Hinter der dunklen schmalen Scheibe verbirgt sich ein Sensor, der auf Bewegung reagiert und so die Türsprechanlage aktiviert beziehungsweise bestimmte Schaltvorgänge auslösen kann. Darunter befindet sich ein 4,3 Zoll TFT-Touch-Display mit einer Auflösung von 480 x 272 Pixeln, dass die Kommunikationsschnittstelle bildet und gleichzeitig die Klingelknöpfe ersetzt. Das Display kann dabei bis zu vier Klingelknöpfe darstellen.

Als Schnittstelle zur Außenwelt fungieren zwei Mehrfachschraubklemmen. An diese lassen sich die externe Stromversorgung in Form eines 12 Volt Gleichspannungsnetzteils, eine Telefonanlage (La, Lb), sowie eine Switchbox anschließen. Darüber hinaus stehen zwei potenzialfreie Relaisanschlüsse zum Beispiel für einen Türöffner oder Türgong zur Verfügung.

Das Gerät erfüllt im installierten Zustand die Schutzart IP54 und ist deshalb für eine Außenmontage geeignet, da es einen vollständigen Berührungsschutz, sowie Schutz gegen Staubablagerung im Inneren bietet. Zusätzlich ist es gegen Sprühwasser geschützt. Die Betriebstemperatur sollte laut Hersteller im Bereich zwischen -20 bis + 60 Grad liegen. Die Stromversorgung übernimmt das mitgelieferte 12-Volt-Gleichspannungs-Netzteil. Die maximale Leistungsaufnahme beziffert der Hersteller auf 10 Watt. In unserem Test begnügte sich das Gerät mit maximal 3,4 Watt und im Standby mit 2,4 Watt.

Zum Lieferumfang gehört neben dem Netzteil, ein Wandbefestigungsblech samt zwei Befestigungsschrauben inklusive Dübel sowie Innensechskant-Schlüssel, eine Kurzbedienungsanleitung und eine Notfall-PIN-Karte mit einer 10-stelligen Ziffernfolge. Letztere wird benötigt, falls man die persönliche Konfigurations-PIN einmal vergessen hat. Deshalb sollte diese auch gut aufbewahrt werden.

Installation der Türsprechanlage

Die Türklingel lässt sich auch von einem Nichthandwerker durchführen. Es müssen lediglich zwei Löcher in die Wand gebohrt werden, an denen die Halteplatte fixiert wird. Anschließen kann die Verkabelung laut Verkabelungsplan in der Bedienungsanleitung an der Verdrahtungsklemme vorgenommen werden. Hier haben wir darauf geachtet, dass auch ein RJ11-Kabel für den späteren Anschluss an eine Fritzbox an den Klemmen 10 und 11 montiert ist. Die Stromversorgung durch das mitgelieferte Netzteil erfolgt polrichtig über die Anschlüsse 1 und 2. Sind diese Arbeiten durchgeführt, lässt sich die Klingelplatte einfach auf die Fixierplatte aufschieben und mit dem Innensechskantschlüssel durch eine Öffnung in der unteren Rahmenkante mittels einer Schraube mechanisch sichern. Damit wäre der mechanische Teil der Installation abgeschlossen.

Die Montage der Türsprechanlage kann auch von einem Nichtfachmann durchgeführt werden.

Sicherheit der Doorline Pro

Die mechanische Sicherheit gewährleistet lediglich eine Sperrschraube, die die Türklingel vor dem schnellen Diebstahl schützt. Sie ist mit einem Sechskantschlüssel durch eine Öffnung in der unteren Rahmenkante zu erreichen.

Elektrisch gesehen ist die Doorline Pro ungeschützt, denn montiert man diese ab, wäre man in der Lage direkt den Türöffner über die frei zugänglichen Türöffner-Kabelleitungen zu betätigen. Um dies zu verhindern, sollte eine Switchbox wie SB222 oder SB442 zwischengeschaltet werden, die im Inneren des Gebäudes untergebracht ist. Dieses Anschlusspanel verhindert Manipulationen über die Anschlusskontakte der Türklingel von außen, ein Aktivieren der Türöffnerfunktion ist dann nicht mehr möglich.

Mechanisch wird die Türsprechanlage durch eine Feststellschraube vor Diebstahl gesichert.

Das Konfigurationsmenü sowie die Zugangskontrolle und die Rufnummerneingabe für die Rufumleitung sind an der Türsprechanlage alle mit einem PIN-Code geschützt. Je nach Sicherungsgrad kann dieser zwischen 4 und 12 Ziffern lang sein. Auch bei der Konfiguration der Doorline Pro Exclusive per PC-Software mussten wir jeweils vor der ersten Datenübertragung einen PIN-Code eingeben. Geht die PIN einmal verloren, kann man auf eine, im Lieferumfang enthaltene, Notfall-PIN zurückgreifen, um die PIN für die Konfiguration wieder zurückzusetzen. Diese Notfall-PIN sollte sicher aufbewahrt werden.

Konfiguration der Doorline Exklusive Pro

Jetzt geht es an die Konfiguration der Klingel, dabei bietet die Doorline Pro dem Anwender gleich vier Möglichkeiten, um das System individuell an die Bedürfnisse des Anwenders anzupassen: Der einfachste Weg ist per Bluetooth-Verbindung über den PC. Dabei muss zuvor ein Tool installiert werden, das die Verbindung zur Türklingel herstellt und die Programmierung durchführt.

Der zweite Weg erfolgt direkt über das Türklingeldisplay selbst. Und die dritte Möglichkeit erlaubt per Tastenkombinationen am Telefon Einstellungen am Gerät vorzunehmen. Darüber hinaus und relativ neu ist die Konfiguration über ein Smartphone. Eine erste App (Version 1.0.0) für das Android-Betriebssystem ist im Google Play Store bereits verfügbar.

Wir haben uns für die bequeme und anschauliche Konfiguration der Anlage über den Computer entschieden. Die Software kann der Anwender auf der Herstellerseite beziehen. Nach der Installation der Software öffnet sich eine leicht zu bedienende Benutzeroberfläche die den Nutzer sowohl schriftlich als auch grafisch bei der Konfiguration unterstützt. So sieht der Anwender jederzeit wie seine künftige Klingellayout aussehen wird.

Allerdings stießen wir bei der Installation der Software gleich auf die erste Hürde. Das notwendige Tool unterstützt in der aktuellen Version 1.2.0 noch kein Windows-10-Betriebssystem, im speziellen die korrekte Bluetooth Kommunikation, sodass wir auf ein PC mit Windows 7 zurückgreifen mussten.

Update: Nach einer Aktualisierung unseres Testsystems bestehend aus dem Asus Ultrabook UX303L und dem Windows Betriebssystem Windows 10 Home funktioniert auch die Doorline-Konfiguration mit der PC-Software Version 1.2.0 einwandfrei.

Wichtig: Bei der Erstkonfiguration der Doorline Pro über die PC-Software muss die Default-Konfigurations-PIN "0000" zuerst zwingend geändert werden. Dies geschieht, wenn die Konfigurationsparameter das erste Mal zur (blauer Pfeil) beziehungsweise von (roter Pfeil) der Türsprechanlage geladen werden. Die Länge des PIN-Codes kann zwischen 4 und 12 Ziffern variieren.

Damit jede Änderung der PC-Konfiguration auch in der Türsprechanlage wirksam ist, muss diese erst mit der roten Pfeiltaste hochgeladen werden. Umgekehrt, will man die Konfiguration der Türsprechanlage überprüfen, muss diese erst mit der blauen Pfeiltaste heruntergeladen werden.

Der PC-Konfigurator

Die Konfiguration per PC-Tool ist dem Hersteller gut gelungen, da diese nahezu intuitiv ist. Das Programm bietet dem Anwender nach der Installation acht Funktions-Reiter an, auf die wir in unserem Test aber nicht alle explizit eingehen.

Doorline-PC-Konfigurator
Doorline Pro Konfigurator
Das PC-Tool zur Konfiguration der Doorline Pro Exclusive ist leicht und intuitiv bedienbar. Für das Klingeldesign im Display und die Rahmenbeleuchtung gibt es eine Demo-Vorschau.
Doorline Pro Konfigurator
In der Registerkarte Allgemein werden die generellen Einstellungen für die Doorline vorgenommen. Darüber hinaus lassen sich auch Zugangsparameter der optionalen Zusatzgeräte wie die IO- oder Switchbox festlegen.
Doorline Pro Konfigurator
Unter Rufnummern lassen sich bis zu zwei Telefonnummern pro Klingeltaste definieren. Die zweite Nummer dient dabei als Ausweichnummer bei einer aktivierten Rufumleitung. Die Pin ist erforderlich, wenn die Umleitung an der Türsprechanlage durchgeführt wird.
Doorline Pro Konfigurator
In der Registerkarte Relaiskontakte kann der Anwender festlegen, in welcher Abhängigkeit der Relaiskontakt 1 und der Relaiskontakt 2 aktiviert werden soll. Mittels der Relaiskontakte könnte man zum Beispiel ein Türöffner, einen Tür-Gong oder eine Beleuchtung ansteuern.
Doorline Pro Konfigurator
Mit der Registerkarte Erscheinungsbild legt der Nutzer die Farbgebung des Rahmens und des Displayhintergrundes (optional kann ein selbstgestaltetes Bild genutzt werden) der Türsprechanlage sowie die damit verbundene Helligkeit fest.
Doorline Pro Konfigurator
Unter der Registerkarte „Klingeltasten“ lassen sich die Klingeltasten individuell gestellten. Das Display kann in bis zu 4 Tasten aufteilen werden, die einzeln frei unter Verwendung der entsprechenden Vorgaben gestaltet werden können. Es besteht auch die Möglichkeit das komplette Display als eine Taste zu definieren und mit einer selbst erstellten Grafik zu versehen. Ein Vorschaufenster dient dabei als Design-kontrolle.
Doorline Pro Konfigurator
Mit Hilfe der Registerkarte Zugangskontrolle kann der Anwender an der Türsprechanlage ein Pin-Pad aktivieren. Welches nach Eingabe der korrekten Pin, den Türöffnerkontakt auslöst.
Doorline Pro Konfigurator
Unter dem Register Betriebsarten lassen sich drei Arbeitsparameter (normal, standby oder zeitgesteuert) für die Türsprechanlage festlegen.
Doorline Pro Konfigurator
In der Registerkarte Tür-auf-Taste kann der Nutzer festlegen, ob und zu welchen Zeitpunkten die Tür mit dieser Klingeltaste geöffnet werden kann.
Doorline Pro Konfigurator
Bei aktiver Zeitsteuerung hat der Anwender die Möglichkeit, sieben verschiedene Zeitintervalle für die Aktivierung einer bestimmten Funktion festzulegen.
Doorline Pro Konfigurator
Aktuelle Software-Version des PC-basierten Doorline-Konfigurators in unserem Test.

Im ersten Schritt haben wir das Erscheinungsbild der Doorline Pro Exclusive festgelegt. Hier hat man die Möglichkeit, verschieden Lichtszenarien für die Türsprechanlage wie Rahmenfarbe, Helligkeit, Displayhintergrundfarbe oder Hintergrundbild zu definieren. Beim Hintergrundbild kann der Anwender per Zeichenprogramm seine eigenen Kreationen erstellen. Leider gibt es dazu keine Hilfsprogramme. Die maximale Pixelgröße der Bilder liegt bei 480 x 272 Bildpunkten. Innerhalb dieser Parameter kann der Anwender sich beliebig austoben, um sein individuelles "Türklingelschild" zu erstellen".

Im zweiten Schritt unter Klingeltasten geht es darum die Tastenbeschriftung festzulegen. Hier kann man sich in puncto Schriftarten, Farben austoben. Bei den Tasten-Designs stehen maximal 8 Vorlagen zur Verfügung, beim Klang leider nur eine. Hier hätten wir uns mehr Auswahlmöglichkeiten gewünscht. Gut ist die Möglichkeit das ganze Display als Klingeltaste zu nutzen.

Mit der Zugangskontrolle lässt sich per Wischgeste von links nach rechts ein Pin-Pad aktivieren, so dass ein Besucher auch die Möglichkeit hat, per individuell definierter vierstelliger PIN, den Türöffner zu aktivieren. Bei mehrmaliger Falscheingabe wird die Funktion für einen gewissen Zeitraum gesperrt.

Unter Betriebsarten ist es möglich eine Grafik für den Standby-Betreib zu definieren. So kann man etwa die Hausnummer als Standby-Bild und Orientierung erscheinen lassen und wenn sich der Besucher dem Türsystem nähert, aktiviert der Bewegungssensor die vom Anwender gewünschte Klingelknopfgrafik. In unserem Test funktionierten sowohl das Pin-Pad als auch alle definierbaren Betriebsarten inklusive Standby-Grafikumschaltung perfekt.

Hinter dem Reiter Tür-auf-Taste verbirgt sich die Konfiguration des Türöffners, der hier den einzelnen Tasten zugeordnet werden. Der Anwender hat dabei die Wahl zischen Ein, Aus und Zeiten festlegen… Unter der letzten Option lassen sich bis zu sieben Aktivierungszeiten des Türöffners in Abhängigkeit der Wochentage festlegen. So kann man zum Beispiel in einem Mehrparteienhaus die Türöffnung während der Besuchszeiten einer Arztpraxis für das Personal und den Patienten vereinfachen: Das betätigen eines entsprechenden Klingelknopfes löst dann sofort den Türöffnerkontakt aus. Ist dem Klingelknopf eine Rufnummer zugeordnet, wird diese bei aktiver "Tür-auf-Taste" ignoriert. Eine Simulation dieses Szenarios gelang in unserem Test fehlerfrei.

Unter dem Kartenreiter Rufnummern lassen sich pro Klingeltaste zwei Rufnummern festlegen, die abhängig von der eingestellten Rufumleitung direkt oder indirekt angesteuert werden. Vorausgesetzt ein entsprechender DSL-Router wie die Fritzbox 7490 ist installiert. So kann per Klingelknopf direkt ein internes oder externes Telefon angewählt oder sogar ein Gruppenruf initiiert werden. Nimmt die Gegenstelle zum Beispiel ein Smartphone ab, erfolgt die Kommunikation direkt über die Türsprechanlage.

Bei der Eingabe der Rufnummer (Rufweiterleitung) gilt es, jedoch anders als in der Fritzbox-Konfiguration einiges zu beachten. So bewirkt "*" ein Wählpause von einer Sekunde und nicht die Wahl dieses Zeichens sondern eine Wählpause. "**" löst ein einmaliges Wählen eines "*"Zeichens. Ein gewünschtes internes Telefon lässt sich zum Beispiel über die Rufnummer "****621" bei der Rufnummerneingabe der Türsprechanlage erreichen. Mit dem "#"-Zeichen erzeugt die Türsprechanlage einen Flash-Impuls von 100 ms und "##" bewirkt das einmalige Wählen eines "#"Zeichens. Trägt man zum Beispiel, wie in unserem Test, die Zeichenfolge "#621" als Rufnummer ein, kann die Türsprechanlage ebenfalls ein internes Telefon direkt erreichen. Darüber hinaus ist für die Wahl externer Rufnummern eine vorangestellte "0" als quasi Amtsholungszeichen zwingen notwendig.

Die Audioqualität der Telefoniefunktion zwischen der Türsprechanlage und den internen Telefonen Apple iPad, FritzFon C5 oder Gigaset 4000 sowie dem externen Gerät Apple iPhone 5s ergab in unserem Test keinen Grund zur Kritik.

Doorline Pro an der Fritzbox

In Kombination mit einer Fritzbox 7490 oder 7390 lässt sich die Türsprechstelle mit geringem Konfigurationsaufwand, um verschiedene Telefoniefunktionen erweitern. Wir haben deshalb die Türsprechanlage auf den Fritzbox-Anschluss FON1 gelegt und entsprechend konfiguriert. So lassen sich recht einfach neben verschiedenen Nebenstellenrufe auch Gruppenrufe einfach realisieren sowie der Türöffner zum Beispiel per Smartphone aus der Ferne mit der Tastenkombination "#9" betätigen. Vorausgesetzt der Türöffner wurde an Kontakt 1 der Doorline Pro angeschlossen und entsprechend in der Software konfiguriert.

Doorline Pro an der Fritzbox
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
Die Türsprechanlage muss inder FritzBox erst als Telefoniegerät eingerichtet werden.
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
Als Telefoniegerät bietet die FritzBox mit aktueller Firmware auch eine Türsprechanlage an.
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
In diesem Menü wählt der Anwender den FritzBox-Anschlussbuchse aus, an der die Türsprechanlage angeschlossen ist.
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
Den Default-Rufnummern der Klingeltasten wird eine Rufnummer zur Weiterleitung zugeordnet. Hier kann der Anwender einzelne interne oder externe Telefone wählen beziehungsweise eine Rufgruppe aus internen Telefonen zusammenstellen.
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
Hier können die Grundkonfiguration nochmals überprüft werden.
Doorline Pro an der Fritzbox konfigurieren
Die Türsprechanlage ist als eigenständiges Telefoniegerät jetzt betriebsbereit und lässt sich auch intern per "**1" anwählen.

Um die Telefoniefunktionen der Doorline Pro in Verbindung mit der Fritzbox zu nutzen, muss die Türsprechanlage unter Telefonie/ Telefoniegeräte als neues Gerät mit Hilfe der Fritzbox-Firmware eingerichtet werden. Unter Telefonie einrichten wird das Gerät dann als Türsprechanlage deklariert und weiter unter Türsprechanalage anschließen der Schnittstelle FON 1 inklusive Bezeichnung zugeordnet. In der nächsten Registerkarte Türsprechanlage einstellen legt man die Weiterleitung der Klingeltasten fest. Intern übernimmt die Fritzbox die Default-Rufnummern 11 bis 14 für der Klingeltasten 1 bis 4 zur Rufidentifikation bei Anrufen über die Türsprechanalage. Auf der anschließenden Dialogseite kann man die Einstellungen nochmals überprüfen und mit der Taste Übernehmen akzeptieren.

Die Einstellungen des neuen Telefoniegerätes - in unserem Test DoolineProExclusive - kann man mit der entsprechenden Bearbeitungstaste (Stift-Symbol) jederzeit ändern. So lassen etwa Rufgruppen aus internen Telefonen bilden oder die Anrufe von der Türsprechanalage über die Fritzbox auf bestimmte interne oder externe Telefone weiterleiten, was in unserem Test auch einwandfrei gelang.

Des Weiteren lässt sich die Türsprechanalage auch direkt über die internen Telefone anwählen. Entweder über die interne von der Fritzbox vergebene Nummer am Anschluss FON 1 "**1" (FON 2 "**2) oder mit der Anwahl der internen Klingeltastennummer "**12" bis "**14".

Gut fanden wir die Rufweiterleitung der Türsprechanlage über die internen Klingeltastennummern, dabei wird auch die Rufidentifikation der einzelnen Tasten zum Beispiel in unserem Test "Klingeltaste 1" mitgeliefert, so lässt sich der Ursprung des Anrufs sofort identifizieren. Alle Anrufe ins öffentliche Telefonnetzt erhalten die in der Fritzbox vorkonfigurierte "ausgehende Rufnummer".

Direkte Konfiguration über das Touch-Display

Um schnell mal eben bestimmte Parameter an der Doorline Pro zu ändern, empfiehlt es sich diese direkt am Gerät über das Touch-Display durchzuführen. Mit folgenden Wischgesten kann der Anwender direkt zum gewünschten Konfigurationsmenü beziehungsweise Funktion gelangen:

Allgemeine Konfiguration: Wischen von links nach rechts

Rufumleitung / Klingeltasten: Wischen von oben rechts nach unten links

Zugangskontrolle per Pin-Pad: Wischen von rechts nach links

Türöffner / Klingeltasten: Wischen von oben links nach unten rechts

Die Doorline Pro lässt sich mit Wischgesten auch direkt über das Touch-sensitive Display konfigurieren.

Doch bevor es zum Beispiel mit der "allgemeinen Konfiguration" losgehen kann, muss erst der Freigabe-PIN-Code eingegeben werden. Bei der Erstkonfiguration ist es allgemein die "0000". Diesen muss man zwingend beim ersten Mal - wie bereits beschrieben - wechseln.

Nicht alle Parameter sind in allen Konfigurationsarten (PC, Touch-Display oder Telefon) verfügbar. So kann die Audiolautstärke und die Mikrofonempfindlichkeit nur ausschließlich an der Türsprechanlage verändert werden. Dagegen lassen sich Displayfarben und -bilder sowie Grafiken und Sound nur über die PC-Software konfigurieren.

Die Konfiguration über das Touch-Display ist ebenso intuitiv, wie über die PC-Software. Gegenfalls hilft die gut strukturierte und verständliche Montage- und Bedienungsanleitung weiter. Allerdings mussten wir bei der Touch-Bedienung manche Eingaben mit etwas mehr Druckkraft wiederholen, da die Wischgesten beziehungsweise Eingaben vom Touch-Display nicht auf Anhieb erkannt wurden.

Zubehör für Doorline Pro Exclusive

Für die Dooline-Pro-Modelle bietet der Hersteller einige Erweiterungsmöglichkeiten und Zubehör an. So kann die Türsprechanlage mit einer Switchbox (SB-442) bis zu vier Telefonanlagen (TK) ansteuern beziehungsweise mit bis zu vier Wohneinheiten in einem Mehrfamilienhaus kommunizieren. Darüber hinaus schützt die Switchbox vor möglichen unbefugten Eindringlingen, die den Türöffnerkontakt an der Sprechanlage von außen "kurzschließen" wollen. Dies ist mit der nachgeschalteten Switchbox nicht mehr möglich. Allerdings verliert die Doorline Pro in dieser Konfiguration auch etwas an Komfort, denn nur das Telefon an der ersten TK-Anlage kann dann noch die Türsprechanlage anrufen. Eine entsprechende Switchbox (SB-221) gibt es auch für Gebäude mit zwei Wohneinheiten.

Zubehör für Doorline Pro Exclusive
Doorline Pro IO-Box IO-332
Das IO-Modul ist eine Erweiterung für die Türsprechanlage. Die IO-Box besitzt drei Relaisausgänge und drei Eingänge, die Steuerbefehle von der Doorline Pro Exclusive verarbeiten können. Somit lässt sich das gerät auch in eine Smart-Home-Anlage integrieren.
Doorline Pro Switch-Box SB-422
Das Schaltmodul für Aufputz-Montage dient zum Anschließen einer DoorLine Pro an vier Telefonanlagen. Die Switchbox kann vier Türgongs oder Türklingeln ansteuern.
Doorline Pro Switch-Box SB-222
Das Schaltmodul für Aufputz-Montage dient zum Anschließen einer DoorLine Pro an zwei Telefonanlagen. Die Switchbox kann zwei Türgongs oder Türklingeln ansteuern.
Doorline Pro Switch-Box SB-221
Das Schaltmodul für Unterputz-Montage dient zum Anschließen einer DoorLine Pro an zwei Telefonanlagen. Die Switchbox kann zwei Türgongs oder Türklingeln ansteuern.
Doorline Pro Adapterblechsatz aus Edelstahl
Mit dem Umbauset lässt sich die Doorline Pro Exclusive auch in eine bestehende Unterputzdose der Classic-Serie einbauen.
Doorline Pro Steckernetzteil SNG DL
Das Steckernetzteil dient zur Stromversorgung der Türsprechanlagen zum Beispiel aus der Doorline-Serie.

Wer die Doorline Pro in sein Smart Home einbinden will, für den könnte die IO-Box 332 interessant sein. Sie bietet drei zusätzliche Relaisausgänge zum Schalten weiterer Geräte. Darüber hinaus besitzt sie drei Eingänge mit zwei fest vordefinierten Steuerbefehlen für die Türsprechanlage, die von externen Smart-Home Aktoren angesteuert werden können. Die Einstellungen an der IO-Box kann der Anwender per PC-Konfigurator oder direkt an der Doorline Pro in gewohnter Weise vornehmen.

Zum weiteren optionalen Zubehör zählt ein Umbau-Set beziehungsweise ein Adapterblechsatz für bestehende Doorline-Classic-Unterputz-Dosen sowie das Steckernetzteil (SNG DL) als Ersatz für die mitgelieferte Stromversorgung.

Die Kombination Doorline Pro und zum Beispiel Fritzbox erlaubt auch den Anschluss einer IP-Kamera inklusive Bildübertragung auf ein geeignetes Telefon oder Smartphone. So lässt sich zum Beispiel eine Personenkontrolle im Eingangsbereich realisieren. Diese Funktionen haben wir allerdings nicht getestet.

Fazit

Die Doorline Pro Exklusive bietet der Hersteller Telegärtner in vier verschiedenen Designs an. Dazu gehört die Edelstahlversion Steel, sowie Glasmodelle in den Standardfarben Weiß, Schwarz und Anthrazit. Auf Wunsch sind auch Sonderfarben erhältlich. Der Preise von zirka 975 Euro mutet hoch an, doch auf Grund der Qualität und des Funktionsumfangs ist er gerechtfertigt.

Ob Rufweiterleitung, Türöffnung per PIN-Pad, Bewegungsmelder, Helligkeitsteuerung, Standby-Betrieb oder Displaygestaltung inklusive Farbgebung der Türsprechanalage - alles funktionierte in unserem Test einwandfrei. Das Display ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar und die Audioqualität bietet keinen Grund zur Beanstandung.

Die Doorline Pro Exclusive ist eine schmucke Türsprechanlage mit vielfältigen Funktionalitäten.
Foto: Telegärtner Elektronik

Lediglich bei der Konfiguration per Touch-Display mussten wir einige Eingaben wegen der der geringen Touch-Empfindlichkeit wiederholen. Diesbezüglich würde hier eine manuelle Regulierung der Touch-Empfindlichkeit in mehreren Stufen dem Bedienkomfort der Türsprechanlage Gut tun. Allerdings ist das Kritik auf hohem Niveau.

Wer eine sehr spezielle und individuelle Türsprechanlage sucht, der ist mit der Doorline Pro Exclusive gut bedient. Sie bietet viel Spielraum für Entfaltungsfreiheit in Bezug auf die bildnerische Gestaltung des Klingelbrettes sowie viele technische Finessen und Erweiterungsmöglichkeiten bis hin zur Smart-Home-Integration.