Startup-Konferenz

Die coolsten Produkte der DEMO Fall 2010

28.09.2010 von Manfred Bremmer
Auf der Startup-Konferenz DEMO Fall 2010 in San Diego gab es eine Reihe von interessanten Produkten und/oder Geschäftideen zu bestaunen. Wir präsentieren Ihnen die Highlights.

Insgesamt 67 hoffnungsvolle Firmen, darunter hauptsächlich Startups, nutzen die Gelegenheit, sich und ihre Produkte auf der prestigeträchtigen Gründermesse DEMO Fall 2010 dem Publikum vorzustellen. Die Präsentatoren haben dabei nur sechs Minuten Zeit, um ihre Idee ins rechte Licht zu rücken. Langatmige Vorträge sind bei dem Pitch ebenso Tabu wie Powerpoint-Slides, gefragt sind Witz und Showelemente sowie ein wasserdichtes Geschäftsmodell.

Der Preis ist heiß: Wem es gelingt, die Neugier und das Interesse der potenten Geldgeber zu wecken, der kann auf einen millionenschweren Geldsegen hoffen. Nicht zuletzt hat er die Chance, mit seiner Company in die Fußstapfen von Hightech-Pioniere wie Palm, Tivo, Palm, Salesforce.com, Skype oder VMware zu treten, die auf der DEMO erstmals ihre Produkte vorgestellt hatten.

Wir zeigen Ihnen auf den folgenden Seiten die interessanten Produkte und Geschäftsmodelle, die in Zukunft für Furore sorgen könnten.

DEMO Fall 2010
DEMO Fall 2010
mParent
Microfueler
Foound
Footfeed
TuneUp Vorher
TuneUp Nachher
Gotocamera
Veebeam
Independa
Wayconnected
Sococo Team Space
Sococo Team Space
TryItOn

Schüler mobil managen

mParent hilft, Schulkinder zu managen.
Foto: EME Int.

Studien belegen dass es einen positiven Einfluss hat, wenn sich Eltern an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen. Um zu verhindern, dass dadurch die Karriere zu kurz kommt, hat das ägyptische Startup EME "mParent" entwickelt. Mit Hilfe der mobilen Anwendung können sich beispielsweise Manager, die tagaus, tagein unterwegs sind, auch via Blackberry, iPhone oder ein anderes Smartphone über die schulischen Leistungen ihrer Sprösslinge informieren. Die App liefert nicht nur einen umfassenden Report über Noten, Anwesenheit und allgemeines Betragen der Schüler, in dringenden Fällen können sich Schule und Lehrer auch direkt über das Smartphone an die Eltern wenden.

Home-Brew fürs Fahrzeug

Microfueler: Selbstgebranntes fahren statt trinken.
Foto: E-Fuel

Angesichts der steigenden Kraftstoffpreise träumen viele Autofahrer davon, sich ihren Sprit selbst herzustellen. Ab Jahresende könnte dieser Traum für rund 10.000 Dollar Realität werden: Die amerikanische E-Fuel Corp hat mit dem "Microfueler" eine kompakte Brau- und Destilieranlage entwickelt, um zuhause aus Hefe, Zucker und/oder verschiedenen Bioabfällen Ethanol herzustellen. Inwieweit das Erzeugnis auch verköstigt werden kann, käme auf einen (Selbst)Versuch an.

Multiple Check-ins

Footfeed: Klarer Wettbewerbsvorteil bei Foursquare, Gowalla & Co.
Foto: Footfeed

In den vergangenen Jahren wurde bereits etliche Aggregatoren für verschiedene Social-Media-Dienste herausgebracht. Neu an "Footfeed" ist die Konzentration auf Geo-Communities wie Foursquare, Brightkite und Gowalla. Nutzer, die sich dieser Anwendungen auf dem iPhone bedienen, um Vergünstigungen in ihren Lieblingsläden zu ergattern, können nun mit nur einem Schritt Punkte, Badges, Mayorships, Belohnungen oder Prämien einheimsen.

Freizeitplanung leicht gemacht

Foound erleichtert Verabredungen mit Freunden.
Foto: Foound

Mit "Foound" ist es nicht mehr nötig, sich umständlich mit Freunden und Bekannten per Rundruf oder Sammel-SMS zu verabreden. Es genügt, den Ausgeh-Vorschlag in die iPhone-App einzugeben und die Anwendung schickt automatisch Benachrichtigungen aus. Im Gegensatz zu ähnlichen Einladungs-Tools wie Evite oder Meetup wurde Foound speziell für mobile Endgeräte entworfen: Ähnlich wie in Twitter werden Ausgehvorschläge automatisch in einer Liste angezeigt.

Mobiler Gesundheitswächter

Der Cloud-Service Independa fasst Gesundheitsinformationen aus verschiedenen Quellen zusammen.
Foto: Independa

Sie sorgen sich um den Gesundheitszustand ihrer Familie? Kein Problem, Independa gibt Ihnen einen detaillierten Überblick in Echtzeit. Die Anwendung greift dazu Informationen von verschiedenen Sensoren ab und liefert sie auf das Handy. So werden Sie über eine E-Mail oder Kurzmitteilung informiert, wenn ein kranker Angehöriger vergessen hat, seine Medikamente einzunehmen. In ähnlicher Weise schlägt das Programm Alarm, wenn ein Patient seit frühmorgens das Bett nicht verlassen oder die Kühlschranktür nicht geöffnet hat.

Macs virtualisieren

Parallels stellte auf der DEMO Fall 2010 die neue Version 6 seiner Software "Parallels Desktop" zur Virtualisierung von Macs mit Intel-Prozessor vor. Parallels Desktop 6 arbeitet mit einer 64-Bit-Engine und bietet über 80 neue und verbesserte Funktionen.Dazu zählen neben einer deutlich höheren Geschwindigkeit die Übernahme der Host-Jugendschutz-Einstellungen ins virtuelle Windows, integrierte Verschlüsselung der virtuellen Maschine, die Verwendung von Mac-Tastenkombinationen auch unter Windows, die Migration der "Eigene-Dateien"-Inhalte in die entsprechenden Mac-Ordner sowie die Übertragung von Browser-Favoriten von Windows zum Mac-Host.

Die Webcams wird zur Überwachungskamera

Die grundsätzliche Idee zu GotoCamera ist, dass man die bereits vorhandenen Webcams im Haus als Überwachungssystem umfunktionieren kann. So erlaubt es die im Service enthaltene Software, Kameras so zu programmieren, dass sie Bilder oder Videos aufzeichnen und ins Web übertragen, sobald sich etwas in ihrer Umgebung bewegt. Auf diese kann der Nutzer dann remote über einen PC oder ein Smartphone zugreifen. Selbstverständlich kann die Lösung auch zur Überwachung von alleingelassenen Haustieren, Teenagern oder Ehepartnern ge/missbraucht werden - Big Brother lässt grüßen!

Der virtuelle Musik-Manager

Foto: TuneUp
Foto: TuneUp

(Fast) Jeder weiß, was für ein Aufwand es ist, die Musiksammlung in iTunes oder Windows Media Player in Ordnung zu halten. Mal fehlt das Album-Cover, mal wurden Titel und Interpreten falsch geschrieben und sind damit unauffindbar. Die Anwendung "TuneUp" bringt Ordnung in das Chaos, indem sie die gesammelte Musik in digitaler Form "anhört", identifiziert und im Anschluss falsche Informationen korrigiert und fehlende Cover dazufügt. Außerdem informiert die Anwendung den Nutzer, wenn Künstler aus der Musikbibliothek in seiner Umgebung ein Konzert geben.

Video-Streaming leicht gemacht

Foto: Veebeam

Von den zahlreichen Möglichkeiten, Content von PC oder Mac auf dem Fernseher zu übertragen, ist Veebeam sicher einer der feinsten: Ein Sender wird an den Computer angeschlossen, der Fernseher wird via HDMI-Kabel mit der dazugehörigen Basisstation verbunden - und los geht's dank Plug&Play-Technik. Da die Übertragung über Wireless USB erfolgt, sollen auch hochauflösende Videos (1080p) ruckelfrei ankommen.

Die Visitenkarte fürs Web

Foto: Wayconnected

Ähnlich wie Google Voice verschiedene Rufnummern durch eine zentrale Nummer ersetzen will, versucht WayConnected eine Art Web-ID zu etablieren. Diese stellt als eine Art digitale Visitenkarte sämtliche relevanten Kontaktinformationen bereit - von der Handy-Nummer über Instant-Messaging-Accounts bis hin zum Twitter-Namen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Nutzer sein Profil selbst verwalten kann, also definiert, wer Zugriff auf welche Informationen erhält…

Der virtuelle Team-Raum

Foto: Sococo

"Sococo's Team Space" soll die Kommunikation innerhalb von räumlich verteilten Arbeitsgruppen verbessern. Der Startbildschirm der Anwendung zeigt zu diesem Zweck eine Art virtuelles Office mit einzelnen Arbeitsplätzen, an denen die remote zugeschalteten Team-Mitglieder "sitzen". Die Nutzer können auf diese Weise mit einem Blick erkennen, wer anwesend, frei oder beschäftigt ist, beziehungsweise ein Meeting abhält. Um mit einem Team-Kollegen in Kontakt zu treten, klickt man einfach auf dessen Arbeitsplatz in der Anwendung. Auch Dokumenten-Sharing ist möglich.

Anprobe im Online-Shop

Foto: Moonjee

"TryItOn" hilft Anwendern, Kleidung und modische Accessoires beim Einkauf im Web "anzuprobieren" und Freunden vorzuführen - etwa, um eine zweite Meinung einzuholen. Dadurch wächst der Spaß beim Online-Shopping, einem potenziellen Wachstumsmarkt. Wenn ein bestimmtes Hemd oder Kleid bereits dem "Foto-Modell" nicht passt, ersparen sich Käufer und Anbieter außerdem den aufwändigen Umtausch.