Marktübersicht Mittelstand

Die günstigsten Server für KMUs

06.05.2011 von Klaus Hauptfleisch
Skalierbare Server müssen nicht teuer sein. Wir präsentieren die günstigsten Server für kleine und mittlere Unternehmen.

Während alle Welt von Cloud Computing und Virtualisierung spricht, sind in kleineren bis mittelständischen Unternehmen noch immer Applikations-Server gefragt, zum Beispiel auch für Druck-, Mail- und File-Services. Für viele dieser KMUs lohnt es sich nicht, gleich den großen Virtualisierungswurf zu wagen, gefragt sind aber dennoch skalierbare Lösungen mit genügend Leistungspuffer nach oben. Das kann bei den betriebswirtschaftlichen Überlegungen im Sinne der Total Cost of Ownership (TCO) eine genauso große Rolle spielen wie der Anschaffungspreis und der Stromverbrauch.

Die fünf Hersteller Dell, Fujitsu, HP, IBM und Wortmann haben aus ihrem Server-Sortiment jeweils die günstigsten Produkte herausgepickt, die diesen Anforderungen genügen. Dabei zeigt sich, dass viele Einsteiger mit Quad- oder gar Six-Core-Prozessoren und Raum für jede Menge Speicher kleineren bis großen Virtualisierungsaufgaben durchaus gewachsen sind. Sogenannte Micro-Server, wie sie Hewlett-Packard (HP) und Fujitsu im Programm haben, sind dagegen weniger auf Leistung ausgelegt, sondern als platzsparende Lösungen für Kleinstunternehmen. Hier geht es darum, Dateien, Anwendungen und Ressourcen wie den Drucker gemeinsam zu nutzen.

HP-Server für Kleinst- bis mittelständische Unternehmen

1) HP ProLiant MicroServer: Mit dem ProLiant MicroServer richtet sich HP vor allem an kleine Unternehmen, die den Einstieg ins serverbasierte Netzwerke suchen. Mit dem 1,3-Ghz-Prozessor Athlon II von AMD steht Leistung nicht im Vordergrund, dafür ist er aber sehr sparsam und extrem leise.
Foto: HP

Hewlett-Packard hat im September 2010 den ersten ProLiant Micro-Server vorgestellt. Zu Preisen ab 265 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer richtet sich der Marktführer damit in erster Linie an Klein- und Kleinstunternehmen oder Abteilungen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Auch im Bereich Tower- und Rack-Server zeigt der Marktführer der Konkurrenz offenbar, wo bei Einstiegsgeräten preislich der Hammer hängt. Der günstigste Turm der ML-Reihe, der HP ProLiant ML110 G6, fängt zum Beispiel bei netto 430 Euro an, der Rack-Einstieg aus dem Hause HP ist der ProLiant DL 120 zum Nettopreis von ab 710 Euro. In dem Reigen günstiger Mittestandsserver gut vertreten sieht sich HP auch mit dem neuen DL-165 der siebenten Server-Generation.

Der HP ProLiant Micro-Server soll die wichtigsten Server-Funktionen zum kleinen Preis vereinen und der ideale Einstieg sein, um von einem Peer-to-Peer- auf ein Server-basiertes Netzwerk umzustellen. Das bietet unter anderem Vorteile wie tägliche Datensicherung und gleichzeitigen Zugriff vieler Benutzer auf Ressourcen, Remote-Zugriff- und Wartungsfunktionen. Von der Leistungsfähigkeit des Systems ist angesichts des mit 1,3 GHz getakteten Dual-Core-Prozessors Athlon II von AMD mit 2 MB Cache und bis zu 8 GB Hauptspeicher nicht sehr viel zu erwarten. Dabei ist der Micro-Server mit seinem 200-Watt-Netzteil aber nicht nur sehr genügsam im Verbrauch, sondern mit 21 dBA auch noch kaum hörbar. Für die Datensicherung unterstützt der Würfel Raid 1 und 0 und nimmt bis zu vier einsteckbare SATA-Festplatten auf. Ein optisches Laufwerk kann optional bestellt werden. Als Betriebssysteme unterstützt werden Microsoft Windows Server 2800 R2 Foundation und Standard-Edition sowie Red Hat 5.

Unternehmen, die immer noch einen Desktop-Rechner als Server nutzen, legt HP den ProLiant ML110 G6 ans Herz. Denn dieser bietet mit verschiedenen PCI- und PCI-Express-Steckplätzen sowie bis zu 8 GB Arbeits- und 3 TB Festplattenspeicher nicht nur verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten, sondern auch Remote-Management zum kleinen Preis. Für die Quad-Core-Prozessoren von Intels 3400er-Serie und DDR3-Speicher mit bis zu 2,8 GHz entworfen, soll er dank übrigens nicht redundantem Netzteil mit einem Wirkungsgrad von 80 Prozent den Geldbeutel nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch beim Verbrauch schonen. Als Betriebssysteme stehen Microsoft Windows Server, Red Hat Enterprise Linux und Suse Linux Enterprise Server offen. Mit Einbau-Kit lässt sich der Turm auch in ein 4U-Rack verwandeln.

HP ProLiant DL180 G6 mit viel Leistung bei geringem Verbrauch

1) HP DL 180 G6: Als 2U-Rack für Xeon-Prozessoren der Intel-Serie 5500 konzipiert, bietet der HP ProLiant DL180 G6 mit Festplattenkapazitäten von bis zu 14 TB und bis zu 96 GB Hauptspeicher viel Leistung bei vergleichsweise geringem Verbrauch.
Foto: HP

Als 2U-Rack mit Unterstützung von Intels leistungsstarken Quadcore-Prozessoren der Xeon-Serie 5500 mit geringen Verbrauchswerten schickt HP den ProLiant DL180 G6 zum Preis von 929 aufwärts ins Rennen. Je nach Ausstattung kann das System mit seinen drei internen PCI-Express-Steckplätzen aber auch doppelt so viel oder gar mehr kosten. Das Gerät soll die Effizienz eines Rack-Servers mit der Wirtschaftlichkeit eines Tower-Servers vereinen.

Wahlweise stehen 460-W- und 750-W-Netzteile mit einem Platin-Wirkungsgrad von bis zu 92 Prozent zur Verfügung. Außerdem bietet er die Möglichkeit der Aufnahme von bis zu 14 hot-plug-fähigen SAS- oder SATA-Festplatten mit jeweils bis zu 1 TB, sprich insgesamt bis zu 14 TB Festplattenkapazität. Hinzu kommen bis zu 96 GB Arbeitsspeicher und optionaler RAID-5-Datenschutz. Mit dem von Lights-Out 100i (LO100i) gesteuerten integrierten ProLiant Onboard Administrator unterstützt der Server auch Virtual KVM und virtuelle Medien und Remote-Management. Mit dem Rack-Server als kostengünstige Lösung will HP vor allem kleine und mittelständische Unternehmen ansprechen, aber offenbar sogar anspruchsvolle Consumer. Denn als Anwendungsbereiche werden unter anderem auch Gaming und Fotographie genannt. Fehlt es am Geld für die Anschaffung, bietet HP Financial Services auch Möglichkeiten der Finanzierung. Darüber hinaus empfiehlt der Hersteller den HP Care Pack Mindest-Service , der drei Jahre 9x5-Hardware-Support vor Ort abdeckt.

Primergy-Server von Fujitsu: Erweiterbarkeit ist Trumpf

Der japanische Hersteller Fujitsu schickt drei Primergy-Aktionsmodelle von Dezember 2010 in das Rennen um günstige Mittelstands-Server. Als ausgewiesenes System für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) soll der 1-HE-Server Primergy TX150 S7 hohe Erweiterbarkeit, Verfügbarkeit, Leistung und Energieeffizienz bieten. Dafür sorgt unter anderem die neue Xeon-Prozessorgeneration der Serie 3400. Mit einem entsprechenden Umrüstsatz kann aus dem Tower auch ein Rack gemacht werden. Verbaut ist der Intel-Prozessor Xeon X3430 mit 2,4 GHz, 8 MB L2-Cache und 1.333 MHz Front-Side-Bus. Ausgeliefert wird das System mit 2 GB DDR3-Speicher, optional verdoppelbar, 10 USB-Schnittstellen, davon zwei intern, PCI- und PCI-Express-Steckplätzen und Slots für bis zu vier 3,5-Zoll-SAS/SATA-Festplatten mit Hot-Plug-Möglichkeit. Optional steht die Nvidia-Grafikkarte NVS 290 mit 256 MB zur Verfügung. Im Basispreis von 899 Euro schon enthalten sind Tastatur und Maus. Für 1.530 Euro wird der TX150 S7 mit Microsoft Windows Server 2800 R2 inklusive fünf Client-Lizenzen angeboten.

Fujitsu Primergy RX300 S6

Der 2-HE-Rackserver Primergy RX300 S6 ist mit 8-Core-Xeon-Prozessor und vielfachen Erweiterungsmöglichkeiten vor allem als Virtualisierungsmaschine gedacht.
Foto: Fujitsu

2.499 respektive 3.130 Euro (mit Windows Server 2800 R2 und fünf Lizenzen) soll der als Virtualisierungsmaschine gedachte 2-HE-Rack-Server kosten. Dafür bietet er dank des 8-Core-Prozessors Intel Xeon DP E5620 hochskalierbare Leistung bei umfangreichen Speicheroptionen sowie Unterstützung wichtiger Hypervisor-Produkte. Drei Jahre Vor-Ort-Service sind im Preis schon enthalten, ebenso ein Hot-Plug-Stromversorgungsmodul mit einem Effizienzgrad von 92 Prozent sowie fünf hot-plug-fähige redundante Lüfter.

Micro-Server Fujitsu Primergy MX130

1) Fujitsu MX130: Microserver wie der Primergy MX130 von Fujitsu sind in erster Linie für Kleinstunternehmen für File-, Print- und Webdienste gedacht.
Foto: Fujitsu

Der Microserver Primergy MX130 im kompakten Formfaktor mit einem Volumen von weniger als 13 Litern richtet sich in erster Linie an Kleinstunternehmen. Als solide Plattform für File-, Web- und Printservices beworben, bietet das System mit dem Dual-Core-Prozessor AMD Athlon II X2 220 zum Preis von ab 489 Euro ausreichend Luft für Skalierbarkeit. Das Netzteil mit einem Wirkungsgrad von 85 Prozent soll die laufenden Kosten und Umweltauswirkungen deutlich minimieren. Mit Microsoft Windows Server 2008 R2 Foundation sind 697 Euro zu veranschlagen. Als klassisches Desktop-Chassis ausgeliefert, eignet sich der MX130 S1 auch für den vertikalen Einsatz. Standardmäßig wird das System mit 2 GB DDR3 1.333 MHz, zwei SATA-Festplatten à 250 GB und DVD-ROM-Laufwerk ausgeliefert. Hinzu kommen 12 USB-Anschlüsse (2 vorne, 6 hinten und 4 intern), zwei PCI-Express-Steckplätze (x 16 und x4), Platz für bis zu sechs 2,5-Zoll-SATA-Laufwerke und Gigabit-LAN. Optional sind zusätzlich 2 GB DDR3 verfügbar sowie ein drei- statt einjähriger Vor-Ort-Service.

Dell PowerEdge für kleine bis große Ansprüche

1) Dell R210: Dells 1-HE-Einstiegsprodukt, der PowerEdge R210, soll Quad-Core-Leistung mit geringem Stromverbrauch vereinen und zudem auch noch sehr leise arbeiten.
Foto: Dell

Der amerikanische Direktanbieter Dell hat für KMUs einen Tower- und drei Rack-Server der PowerEdge-Familie herausgepickt, wobei die Kürzel T und R die Unterscheidung für die Kunden leicht macht. Der günstige 1-HE-Einstieg mit einem Sockel ist der PowerEdge R210 zum Preis von 419 Euro, der mit Intel-Quad-Core-Prozessor der Xeon-Serie 3400 zudem auch mit einem günstigen Stromverbrauch locken soll. Bis zu 16 GB Arbeitsspeicher mit 4-HE-DIMMs, 8 MB Cache und 1.066 MHz oder 1.333 MHz Front-Side-Bus lassen schon die vielfachen Erweiterungsmöglichkeiten erahnen, und das in einem sehr kompakten 15,5-Zoll-Gehäuse. Mit seinem 250-Watt-Netzteil soll der Server so wenig Strom verbrauchen wie sonst kaum einer aus der elften Generation des PowerEdge-Lineup. Dank Low-Flow-Lüfter ist das Gerät laut Dell auch noch besonders geräuscharm. Maximal kann der kleine R210 bis zu 2 TB an Festplattenspeicher aufnehmen. Optional sind hier unter anderem 3,5-Zoll-SATA- und -Nearline-SAS-Platten mit jeweils bis zu 1 TB möglich. Kostengünstige RAID- und eSATA-Optionen für externen Massenspeicher lassen kleinen Unternehmen und größeren Büros ausreichend Flexibilität. Für die vereinfachte Systemverwaltung bietet sich Dell zufolge der Lifecycle Controller an, wie er als Teil der optionalen iDRAC Express Edition oder iDRAC Enterprise Edition mit ausgeliefert wird. Als Chip schon in dem Server integriert, finden Administratoren hier Verwaltungsfunktionen wie Diagnose-Tool und Hardware-Konfiguration. Der Einstiegsserver lässt sich über eine Reihe von Windows-Server- oder Linux-Betriebssystemen nutzen.

Dell PowerEdge T310

1) Dell T310: Der Towerserver Dell T310 versteht sich auf Dual- und Xeon-Quadcor-Prozessoren. Er verfügt über Hot-swap-Festplatteneinschübe für Kapazitäten bis zu 4 TB.
Foto: Dell

Ein kompakter Towerserver im 20,5-Zoll-Gehäuse mit DDR3-Speicher und bis zu vier Festplatten (3,5 und 2,5 Zoll) ist der Dell PowerEdge T310 zum Preis von ab 679 Euro. Dabei soll er die Leistung der Enterprise-Klasse mit Redundanz und einer Reihe von Verwaltungsoptionen vereinen. Ausgeliefert wird das System wahlweise mit einem Intel-Xeon-Quad-Core-Prozessor der 3400er-Serie oder mit Dual-Core-Prozessoren wie Intel Celeron G1101, Intel Pentium G6950 oder Intel Core i3 530. Als Arbeitsspeicher stehen bis zu 32 GB (nur R-DIMM) zur Verfügung, intern und extern verschiedene RAID-Controller sowie Hot-Swap-Festplattenanschlüsse für maximal bis zu 4 TB. Hinzu kommen verschiedene Netzwerkkarten und die Onboard-Grafik Matrox G200eW mit 8 MB. Für den Verfügbarkeits-Check etwa beim Austausch von Festplatten oder redundanten Netzteilen sind eine Quad-Pack-LED-Anzeige und ein interaktives LCD vorhanden, für die Remote-Verwaltung ein iDRAC6.

Dell-Einstiegs-Server für Virtualisierung

1) Dells 2-HE-Rackserver PowerEdge R710 bietet mit der Möglichkeit der Aufnahme von Six-Core-Prozessoren und 192 GB Arbeitsspeicher viel Leistung für die Virtualisierung.
Foto: Dell

Erweiterte Virtualisierungsmöglichkeiten und vereinfachte Systemverwaltung sollen der 1-HE-Rack-Server Dell PowerEdge R410 und der größere 2-HE-Bruder PowerEde R710 mit jeweils zwei Sockeln bieten, dazu auch noch reichlich Leistung mit Intels neuen Quad- und Six-Core-Prozessoren der Xeon-Serien 5500 und 5600. Der R410 zum Preis von ab 989 Euro erlaubt bis zu 64 GB DDR3-Speicher, der R710 bis zu 192 GB Arbeitsspeicher auf 18 DIMM-Steckplätzen. Für die Kommunikation ist der R710 reicher ausgestattet. Neben Unterstützung von verschiedenen Windows-Server, Linux- und Solaris-Betriebssystemen lassen sich beim R710 optional auch die integrierten Hypervisoren Citrix XenServer, Microsoft Hyper-V (über Windows Server 2008) und VMware´s vSphere einschließlich VMware ESX/i 4.1 nutzen. Für hohe Verfügbarkeit unterstützt der R710 Hot-Plug-Festplatten und entsprechende redundante Netzteile. Interaktive LCDs zeigen bei beiden Racks Daten zum Systemzustand U Warnmeldungen an. Außerdem dient dies auch zur Steuerung von Basis-Verwaltungsfunktionen. Alle hier aufgeführten PowerEdge-Server bieten neben der Dell OpenManage-Suite und Lifecycle Controller auch die Dell Management Console (DMC) mit Altiris-Technologie von Symantec als erweiterbare modulare Basis für die Hardware-, Ressourcen- und Sicherheitsverwaltung.

M3-Systeme: IBM-Server für den Mittelstand

Als Einstiegsserver für betriebswirtschaftliche Anwendungen wie ERP und Datenbanken oder als File- beziehungsweise Printserver für Fachabteilungen empfiehlt IBM drei x86-M3-Systeme und den IBM Power 710 Express Rack-Server. Letzterer ist allerdings mit ab 8.900 Euro preislich weit höher angesiedelt, als die meisten hier vorgestellten Systeme. Der wohl günstigste Einstieg zu Preisen ab knapp 889 Euro brutto mit dem mit 2,26 GHz getakteten Intel Celeron G1101 ist der Tower IBM System x3200 M3. Die System- x-Serie für Windows und Linux soll unter anderem durch hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit bestechen sowie durch eine Reihe von integrierten Tools wie die IBM Director Systemverwaltungssoftware und IBM PowerExecutive für aktives Stromsparen. Der x3200 M3 kann auch Core-i 3 und Quad-Core-CPUs der Intel-Xeon-Serie 3400 mit bis zu 3,06 GHz aufnehmen, allerdings maximal nur eine sowie DDR3-Speicher mit 1.333 MHz bis 32 GB und bis zu acht Festplatten mit insgesamt bis zu 8 TB. In der teuersten Konfiguration mit Intel Xeon X3450 (2,67 GHz und 8 MB Cache) und 2 GB DDR3-Speicher kommt er in der IBM-Angebotsliste auf 1.951,60 Euro, ohne Betriebssystem und Festplatte, versteht sich.

IBM System x3200
Foto: IBM

Mit verbesserter Leistung bei geringerem Stromverbrauch mit Xeon-Prozessor der 3400er-Serie zum Beispiel soll der x3200 M3 den dynamischen Anforderungen einer IT in Bezug auf Sicherheit, Verwaltung, Effizienz und Zuverlässigkeit gewachsen sein und zudem günstige TCO-Gesamtkosten verheißen. Modellabhängig sind Hot-Swap-Festplatten und entsprechende redundante Netzteile verbaut. Ein eigener RAID-0- und -1-Controller schützt vor Datenverlust und verschwendet keine anderen Streckplätze. Ein Integrated Management Module (IMM) mit IPMI-2.0-Unterstützung und interne Band-Backup-Optionen sind weitere Pluspunkte.

IBM System x3400
Foto: IBM

Die größeren 2-CPU-Systeme, IBM System x3400 M3 und IBM System x3500 M, nehmen schon Intels neue Six-Core-Prozessoren der 5600er-Serie mit 12 MB Cache pro Sockel auf. Konzipiert für hohe Rechenkapazität und vielfache Erweiterungsmöglichkeiten sollen sie sich für anspruchsvolle Anwendungen in wachsenden Unternehmen eignen. Der x3400 M3 bietet bis zu 128 GB DDR3-RDIMMs oder 48 GB mit DDR3 UDIMMs und jeweils 1.333 MHz, der x3500 M3 bringt es sogar auf bis zu 192 GB mit DDR3-RDIMMs. Standardmäßig wird der X3500 M3 mit acht oder 16 2,5-Zoll-Festplatten ausgeliefert, bei Built-to-Order sind auch bis zu 24 2,5-Zöller und acht 3,5-Zöller möglich. Die Preise für den x3400 M3 beginnen bei 1.249,50 (nackt ohne OS und Festplatte), die für den x3500 M3 bei rund 2,249 Euro.

Als Top-Modell der Einstieg-Tower schickt IBM den System x3500 3M ins Rennen. Bei BTO-Bestellungen kann das Modell mit bis zu 192 GB DDR3-Speicher und 24 Festplatten im 2,5-Zoll-Format bestückt werden.
Foto: IBM

Der IBM Power 710 Express Server ist als Rack-System im 2U-Paket mit Power7-Technologie für optimierte Workloads als sicherer Infrastruktur- und Anwendungsserver gedacht und soll unter AIX, IBM i und Linux ein zuverlässiger Begleiter für schnelle Transaktionen jeder Art sein. Mit einem Sockel werden bis zu acht Power7-Prozessorkerne unterstützt. Neue Energieverwaltungsfunktionen sollen den Stromverbrauch deutlich senken. Als RAS-Funktionen (Reliability, Availability und Servicability, sprich Zuverlässigekeit, Verfügbarkeit und Dienstbarkeit) bezeichnet IBM unter anderen hot-plug-fähige Festplatten- und (redundante) Netzteil-Einschübe sowie einen ECC-Speicher für die Erkennung und Behebung von Fehlern.

Wortmann: Stratus Avance bietet Hochverfügbarkeit für den Mittelstand

Terra 6321: Wortmann bietet für Server mit Nehalem-Architektur mit dem Terra 6321 SAS als günstigsten beim Einsatz von zwei Geräten eine Hochverfügbarkeits-Software namens Stratus Avance an und will damit vor allem mittelständische Unternehmen ansprechen.
Foto: Wortmann

Der deutsche Hersteller und Distributor Wortmann bietet mit Stratus Avance für seine neuen Terra-Server mit Nehalem-Architektur eine günstige Softwarelösung für Hochverfügbarkeit an und umwirbt damit den Mittelstand. Die Software soll aus zwei Standard-x86-Servern und mit Hilfe der Open-Source-Virtualisierungs-Software Xen im Handumdrehn ein hoch verfügbares System machen. Avance installiert dabei auf beiden physischen Servern einen gemeinsamen „logischen“ Server. Mit einer versprochenen Verfügbarkeit von über 99,99 Prozent soll sich das System in nur etwa 15 Minuten konfigurieren und sofort nutzen lassen. Tritt in einem Server ein Fehler auf, übernimmt automatisch der andere den Betrieb, wodurch alle Daten und Anwendungen praktisch rund um die Uhr ausfallsicher verfügbar sind. Unterstützt werden virtuelle Maschinen von Windows und Linux. Zwischen den beiden Servern kann laut Wortmann eine Strecke von bis zu 5 km liegen.

Die entsprechende Server-Hardware aus der Terra-Familie scheint zu Preisen von 2,449 bis 8.649 Euro auf den ersten Blick nicht gerade das zu sein, was man als günstigen Einstieg bezeichnen würde. Die Systeme sind aber als Komplettangebote in der Regel sofort einsetzbar. Der günstigste Vertreter ist der 5U-Tower Terra Server 6321 SAS mit der Artikelnummer 1100556. Als Applikationsserver bietet er in Form eines Stand- oder Racksystems mit optional hot-plug-fähigen SAS- oder SATA-Festplatten und mit Intel-Xeon-EM64-Technologie viel Flexibilität, Leistung und Verfügbarkeit. Das System lässt sich mit zwei Intel-Quad-Core-Prozessoren Xeon 5620 mit 4 x 2,4 GHz und maximal 96 GB Hauptspeicher ausrüsten. Hinzu kommen Grafik und zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse onboard sowie RAID-Controller gemäß RAID 0/1/1E/SEE/6/10/50/60. Der auch im Online-Handel abgebildete Preis von 2.449 Euro bezieht sich auf die Variante mit einem Xeon-Prozessor, zwei 300-GB-Hot-Swap-Festplatten, DVD-Brenner und 4 GB RAM sowie drei Jahre Vor-Ort-Service, bei dem deutschen Anbieter Programm.

Fazit:

Wie die Auswahl von Tower- und Rack-Servern zeigt, ist „günstig“ immer in Relation zur gebotenen Leistung und Erweiterbarkeit zu sehen. Eine immer wichtigere Rolle spielt auch der Stromverbrauch. In dieser Beziehung sind Micro-Server sicherlich kaum zu toppen. Die gibt es schon zu Preisen wie man sie nur von Netbooks kennt. Beide hier vorgestellten Rechner sind aber keinen großen Aufgaben gewachsen, schon gar nicht, wenn es um Virtualisierung geht. Es gibt aber auch jede Menge skalierbare Einstiegs-Server, die bei entsprechender Aus- und Aufrüstung weit mehr bieten als der Anschaffungspreis vermuten lässt. (wh)