Tablet-PCs in der Praxis

Wie Unternehmen iPad & Co. nutzen

21.03.2012
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Die ersten Unternehmen setzen Tablet-PCs wie das iPad in der Entwicklung oder im Vertrieb ein. Doch die Einführung ist aufwändig.
Das Tablet fasziniert auch CIOs (von links: Kenneth Lindstroem (Nokia Siemens), Thomas Henkel, (Amer Sports) Horst Westerfeld (Land Hessen.
Das Tablet fasziniert auch CIOs (von links: Kenneth Lindstroem (Nokia Siemens), Thomas Henkel, (Amer Sports) Horst Westerfeld (Land Hessen.
Foto: Joachim Wendler

Der Markt für Tablet-PCs wächst rasant - auch in Deutschland. Nach Schätzungen von IDC wurden 2010 hierzulande etwa 790.000 der handlichen Endgeräte abgesetzt - weltweit sogar 19 Millionen. Für das laufende Jahr rechnen die Analysten für Deutschland mit etwa 2,9 Millionen verkauften Tablets (weltweit mit zirka 55 Millionen). Aktuell hat Apple mit seinem iPad einen Marktanteil von rund 85 Prozent. Die Marktdominanz des Tablet-Pioniers dürfe aber künftig geringer werden; andere Hersteller ziehen nach, weshalb im ersten oder zweiten Quartal 2011 eine Vielzahl von Tablets auf dem Markt auftauchen werden.

Angesichts dieses Erfolgs prüfen immer mehr Unternehmen, für welche Zwecke iPad & Co. wohl in Frage kommen. Wie die IDC-Analystin Eszter Morvay berichtet, waren Ende 2010 in deutschen Unternehmen rund 30.000 Tablet-PCs, also vier Prozent des Gesamtmarkts, im Einsatz - Tendenz steigend. Trotzdem ist Morvay skeptisch: "Ich denke nicht, dass sich Tablet-PCs in breiter Masse in den Unternehmen durchsetzen, da sie weder einen PC noch ein Notebook vollständig ersetzen können." Dafür seien die Geräte allerdings auch nicht gemacht, räumt die Analystin ein: "Sie stellen eher ein zusätzliches Gerät dar, das man bei Bedarf einsetzt."

Die iPad-Pläne von Audi und Volkswagen

So sehen das offenbar auch die Unternehmen, die bereits Pilotprojekte in Angriff genommen haben. Der Automobilhersteller Audi untersucht derzeit gemeinsam mit den IT-Stellen im Volkswagen-Konzern, wie sich das iPad einsetzen ließe. "Wir sehen das iPad als Ergänzung zum Standard-Arbeitsplatz, die eine flexiblere und schnellere Arbeitsweise ermöglicht - vor allem dann, wenn der Konsum von Informationen im Vordergrund steht", so fasst Jürgen Holderried, Leiter IT Services bei der Audi AG, die Intention des Automobilbauers zusammen. Für diesen Zweck sieht Holderried den Tablet-PC perfekt geeignet: "Er steht direkt nach dem Einschalten zur Verfügung, ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung und bietet einen guten Kompromiss zwischen Display-Größe und Mobilität.

Viele Projektideen für den Einsatz des iPad kommen von den Audi-Mitarbeitern. "Es gibt schon viele Anfragen und Anforderungen aus den Fachbereichen", bestätigt Holderried. Trotzdem - oder gerade deswegen - hält sich der Konzern mit definitiven Aussagen zum iPad-Einsatz noch zurück.

Teaserbild: Robert Lehmann, Fotolia.de