Die COMPUTERWOCHE blickt zurück

Die Highlights aus 40 Jahren IT

27.12.2014 von Jan-Bernd Meyer
Vierzig Jahre COMPUTERWOCHE bedeuten vierzig Jahre atemberaubende Entwicklung der Informationstechnologie. Unsere Redaktion hat die wichtigsten und schönsten Highlights zusammengetragen, die die COMPUTERWOCHE seit 1974 inhaltlich bewegt haben.

Am 9. Oktober 1974 erscheint erstmals die COMPUTERWOCHE - Die aktuelle Wochenzeitung für die Computerwelt. Beim Blick auf 40 Jahre IT macht man eine Zeitreise, die einem anmutet wie eine Fahrt in die digitale Steinzeit. Schon allein sprachlich zeigt sich beim Blick auf den Zeitstrahl - neudeutsch Timeline -, wie sehr sich die IT verändert hat. Wer könnte heute noch etwas mit dem Begriff Mittlere Datentechnik (MDT) anfangen? Der Begriff Diskette erzeugt ratlose Blicke. Auch das OSI-Schichtenmodell dürfte nicht mehr jedem Menschen sogar aus der IT noch etwas sagen. Minicomputer. Mikrocomputer, ja sogar Workstation - alles Begriffe, die aus dem allgemeinen Bewusstsein mehr oder weniger verschollen sind.

Die Highlights aus 40 Jahren ITK-Geschichte -
1974: Die erste COMPUTERWOCHE kommt heraus
Ausgabe 1 beschäftigt sich bereits mit einem Dauerthema: Wie lassen sich die IT-Kosten verringern?
1975: Nixdorf begründet mit der Serie 88 seine Erfolgsgeschichte
Die neue Generation der Datenerfassungs- und -verarbeitungssysteme macht die Nixdorf Computer AG zum Vorzeigeunternehmen der deutschen IT-Industrie. 1980 kündigt das Unternehmen dann mit dem 8890 einen IBM-kompatiblen Rechner an.
1978: WordStar von MicroPro erscheint
Eines der ersten Textverarbeitungsprogramme erscheint für das Betriebssystem CP/M. Vorher gab es allerdings schon „Schreibautomaten“ von IBM, mit denen bereits Serienbriefe verfasst werden konnten.
1979: R/2 von SAP tritt seinen Siegeszug an
Die „betriebswirtschaftliche Standardsoftware“ lief nur auf Großrechnersystemen von IBM („MVS“, „VSE“) und Siemens („BS2000“). 1993 wird sie durch die Client-Service-Lösung R/3 abgelöst.
1979: Mit „Visicalc“ erscheint die erste Tabellenkalkulation
Dan Bricklin, Student an der Harvard Business School, hatte die Idee für das erste Spreadsheet. Es war der Programmtyp, der kaufmännische Berechnungen auf dem persönlichen Computer – zunächst auf einem Apple II mit 32 KB Hauptspeicher – möglich machen sollte. 
1980: Ethernet wird marktreif
Schon Jahre zuvor im Forschungslabor des Xerox Parc erfunden, benötigte der Vernetzungsstandard Starthilfe von Intel und Digital Equipment. Jetzt war der Datenaustausch von Geräten, die in lokalen Netzen (LANs) eingebunden waren, möglich. 
1981: Datenbanken werden relational
IBM kündigt „System R“ an, das erste Relationale Datenbank-Management-System (RDBMS). Beim Kunden wurde jedoch erst der weiterentwickelte Nachfolger „SQL/DS“ eingesetzt, zusammen mit der Abfragesprache SQL. 
1982: Commodore zeigt in Las Vegas den C64
Das Gerät wartet mit 64 KB Arbeitsspeicher und hochauflösender Grafik auf. Es entwickelt sich zum Verkaufsschlager; 30 Millionen Stück wurden abgesetzt – für zu Hause, aber auch für die Büros.
1983: ISO kürt OSI-Referenzmodell zum Standard
Sieben Schichten hat das „Open Systems Interconnection Model“, mit dem die Kommunikation über unterschiedliche technische Systeme hinweg ermöglicht und deren Weiterentwicklung begünstigt werden soll.
1983: TCP/IP löst Arpanet ab
Das Transmission Control Protocol/Internet Protocol wird die technische Basis für die Kommunikation im Internet bilden.
1984: Tu nix mit Unix
Der kürzlich verstorbene damalige COMPUTERWOCHE-Chefredakteur Dieter Eckbauer veröffentlicht seine viel diskutierte – und gründlich missverstandene – Kolumne.
1985: Die Open Unix Group entsteht
Bull, ICL, Nixdorf, Olivetti, Philips und Siemens wollen in der später X/open genannten Vereinigung gemeinsam an einem offenen Betriebssystem arbeiten.
1987: IBM und Microsoft launchen OS/2
Gemeinsam wollten IBM und Microsoft einen Multitasking-fähigen DOS-Nachfolger entwickeln. Doch Microsoft beendet die Kooperation 1991, um sich ganz auf das eigene Windows zu konzentrieren. IBM stellt die Arbeiten an OS/2 erst 2005 ein. 
1989: ADV/Orga geht an die Sema Group
Das einstmals größte Softwareunternehmen Deutschland verschwindet sang- und klanglos. Es ist der Konkurrenz durch die rasant wachsende SAP nicht gewachsen.
1990: Siemens übernimmt Nixdorf
Am 1. Oktober 1990 übernimmt Siemens die Mehrheit von Nixdorf und eint das Unternehmen mit seiner IT-Sparte Daten- und Informationstechnik. Die so entstandene Siemens Nixdorf Informationssysteme (SNI) AG wird - vorübergehend – größter europäischer Computerkonzern.
1991: Erste PDAs und „Pen-Computer“ tauchen auf.
Die handlichen Geräte waren ihrer Zeit zu weit voraus. Wer hätte damals gedacht, dass Tablets, namentlich das iPad, knapp zwei Jahrzehnte später ein Riesenerfolg werden würden?
1992: Objektorientierung wird das neue Paradigma
Sowohl die Softwareentwicklung als auch die Datenbankorganisation orientieren sich immer häufiger am OO-Modell: Im Mittelpunkt stehen „Objekte“, denen Attribute zugeordnet werden.
1993: Das World Wide Web wird vorgestellt
An der Forschungseinrichtung CERN unweit von Genf stellt ein Forscher namens Tim Berners-Lee ein Hypertext-System zur komfortablen Nutzung des Internet vor, das wir heute als World Wide Web kennen. Bestandteile sind das Protokoll HTTP, HTML für die Dokumentenbeschreibung und URLs. 
1993: Microsoft will mit Windows NT ins Client-Server-Geschäft
„Nice Try“, so spotteten die Konkurrenten damals, als Windows NT nicht so recht zum Fliegen kommen wollte. Aber am Ende hat Microsoft seine Ziele doch erreicht.
1995: IBM kauft Lotus
Die Übernahme des Groupware-Spezialisten Lotus ist der wichtigste Meilenstein im Ausbau von IBMs Softwaregeschäft.
1995: COMPUTERWOCHE ist im Web
Als Fachmedium für IT-Manager ist es für die COMPUTERWOCHE beinahe selbstverständlich, ihre Leser auch online zu informieren.
1997: Computer schlägt Mensch
Der IBM-Rechner Deep Blue bezwingt Schachweltmeister Garry Kasparow.
1997: MP3 wird definiert
Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts einigen sich auf die Dateiendung MP3 für das von ihnen entwickelte Kompressionsverfahren MPEG Layer 3.
1998: Google durchforstet das Internet
Anfangs war es nur die beste Web-Suchmaschine, die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin entworfen hatten. Heute setzt der Konzern die Maßstäbe in der Internet-Ökonomie.
1998: Ende des Telefonie-Monopols
In Deutschland fällt das letzte TK-Monopol: Nach dem Geschäft mit Mobilfunk und den Datennetzen wird auch die Festnetztelefonie für den Wettbewerb freigegeben.
1999:COMPUTERWOCHE kürt den ersten Anwender des Jahres
Als IT-Chef der Herlitz AG erhielt der spätere Bayer-CIO Andreas Resch die von COMPUTERWOCHE und Gartner gemeinsam vergebene Auszeichnung.
1999: Gründung von Fujitsu Siemens Computers (FSC)
Siemens bringt die eigenen sowie die von Nixdorf übernommen IT-Aktivitäten in ein Joint-Venture mit Fujitsu ein. Im Jahr 2009 steigt Siemens komplett aus.
1999: Der Blackberry 850 erscheint
Der kanadische Handy-Hersteller RIM war der erste Provider, der mit seinen Blackberrys E-Mails überall verfügbar machte.
2000: Der Millennium-Bug: Viel Wirbel um nichts
Gartner schätzt die finanziellen Folgen des Jahr-2000-Fehlers auf sagenhafte 600 Milliarden Dollar weltweit. Zum Jahreswechsel passiert dann aber so gut wie gar nichts. 
2001: Windows XP kommt auf den Markt
Das neue Betriebssystem Windows XP bricht mit der MS-DOS-Basis der Windows-Linie und bleibt weit über zehn Jahre das beliebteste Betriebssystem.
2003: Der Wettbewerb "CIO des Jahres" geht in die erste Runde
Peter Sany, damals CIO des Pharmaunternehmens Novartis, wird vor allem für sein Konzern-Grid als herausragender IT-Macher geehrt
2004: IBM verkauft die PC-Sparte
Der chinesische Anbieter Lenovo übernimmt das unprofitable PC-Geschäft von IBM und rückt zum weltweit drittgrößten Anbieter auf. Heute ist Lenovo die Nummer eins im PC-Markt.
2004: Facebook startet
Der Harvard-Student Mark Zuckerberg entwirft die Social-Media-Plattform Facebook. Er stellte Fotos von Studentinnen ohne deren Erlaubnis ins Internet und forderte Besucher auf, von jeweils zwei zufällig ausgewählten Fotos das attraktivere zu wählen. Zehn Jahre später ist er Milliardär.
2006: just setting up my twttr
Twitter-Gründer Jack Dorsey sendet den ersten Tweet.
2007: Apples iPhone erscheint
Smartphones gab es zuvor schon, doch Apple zeigt mit dem ersten iPhone, wie man sie besser bauen kann.
2008: Cloud wird Trend
Wann das Thema Cloud erstmals durch die Medien waberte ist nicht mehr genau nachvollziehbar. 2008 wird es zum allgegenwärtigen Trend.
2008: IT doesn't matter
Der US-Autor Nicholas Carr veröffentlicht seine Thesen zur Zukunft der IT-Abteilung. Die Kernaussage lautet: Sie wird überflüssig.
2009: Der PC-Markt bricht ein
Markiert das Jahr 2009 den Anfang vom Ende der PC-Ära? Nie zuvor hatte die Branche einen solch heftigen Markteinbruch erlebt.
2009: Sun versinkt im Oracle-Konzern
Als sich IBM für Sun interessiert, schnappt Oracle für 7,4 Milliarden Dollar zu und übernimmt den einstigen IT-Pionier.
2010: Die COMPUTERWOCHE kommt aufs Tablet
Die COMPUTERWOCHE-Redaktion erkennt früh das Potenzial des neuen Mediums. Noch im Erscheinungsjahr des iPad bedient sie dessen Nutzer mit Content.
2010: Apple bringt das iPad heraus
Apple setzt erneut Maßstäbe im Endgerätemarkt. Erst mit dem iPad gelingt den Tablets der Durchbruch und ebnet folgenden Android- und Windows-Varianten den Weg.
2011: Steve Jobs stirbt
Der Apple-Gründer und langjährige CEO erliegt einem Krebsleiden und hinterlässt einen Konzern auf dem Höhepunkt seines Erfolgs.
2012: Windows 8 erscheint
Was das 2010 vorgestellte Windows 7 nicht geschafft hat, soll nun das neue Betriebssystem nun schaffen: Das beliebte und betagte Windows XP endlich ablösen.
2013: Nokia verkauft die Handy-Sparte an Microsoft
Der einstige Handy-Marktführer Nokia hat das Smartphone-Geschäft verschlafen und sucht Hilfe bei Microsoft.

Oder die Unternehmen: Erinnert sich noch wer an Digital Equipment? Eine legendäre Firma, die später von Compaq (noch ein Begriff?) gekauft wurde. Tandem Computers - ebenfalls eine starke Technikmarke. Auch gekauft von Compaq. Die gekauft wurde von Hewlett-Packard (HP). HP immerhin - die gibt es noch, obwohl sie bereits vor 75 Jahren im kalifornischen Palo Alto gegründet wurde. Wer kann mit dem Namen Tandy noch etwas anfangen? Altair? Commodore, okay so grad noch. Atari. Triumph Adler war tatsächlich auch einmal ein PC-Anbieter. Osborne, Kaypro - erste Anbieter von tragbaren Computern, die wie Hartschalenkoffer anmuten würden - zumindest von der Größe. Oder Nixdorf! Ein Stern am deutschen Computerhimmel. Eine einzige Erfolgsgeschichte. Aufgekauft von Siemens. Aber auch Siemens-Nixdorf ist längst Geschichte.

Kennt einer noch die heftigen Diskussionen um Bus-Systeme in PCs? Micro-Channel-Architecture als großer Gegenspieler aus dem Hause IBM gegen die Standardbus-Systeme von Intel? Schnee von gestern. Die Entwicklungen im Speichermarkt kann man plastisch an einem Beispiel verdeutlichen: zugegeben bereits 1956 - also 18 Jahre vor der ersten CW - brachte die IBM mit der 305 Ramac das erste magnetische Festplattenlaufwerk auf den Markt. Das gute Stück war Kleiderschrankgroß, wog schlappe 500 Kilogramm, die Platten hatten den Durchmesser von Familienpizzen im Freisinger Freibad (= 60 Zentimeter) - dafür konnte sie allerdings gigantische Mengen an Daten speichern: fünf Megabyte! Heute hängen sich Kiddies 140 Gramm schwere iPods um den Hals, die die 6.400-fache Kapazität besitzen.

COMPUTERWOCHE online im Wandel der Zeit - von 1995 bis 2014 -
COMPUTERWOCHE online im Wandel der Zeit
Die COMPUTERWOCHE ist seit 1995 online. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die inhaltliche Ausrichtung immer am von Haus aus volatilen ITK-Markt orientiert und auch das Design der Homepage war einem großen Wandel unterzogen. Heute steht COMPUTERWOCHE online für ein umfangreiches, multimediales und modernes Web-Angebot. Bis zur heutigen Version hat unsere Website eine lange Reise hinter sich: Begleiten Sie uns durch mehr als zwei Jahrzehnte Webdesign... <br /><br /><em>An dieser Stelle übrigens danke an die <a href="http://www.archive.org">"Wayback Machine"</a>, ohne deren umfangreiche Datenbank diese "Zeitreise" nicht möglich wäre.</em>
1996
Die COMPUTERWOCHE ging im Jahr 1995 mit ihrer Website an den Start. Zunächst konzentrierte sich die Redaktion in erster Linie auf das "Wesentliche", nämlich den Inhalt und verstand das Web-Angebot als Ergänzung zum gedruckten Heft. Gestartet wurde schwerpunktmäßig mit Online-Stellenanzeigen und Nachrichten. Wie einfach Mitte der Neunziger das Webdesign noch gehalten war, lässt sich gut an diesem Screenshot aus dem Jahr 1996 ablesen.
1999
Was folgte, war das in gelb-schwarz-rot gehaltene "COMPUTERWOCHE INFONET", das schon etwas mehr Augenmerk auf eine tagesaktuelle Berichterstattung legte. Auch erste interaktive Anwendungen im Form von Umfragen ("Frage der Woche") hielten bereits Einzug.
Anfang 2001
Aus dem "COMPUTERWOCHE INFONET" wurde schließlich "COMPUTERWOCHE online", mit noch mehr - auch längeren - Inhalten in farblich voneinander abgehobenen Kategorien.
Ende 2001
Schluss mit den bunten Farben, zurück zu mehr "Seriösität" - die Menüs wurden übersichtlicher, die Struktur der Seite näherte sich bereits der eines heute modernen Nachrichtenportals an.
2004
Ob "Klickparade", das "EM-Gewinnspiel", der Verweis auf die Kollegen des "TecChannel" oder auch Sonderpublikationen wie "Young Professional" - es gab immer mehr zu entdecken. Der Nachrichtenticker lag mittlerweile auch im XML-fähigen Exportformat vor, um ihn in RSS-Reader einzubinden und auch außerhalb der Website Inhalte empfangen zu können.
2005
Das Menü rückte in die linke Spalte, das Logo wurde ein wenig angepasst, der Premium-Bereich wurde eingeführt.
2006
Einzelne Geschichten prominenter und größer bewerben zu können, wurde immer mehr zur Herangehensweise. Mit "COMPUTERWOCHE-TV" starteten wir unseren eigenen Webvideo-Kanal.
2007
Am Wochenende gab es Sonderformate und Sudoku - leider gingen im Laufe der Jahre einige speziell für die Homepage angefertigte Bilder verloren, weshalb sie auf diesem und einigen der folgenden Screenshots fehlen...
2008
Auch das Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielte ab Mitte des vergangenen Jahrzehnts eine große Rolle - wichtige Begriffe gleich im Einstiegsbereich zu sehen, steht bis heute auch bei der COMPUTERWOCHE ganz oben auf der Agenda. Hier gut erkennbar im leicht veränderten Hauptmenü und den Teaserbereichen der großen Geschichten des Tages.
2009
Vor fünf Jahren verabschiedeten wir uns von der vertikalen Menüführung und verschoben diese komplett in die Horizontale am Seitenkopf. Dazu werden seitdem die großen Topgeschichten noch prominenter verkauft.
2010
Auch der Bereich "CW-Redakteure empfehlen" war in dieser Zeit ein treuer Begleiter der Leser.
2012
Die Bedeutung von Social Media nahm über die Zeit stark zu, was sich schließlich auch prominent auf der Homepage der COMPUTERWOCHE niederschlug (siehe Buttonleiste oberhalb der drei Topstorys).
2013
2013 bauten wir die Website erneut grundlegend um und machten die Homepage noch dynamischer. Die großen Topgeschichten wechseln sich jetzt automatisiert untereinander ab.
2016
Seit März 2016 erstrahlt die Website der COMPUTERWOCHE in responsivem Gewand - passt sich also automatisch an die Displaygröße des jeweiligen Endgerätes an. Auch das Design der Homepage wurde modernisiert und präsentiert sich nun "cleaner" denn je zuvor. <br /><br /> Das war sie also, unsere kleine Zeitreise durch mehr als 20 Jahre COMPUTERWOCHE online. Seien Sie gespannt auf die kommenden Jahre...

Ja, es gibt Firmen, die gab es vor 40 Jahren und es gibt sie noch immer. HP eben. IBM natürlich. Apple ist wohl das Unternehmen, das mit seiner Firmengeschichte das Glamouröse, das Spannende, auch die Abgründe dieser IT-Branche am besten karikiert. Gegründet an keinem besseren Tag als dem 1. April im Jahre 1976, steht das Unternehmen paradigmatisch für das, was die IT ausmacht. Angefangen damit, dass die Benutzeroberfläche revolutionär war, weil eben nicht mnemotechnisch kryptische Befehle in die DOS-Zeile getippt werden mussten. Aber wirklich von Apple war die Entwicklung nicht, sondern bei Rank Xerox abgeschaut. Kennt die Firma noch wer außer IT-Historiker?

Der erste Apple-Rechner mit dieser Benutzerführung, der Lisa, hatte allerdings noch keine Fortune. Was am Preis von 10.000 Dollar gelegen haben könnte. Legendär und ein wirtschaftlicher Erfolg wurde der 1984 präsentierte Macintosh. Apples Gründer und Kopf Steve Jobs erlebte aber auch seinen Rauswurf aus seiner eigenen Firma - und seinen Wiedereinstieg Jahre später. Nur Lazarus' Comeback war spektakulärer. Apple selbst musste durch das ein Jahr vorher (4. April 1975) gegründete Microsoft in den 80er Jahren einmal gerettet werden mit einer Finanzspritze. Ausgerechnet der Erbfeind Microsoft. Heute ist Apple das wertvollste Unternehmen. Der Welt. Weit vor allen anderen Firmen und um Längen vor alten (IBM, HP, Microsoft, Oracle etc.) und neuen (Google, Facebook etc.) IT-Unternehmen.

Und heute? Prägen Begriffe wie soziale Medien, Crowdfunding, Blogs, Big Data, Cloud, Mobility nicht nur die Unterhaltung von IT-Fachleuten und Geeks, sondern auch die Gespräche - und die Leben - von Abermillionen Menschen da draußen. IT ist allumfassend geworden. Autos fangen an zu sprechen und fahren am liebsten selbst. Kühlschränke bestellen im Internet. Staubsauger arbeiten, während Herrchen oder Frauchen die Füße auf den Tisch legen. Roboter dienen in der Altenpflege. Und die Menschen fragen sich ernsthaft, wann Computer ihnen zu sagen anfangen, was sie zu tun haben.

CW-Prognosen 1994 im Reality-Check 2014 -
Vor 20 Jahren
Mit einer über 500 Seiten dicken Print-Sonderausgabe feierte die COMPUTERWOCHE 1994 ihr 20-jähriges Bestehen. Die Redaktion blickte auch damals schon in die Zukunft - wir haben die interessantesten Prognosen noch einmal hervorgekramt und unterziehen sie 20 Jahre später einem Realitätstest. Dazu finden Sie zunächst die Aussagen von damals, danach dann das aktuelle Statement eines CW-Redakteurs dazu.
Der "intime" Computer
CW-Prognose von 1994: "Dem persönlichen könnte ein intimer Computer folgen, ein unscheinbarer, aber leistungsfähiger elektronischer Begleiter, der uns ständig drahtlos mit dem Rest der Welt verbindet."
Jürgen Hill kommentiert:
"Diesen 'intimen' Computer sagte vor zwanzig Jahren Alan Kay, Mitbegründer des Xerox Palo Alto Research Centers, voraus. Zwar spricht heute niemand mehr von einem Computer, betrachtet man aber das Leistungspotenzial aktueller Tablets und Smartphones in Kombination mit ihren Apps, dann tragen wir längst diese digitalen Begleiter täglich mit uns mit.<br /><br />Via Social Networks und Messaging-Plattformen sind wir dabei ständig mit der Welt verbunden. Eine Kommunikationsrevolution, deren Ende noch nicht absehbar ist, wie die jüngsten Entwicklungen in Sachen Wearables zeigen. Und mit der weiteren Vernetzung im Zuge des Internet of Things dürfte die Bedeutung unserer digitalen Begleiter noch weiter steigen, wenn über sie etwa das Smart Home gesteuert wird oder sie als User Interface für das Connected Car der nahen Zukunft dienen."
Next als Microsoft-Konkurrent
Next-Chef Steve Jobs 1994 im CW-Interview: "Wir wollen bei den Unternehmen die anerkannte Alternative zu Microsoft werden. Irgend jemand muss diese Aufgabe schließlich übernehmen."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Apple ist heute dank Hardware (iPhones und iPads) in der Tat eine anerkannte Alternative. Es ist sogar vielmehr als das: Apple hat es verstanden, seinen Ruf als innovatives Unternehmen der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts – anders als Microsoft – zu erneuern.<br /><br />Geschafft hat es das, weil es eine neue Hard- und Softwareplattform verbunden hat mit einem neuen Geschäfts-/Vertriebsmodell, das wiederum die Hardware-Plattform stärkt. Geschafft hat Apple das vor allem durch einen Zukauf im Jahr 1996: Damals akquirierte Apple die Next Inc. Damit auch holte Apple Steve Jobs wieder an Bord – zunächst als Berater, schnell aber wieder als Alleinregent. Jobs war nach einem verlorenen Machtkampf mit John Sculley 1985 bei Apple rausgeflogen. Er gründete daraufhin ein Jahr später mit einigen getreuen Apple-Vasallen Next. Jobs bezeichnete die Jahre bei Next als seine kreativste Phase.<br /><br />Mit der Übernahme von Next durch Apple 1996 fanden auch viele der innovativen Technikkonzepte Eingang in Apple-Hard- und Software. So gründet etwa das Mac OS X auf dem Nextstep-Betriebssystem. Diese plattformunabhängige Software lief auf Intel-, Motorola-, PA-RISC-, Sun-Sparc- und IBM-PowerPC-Rechnern. Innovativ und Microsoft um Längen voraus war auch die Next-Entwicklung von WebObjects, einer objektorientierten Entwicklungsumgebung für dynamische Webseiten. WebObjects war übrigens später bei Apple die technische Basis für die Entwicklung von iTunes, was wiederum die Grundlage für Apples digitales Vertriebskonzept von Musik, Videos, Podcasts und Apps darstellte.<br /><br />Andere Next-Entwicklungen wie Display Postscript machten ein echtes WYSIWYG-Konzept erst möglich. Die Ergebnisse von fünf fruchtbaren Jahren der Next Inc. verhalfen also à la longue auch Apple wieder zu dem Status als Innovationsschmiede. Damit war Apple viel mehr als eine Alternative zu Microsoft. Apple stand synonym für Innovation. Ein Status, den Microsoft lange verloren hatte."
Dezentralisierung
CW-Prognose von 1994: "Die Verteilung der Großrechnerfunktionen ist aber nur der Anfang. Wenn billige CMOS-Mikroprozessoren aus jedem Telefon einen PC oder ein Terminal machen und Breitbandverbindungen Daten, Bilder, Filme und Stimmen ebenso schnell über lange Strecken wie in einem Raum übertragen, wird man dann noch zentrale Büros benötigen? Können die meisten kaufmännischen Angestellten nicht ebenso leicht, aber viel angenehmer von zu Hause aus arbeiten, oder zumindest in kleineren Büros, die sich unmittelbar in ihrem Wohnbereich befinden."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Sowohl der Club of Rome (Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts) als auch das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben derlei Veränderungen schon lange prognostiziert. Technisch sind alle Voraussetzungen geschaffen, um die meisten Menschen losgelöst von Raum und Zeit arbeiten zu lassen. Ausgenommen sind natürlich alle Tätigkeiten, die zwingend eine Teamarbeit an einem bestimmten Ort voraussetzen.<br /><br />An diesem Zitat zeigt sich wunderbar, dass die Entwicklung der Technik der des Menschen weit vorauseilt. Der Mensch ist in den meisten Fällen noch nicht willens, diesen Always-Everywhere-Gedanken zu goutieren."
Mit allen Sinnen
CW-Prognose von 1994: "An Systemen, die im Kontakt mit der menschlichen Zunge den Eindruck von Geschmack vermitteln, wird bereits entwickelt. Ebenso gibt es ernsthafte Überlegungen, Gerüche per Rechnersteuerung zu erzeugen. Ob dies über elektrische Impulse oder über chemische Substanzen geschehen wird, ist zur Zeit noch nicht klar.“
Manfred Bremmer kommentiert:
"Wie diverse Vorstöße von wissenschaftlichen Einrichtungen in den Bereichen zeigen, wären virtuelles Schmecken oder digitalisierte Düfte trotz ihrer enormen Komplexität technisch sicher machbar. Gerade bei der Erzeugung von Gerüchen ergibt sich aber ein neues Problem, das erst gelöst werden muss, nämlich, wie ein möglicherweise unangenehmer Duft wieder entfernt werden kann…"
Papierstau?
CW-Prognose von 1994: "Das papierlose Büro: Erfolg im zweiten Anlauf? [...] Es stellt sich die Frage, ob der Ruf nach dem papierlosen Büro nicht eher das Symptom und weniger die Ursache bekämpft wird. Denn eigentlich schafft in den Unternehmen nicht das Papier, sondern die Informationsflut ein Problem."
Joachim Hackmann kommentiert:
"Papierlos sind die Büros auch heute noch nicht. Das liegt vor allem daran, dass sich an der Informationsflut nur insofern etwas geändert hat, dass sie auf die damals kaum präsente E-Mail umgelenkt wurde. Galt früher das papierlose Büro als Verheißung, ist es heute der E-Mail-freie Arbeitsplatz. So wird weiter an den Symptomen, nicht aber an den Ursachen gearbeitet."
Groupware
CW-Prognose von 1994: "Groupware, wie wir sie heute kennen, wird es zum Ende des Jahrzehnts nicht mehr geben. Sie wird zumindest nicht mehr Software im eigentlichen Sinn sein, sondern Teil der Organisation, mit der das Unternehmen sein Selbstverständnis definiert."
Martin Bayer kommentiert:
"Groupware ist nach wie vor ein wichtiges Thema für die Unternehmen, auch wenn der Begriff zugegebenermaßen etwas antiquiert klingt und heute die damit verbundenen Techniken in aller Regel unter dem Dachbegriff Collaboration zusammengefasst werden.<br /><br /> Die Anforderungen an Groupware/Collaboration haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. So gesehen stimmt die damalige Aussage, 'Groupware, wie wir sie heute kennen, wird es Ende des Jahrzehnts nicht mehr geben'. <br /><br />Aktuell geht es für die Anwenderunternehmen darum, Daten, Informationen und Wissen möglichst effizient und zielgerichtet zu verteilen. Sämtliche Mitarbeiter sollen zu jedem Zeitpunkt an jedem beliebigen Ort an die Informationen kommen, die sie für ihre Arbeit und die damit verbundenen Entscheidungen benötigen. Das heißt Groupware-Lösungen beziehungsweise Collaboration-Tools müssen unterschiedlichste Datentöpfe anzapfen können und heutzutage auch mobile Plattformen unterstützen.<br /><br /> Dazu kommt noch die um sich greifende Nutzung sozialer Medien, die ebenfalls immer stärker dazu genutzt werden, Kontakte zu pflegen und Informationen auszutauschen Im Idealfall unterstützen moderne Collaboration-Lösungen auch diese neuen Kanäle. Das alles hat aber auch heute noch viel mit Software zu tun – zumindest für die IT-Verantwortlichen, die entsprechende Plattformen zur Verfügung stellen müssen. Für die Endanwender zählt dagegen vor allem eine möglichst einfache Nutzung der Werkzeuge. Allerdings lässt sich hier, wie auch in vielen anderen Segmenten, derzeit ein Wandel beobachten. Im Zuge des Cloud Computing denken immer mehr Unternehmen darüber nach, Collaboration aus der Cloud zu nutzen – gerade weil Kommunikation und Informationsaustausch stärker ins Netz abwandern. Von daher könnte die Prognose, 'Groupware wird nicht mehr Software im eigentlichen Sinn sein', bald Wirklichkeit werden – wenn auch ein wenig verspätet."
Millenium-Bug
CW-Prognose von 1994: "Wir können das Datum vorhersagen, an dem die frühere Firma IBM – IBM der Großrechnergigant – tot sein wird. [...] Um Mitternacht, am 31. Dezember 1999, wenn der Himmel Funken sprüht und sich alle am Time Square in New York abküssen, dann ist es soweit. Die Großrechner-Ära wird in dieser Nacht sterben, weil viele Leute vor langer Zeit einen einfachen Fehler gemacht haben."
Heinrich Vaske kommentiert:
"Schon 1994 hat die COMPUTERWOCHE vor dem Millennium-Bug gewarnt. Bei diesem Zitat handelt es sich um einen Auszug aus dem damals aktuellen Buch von Robert Cringley („Wie die Jungs vom Silicon Valley die Milliarden scheffeln, die Konkurrenz bekriegen und trotzdem keine Frau bekommen“). Der Übergang ins Jahr 2000 verlief dann weltweit so problemlos, dass sich viele Medien des Vorwurfs der Panikmache ausgesetzt sahen. Andererseits: Hätten sich die Unternehmen ohne all die Aufregung so gut vorbereitet? Eines ist jedenfalls sicher: Die IBM lebt, und mit ihr das Mainframe-Geschäft!"
Satellitenfunk
CW-Prognose von 1994: "Wenn sich in den kommenden Jahren eines der im Aufbau befindlichen globalen Satellitenfunksysteme Inmarsat, Iridium oder Locstar-Geostar durchsetzt, wird das Handy auch darauf umschaltbar und weltweite Kommunikation mit ein und demselben Mobilfunkgerät problemlos möglich sein."
Joachim Hackmann kommentiert:
"In den 90iger Jahren wurden Unsummen in den Aufbau von satellitengestützten Mobilfunk-Netzen gesteckt, um Geschäftsreisenden die nahtlose Kommunikation zu ermöglichen. Die damals nicht absehbare rasante technische Entwicklung der terrestrischen Handy-Netze etwa hinsichtlich Bandbreite und Roaming, hat die Milliarden-Investitionen pulverisiert und nur Iridium die Nische überlassen, Kommunikationsdienste in entlegenen Regionen anzubieten."
Virtual Reality
CW-Prognose von 1994: "Virtual Reality beflügelt Künstler und lässt die Kassen der Unterhaltungsindustrie klingeln."
Simon Hülsbömer kommentiert:
"Auch wenn wir heute noch immer nicht mit monströsen VR-Brillen herumlaufen, ist das Thema virtuelle Realität(en) in etwas anderer Form längst in unser aller Alltag angekommen. Smartphones und Tablets begleiten uns vom Frühstück bis ins Bett; ohne das Internet mit seinen zahlreichen virtuellen Welten namens Youtube oder Facebook geht nichts mehr – schon gar nicht für Künstler, die nach Inspiration, Aufmerksamkeit und Absatzmärkten streben.<br /><br />Mit Google Glass kommt die interaktive Brille zurück, Smart-TVs und Augmented-Reality-Projekte nehmen Fahrt auf. Gerade für Virtual Reality gilt der alte Spruch aus dem Silicon Valley: Die kurzfristigen Folgen eines Hypes werden zumeist über-, seine langfristigen Auswirkungen hingegen fast immer unterschätzt."
Technik, wohin man schaut
CW-Prognose von 1994: "Computer können menschliche Kommunikation nicht ersetzen. [...] Technisierung von Kommunikation bedeutet nicht automatisch Effizienzsteigerung."
Karen Funk kommentiert:
"E-Mail, SMS, Social Media Plattformen, Collaboration Tools etc. - die Technik ermöglicht uns heute viele neue Formen der Kommunikation. Diese sind teilweise effizient. Aber sie müssen auch bedient und verwaltet werden. Das kostet viel Zeit und Energie. Wie hilflos und überfordert wir von der auf allen Kanälen stattfindenden Kommunikation sind, zeigen die unzähligen Ratgeber zum Thema E-Mail-Flut-Bewältigung. Den effizienten und gesunden Umgang mit den neuen Kommunikationstechniken müssen wir erst noch lernen. <p> Ansonsten gilt gestern, heute und morgen: Nichts kann die menschliche Kommunikation ersetzen. Und schon gleich dreimal nicht Computer. Oder bekommen Sie lieber elektronische Glückwunschkarten zum Geburtstag?"
Konvergenzen
CW-Prognose von 1994: "Zu erwarten ist eine Konvergenz von PCs, offenen, Midrange- sowie Mainframe-Systemen."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Als die Mondfähre im Juli 1969 erstmals auf dem Erdtrabanten landete, betrug die Rechenkapazität, um dieses Manöver zu steuern, der eines Commodore-Computers (noch bekannt?). Heutige Smartphones weisen eine extrem höhere Leistungsfähigkeit auf. Die Prognose könnte also zutreffen, insbesondere weil viele Anwendungen in die Cloud ausgelagert, aber von Smartphones genutzt werden können. Einerseits.<br /><br />Andererseits sind heutzutage und natürlich in Zukunft Anwendungen Realität, die extreme Rechenleistungen erfordern. Es wird also eine Aufsplittung geben: Hier die individuell genutzten Privatgeräte, dort die Monsterrechner, die Gen-Analysen, Crash-Simulationen etc. vollführen. Dazwischen wird es eng."
Lebenswichtige IT
CW-Prognose von 1994: "Es genügt nicht mehr, lediglich gute Anwendungssysteme zu erstellen und zu betreiben, sondern man muss perspektivisch erkennen, welche Informationsversorgung und IV-Unterstützung für das Unternehmen lebenswichtig sind."
Karin Quack kommentiert:
"Dieses Zitat von Hartmut Skubch, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Plenum, klingt heute wie eine Binsenweisheit. Um seinen visionären Gehalt zu erkennen, muss man sich klarmachen, dass der Zusammenhang zwischen IT und Business Mitte der 90er noch kein Gemeingut war. Den Begriff des „CIO“ gab es allenfalls in den USA; hierzulande zeichneten häufig noch „Org./DV-Leiter“ für die Informationstechnik verantwortlich. Der erste COMPUTERWOCHE-Kongress „IT meets Business“ war ein Meilenstein auf dem Weg der Erkenntnis; er datiert aus dem Jahr 1997. Heute würde niemand mehr behaupten wollen, dass die Informationstechnik für sich selbst stünde. Im ungünstigsten Fall begreift sie sich als Serviceeinheit, im günstigsten als Berater und Partner der Fachbereiche und Unternehmensleitung."
Social Skills für Softwareprofis
CW-Prognose von 1994: "Softwareprofis brauchen Sozialkompetenz"
Hans Königes kommentiert:
"So schnell und dynamisch und atemberaubend die technischen Entwicklungen auch sein mögen, in einem Punkt hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert. Diese Überschrift könnte heute eins zu eins in der aktuellen CW stehen. Am Menschen lässt sich doch (noch) nicht so viel herumschrauben, wie einige Futurologen meinen. An der Hardware ja, aber an der Software kaum."
Die CD der Zukunft
CW-Prognose von 1994: "Die CD-ROM: Ein neues Produkt für Verlage und Softwarehäuser. [...] 'In fünf Jahren wird die CD-ROM tot sein!' Dieses Zitat von Borland-Chef Philippe Kahn aus dem Jahr 1987 bedarf angesichts der unglaublichen Vielfalt von Anwendungen heute keines weiteren Kommentars. Die junge Speichertechnologie hat [...] nun endlich ihren Markt gefunden. [...] Mit CD-ROMs setzt man auf künftige Entwicklungen."
Simon Hülsbömer kommentiert:
"Was war ich stolz wie Oskar, als ich als 12-jähriger Bub meine erste PC-Spielezeitschrift mit CD-ROM in den Händen hielt. Ja, auch das war 1994. Dank des nagelneuen Double-Speed-Laufwerks des Familien-PCs konnte ich nun gleich mehrere Games hintereinander weg ausprobieren – teilweise sogar mit Sprachausgabe (!), den 'unbegrenzten' Speichermöglichkeiten sei Dank.<br /><br />Aus der CD wurde irgendwann die DVD (das Kahn-Zitat kam eben etwas früh), dann recht bald der USB-Stick, die Gigabyte-Festplatte und schließlich das Internet. Letzteres hat den physikalischen Datenträgern aus heutiger Sicht die Zukunft versaut. Auch Verlage, später Medienhäuser genannt, erkannten irgendwann die Ausweglosigkeit, sich gegen das Internet als digitalen Vertriebskanal Nummer Eins – zumindest für nachrichtliche Inhalte - zu wehren.<br /><br />Nur als passionierter Sammler habe ich auch heute noch lieber Musik-CD, Film-DVD oder –Blu-ray im Schrank, als alles nur 'auf Abruf'."

Vielleicht werden sich künftig intelligente Systeme Videos auf einem wie immer gearteten Youtube-Channel ansehen über die IT aus dem Jahr 2014. Sie werden sich dann wahrscheinlich genauso ratlos amüsieren über die Steinzeittechnik, wie junge Leute heute, die irritiert vor "revolutionären Systemen" aus den 80er-/90er-Jahren sitzen. Deren Reaktionen sagen alles über die unfassbare Technikentwicklung der vergangenen vier Jahrzehnte.

In 40 Jahren werden künstliche Systeme sich auf die Schenkel klopfen und beim Anblick von Smartphones, Tablets und USB-Sticks wiehern vor Lachen. Vorausgesetzt, künstliche Systeme wiehern. Heute und jetzt aber schauen wir zurück auf 40 Jahre ITK-Geschichte.

Die Reaktionen der jungen Leute auf damals revolutionäre Systeme sagen alles über die unfassbare Technikentwicklung der vergangenen vier Jahrzehnte. Doch nicht nur die Technik hat sich in den vergagenen Jahrezehnten deutlich verändert: Wir schauen zurück auf 40 Jahre ITK-Geschichte.

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