Es muss nicht immer Apple sein

Die besten Alternativen zum iPhone

21.10.2009 von Yvonne Göpfert
Das Apple iPhone galt lange Zeit als bestes und schönstes Smartphone. Und als Statussymbol für leitende Angestellte. Doch die Wettbewerber sind aufgewacht und bieten konkurrenzfähige Alternativen.

Das iPhone hat Handys und Smartphones revolutioniert: Nicht nur beim Design, sondern auch bei der Bedienung. Das iPhone bietet viele Funktionen, und ist trotzdem extrem einfach zu bedienen - das schien bei mobilen Begleitern vorher nicht möglich. Egal, ob man im Internet surfen will, eine E-Mail schreiben oder Musik hören – mit wenigen Klicks macht das iPhone, was es soll. Doch inzwischen haben andere Hersteller nachgezogen und sich besonders bei der Benutzführung viel Mühe gegeben - mit einigem Erfolg.

Denn inzwischen ist vor allem das Surfen im Web nicht nur für iPhone-Anwender ein Vergnügen: Die anderen Browser laden zwar immer noch nicht so schnell wie auf dem iPhone. Doch innerhalb der Seiten findet sich der Nutzer gut zurecht. Zoomen ist möglich, indem der Nutzer je nach Modell auf das Display klopft oder indem er per Multi-Touch die Seite mit zwei Fingern größer zieht – das sind Kleinigkeiten, die zwischen Wohl und Wehe beim Browsen entscheiden. Gleiches gilt für die Möglichkeit, ein neues Browserfenster zu öffnen.

Videos auf dem Smartphone

Youtube-Videos hat das iPhone als einer der ersten Anbieter gezeigt, inzwischen gehören die Minifilme zum Standardprogramm auf allen Smartphones. Die Nase vorn hat, wer alle Flash-Seiten im Browser anzeigt - also beispielswiese auch Seiten wie tagesschau.de mit den Kurzfilmen der Tagesschau oder Designer-Webseiten, die in Flash programmiert sind. Denn bei Flash auf dem Handy trennt sich die Spreu vom Weizen.

Schnell zum richtigen Kontakt

Besondere Pluspunkte sammelt derzeit, wer die Kontakte mit Anwendungen wie Facebook, Chat, E-Mail und SMS verknüpft. Ruft der Nutzer einen Kontakt auf, sieht er hier sämtliche Konversationen mit ihm – egal, ob per Mail, SMS und Chat. Und oft werden auch Statusmeldungen aus dem sozialen Netzwerk angezeigt. Im Idealfall kann der Anwender direkt weiterplaudern - ohne erst umständlich wieder das Kontakte-Menü zu verlassen und das Chat- oder Mail-Programm aufzurufen oder sich bei Facebook, flickr oder Xing einzuloggen. Hier gibt es Handys, die das iPhone beim Bedienkomfort weit übertreffen.

Es gibt also viele lohnenswerte Alternativen zum iPhone. Wir stellen sie auf den folgenden Seiten ausführlich vor.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)

Testsieger: Nokia N97

Die Ausstattung mit 32 GByte Speicher, 5-Megapixel-Kamera, und Tastatur zum Ausfahren übertrumpft das iPhone locker. WLAN, HSDPA und GPS gehören bei den Top-Handys inzwischen sowieso zur Grundausstattung und werden daher gar nicht extra erwähnt.

Gelungen ist die neue Oberfläche des Nokia N97. Die wichtigsten Kontakte inklusive Foto kann der Nutzer mit einem Klick direkt erreichen. Ein Feld lässt sich mit Facebokk belegen – da sieht der Nutzer immer, welche Statusmeldungen Freunde und Bekannte gerade verfasst haben. Weiter hat der Anwender die Möglichkeit, vier Felder nach seinem Gusto so belegen, so dass Funktionen wie Kamera, Musik-Player oder E-Mail gleich griffbereit zur Verfügung stehen.

Nur beim Design kann das N97 nicht mithalten. Wer ein hübsches N97 will, muss auf das N97 mini warten, das im Oktober auf den Markt kommen soll.

Ausführlicher Testbericht: Nokia N97
Nokia N97 im Preisvergleich

Platz 2: HTC Touch Pro 2

HTC Touch Pro 2 mit 3,6-Zoll-Display und Adressbuch als Kommunikationszentrale

Auch das HTC Touch Pro 2 sieht wie ein zu dick geratenes iPhone aus. Schuld an dem Übergewicht sind das 3,6 Zoll-Display und der hübsche, massive Metallrahmen, der das Gerät einfasst. Der Touchscreen reagiert so flott wie beim iPhone. Die Menüführung baut auf die Bedienoberfläche Touch Flo 3D. Das sieht gut aus und der Anwender findet sich schnell zurecht. Vom eigentlichen Betriebssystem Windows Mobile ist damit erst noch etwas zu spüren, wenn der Nutzer in die tieferen Menüebenen absteigt.

Neu ist das kontaktbezogene Konzept auf dem Touch Pro 2: Wer ins Adressbuch geht und einen Kontakt auswählt, sieht dort neben den üblichen Adresseinträgen auch alle SMS, Mails, Statusmeldungen aus sozialen Netzwerken und eine Anrufliste zu dem jeweiligen Kontakt. Der Vorteil: Der Nutzer muss nicht für jede Form der Kommunikation eine eigene Anwendung (Mail-Client, Facebook, SMS…) öffnen, sondern kann seine Botschaft direkt aus dem Adressbuch heraus weitergeben. Diese integrierte Kommunikation bieten derzeit nur HTC und Palm mit dem neuen Betriebssystem Palm WebOS. Das iPhone kann hier nicht mehr mithalten.

Als Standard-Browser hat HTC den Opera vorgegeben. Der Browser, der auch auf dem Mobiltelefon mehrere Browserfenster geöffnet halten kann, bietet zwar recht viel Komfort, beispielsweise bei der Verwaltung privater Daten. Mit mobilen Webseiten kommt er jedoch nur manchmal klar. PC-Welt.de oder Spiegel online zeigt er beispielsweise immer in der Voll-Version, die auch zuhause auf dem PC erscheint. Schade. Denn die mobile Variante der Webseite wäre schneller geladen.

Ausführlicher Testbericht: HTC Touch Pro 2 (Handy) im Test
HTC Touch Pro 2 im Preisvergleich

Platz 3: HTC Touch HD

4,1-Zoll-Display auf dem HTC Touch HD

Mit 3,5 Zoll zählte das iPhone lange Zeit zu den Handys mit den größten Displays. Das Display muss sich auch jetzt noch nicht hinter anderen Handys verstecken, doch HTC hat noch eins drauf gelegt. Das HTC Touch HD kommt mit einem Display so groß wie eine Kinoleinwand: 3,8 Zoll Bilddiagonale und 480 x 800 Pixel Auflösung. Auf Berührung reagiert es gut, beim Scrollen muss es ein klein wenig hinter dem iPhone zurückstecken.

Bedient wird das Touch HD ausschließlich per Finger oder Stylus über die Menü-Oberfläche TouchFlo 3D von HTC. Dazu liefert HTC einen kleinen, magnetischen Stift mit, mit dem man Menübefehle antippen oder E-Mails schreiben kann. Doch eigentlich wäre der Stift gar nicht nötig. Dank großem Display sind die Tasten in den meisten Fällen nämlich ausreichend dimensioniert, so dass man auch mit dem bloßen Finger zurechtkommt.

Um durch das Web zu browsen, hat der Nutzer die Wahl zwischen dem Internet Explorer und dem Opera-Browser. Interessantes Phänomen: Opera erkennt nicht automatisch die mobile Version der Webseite von PC Welt. Entsprechend lädt es via HSDPA die Vollversion in etwa 24 Sekunden. Flotter ist der Internet Explorer: Er braucht gerade mal 7 Sekunden via HSDPA. Das ist Rekordzeit. Dank des riesigen Displays macht Surfen wirklich Vergnügen. Youtube-Videos, die das Touch HD problemlos darstellt, machen richtig Spaß. Schade nur, dass HTC keine Multi-Touch-Technik bietet, um Seiten zu vergrößern oder zu verkleinern.

Ausführlicher Testbericht: HTC Touch HD (Handy) im Test
HTC Touch HD im Preisvergleich

Platz 4: HTC Hero

Das Android-Handy von HTC kommt mit 5-Megapixelkamera und einem spannenden Bedienkonzept: Sense. Schneller geht es kaum, den Nutzer mit seinen sozialen Netzwerken zu verbinden. Ruft der Anwender einen Kontakt auf, kann er dort E-Mails, SMS und Anrufe mit dieser Person nachverfolgen.

Ungeheuer praktisch und wesentlich persönlicher als beim iPhone ist auch die Einrichtung des Startbildschirms. Bei Auslieferung liegen auf dem Startbildschirm nur vier Icons: Nachrichten, Google Mail, der Internet-Browser und der Kalender – sie sind direkt anklickbar. Es gibt aber noch weitere Bildschirmseiten. Mit Hilfe von „Szenen“ kann der Nutzer seine Bildschirmseiten individuell einrichten. Bis zu sieben Bildschirmseiten darf er dabei pro Szene füllen. Praktisch: Fünf Szenen hat HTC schon vorgefertigt. Jede Szene bringt bereits drei vorbereitete Bildschirmseiten mit sich.

Der Touchscreen reagiert übrigens zügig und sensibel auf Eingaben, scrollen ist praktisch so komfortabel wie auf dem iPhone. Und wer noch eine Anwendung auf seinem Handy vermisst, schaut sich im Android Market um. Dort kann er sich weitere Software für alle Lebenslagen unkompliziert herunterladen – genau wie aus dem App Store auf dem iPhone.

HTC Hero
HTC Hero
HTC Hero seitlich
HTC Hero unten
HTC Hero Rückseite
HTC Hero vorne, hinten und seitlich
HTC Hero schwarz vorne, hinten und seitlich
HTC Hero schwarz
HTC Hero Übersicht

Ausführlicher Testbericht: HTC Hero (Handy) im Test
HTC Hero im Preisvergleich

Platz 5: Samsung S8300 Ultra Touch

Samsung S8300 Ultra Touch mit 8-MP-Kamera

Bei einem Schönheitswettbewerb unter Mobiltelefonen hätte das S8300 aus der Ultra Touch-Serie von Samsung gute Chancen auf einen der ersten Plätze. Insbesondere die Verarbeitung aus Metall gibt dem S8300 Ultra Touch das gewisse Etwas. Zudem verfügt das Handy über eine Besonderheit, die vor allem Vieltipper von Kurznachrichten erfreuen wird: Trotz Touchscreen hat Samsung auch eine Zifferntastatur eingebaut. Damit kann der Nutzer SMS und neue Adressen ins Adressbuch unkompliziert über eine mechanische Tastatur eingeben. Da können iPhone-Nutzer nur hinterherschauen.

Kleine Abstriche muss der Nutzer beim Browser machen. Mit dem Samsung-eigenen Browser kann der Nutzer dank HSDPA theoretisch mit bis zu 7,2 MBit/s flott im Internet surfen. Im Schnitt dauert es etwa 15 Sekunden, bis die mobile Webseite von PC Welt geladen ist. Wem die Schrift zu klein ist, kann die Webseite mit einem Klick vergrößern, der Browser passt die Textlänge jedoch bei größerer Schrift nicht an die Spalte an. Der Nutzer ist dann gezwungen, hin- und herzuscrollen, um die ganze Seite zu lesen. Das geht zwar recht flüssig, ist aber nicht so luxuriös wie eine Spaltenanpassung. Es wäre wünschenswert, dass Samsung hier noch nachbessert. Ebenfalls praktisch wäre es, wenn der Browser neben Youtube-Videos auch andere Flash-Videos anzeigen würde. Filme von tagesschau.de bekommt der Besitzer des S8300 jedenfalls nicht zu Gesicht.

Bei der integrierten Kamera steckt das Samsung S8300 Ultra Touch das iPhone dafür locker in die Tasche. Das Handy aus der Ultra-Touch-Reihe liefert Fotos mit 8 Megapixeln. Videos werden hochauflösend mit 720 x 480 Pixel aufgezeichnet. Damit spielt das Handy in der Oberliga der Fotohandys mit. Zudem unterstützt das S8300 Ultra Touch Funktionen wie Lächelmodus oder Blinzelerkennung.

Ausführlicher Testbericht: Samsung S8300 Ultra Touch (Handy) im Test
Samsung S8300 Ultra Touch im Preisvergleich

Platz 6: Toshiba TG01

Display-Gigant Toshiba TG01: 4,1 Zoll Bilddiagonale

Gigantisch lesen sich die technischen Daten des Toshiba TG01: 4,1 Zoll großes Display und Gigahertz-Prozessor. Damit toppt Toshiba den Apple Konkurrenten und sein iPhone. Allerdings muss auch die Implementierung stimmen. Und da zeigt das Toshiba TG01 noch ein paar Macken. Der Touchscreen beispielsweise bleibt beim Scrollen noch hinter der Geschwindigkeit des iPhone zurück. Punkt, Satz und Sieg jedoch für das Display: Zum längeren Videoschauen ist das TG01 perfekt geeignet. Jede Actionszene kann der Zuschauer haarscharf verfolgen, wo auf anderen Handys oft nur Schlieren zu sehen sind.

Die Benutzerführung auf dem TG01 ist innovativ. Vielleicht sogar einen Tick zu innovativ. Drei Streifen, in denen jeweils verschiedene Programme liegen, dominieren den Startbildschirm. Mit einem Fingerwisch kann der Anwender durch die Streifen blättern, diese bewegen sich dadurch wie Lamellen eines Vorhangs. Die Menü-Streifen lassen sich in ihrer Reihenfolge und in ihrer Farbgebung beliebig ändern und bieten damit viel Spielraum für persönliche Vorlieben. In jede Spalte kann der Nutzer wiederum bis zu zehn weitere Funktionen legen. Damit kommt er sehr schnell zu den am häufigsten genutzten Funktionen.

Als Browser setzt Toshiba auf den Internet Explorer. Der Nutzer soll Seiten wie auf dem PC zuhause sehen. Unterwegs ist die mobile Variante einer Webseite aber oft die bessere Lösung. Und die kann der Nutzer in den Browsereinstellungen ebenfalls abrufen. Zudem soll der Microsoft-Browser mit dem integrierten Flash Lite in der Lage sein, neben YouTube-Videos auch andere Flash-Seiten abzubilden.

Ausführlicher Testbericht: Toshiba TG01 (Handy) im Test
Toshiba TG01 im Preisvergleich

Platz 7: LG Electronics New Prada Phone

Handy mit Understatement: LG New Prada Phone

Wer mit seinem Handy seine Persönlichkeit unterstreicht, sollte sich das New Prada Phone ansehen. Das Handy ist mit seiner eleganten schwarz-silbernen Gestaltung ein wahrer Hingucker - trotz fülliger 140 Gramm Gewicht. 50 aufgespielte Mode-Fotos lassen sich als Bildschirmhintergrund einrichten und zeigen, dass der Nutzer etwas von Avantgarde versteht. Bei so viel Stil kann nicht einmal das iPhone mithalten.

Webseiten werden auf dem 3 Zoll großen Display gut dargestellt, mit zwei Fingern lassen sich die Ansichten größer ziehen. Allerdings reagiert das Display eher grob auf die Multi-Touch-Bewegung. Ein exaktes Vergrößern oder Verkleinern wie auf dem iPhone ist nur mit viel Übung möglich. Youtube-Videos konvertiert das Handy in das Format .3GP und zeigt sie somit an. Flash-Webseiten von Designer-Labels stellt der proprietäre Browser jedoch nicht dar.

Ausführlicher Testbericht: LG Electronics New Prada Phone (Handy) im Test

(PC-Welt)