Hamburger IT Strategietage 2012

Die IT- ein Bär im Winterschlaf?

23.02.2012 von Karin Quack
Making IT attractive - for Customers, Users and the Business. So lautete das Motto der "Hamburger IT Strategietage", die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierten und wieder rund 700 Besucher in die Hansestadt lockten.
Uta Hahn, Geschäftsführerin der Business Group Munich
Foto: Joachim Wendler

Ein Maß für die Attraktivität der IT ist sicher die Anwenderzufriedenheit. Uta Hahn, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Business Group Munich (BGM), ist auf dieses Thema spezialisiert und berichtete von ihren Erfahrungen: Beispielsweise bitte sie die Endanwender manchmal, ihre Wahrnehmung der internen IT bildlich darzustellen. Die Metaphern seien aufschlussreich. Dabei spanne sich der Bogen vom Blindenhund (zuverlässige Führung) über den Mauwurf (Arbeit im Verborgenen) bis zum Bär im Winterschlaf (reagiert nur, wenn man drauftritt).

Hamburger IT-Strategietage 2012
Hamburger IT-Strategietage 2012
Uwe Jens Neumann, Vorsitzender Hamburg@work e.V., eröffnete die Hamburger IT-Strategietage 2012.
Hamburger IT-Strategietage 2012
Wer ist schon da, wer kommt noch. Die Namensschildchen hingen übersichtlich an einer Wand.
Hamburger IT-Strategietage 2012
SAP-CIO Oliver Bussmann bei der Anmeldung.
Hamburger IT-Strategietage 2012
Am Empfang lief alles reibungslos.
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Bei der Anmeldung.
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Blick auf das Programm.
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Moderator und CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.
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Immer gut drauf. Moderator Helmut Krcmar von der TU München.
Hamburger IT-Strategietage 2012
Der VW-Konzern-CIO Martin Hofmann begeisterte mit seinem Vortrag.
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Referent Swen Rehders, Executive Vice President Strategic Sales Engagements (SSE) bei Atos.
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Olaf Scholz, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, sprach das Grußwort.
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Olaf Scholz und Moderator Horst Ellermann.
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Blick auf die Aussteller.
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Blick in das Publikum.
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Referent Oliver Bussmann, CIO bei SAP.
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Michael Kranz (Mitte), CIO bei ThyssenKrupp Steel Europe, im Gespräch.
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Hans-Achim Quitmann (rechts), Konzern-CIO von Carl Zeiss, im Gespräch.
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Der Vortragssaal war wieder sehr gut gefüllt.
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Referent Thomas Endres, CIO der Lufthansa.
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Über 700 Teilnehmer kamen zum größten deutschen IT-Kongress.
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Detlef Schuck (Mitte), CIO IT Business Services SEW Eurodrive, im Gespräch.
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Blick auf Teilnehmer und Aussteller während der Pause.
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Podiumsdiskussion auf den Hamburger IT-Strategietagen 2012 (von links nach rechts): Horst Ellermann, CIO-Chefredakteur, Sven Michaelis, Egon Zehnder International GmbH, Sven Schatteburg, Bereichsleiter/Principal bei der Kienbaum Management Consultants GmbH, Edgar M.W. Kirchmann, Msc., Executive Partner, SUP Societät für Unternehmensplanung GmbH, Jan C. Cron von Russel Reynolds Associates und Prof. Dr. Helmut Krcmar vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität München.
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Horst Ellermann (links) moderiert die Podiumsdiskussion zusammen mit ...
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... Helmut Krcmar.
Hamburger IT-Strategietage 2012
Podiumsdiskussion mit Horst Ellermann und Sven Michaelis von Egon Zehnder International.
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Podiumsdiskussion: Sven Schatteburg, Bereichsleiter Principal bei Kienbaum Management Consultants.
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Podiumsdiskussion: Edgar M.W. Kirchmann, Msc., Executive Partner von der SUP Societät für Unternehmensplanung GmbH.
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Podiumsdiskussion: Jan C. Cron (links) von Russel Reynolds Associates und Helmut Krcmar vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität München.
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Veranstaltungsort war das Hamburger 5-Sterne-Hotel Grand Elysée.
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Genügend Zeit für Gespräche blieb immer.
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Referent Thomas Schott, CIO bei Rehau.
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Blick auf die Ausstellermeile.
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Das Buffet.
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Ein Leser des CIO-Magazins.
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Referent Holger Ewald, CIO der DB Netz AG.
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Referent Dirk Bammann, General Manager European Projects bei Panasonic Europe.
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Alle Referenten ernteten reichlich Applaus.
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Blick auf die Aussteller.
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Referentin Barbara Saunier, CIO bei Beiersdorf.
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Blick in das Publikum.
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Das Hotel Grand Elysee bot ausreichend Platz für ausgiebige Gespräche.
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CIO-Redakteurin Riem Sarsam.
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Philosoph Peter Sloterdijk in der CXO-Lounge.
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Referent Rainer Janßen, CIO der Munich Re.
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So viele hochkarätige IT-Entscheider kommen nur einmal im Jahr zusammen. Das hat sich herumgesprochen.
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Referent Sebastian Saxe, CIO bei Hamburg Port Authority.
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Frank Nittka, CIO bei Brita am Stand von iteratec.
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Die Technik im Hintergrund.
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Die Pausen nutzten die Teilnehmer für Gespräche.
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Referentin Uta Hahn, Geschäftsführerin der business group munich.
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Referent Ricardo Diaz-Rohr, Senior Vice President IT bei EnBW.
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Beiersdorf-CIO Barbara Saunier am Siemens-Stand.
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Lyes Benabid (links) von Levi, Ray & Shoup mit Computerwoche-Redakteurin Karen Funk und Ralf Nyenhuis, CIO bei Markenfilm.
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Referent Jan Brecht, CIO der Adidas Group.
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Peter Kreutter (links), Kuratoriumsmitglied der CIO Stiftung, mit Bayer Healthcare CIO Matthias Moritz.
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Ein Spitzenbüffet und ein toller Service von Deutschlands bestem Tagungshotel Grand Elysée.
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Referent Andreas König, CIO der ProSiebenSat.1 Media AG.
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Blick in das Publikum. Ganz links sehen Sie Rewe-CIO Jens Siebenhaar.
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Referent Peter Leukert, CIO der Commerzbank und CIO des Jahres 2012.
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Moderator und CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.
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Hamburger Port Authority CIO Sebastian Saxe (rechts) am Stand von EMC.
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Auch Fragen aus dem Publikum waren möglich. Am Mikrofon: Martin Bögner, CEO von Darcblue.
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Ifo-Chef Hans-Werner Sinn übte harte Kritik an der Euro-Krisenpolitik.
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Hans-Werner Sinn sprach von einer "Flucht in das deutsche Beton-Gold".
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Sinn hatte einige interessante Grafiken mitgebracht.
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Commerzbank-CIO Peter Leukert (links), Adidas-CIO Jan Brecht und Uwe Jens Neumann von Hamburg@work verfolgen den Vortrag von Hans-Werner Sinn.
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Mit aufwendiger Beamer-Technik projezierte das Produktionsteam die Folien der Referenten - wie die von Hans-Werner Sinn - an die Wand.
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Mit einem positiven Ausblick für Deutschland beendete Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die Hamburger IT-Strategietage.
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Wir bedanken uns bei allen Partnern und Teilnehmern für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf die 11. Hamburger IT-Strategietage 2013.

Service Desk lieber intern

Rund 700 Besucher zählten die Hamburger IT-Strategietage - davon mehr als 60 Prozent Anwender.
Foto: Joachim Wendler

Einer von Hahns Kunden ist Ricordo Diaz Rohr, Vice-Präsident IT des Energiedienstleisters EnBW. Wie er freimütig einräumte, hatte er vor einiger Zeit damit zu kämpfen, dass seine internen Kunden zur externen Konkurrenz überliefen. Mittlerweile seien viele von ihnen zurückgekehrt. Wie er das geschafft habe? - Mit Hilfe eines "Excellence"-Programms, das darauf abziele, den gesamten IT-Service-Prozess vom und bis zum Kunden zu verbessern.

Als sein "Erfolgsgeheimnis" nannte Diaz Rohr das Augenmerk, das er dem internen Service Desk gewidmet habe. "Ich bin kein Freund des Service-Desk-Outsourcing", bekannte er: "Dies ist der einzige Berührungspunkt zwischen IT und internem Kunden; damit entscheidet er über die Zufriedenheit der Anwender."

Die IT der EnBW geht so weit, dass der Kunde nicht mehr zum Service kommen muss, sondern umgekehrt. Ein "mobiler Service-Point" besucht nach einem festgelegten Fahrplan auch die Anwender an weiter entfernten Standorten.

Mit dem iPad raus ins Werk

Martin Hofmann, CIO der Volkswagen AG
Foto: Joachim Wendler

Ein Programm zum Thema "Total User Experience" hat auch Martin Hofmann aufgesetzt. So will der neue Konzern-CIO der Volkswagen AG das Image der IT nachhaltig verbessern: "Bis vor wenigen Wochen war die User Experience noch kein Thema für uns", bekennt er: "Um Büromaterial zu bestellen, brauchten Sie eine Schulung." Jemandem, der in weniger als einer Minute eine Order bei Amazon abschließen könne, sei das schwer vermittelbar.

Das Helpdesk-Konzept wurde überarbeitet (individuelle Lösungen und Beratung und die Ausstattung der Mitarbeiter mit modernen Endgeräten forciert. Pilotanwender für ein iPad-Projekt sind die Mitarbeiter des HR-Bereichs, der aufgrund des großen Personalwachstums derzeit alle Hände voll zu tun hat. Sie verbarrikadieren sich nicht mehr hinter einer Burg aus Bildschirmen, wie Hofmann es bildhaft beschreibt, sondern gehen mit dem iPad unterm Arm ins Werk.

15 Business-Ideen jährlich

Jan Brecht, CIO der Adidas Group
Foto: Joachim Wendler

Jan Brecht, CIO der Adidas Group, brachte die Endkunden ins Spiel. Adidas sorgte gerade mit dem ersten "Neo-Shop" für Furore, wo potenzielle Käufer dank einer Kamera im Spiegel ihr Outfit in Facebook einstellen und auf direktes Feedback ihrer Freunde warten können.

Solche Ideen will die IT häufiger generieren. 15 Business-Vorschläge pro Jahr hat sie dem Vorstand versprochen. So darf sie hoffen, einen Platz am Vorstandstisch zu erhalten - und zwar nicht nur "als Position auf der Speisekarte", wie Brecht schmunzelnd präzisierte.

Kommentar: Infrastruktur ist wie Zehennägel schneiden

Karin Quack, Redakteurin, COMPUTERWOCHE
Foto: Joachim Wendler

Wie macht man die IT attraktiv? Diese Frage stellen sich CIOs vermutlich Tag für Tag. Die Beraterantwort darauf lautet: Indem man ihren Beitrag zum Unternehmenswert erhöht. Und wie geht das? So fragen Sie sich daraufhin. Die Antwort kommt meist wie aus der Pistole geschossen: Indem man hilft, entweder die Kosten zu senken oder den Umsatz zu steigern - vielleicht sogar mit Hilfe ganz neuer Geschäftsmodelle.

Die Endanwender - und hierzu zählen bekanntlich auch Topmanager - haben auf die Frage nach der Attraktivität der IT allerdings eine ganz andere Antwort. Meistens kommt der Begriff iPad darin vor.

Die "Hamburger IT-Strategietage" zeigten in diesem Jahr eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten auf, wie die IT ihr Image aufbügeln kann - anfangen vom "Business-Ansatz" in der strategischen Planung über das Training der Kommunikationsfähigkeit bis zur Einbindung privater Endgeräte in die Unternehmens-IT. Projekte, die den Fachbereichen die Arbeit erleichtern, werden auch gern genommen.

Alles schön und gut, dachte sich da der eine oder andere geplagte CIO. Aber was ist mit den IT-Vorhaben, die weder hübsche Front-ends vorweisen können noch direkt zur Arbeitserleichterung in den Business-Bereichen des Unternehmens beitragen? Was ist mit Infrastrukturprojekten? Was mit IT-Governance? Mit Service-Management? Ist ITIL wirklich sexy, wie die Kolumnistin vor Jahren einmal an dieser Stelle behauptet hat?

Nicht wirklich! Oder um im Bild zu bleiben: Projekte, die keinen unmittelbaren Effekt auf den Arbeitsalltag haben, sind ungefähr so sexy wie das Schneiden von Zehennägel. Abgesehen von ein paar Hardcore-Fußfetischisten will das niemand sehen. Zudem kostet es auch noch jede Menge Zeit. Andererseits ist diese Arbeit für einen gepflegten Gesamteindruck unerlässlich. Denn auf abgebrochenen oder eingewachsenen Nägeln wirkt auch der schönste Nagellack alles andere als attraktiv.

Karin Quack