Fieses Marketing

Die dreistesten Apple-Tricks

24.12.2010
Apple ist Kult, doch es gibt auch gute Gründe um Apple zu hassen. Und das nicht erst seit dem Antennen-Desaster des iPhone 4. Wir zeigen 5 Beispiele dafür, wie Apple Kunden dreist an sich bindet und erklären, warum Apple-Kunden nichts dagegen tun können.

Apple, der Teufelskreis
Wer einmal die Welt von Apple betreten hat, wird sich schwer tun, wieder herauszufinden. In seiner 33-jährigen Firmengeschichte hat der amerikanische Konzern die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher immer weiter eingeschränkt. Ein Zustand, den man als „Lock In“ bezeichnet. Wer einmal ein Gerät von Apple gekauft hat wird, nur schwer auf Produkte anderer Firmen wechseln können, ohne alles zu verlieren, wofür er bislang bezahlt hat.

Natürlich wollen viele Leute die schillernde Apple-Welt gar nicht mehr verlassen. Immerhin wimmelt es dort vor iPhones, MacBooks und anderen coolen Sachen. Und Apple ist längst nicht die einzige Firma, die versucht, ihre Kunden an sich zu binden. Genauso wenig ist Apple der einzige Konzern, der ein Produkt als Sprungbrett für den Verkauf eines weiteren Produkts an den gleichen Kunden benutzt – hier kann man ruhigen Gewissens Microsoft als Spitzenreiter betiteln. Aber keine andere Technologie-Firma übt den gleichen Grad an Kontrolle über ihre Kunden aus, insbesondere darüber, was sie mit ihren gekauften Produkten tun können und was nicht.

Eine Rolle in diesem Dilemma spielt zweifellos Apples eiserner Glaube daran, dass von einem geschlossenen Ökosystem mit strikten Vorgaben sowohl Apple als auch seine Kunden profitieren. Eine weitere Rolle spielt der „Drahtzieher“ des ganzen Kontrollwahns, Apples CEO Steve Jobs. Unterm Strich: Apple stellt großartige Produkte her, aber seine Marketingstrategien schränken die Verbraucherwahl ein und kosten den Kunden mehr Geld. Wir stellen fünf klassische Beispiele dafür vor, wie Apple seinen Kontrollwahn ausübt.

iPad-Apps
Platz 1: ReaddleDocs for iPad
Die Menschen bewahren ihre Dokumente heute an vielen verschiedenen Orten auf: Zu Hause, in der Arbeit, auf mobilen Geräten oder als E-Mail-Anhang - nicht zu vergessen die diversen Cloud-Dienste wie Dropbox, die iDisk oder Google Docs. ReaddleDocs für das iPad stellt sich nun an, diese grundverschiedenen Quellen in einer einzigen Anwendung zusammenlaufen zu lassen, damit sie zentral verwaltet werden können. Die App öffnet diverse Textdateien und Office-Dokumente und unterstützt auch Markierungen für PDF-Files. Dabei lassen sich Dokumente aus den bereits genannten Quellen importieren und lokal auf dem iPad nutzen. Zwei weitere clevere Funktionen sind die integrierte AirPrint-Unterstützung sowie das WiFi-Sharing-Feature. Damit lassen sich Dateien vom und zum iPad über den Browser eines PCs verschieben. Sogar als Netzlaufwerk kann das Tablet dann eingebunden werden. Voraussetzung ist jedoch, dass sich alle Gerät im gleichen LAN befinden.
Platz 2: ADAC Maps
Für seine Mitglieder hat der ADAC eine eigene iPad-App mit Informationen rund um den Straßenverkehr im Programm. Die Anwendung ist Routenplaner und Reiseführer in einem, mit Vorschlägen für Sehenswürdigkeiten, Wetterinformationen und Tipps zu Vergünstigungen als ADAC-Mitglied. Hierfür greift der ADAC auf die etablierte Kartenbasis von NAVTEQ zurück, die genau so auch in kostenpflichtigen Navigationslösungen zum Einsatz kommt. Insbesondere mit seinen aktuellen Stau- und Verkehrsinformationen bietet ADAC Maps einen praktischen Mehrwert bei der Reiseplanung.
Platz 3: Night Stand HD
Mit der App Night Stand HD Lite kann das iPad endlich auch als Wecker verwendet werden. Die App erlaubt die Erstellung von multiplen Alarmen, beispielsweise nur für die Wochentage und andere Alarmzeiten für Samstag und Sonntag. Neben vordefinierten Wecktönen lässt sich auch aus dem iPod-Repertoire ein Musikstück auswählen – allerdings nur in der kostenpflichtigen Pro-Version.
Platz 4: Taschenrechner X
Der fehlende Taschenrechner des iPads ist ein echter Mangel, der sich jedoch leicht über den App Store abstellen lässt. Eine Gratis-Möglichkeit dazu ist der "Taschenrechner X Kostenlos". In der Hochkant-Ansicht bietet die App alle Grundfunktionen an, die man von einem gewöhnlichen Taschenrechner erwartet. Hält man das iPad horizontal, dann aktiviert sich der wissenschaftliche Rechner. Die kostenpflichtige Ausgabe bietet noch zusätzliche Themes, was jedoch zu verschmerzen ist. Im normalen Betrieb zeigt die App keinerlei störende Werbung an. Einzig ein dezenter Hinweis auf die Kauf-Version versteckt sich hinter einem Menüpunkt.
Platz 5: Dragon Dictation
Dragon Dictation wandelt das gesprochene Wort in Schrift um - und das mit erstaunlicher Präzision. Gerade bei längeren Texten zahlt es sich schnell aus, anstatt einen Text selbst zu tippen, einfach auf die Fähigkeiten der App zu vertrauen. Aber selbst wenn Dragon Dictation einmal daneben greift, können Fehler in der Transkription leicht händisch ausgebessert werden. Das größte Manko er Freeware sind eventuelle Datenschutzbedenken. Dragon Dictation räumt sich das Recht ein, sämtliche Transkriptionen zur Verbesserung des Services auszuwerten. Mit einbezogen werden dabei auch Namen aus dem Adressbuch.
Platz 6: Remote Desktop
Remote Desktop ist ein nützliches App für das iPad, wenn der Zugriff auf den Windows-PCs notwendig ist. Die Bildschirmgröße des iPad ermöglicht eine gute Bedienung des Desktops. Durch die zusätzlichen Mausfunktionen von Remote Desktop lassen sich über den Touchscreen die meisten Aufgaben komfortabel durchführen. Mit der kostenlosen Version Remote Desktop Lite kann jeder die Funktion des Apps bereits gut ausprobieren, hier fehlen nur die erweiterten Maus- und Tastaturfunktionen.
Platz 8: iCab Mobile
Safari ist auf dem iPad ein sehr guter Browser, jedoch vermisst man schnell viele Funktionen, die gerade auf dem großen Bildschirm sinnvoll eingesetzt werden könnten. iCab Mobile ist ein alternativer Browser für das iPad und bringt viele solcher Features mit. Die App besitzt einen Download-Manager der Dateien transparent auf dem iPad speichern kann und zum späteren Export über die Dokumentenverwaltung in iTunes zur Verfügung stellt. Weiterhin sehr praktisch ist der Vollbild-Modus. Hier werden alle UI-Elemente ausgeblendet, sodass nur noch die Internetseite selbst zu sehen ist. Seit Update 5.0 unterstützt iCab Mobile nun auch den Synchronisationsdienst Firefox Sync. Damit lassen sich Bookmarks, offene Tabs und die Browser-Historie auch auf dem iPad weiterverwenden - das Tablet wird zur eleganten Verlängerung des Heimrechners. Da es sich um eine Universal-App handelt, kann iCab Mobile auch auf dem iPhone und iPod touch benutzt werden.
Platz 9: Wunderlist HD
Bei Wunderlist HD handelt es sich um die iPad-Version der namensgleichen Aufgabenverwaltung. Wie von einer To-do-App zu erwarten, bietet auch Wunderlist HD die üblichen Funktionen für Erinnerungen, der Aufgabenpriorisierung und Task-Organisation an. Die Gratis-App punktet dafür im Design und den Synchronisationsfunktionen. Kostenlose Clients stehen für alle großen Plattformen zur Verfügung. Und auch auch dem PC lassen sich ganz einfach per Programm oder Browser neue Tasks erstellen. Wunderlist HD ist bereits ab iOS Version 3.2 lauffähig und hat auch auf dem iPad der ersten Generation keine Performanceprobleme. Die App wird regelmäßig mit Updates versorgt. Damit werden Fehler bereinigt, wie etwa gelegentliche Abstürze. Zudem kommen immer wieder Komfortfunktionen hinzu wie etwa eine autmatische Speicherfunktion. Die Synchronisierung von Task funktioniert meist gut, hin und wieder muss eine Synchronisation jedoch manuell angestoßen werden.
Platz 10: Gesetze im Internet
Fazit: Gesetze im Internet ist eine komplette Sammlung beinahe aller Bundesgesetze, wie sie auch auf der Webseite des Bundesministeriums für Justiz zu finden sind. Hierdurch wird garantiert, dass die angezeigten Gesetze jederzeit der aktuell dort verfügbaren Fassung entsprechen und wenigstens als schnelles Nachschlagewerk dienen können. Denn Vorsicht: Auch das Bundesinnenministerium warnt, dass geltendes Recht nur durch die im Bundesgesetzblatt vorgestellten Fassungen repräsentiert sei, nicht jedoch durch die im Internet zu findenden Texte. Das Interface ist sehr übersichtlich geraten: Dank der (wenigstens auf dem iPad) zweispaltigen Darstellung kann schnell durch Gesetzbücher gestöbert werden, und eine Volltextsuche in Kürzel oder Klarnamen erleichtert das Finden bestimmter Vorschriften immens. Auch die einzelnen Paragraphen lassen sich per Volltextsuche innerhalb eines Gesetzbuches finden. Die Genese des betreffenden Paragraphen lässt sich jederzeit per Popup einblenden, ein Weiterblättern funktioniert durch eBook-Reader-artige Wischbewegungen. Praktisch ist auch die Offline-Speicherfunktion, mit der sich Gesetzbücher lokal speichern und somit später auch ohne Internetverbindung lesen lassen. Auch eine Favoritenfunktion ist enthalten, sodass jederzeit schnell auf die für den eigenen Fachbereich relevanten Regelwerke zugegriffen werden kann. Im Gegensatz zu teuren Konkurrenzprodukten, die oft per Abonnement bezogen werden müssen, ist die App auch noch kostenlos. Sie benötigt iOS 3.1.3 oder neuer, und der Download ist 1,2 MB groß.

iPod und iTunes - unzertrennlich

Als der iPod im Herbst 2001 auf den Markt kam, gefolgt vom iTunes Music Store im Frühling 2003, war nur wenigen frühen Käufern bewusst, auf was für eine Verpflichtung sie sich einließen, als sie ihren Multimedia-Player und die dazu passenden Medien aus ein- und derselben Quelle kauften. Wegen Apples Digital Rights Management-Erklärung konnte bis April 2007 jeder im iTunes Store gekaufte Musikclip nur an drei verschiedenen Orten wiedergegeben werden: auf einem iPod, über die iTunes-Software am eigenen Computer oder auf einem bestimmten Handy-Modell von Motorola, das so gut wie niemand gekauft hat. Wollte man die Songs auf den MP3-Player einer Konkurrenzfirma überspielen, gab es zwei Möglichkeiten: man durchlief den lästigen Prozess, die MP3s auf eine CD zu brennen, sie erneut zu rippen und als MP3s auf den anderen Player zu ziehen, oder, die halb-legale Möglichkeit, eine Software zu nutzen, die den gleichen Vorgang anstatt auf einer CD auf der eigenen Festplatte durchspielt.

Die letzten Überbleibsel dieser DRM-geschützten Musikstücke verschwanden aus iTunes knapp zwei Jahre später. Apple versprach sogar, den DRM aus den Lieddateien zu entfernen, die iPod-Besitzer bereits gekauft hatten, und die Soundqualität für zusätzliche 30 Cents pro Song zu verbessern. Natürlich sind Filme und Fernsehsendungen, die über iTunes verkauft werden, noch immer kopiergeschützt und können auf legalem Wege nicht in ein DRM-freies Format umgewandelt werden.

Die Hardware-Bindung der heruntergeladenen Inhalte wurde für Verbraucher jedoch richtig teuer, als die Akkus der ersten, zweiten und dritten iPod-Generation begannen, ihren Dienst zu versagen. Besitzer konnten entweder die knapp 200 Euro für einen neuen iPod berappen, oder Apple einen Betrag von rund 80 Euro plus zusätzlicher Versandkosten überweisen, um einen neuen Akku in ihr altes Gerät einsetzen zu lassen. Im Juni 2005 legte Apple sogar eine Massenklage von iPod-Besitzern in den USA bei, indem der Konzern jedem Nutzer einen 50 Dollar-Gutschein für weitere Einkäufe bei Apple (außer Downloads) zukommen ließ und ihnen ein weiteres Jahr Garantie für ihr Gerät zusicherte.
In den letzten drei Jahren wurden zahlreiche Kartellverfahren gegen Apple eingereicht, deren Grundlage die enge Bindung des iPod an den iTunes-Store als Quasi-Monopol gewesen ist. Zur Zeit werden diese als Sammelklage in Nord-Kalifornien bearbeitet.

Genau genommen hat Apple mindestens zwei andere Möglichkeiten, dem Vorwurf einer Monopolbildung entgegenzutreten: Der Konzern könnte seine DRM-Technologie anderen Hardware-Herstellern zugänglich machen und somit die Möglichkeit schaffen, auf iTunes gekaufte Medien auch auf anderen Geräten abzuspielen. Vorreiter dieses Systems ist zum Beispiel Amazon mit seinem Video-on-Demand-Service. Apple könnte aber auch seine Wirtschaftskraft dafür nutzen, ein industrieweites DRM-System zu nutzen, wie das von Disney oder Sony. Doch all das ist Wunschdenken. Apple hält bisher weiter an seinem Weg fest, bislang ohne Aussicht auf Besserung.

Verkettet: Das iPhone und der App-Store

Traurig aber wahr: Wer in Deutschland ein sexy iPhone besitzen will, muss unweigerlich Bekanntschaft mit der hässlichen Stiefschwester schließen – T-Mobile. Alternativen? Man könnte es mit einer iPhone-Unlocking-Software versuchen und hoffen, dass Apple in nächster Zeit kein OS Update herausbringt, das das Smartphone in ein nutzloses Stück Hartplastik verwandelt. Der Sim-Lock eines Handys ist eben eine unglückliche Tatsache dieser Tage, gilt aber nicht nur fürs iPhone.

Das iPhone 3GS

Der Software-Shop des iPhones ist hingegen reine Diktatur. Apps für das Apfel-Smartphone sind ausschließlich im App-Store erhältlich und die Entscheidungen darüber, welche Apps angeboten werden, scheinen immer mehr von einer Laune abhängig. Apps, die die Funktionen des iPhones verbessern würden, wie zum Beispiel Google Voice, das VoIP Anrufe möglich machen würde, sind strikt verboten. Zwar hatten iPhone-Besitzer vor nicht allzu langer Zeit noch die Chance, ihr Handy zu knacken um auch nicht von Apple freigegebene Software darauf zu installieren (was sie aber das Recht auf Garantie kostete). Seit den Veränderungen mit Erscheinen des iPhone 3GS ist das jedoch nicht mehr möglich.

Apple selbst argumentiert, dass das sogenannte „Jailbreaking“ des iPhones die Urheberrechte verletze. Digital-Rights-Organisationen wie die „Electronic Frontier Foundation“ halten dagegen. Fred von Lohman von der EFF verlangt, dass iPhone-Besitzer die Freiheit haben sollen, an ihren Handys herum zu basteln; insbesondere dann, wenn diese Bastelei Vorteile bringen kann, die Programme aus dem App Store bislang nicht leisten. „Das Gericht hat längst erkannt, dass eigenständige Veränderungen an einem Gerät oder ein Software kein Verbrechen ist, solang diese der Verbesserung der Kompatibilitätseigenschaften mit unabhängig entwickelten, anderen Geräten dient – ein Gesetzeswerk, das Apple bequemerweise nie zur Sprache kommen lässt“, so Lohman.

Einen ganz anderen Weg beschreiten da Open-Source Handys, wie das OS Google Android. Die Besitzer können Apps aus verschiedenen Online-Stores kaufen, darunter AppVee, Handango oder MobiHand. Außerdem dürfen App-Programmierer wesentlich freier mit dem OS-Code und den Handyeigenschaften umgehen. Je mehr Smartphone-Hersteller demnächst ihre eigenen App-Stores eröffnen, desto weiter zieht sich die Schlinge um Apples Hals zu. Die Wettbewerber werden an Popularität gewinnen und spätestens dann muss Apple einsehen, dass ein paar Lockerungen der rigiden Vorschriften nötig sind, damit App-Programmierer nicht abwandern.

Business-Apps fürs iPhone
Pizza Hut iPhone App
Pizza Hut bietet eine iPhone-App an, mit der man seine Pizza individuell belegen und anschließend direkt bestellen kann. Obwohl nur in den USA verfügbar, registrierte die Fast-Food-Kette in den ersten zwei Wochen 100.000 Downloads, die Umsätze stiegen (trotz/wegen eines Discounts von 20 Prozent) in drei Monaten um über eine Million Dollar.
DB Stadtrad iPhone App
Der Fahrradverleih der Deutschen Bahn zeigt auf einem virtuellen Stadtplan die Standorte aller aktuell verfügbaren Leihfahrräder an. Die Nutzer können Fahrräder direkt reservieren und die Bestellung samt Bezahlung über die App abwickeln.
VW Scirocco iPhone App
Beispiel für das Thema Spiele-Apps als Marketing-Tool ist das Scirocco-Rennspiel von VW.
Qype Radar iPhone App
Die App des Bewertungsportals Qype zeigt zu unterschiedlichen Kategorien oder Suchbegriffen (z.B. Restaurants, KZF-Werkstatt, Buchladen, etc.) die von den Usern Bewerteten Einträge – entweder in Form einer Adressliste oder über eine Verknüpfung mit Google Maps.
Maggi Eieruhr iPhone App
Viele Apps machen sich für die Anwender nützlich. Sie profitieren davon, dass man das Handy stets bei sich trägt – so können Sie ihre Dienste immer und an jedem Ort anbieten. Beispiel dafür ist die Maggi Eieruhr...
Marken-Apps
Es gibt jedoch noch mehr Beispiele für solche nutzwertige Apps: Einkaufsliste, Stadtführer, Gedächtnisstütze oder Eieruhr.
Marken-Apps
Weit verbreitete Konzepte sind auch Bestell-Tools, Shopfinder, Produktkonfiguratoren, interaktive Kataloge oder Broschüren sowie Service-Tools.

Mac Computer nicht ohne Mac OS

Seit Steve Jobs Rückkehr zu Apple anno 1997 ist der Mac ein streng kontrolliertes, in sich geschlossenes System. Die Konsequenz daraus: Horrende Preise und stark begrenzte Möglichkeiten, was die Mac Hardware angeht. Zum Beispiel gibt es noch immer keine Mac-Hardware zum Abspielen von Blu-rays. Und obwohl Apple seine Preise kürzlich gesenkt hat – hauptsächlich wegen einer aggressiven Marketingstrategie des Konkurrenten Microsoft – kostet ein durchschnittlicher Mac Computer rund 600 Euro mehr, als ein vergleichbarer Windows-Rechner.

„Der Mac ist das Paradebeispiel für eine straffe Bindung von Hardware an Software,“ sagt Rob Enderle, führender Analytiker der Enderle Group, einer Organisation zur Beobachtung und Analyse des Technik-Weltmarkts. „Man vertreibt OS und andere wichtige Software-Produkte billig oder gar kostenlos und subventioniert das Ganze mit stark eingeschränkter Hardware. Eine klassische Fehlleitung, doch sie funktioniert, sofern nicht eine dritte Partei mit einem preislich besseren Gesamtpaket den Kampf ansagen kann (und genau das versucht Psystar derzeit).“ Psystars Versuche, eine Hardware zu entwickeln die fähig ist, Mac OS zu betreiben, sind mittlerweile in einen offenen, legalen Machtkampf zwischen ihnen und Apple übergegangen. Nur wenige Beobachter geben Psystar eine reelle Chance, diesen Krieg zu gewinnen.

Doch wie steht es um das Haupt-Argument Apples, dass Hard- und Software vom gleichen Hersteller auch eine bessere Service- und Reparaturversorgung mit sich bringen? Zwar konnte sich Apple in puncto Kundenzufriedenheit und Hardware-Zuverlässigkeit in verschiedenen Gutachten stets vor anderen Herstellern wähnen, in diesem Jahr belegt der Apfel-Konzern jedoch nur den zweiten Platz, weit abgeschlagen hinter dem Kunden-Favoriten Asus. Das geht aus gesammelten Daten des unabhängigen Reparaturservices „Rescuecom“ hervor. Diverse Pannen beim Snow Leopard OS und Leistungseinbrüche bei den neu eingeführten iMacs sprechen ebenfalls dafür, dass der Mac seinen angeblichen Qualitäts-Vorsprung langsam aber sicher verliert.

Apples Innovationen
iMac (1998)
Als das erste große überarbeitete Apple-Produkt stellt der iMac mit seinen grellen Farben, durchsichtigem Monitor und Tastatur den Anfang der Zeitachse dar. Obwohl der iMac den Windows-basierten PC nicht überholen konnte, hat der iMac dennoch jede Menge erwünschter Veränderungen innerhalb der Computer-Industrie wie etwa die Abschaffung des Floppy-Disk-Laufwerks sowie USB-Anschlüsse ausgelöst. Noch wichtiger: der iMac hat den Wendepunkt für Apple eingeleitet, das nunmehr anfing sich darauf konzentrieren, sämtliche Energien auf Innovationen zu verwenden.
iPod (2001)
Mit dem iPod hat Apple seinen Ruf als die Comeback-Firma schlechthin fest in dieser Dekade verankert. Die erste Version spielte rund 1000 digitale Lieder ab und hat sogar Zufallswiedergabelisten unterstützt. Je ausgereifter der iPod jedoch wurde, desto mehr Geld hat Apple seinen Kunden abgeknöpft. Die letzte Variante des iPod Classic spielt für seinen Preis allerdings 40.000 Lieder ab, abgelegt auf einer Festplatte mit einem Gesamtspeicher von 160 GByte.
Xserve (2002)
Mit dieser Technologie hat Apple das erste Mal den Abstecher in das Unternehmens-Segment unternommen. Als Steve Jobs vor acht Jahren den Xserve vorgestellt hat, zielte er allerdings eher auf kleine und mittelständische Unternehmen ab als auf Großunternehmen. Zudem zeigt der Xserve, dass Apple nicht nur ein Endverbraucherunternehmen ist, sondern eine Marke, die sich aggressiv über den IT-Markt ausdehnen will.
MacBook Pro, MacBook, MacPro (2006)
Die wichtigste Änderung bei diesen Geräten war sicherlich der Umstieg von IBM- auf Intel-Prozessoren. Das MacBook Pro ist das erste Produkte, das auf die Intel-Architektur umgestellt wurde, ein 15-Zoll-Laptop der einen Intel Core Duo Prozessor beinhaltet und bis zu 1 GByte Arbeitsspeicher schluckt. Einige Monate später hat Apple das erste MacBook vorgestellt, dessen Spezifikationen denen des MacBook Pros ähneln. Allerdings fiel es mit 13-Zoll etwas kleiner aus. Zu guter Letzt hat Apple das Trio mit dem MacPro vervollständigt, Apples erster Desktop-Computer mit Intel-Architektur.
iPhone, iPod Touch (2007)
An das Jahr 2007 werden sich noch lange viele User erinnern, denn es gilt als das Jahr, in dem Apple den Handy-Markt mit dem iPhone auf den Kopf gestellt. Apple's äußerst beliebtes iPhone wurde zum Prototypen für alle modernen Touchscreen-Smartphones und hat seitens der Nutzer hohe Anerkennung für die einfache Handhabung seines Betriebssystems und im täglichen Gebrauch erhalten. Der iPod Touch, der nahezu wie das iPhone aussieht, jedoch keine Telefonfunktion besitzt, wurde im gleichen Jahr herausgebracht.
MacBook Air (2008)
Das MacBook Air gilt nicht gerade als revolutionäre Innovation wie etwa das iPhone oder der iPod, doch dient es als neues und schickes Produkt, mit dem Apple während der Entwicklung des iPads angeben konnte. Der große Aufmacher des MacBook Air war die Kampagne als Apples dünnstes und leichtestes Laptop. Das MacBook Air ist knapp 2 Zentimeter dünn und wiegt 1,36 Kilogramm.
iPad (2010)
Der Höhepunkt des letzten Jahres war zweifellos das Tablet iPad, ein Touchscreen-Computer, der knapp 25 Zentimeter in der Diagonale misst und somit in die Geräte-Kategorie zwischen Laptop und Smartphone fällt. Entscheiden Sie sich für diese zusätzliche Highspeed-Internet-Verbindungen, müssen Sie allerdings noch mit Provider-Gebühren rechnen; selbstverständlich ist das Gerät auch mit WLAN-Antenne ohne mobile Highspeed-Internet-Verbindung verfügbar.

Installierte Software und ungewollte Apps

Apples Web-Browser: Safari

Apple zieht einen wahren Rattenschwanz an Anschuldigungen hinter sich her, dass der Konzern seinen iTunes-Mediamanager dafür benutzt, andere Produkte und Services an den Mann zu bringen. Im März 2008 zum Beispiel waren viele Windows-Nutzer überrascht, Apples Web-Browser Safari auf ihrem System vorzufinden – ein kleines Präsent des letzten iTunes-Updates. Mozilla CEO John Lilly rügte Apple für seine Dreistigkeit: „Das untergräbt das vertrauensvolle Verhältnis, das große Firmen und ihre Kunden haben, und das ist nunmal schlecht – nicht nur für Apple, sondern für sie Sicherheit im ganzen World Wide Web.“ Nachdem sich genug Leute beschwert hatten, entschied sich Apple für eine kaum merkbare Veränderung: in das iTunes-Update schlich sich die Kategorie „Neue Software“ als Hinweis auf die Safari-Installation ein.

Im Juli 2008 installierte sich klammheimlich, erneut zusammen mit dem iTunes-Update, der firmeneigene Online-Daten-Synchronisations-Service „MobileMe“ - ohne irgendeinen Hinweis für den Verbraucher. Im September diesen Jahres versuche Apple es wieder: Diesmal wurde mit dem Update des Software-Programms „Boot Camp“ ein iPhone-Konfigurationsprogramm mit installiert. Völlig unabhängig davon, ob der Nutzer überhaupt iPhone-Besitzer ist, oder nicht. Später entfernte Apple dieses Programm wieder aus seinem Windows Update-Service. Doch bis heute wird zusammen mit dem Quick Time Video Player iTunes installiert, ob man nun ein Apple-Gerät besitzt oder nicht.

populäre iPhone-Apps
Platz 10: Viber
Viber“ ist die direkte Konkurrenz zu WhatsApp. Mit Viber lassen sich kostenlose Anrufe tätigen und Textnachrichten über das WLAN oder das Mobilfunknetzwerk versenden. Zusätzlich können Sie auch Bilder und Videos mit Standortanzeige und Emoticons verschicken. Viber gibt es nicht nur für Ihr Smartphone, sondern seit kurzem auch für den Mac- oder Windows-Computer.
Platz 9: DB Navigator
Zur Grundfunktion zählt die Fahrplanauskunft. Das ergibt besonders unterwegs Sinn, wenn eventuelle Verspätungen ein Weiterkommen erschweren.
Platz 8: LINE
Die Kommunikations-App erlaubt kostenlose Anrufe und das Verschicken von Nachrichten, Gruppenchats sind auch möglich. Ebenso können LINE-App-Nutzer Video-Anrufe durchführen. Die App setzt benötigt eine Internetverbindung, LINE gibt es auch für den PC.
Platz 7: QR Code Scanner
Die kostenlose iPhone-App "QR Code Scanner" scannt QR Codes und entschlüsselt die Informationen. Hierzu zählen neben Links auch Kontaktdaten, Texte, Telefonnummern, SMS, E-Mails, Kalendereinträge oder Standorte. Kontakte lassen sich von der App direkt in das Adressbuch einfügen. Infos aus dem QR Code können per E-Mail oder SMS weitergeleitet werden. Außerdem lassen sich nützliche QR Codes in der App speichern.
Platz 6: Skype
Die offizielle Skype-App bietet praktisch alle Funktionen, die das VoIP-Netzwerk so populär gemacht haben. Hierzu zählt die Instant-Messenger-Funktion, genauso wie die kostenlose IP-Telefonie zu allen anderen Skype-Teilnehmern. Seit Version 2.0 ist die Skype-App Multitasking-fähig und nimmt Anrufe auch im geschlossenen Zustand entgegen. Durch die Verbreitung ist die Skype-App mehr als eine praktische Alternative zur Apple-eigenen Technologie "FaceTime". Skype unterstützt seit der Version 4.1.2 auch das 4-Zoll-Display des iPhone 5.
Platz 5: Google Maps
Google bietet seit Mitte Dezember 2012 seinen Karten-Dienst mit der App Google Maps kostenlos für das iPhone an. Mit iOS 6 hat Apple seinen eigenen Kartendienst eingeführt. Eine Schrägansicht lässt sich bei Google Maps durch eine 2-Finger-Geste darstellen - allerdings ohne 3D-Gebäude wie in den Apple-Karten. Dafür gibt es in der App aber Googles Street View. Die Navigation in der Straßenansicht erfolgt sehr bequem und flüssig mit dem Finger. Über einen Tipp auf die Optionen lässt sich jederzeit Google Earth mit dem aktuellen Standort öffnen (App muss installiert sein). Hier sind dann auch 3D-Ansichten von Städten wie München oder San Francisco enthalten. Ein Tipp auf das Pfeilsymbol rechts im Suchfeld startet bei Google Maps die sprachgestützte Navigation. Hier lässt sich als "Fortbewegungsmittel" zu Fuß, Auto oder öffentliche Verkehrsmittel wählen. Für die Navigation ist wie bei Apples Karten-Dienst eine aktive Datenverbindung notwendig.
Platz 4: ADAC Spritpreise
Die App zeigt die Preise durch die Daten der Markttransparenzstelle an. So lässt sich einfach die günstigste Tankstelle in der Umgebung finden. In der App lässt sich dann gleich eine Routenführung zur Tankstelle durchführen. Außerdem bietet ADAC Spritpreise einen Stauscanner, der bei Bedarf auch im Hintergrund läuft.
Platz 3: Google Suche App iPhone
Die App will die Suche mit Google schneller und einfacher machen. Unter anderem lässt sich auch per Sprache suchen. Die integrierte Funktion „Google Now“ will automatisch die richtige Information zum richtigen Moment anbieten.
Platz 2: Avira Mobile Security
Die App bietet einen Prozess-Scanner zum Aufspüren schädlicher Prozesse, Akku- und Speicherplatz-Optimierungstools sowie Programme zum Wiederfinden verlorener Geräte. Außerdem ist die App laut Anbietet mit Avira Secure Backup verbunden, damit sich Dateien auch unterwegs sicher aufrufen, speichern und teilen lassen.
Platz 1: WhatsApp Messenger
Der WhatsApp Messenger ist einer der bekanntesten Instant-Messenger-Dienste für den plattformübergreifenden Chat unter Smartphones. Neben normalen Konversationen unterstützt die Software auch Gruppenunterhaltungen sowie den Austausch von Bildern, Videos und Sprachnachrichten. Somit ersetzt WhatsApp bereits für viele Anwender die klassische MMS.

Schuhe und Spione

Im März 2007 beantragte Apple ein Patent für eine Technologie die es dem Hersteller erlaubt, ein Kleidungsstück mit einem elektronischen Sensor zu versehen, ähnlich dem „Nike iPod Sport Kit“. Dieses Set erlaubte es Trägern von Nike-Schuhen ihre Laufgeschwindigkeit, den Kalorienverbrauch und andere persönliche Daten über den iPod zu messen. Apples Gedanke hinter dem Patent: Die Nutzer davon abzuhalten, den Sensor aus dem Nike-Schuh in ein anderes Schuhmodell einzubauen.

Das Nike iPod Sport Kit

Zwei Monate später meldete Apple ein Patent für eine Technologie an, die Apple-Geräte unter bestimmten Bedingungen davon abhält, sich am PC aufzuladen. Diese Technologie verhindert zwar, dass beispielsweise ein gestohlenes Gerät am fremden Rechner mit Strom versorgt werden kann, es bindet das iPhone oder den iPod aber auch an einen bestimmten PC, nämlich den von Apple autorisierten.
Im letzten August wurde sogar ein Patent für einen Sensor beantragt, der Missbrauchsfälle eines Apple-Gerätes durch den Kunden aufzeichnet. Die Aufzeichnungen dieser Sensoren sollten wahrscheinlich dazu benutzt werden, Garantie-Reparaturfälle abzulehnen, wenn dem Verbraucher eindeutiges Fehlverhalten nachgewiesen werden konnte.

Zwar ist es Apples Recht, solche Patente anzumelden. Was all diese Technologien jedoch erschreckenderweise aufdecken: es gibt scheinbar keine Grenzen in der Kontrollsucht des Konzerns. Die Frage ist: Stört es Apple-Fans? Blogger Jake Widman ist der Meinung: „Auswahlmöglichkeiten sind überbewertet. Der Verbraucher ist vielmehr daran interessiert, dass etwas funktioniert.“

Dieser Artikel stammt von Dan Tynan von unserer Schwesterpublikation PC World.