Videobearbeitung für wenig Geld

Die besten Tools für Ihre Videos

14.09.2012 von Diego Wyllie
Viel Leistung für wenig Geld: Lesen Sie, welche günstigen oder kostenlosen Tools eine professionelle Videobearbeitung erlauben.

Videos aus dem Urlaub, von Geburtstagsfeiern oder auch von Produkt- beziehungsweise Geschäftspräsentationen lassen sich heute mit relativ wenig Aufwand bequem auf dem eigenen Heim-PC bearbeiten. Denn moderne Anwendungen zur Videobearbeitung ermöglichen es selbst dem Laien ohne jegliche Vorkenntnisse, hochwertige Filme auf einfache und schnelle Weise zu produzieren.

Wer sich nicht scheut, für sein Videoschnittprogramm etwa 30 bis 150 Euro auszugeben, der erhält erstklassige Lösungen, die höchste Videoqualität, tolle Spezialeffekte und eine bequeme Bedienung vereinen. Es gibt aber auch einige Anwendungen, die hohe Ansprüchen an Funktionalität beziehungsweise Benutzerfreundlichkeit erfüllen und kostenlos angeboten werden. Im Folgenden werden acht Programme vorgestellt, die sehr nützlich sind und den modernen Standards der Videobearbeitung im Heimanwenderbereich entsprechen.

Die besten Tools für Ihre Videos
1. VLC Media Creator
Das Open-Source Tool “Media Creator” wird von den Machern des populären VLC Media Player entwickelt. Wer schon mal den VLC-Player verwendet hat, der weiß, dass es eine sehr gute Software ist. Das Videoschnittprogramm überzeugt durch die gleiche hohe Qualität und ist ideal für Anwender, die eine gute und leistungsfähige Gratis-Lösung suchen.
2. VideoSpin
“VideoSpin” ist eine schlanke Software, die robust und performant arbeitet, aber nur ein minimales Featureset bietet. Somit eignet sie sich in erster Linie für Anwender mit wenigen Ansprüchen, die schnell und unkompliziert einfache Filme erstellen wollen.
3. Movavi Video Editor
Der “Video Editor” aus dem russischen Softwarehaus Movavi macht einen sehr guten und stabilen Eindruck und wartet mit einigen netten und weiterführenden Funktionen auf. Wer in die Welt von 3D-Video einsteigen möchte, der findet in dem Tool eine interessante Alternative.
4. Magix Video Easy
Die Software “Magix Video Easy” wird in Berlin entwickelt und verspricht hohe Qualität “Made in Germany”. Sie überzeugt in erster Linie mit zahlreichen Hilfefunktionen, die den Laien den Einsteig in die Videobearbeitung wesentlich erleichtern können. Mit einem Preis von knapp 50 Euro ist es für Einsteiger allerdings nicht gerade günstig.
5. Adobe Premiere Elements
Mit “Adobe Premiere Elements” stellt der Multimedia-Riese eine Einsteiger-Variante seiner professionellen Videoschnitt-Software, die zu den Besten im Heimanwenderbereich zählt und in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität kaum zu übertreffen ist. Sie ist ideal für Nutzer mit hohen Ansprüchen. Ein Nachteil könnte sicherlich der vergleichsweise teure Preis sein.
6. Vegas Movie Studio HD
Die Produktfamilie von “Movie Studio HD” bestehend aus drei verschiedenen Versionen bietet Privatanwendern die passende Lösung für jeden Anspruch. Je nach dem welche funktionelle Anforderungen sie an die Videobearbeitung stellen, können sie die Version wählen, die am besten zu ihnen passt.
7. Pinnacle Studio HD
Mit “Pinnacle Studio HD” erhalten Anwender eine Reihe professioneller Video-Lösungen, mit denen man anspruchsvolle Filme realisieren kann. Wer viel Wert auf verspielte Spezialeffekte legt, ist bei diesem Produkt genau richtig.
8. Lightworks
Eigentlich gar nicht für Heimanwender konzipiert spielt “Lightworks” in einer ganz anderen Liga als die anderen Systeme in diesem Beitrag. Wer aber schon immer wissen wollte, wie Hollywood-Profis arbeiten, der hat jetzt die Chance, auf ein System der High-End-Klasse zurückzugreifen ohne einen Cent dafür auszugeben. Mit Lightworks wurden zahlreiche preisgekrönte Filme geschnitten, darunter “Pulp Fiction” und “Per Anhalter durch die Galaxis”.

VideoLAN Movie Creator

VLC Media Creator
Foto: Diego Wyllie

Bei "VideoLAN Movie Creator” handelt es sich um eine plattformunabhängige Open-Source-Lösung, die von den Machern des populären "VLC Media Player” angeboten wird. Das Projekt wurde ursprünglich in der Französischen Hochschule École Centrale Paris entwickelt und steht heute unter der Schirmherrschaft von VideoLAN, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Paris, die für zahlreiche erstklassige Lösungen im Bereich Multimedia verantwortlich ist, die als Open-Source kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Der Movie Creator wartet mit zahlreichen Features auf, ohne dabei zu komplex für den Laien zu werden. Wie der VLC-Player ist auch das Videoschnittprogramm dafür bekannt, nahezu alle Videoformate importieren, wiedergeben und bearbeiten zu können. Neben den üblichen Editierungsfunktionen, die bei keiner modernen, nicht-linearen Videobearbeitungs-Software fehlen dürfen, bietet das Programm einige nette Features an. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, eigene Filme, direkt aus dem Programm heraus, auf Youtube hochladen zu können.

Fazit

Wer schon mal den VLC Media Player verwendet hat, der weiß, dass es eine sehr gute Software ist. Der Media Creator überzeugt durch die gleiche hohe Qualität und ist ideal für Anwender, die eine gute und leistungsfähige Gratis-Lösung suchen.

VideoSpin

VideoSpin
Foto: Diego Wyllie

Eine weitere interessante Alternative unter den kostenlosen, aber leistungsfähigen Videobearbeitungs-Tools für Windows ist "VideoSpin”. Damit bietet der kalifornische Video-Pionier Pinnacle Systems eine leichtgewichtige Anwendung an, die für Anfänger konzipiert ist und nur die wesentlichen Basis-Funktionen zur Verfügung stellt.

Die einfache und klar strukturierte Arbeitsoberfläche besteht aus einem Album mit Videos, vorgefertigten Überblendungen, Titeln, Fotos, Soundeffekten- und Musikdateien, die man aus der Festplatte importieren kann; der Timeline, in der man per Drag und Drop einzelne Videoschnipsel anordnen kann; sowie dem Video-Player für die Anzeige des Films während der Bearbeitung und für die Vorschau der im Album enthaltenen Mediendateien. Eigene Filme lassen sich in den gängigsten Formaten exportieren beziehungsweise ins Internet hochladen. Konfigurationsmöglichkeiten bezüglich Videoqualität und -Kompression gibt es allerdings sehr wenige.

Fazit

VideoSpin ist eine schlanke Software, die robust und performant arbeitet, aber nur sehr wenige Features bietet. Somit eignet sie sich in erster Linie für Anwender mit wenigen Ansprüchen, die schnell und unkompliziert einfache Filme erstellen wollen.

Movavi Video Editor

Movavi Video Editor
Foto: Diego Wyllie

Mit "Video Editor” bietet die Firma Movavi aus Russland eine weitere Video-Software für Windows, die ähnlich wie VideoSpin Einsteiger adressiert und mit einer gut strukturierten und einfach gehaltenen Arbeitsoberfläche aufwartet. Der wesentliche Unterschied zum Pinnacle-Tool besteht darin, dass der Movavi Video Editor kostenpflichtig ist. Die Personal-Edition für die private Nutzung kostet laut Anbieter knapp 30 Euro. Wer die Software kommerziell einsetzen möchte, der muss knapp 60 Euro für die Einzelbenutzerlizenz hinblättern.

Überzeugen kann das Tool durch einige spielerische Funktionen wie etwa Video- und Audioaufnahme des Bildschirms; die Möglichkeit, 3D-Videos zu bearbeiten; oder durch die automatische Erstellung von Slideshows mit eigenen Bildern. Verglichen mit VideoSpin oder dem Movie Creator von VideoLAN bietet Movavi deutlich mehr Spezialeffekte und praktische Filter. In Sachen Video-Import und -Export bietet das Tool deutlich mehr Flexibilität als die Einsteiger-Lösung von Pinnacle, aber nicht so viel wie der Movie Creator.

Fazit

Der Movavi Video Editor macht einen sehr guten und stabilen Eindruck und wartet mit einigen netten und weiterführenden Funktionen auf, die den Lizenzpreis rechtfertigen können. Wer in die Welt von 3D-Video einsteigen möchte, der findet in dem Tool eine interessante Alternative.

Magix Video Easy

Magix Video Easy
Foto: Diego Wyllie

Ob es wirklich das einfachste Videoschnittprogramm der Welt ist, wie der Anbieter behauptet, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass die Magix AG aus Berlin zahlreiche Hilfefunktionen und nützliche Assistenten in ihre Software "Video Easy” eingebaut hat, die es Anwendern ohne Vorkenntnisse erlaubt, professionelle Film-Ergebnisse zu erzielen. Dazu zählt beispielsweise ein Anschluss- und Einführungsassistent, sowie ein automatischer Videoschnitt-Assistent, der bei der Editierung der Filme tolle Dienste leisten kann.

Ansonsten bietet die Software die üblichen Funktionen für Einsteiger an. Punkten kann sie allerdings mit einer ansprechenden Benutzeroberfläche, die stark an Mac-Anwendungen erinnert, obwohl die Software nur mit Windows kompatibel ist. Eine Funktion, die man bei kaum einer anderen Lösung in diesem Segment findet, ist die Möglichkeit, Audiokommentare - etwa Hintergrundinformationen, wichtige Hinweise oder witzige Sprüche - auf einfache und schnelle Weise aufzunehmen und in beliebige Szenen einzubauen. Die Software kostet laut Hersteller knapp 50 Euro.

Fazit

Magix Video Easy verspricht hohe Qualität "Made in Germany” und überzeugt in erster Linie mit zahlreichen Hilfefunktionen, die den Laien den Einsteig in die Videobearbeitung wesentlich erleichtern können.

Adobe Premiere Elements

Adobe Premiere Elements
Foto: Diego Wyllie

Der Multimedia-Riese Adobe bietet mit seinem High-End-Produkt "Adobe Premier Pro” einer der besten auf dem Markt erhältlichen Lösungen für die professionelle Videobearbeitung. Hohe Qualität hat aber natürlich auch ihren Preis: Die Software kostet knapp 2.500 Euro. Heimanwender, die sich nicht scheuen, für einen Video-Editor knapp 150 Euro auszugeben, finden in "Adobe Premier Elements” eine hochwertige Software, die die gleiche Videoqualität und einige der Funktionen der Pro-Lösung bietet. Erhältlich ist sie für Windows und Mac.

Damit können Hobby-Nutzer ohne großen Aufwand Filme erstellen und aufwerten, diese bequem verwalten und auf einfache Weise auf DVD oder im Web präsentieren. Die Software wartet mit einem umfangreichen Featureset auf. Besonders praktisch sind die zahlreichen Bearbeitungsoptionen, mit denen man anspruchsvolle Ergebnisse erzielen kann - ohne genau zu wissen, was man da genau macht. Dazu zählen unter anderem Funktionen zur automatischen Optimierung von Farbton und Dynamik beziehungsweise zur Korrektur von verwackelten Aufnahmen oder Unstimmigkeiten bei Licht und Farbe. Ebenfalls praktisch ist die Möglichkeit, professionelle Effekte und Animationen einfach per Drag und Drop anzuwenden.

Fazit

Die Anwendung zählt zu den besten Video-Editoren im Heimanwenderbereich und ist in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität kaum zu übertreffen. Sie ist ideal für Nutzer mit hohen Ansprüchen. Einen Nachteil könnte sicherlich der vergleichsweise hohe Preis darstellen.

Vegas Movie Studio HD

Vegas Movie Studio HD
Foto: Diego Wyllie

Eine weitere Anwendung, die mit Adobe Premiere Elements vergleichbar ist, bietet die Firma Sony Creative Software - ein Tochterunternehmen des Japanischen Elektronikherstellers Sony - mit der Produktfamilie "Vegas Movie Studio HD”. Dabei handelt es sich um die Einsteiger-Variante von "Vegas Pro”, das in einer Vielzahl von Kinofilmen und in professionellen Aufnahmestudios eingesetzt wird.

Die Produktreihe ist mit einem Preis von knapp 45 Euro für die Standard-Edition, 80 Euro für die Platinum-Edition, sowie110 Euro für die "Production-Suite” wesentlich günstiger als die Adobe-Software. In puncto Videoqualität und Benutzerfreundlichkeit schenken sich beide Lösung recht wenig. So bietet das Produkt von Sony ebenfalls viele praktische Automatisierungsfunktionen, tolle Spezialeffekte und Übergänge, einfache Import- und Export-Features, sowie eine zentrale und bequeme Film-Verwaltung. Anders als Premiere Elements wird Movie Studio HD allerdings ausschließlich für Windows vertrieben. Interessierten stehen auf der Website des Anbieters kostenlose Test-Versionen der verschiedenen Editionen zur Verfügung.

Fazit

Die Produkt-Familie von Movie Studio HD bietet Privatanwendern die passende Lösung für jeden Anspruch. Je nach dem welche funktionelle Anforderungen sie an die Videobearbeitung stellen, können sie die Version wählen, die am besten zu ihnen passt.

Pinnacle Studio HD

Pinnacle Studio HD
Foto: Diego Wyllie

Neben Adobe und Sony zählt auch die Firma Pinnacle, die mittlerweile von Avid Technologies übernommen wurde, zu den Marktführern am Markt für professionelle Software zur Videobearbeitung, die auch kostengünstige Versionen für den privaten Gebrauch bieten. Mit der Produktfamilie "Pinnacle Studio HD” erhalten Anwender eine erstklassige Videoschnitt-Software, die hohe Videoqualität, professionelle Funktionen sowie einfache und bequeme Bedienung kombiniert. Vom einfachen Video-Import, über Editierung und Optimierung bis hin zur flexiblen Veröffentlichung deckt die Software den kompletten Prozess der Videobearbeitung ab. In Bezug auf Performance und Funktionalität gibt es unter den Einsteiger-Versionen der Marktführer nur minimale Unterschiede. Ob man sich für die eine oder andere Lösung entscheidet, dürfte reine Geschmackssache sein - zumal die Preise ungefähr auf dem gleichen Niveau liegen.

Pinnacle Studio HD ist in drei Versionen erhältlich. Die Standard-Version kostet knapp 70 Euro. Die "Ultimate”-Edition schlägt mit abgerundet 100 Euro zu Buche, während die "Ultimate Collection” für rund 130 Euro zu haben ist. Diese enthält laut Anbieter über 2200 Spezialeffekte, zahlreiche Filter-Plug-Ins, sowie viele vorgefertigten Templates und Inhalte, etwa für Übergänge, Bildhintergründe oder DVD-Menüs.

Fazit

Mit dieser Produktreihe erhalten Anwender professionelle Lösungen, mit denen man anspruchsvolle Filme realisieren kann. Wer viel Wert auf verspielte Spezialeffekte legt, ist bei diesem Produkt genau richtig.

Lightworks

Lightworks
Foto: Diego Wyllie

Mit "Lightworks” von der englischen Firma Editshare erhalten Anwender ein Highend-System, mit dem zahlreiche legendäre Hollywood-Filme geschnitten wurden, darunter "Pulp Fiction”, "Per Anhalter durch die Galaxis” oder "Mission: Imposible”. Das Besondere an der Software, die vergleichbar mit den teuren Lösungen von Avid, Adobe oder Sony Vegas ist, besteht darin, dass es auf dem Weg ist, Open-Source zu werden. Wie der Hersteller letztes Jahr angekündigt hat, soll 2012 der Sourcecode seiner seit 20 Jahren entwickelten Lösung für jeden freizugänglich sein. Derzeit ist Lightworks in der Public-Beta-Phase und steht sowohl professionellen Anwendern als auch Hobby-Cuttern zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Von Auflösungs-, Format- und Codec-unabhängigen Schnitt über flexibles Trimming sowie Effekte und Audiomischung in Echtzeit bis hin zur Bearbeitung von Videos, die mittels digitaler Kinokameras aufgezeichnet wurden: Die Software lässt in Sachen Funktionalität kaum Wünsche offen. Kompatibel ist sie mit Windows-Systemen - 64 Bit-Versionen von Vista und Windows 7 inklusive.

Fazit

Eigentlich gar nicht für Laien konzipiert, spielt Lightworks in einer ganz anderen Liga als die zuvor aufgeführten Systeme. Wer aber schon immer wissen wollte, wie die Profis in Hollywood arbeiten, der hat jetzt die Chance, auf ein vollwertiges System der Highend-Klasse zurückzugreifen, ohne einen Cent dafür auszugeben - und das für unbegrentzte Zeit. (wh)