Viele Unternehmen arbeiten in den Bereichen Virtualisierung, Daten-Management und Integration inzwischen mit Open-Source-Produkten. Unsere Schwesterpublikation Infoworld hat auch dieses Jahr wieder die besten Open-Source-Lösungen aus diesem Bereich gekürt. Lesen Sie auf, wer es unter die Top 10 geschafft hat.
Android
Dass es sich bei Googles Android ist ein multitouchfähiges, Linux-basiertes Betriebssystem für mobile Endgeräte handelt, sollte inzwischen bekannt sein. Mit schnell wachsenden Marktanteilen im Bereich Smartphones und Tablet-PCs schickt sich Android an, zu einem echten Konkurrenten für Apples iPhone beziehungsweise iPad zu entwickeln.
Dank gut designter Java Bibliotheken und Eclipse Plugin ist Android insbesondere auch für Java Entwickler interessant. Darüber hinaus bietet Android umfassenden Audio- und Video-Support sowie jede Menge hochwertiger Apps.
Die Erweiterungen für Android 2.2 beinhalten unter anderem Backup/Restore APIs, eine Device Policy API, beginnenden Exchange-Support sowie ein Push Messaging Framework, das insbesondere für den Unternehmens-Einsatz essentiell ist. Gerade für Business-User beitet Android noch enormes Potential.
Nginx
Nginx ist ein schneller und leichtgewichtiger Webserver, Reverse Proxy und E-Mail-Proxy. Einfacher und weniger Ressourcen-hungrig als Apache, wurde Nginx für die schnelle Auslieferung statischer Webseiten, als Proxy für dynamische Zugriffe auf andere Handler sowie für Caching- und Load-Balancing entwickelt.
Wer sich ins Zeug legt, kann Nginx auch für anspruchsvollere Aufgaben konfigurieren, einschließlich URL-Rewriting und CGI.
VirtualBox
Als Erbe der Sun-Übernahme inzwischen bei Oracle angesiedelt, handelt es sich bei VirtualBox um ein x86-64 Host-basierte Virtualisierungslösung für Windows, Linux, Mac OS X (Intel) und Solaris. Dank einer breiten Palette unterstützter Guests, hervorragender Hardware-Unterstützung (einschließlich Systemen mit und ohne Intel VT-x und AMD-V), USB-Unterstützung, OpenGL 2.0-Grafik-Unterstützung und passabler Geschwindigkeit ist VirtualBox ein herausragendes Produkt. Manch ein Windows 7 User wird die enge Integration des Windows Virtual PCs mit dem Windows Desktop bevorzugen. Für alle technisch versierten User hingegen, stellt VirtulaBox eine echte Alternative zur VMware Workstation und dem Parallels Desktop dar.
KVM
KVM ist eine kostenlose, quelloffene Virtualisierungsplattform für Linux auf x86-64 Hardware mit Intel VT oder AMD-V Virtualisierungs-Erweiterungen. KVM vereint schlankes Design mit der Unterstützung für eine beachtliche Anzahl von Gast-Betriebssystemen. Da das KVM-Modul nativ im Linux-Kernel verortet ist, sind keine Mods oder Patches erforderlich, wie bei Xen. Zusätzlich, erntet KVM die Vorteile der zugrunde liegenden APIs der Linux-Plattform. Diese ermöglichen Entwicklern die Erstellung von benutzerdefinierten Überwachungs-und Management-Tools. Fügt man KVM dann noch die SPICE-getriebenen VDI-Komponenten von Fedora hinzu, hat man ein skalierbares virtuelles Desktop-Erlebnis, dass kaum noch von einem normalen PC zu unterscheiden ist.
OpenVZ
Bei OpenVZ handelt es sich um eines der vielen heute verfügbaren Open-Source-Virtualisierungs-Projekte. Durch seine Container-basierte Virtualisierung bietet es Vor- und Nachteile. So kann man im Gegensatz zu KVM und Xen keine unterschiedlichen Betriebssysteme als Gast betreiben. Dennoch bietet es eine bessere Performance als Hypervisor-basierte virtuelle Maschinen oder Paravirtualisierung. OpenVZ ist spezifisch auf Linux (für Host und Guests) ausgerichtet, bietet aber die Flexibilität, verschiedene Linux-Distributionen in jeden Container laufen zu lassen. Die beste Sache an OpenVZ? Sie können eine Live-Migration der Gast-Container von einem Server auf einen anderen in Rekordgeschwindigkeit erledigen, ohne spürbare Verzögerung in der Netzwerk-Response des Containers.
WSO2 Carbon
WSO2 Carbon ist eine kostenlose, quelloffene Middleware, die auf der Java Open Services Gateway Initiative (OSGi) basiert. Carbon ist komplett modular gestaltet, was es drastisch erleichtert, nur die wirklich benötigten Service-Komponenten zu installieren. Die verfügbaren Komponenten reichen von der ESB, BAM, und BPM bis hin zu Mashups, Datendiensten und Gadgets.
Intalio
Intalio präsentiert sich als Open Source BPM-Lösung mit einem unkomplizierten BPMN-Designer, einer soliden BPEL-Engine sowie Diensten für den Arbeitsplatz. Wer Sicherheits-Features der Business-Klasse, Activity Monitoring und Business Rule Management benötigt, muss auf die kostenpflichtige Variante zurückgreifen.
Version 6.0 bietet wichtige Komponenten für Business Rules, Process Templates, eine leicht anzupassende Widget-getriebene AJAX UI sowie erweiterte Workflow-Optionen. Darüber hinaus bietet Intalio inzwischen eine vertikal integrierte PrivateCloud.
Talend
Talend ist Open Source Programmpaket mit Tools zur Datenintegration, dessen Funktionsumfang von der Migration kleinerer Datienen bis hin zu großen Data Warehouse Projekten reicht. Es beinhaltet potente Tools für ETL, Business- und Job-Modelling, Impact-Analyse genauso, wie eine Unzahl Wizards, um die Komplexität zu minimieren.
Dieses Jahr hat Talend 4 die Messlatte sogar noch etwas höher gelegt und Master Data Management Tools sowie Support für das Apache Hadoop Distributed File System integriert. Um jedoch in den vollen Genuss der Business-Tools zu kommen, ist eine kostenpflichtige Lizenz von Nöten.
Cassandra
Obwohl Cassandra erst 2008 von Facebook unter Open Source Lizenz gestellt wurde, benutzen heute schon eine Reihe großer Webseiten, wie Digg, Reddit und Twitter das verteilte Datenbanksystem. Was als einfaches, schlankes Datenbanksystem zur Lagerung der an Facebook gesendeten Informationen anfing, hat sich inzwischen für viele zur Lösung erster Wahl entwickelt.
Infobright Community Edition (ICE)
Infobright Community Edition (ICE) ist ein selbstregulierendes, leicht zu bedienende Datenbank, die auf MySQL basiert. Das Laden von Daten geschieht in Rekordtempo. Zudem bietet Infobright Datenkompression auf höchstem Niveau sowie exzellente Performance bei der Datenbankabfrage.