Geht es um den Datenaustausch mit Windows, ist natürlich OneDrive und für professionelle Anwender auch OneDrive for Business aus Office 365 der beste Weg. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand. In Windows 8.1 ist die OneDrive-Anbindung schon fest integriert. Wenn Sie Dateien in den OneDrive-Ordner kopieren und sich mit einem Microsoft-Konto anmelden, werden die Daten sofort in OneDrive synchronisiert und stehen mobil zur Verfügung. Da auch für iPhone/iPad eine App für OneDrive zur Verfügung steht, sind die Daten sofort verfügbar. Das gilt auch umgekehrt. Speichern Sie Daten in OneDrive auf dem iPad/iPhone, synchronisiert Windows 8.1 beim Start die Daten und stellt diese auf dem Rechner zur Verfügung.
Achten Sie aber darauf, dass es jeweils eine App für OneDrive und eine App für OneDrive for Business gibt. Außerdem müssen Sie in Windows 8.1 den Client für OneDrive for Business manuell installieren und einrichten.
Für iPhone/iPad stehen die Apps über iTunes sowie dem App Store zur Verfügung. OneDrive for Business installieren Sie auf Wunsch auch parallel zu OneDrive.
Foto: Thomas Joos
Sie können auf iOS-Geräten aber auch in Windows 7 und Windows 8.1 OneDrive und OneDrive for Business parallel betreiben. In diesem Fall müssen Sie aber in Windows 8.1 darauf achten, dass Sie beide Clients parallel zueinander einrichten müssen. OneDrive verwendet das Microsoft-Konto für die Anmeldung, setzen Sie OneDrive for Business ein, verwenden Sie Ihr Anmeldekonto für Office 365. Kopieren Sie also manuell Daten in die entsprechenden Verzeichnisse, stehen diese in den Apps zur Verfügung, sowie im Ordner auf dem Betriebssystem.
Der Nachteil von OneDrive for Business ist allerdings, dass Sie keine Daten vom iPhone/iPad in die Cloud synchronisieren können, sondern nur von der Cloud zum Endgerät. Sie können aber zum Beispiel in Office-Apps für iPad Daten in OneDrive for Business und OneDrive parallel speichern. Dazu müssen Sie in den Office-Anwendungen die beiden Cloud-Cpeicher anbinden.
Hier bietet OneDrive mehr Möglichkeiten. Installieren Sie die App auf einem iPad/iPhone, können Sie auch Ihre Fotos auf dem Endgerät mit OneDrive synchronisieren lassen. Auf Ihrem PC mit Windows 8.1 stehen die Daten dann auch zur Verfügung.
Replikation mit OneDrive/OneDrive for Business und Robocopy
Führen Sie auf dem Rechner eine Datensicherung über Robocopy aus, können Sie mit einer Batchdatei beliebige Verzeichnisse mit Ihrem OneDrive oder OneDrive for Business-Ordner replizieren lassen. Der Inhalt wird danach automatisch mit der Cloud synchronisiert und steht anschließend auf dem iPhone/iPad zur Verfügung. Haben Sie auf dem Endgerät auch noch die Office-Apps installiert, können Sie mit den Dokumenten online weiterarbeiten, oder diese zumindest lesen. Ein Beispiel für eine Batchdatei ist folgendes Listing:
rem ***Sicherung von Daten zu Office 365***
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\Buecher" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\buecher" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\Wohnungen" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Wohnungen" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\archiv\zeitungen\2011" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Archiv\2011" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\archiv\zeitungen\2012" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Archiv\2012" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\archiv\zeitungen\2013" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Archiv\2013" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\archiv\zeitungen\2014" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Archiv\2014" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\sonstiges" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Sonstiges" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\sonstiges" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Sonstiges" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\Lexware" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\Lexware" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
robocopy "C:\Users\Thomas\Documents\wichtig" "D:\SkyDrivePro\SkyDrive Pro 1\wichtig" /mir /r:5 /log+:C:\Users\thomas\Desktop\backup.log
Wenn Sie am Ende des Listings noch den Befehl shutdown /s /t 600 anfügen, fährt der PC 10 Minuten nach der Sicherung herunter. In diesen 10 Minuten kann OneDrive for Business die Daten im Hintergrund in die Cloud laden. Benötigen Sie mehr Zeit, können Sie die Zeit bis zum Herunterfahren einfach erhöhen.
Datenaustausch mit iCloud und Google Drive
Geht es um den Datenzugriff mit Apple-Geräten denke viele zunächst an iCloud. In diesem Speicher können Anwender auf ihren Apple-Geräten Daten speichern. Leider bietet iCloud nicht so einer gute Anbindung an Windows, wie die OneDrive-App. Installieren Sie auf dem Rechner aber die iCloud-Systemsteuerung, können Sie Favoriten, Outlook-Daten und Fotos zwischen den Geräten synchronisieren.
Foto: Thomas Joos
Neben iCloud gibt es natürlich auch die Möglichkeiten mit den Clients/Apps für Google Drive, Dropbox und Co zu arbeiten. Die Vorgehensweise dazu ist identisch. Sie installieren die entsprechende App auf dem iPhone/iPad und den Windows-Client auf Ihrem Rechner. Lassen Sie die Daten synchronisieren, auf Wunsch auch mit der erwähnten Batch-Datei, können Sie Daten auch über diese Wege austauschen. Weitere Cloud-Anbieter, die auch Apps für iPhone/iPad anbieten sind folgende:
Fabasoft - Server in Europa, vor allem Deutschland. Datenspeicher von 5 GByte bis 1 TByte, kostenloser Speicher verfügbar.
SugarSync - 5 GByte freien Speicher
Syncplicity - 2 GByte freier Speicher
ADrive - 16 GByte freier Speicher
iDrive - 5 GByte freier Speicher
Mozy - 2 GByte freier Speicher
SafeSync - 2 GByte freier Speicherplatz (TrendMicro ist der Anbieter)
Cloudly.de - Günstige Datensicherung in der Cloud
Eine weitere Möglichkeit für den Datenzugriff zwischen iPad/iPhone und dem PC, ist eine Cloudbasierte Datensicherung. Cloudy.de bietet eine sichere 256 Bit-AES-Verschlüsselung an und die Möglichkeiten Daten von Windows-PCs in der Cloud zu sichern. Bei Cloudly handelt es sich um einen Reseller von LiveDrive. Das heißt, wer sich für Cloudly interessiert, sollte parallel noch LiveDrive testen und den Funktionsumfang vergleichen. Für Cloudly stehen auch Apps für Android und iPhone zur Verfügung. Sie können den Dienst bis zu 30 Tage kostenlos testen.
Die Sync-Funktion buchen Sie getrennt von der Backup-Funktion. Über Sync lassen sich Dateien mit anderen Benutzern teilen und mit verschiedenen Geräten synchronisieren, auch mit iPhone und iPad. Das Sync-Online-Laufwerk können Sie auch als normales Netzlaufwerk einbinden.
Cloud-Speicher der Telekom im professionellen Einsatz
Um den kostenlosen Cloud-Speicher der Telekom zu nutzen, müssen Sie kein Telekom-Kunde sein. Die Registrierung ist für jeden möglich. In der kostenlosen Variante können Sie bis zu 25 GB im Cloud-Speicher ablegen. Über den App-Store können Sie auch eine App für iPhone/iPad herunterladen und auf die Daten zugreifen.
Auf PCs können Sie sich auch die Mediencenter-Software herunterladen und auf dem PC installieren. Im professionellen Umfeld ist das allerdings nicht empfohlen. Mit der Mediencenter-Software lassen sich Daten zwischen PC und Cloud automatisiert synchronisieren.
Foto: Thomas Joos
Damit Sie auf den Speicherplatz in der Cloud mit dem Windows-Explorer zugreifen können, müssen Sie aber nicht unbedingt die Software der Telekom installieren. Der Cloudspeicher lässt sich auch als Netzlaufwerk verbinden und so in Sicherungsskripte einbinden, ähnlich dem Skript, welches wir bereits behandelt haben. Der Verbindungsaufbau findet dazu mit WebDAV (Web-based Distributed Authoring and Versioning) statt.
Sie verbinden ein neues Netzlaufwerk und geben als Adresse https://webdav.mediencenter.t-online.de an. Neben der grafischen Oberfläche können Sie die Verbindung auch mit net use herstellen lassen, zum Beispiel über Anmeldeskripts. Die Syntax dazu ist:
net use <Buchstabe> " https://webdav.mediencenter.t-online.de " /User:<Benutzername> <Kennwort>
Der Verbindungsaufbau über WebDAV erfolgt durch den Dienst WebClient Service. Dieser ist standardmäßig in Windows XP, Windows Vista sowie Windows 7/8 enthalten und gestartet.
Daten sicher in der Cloud speichern und mit iPhone/iPad austauschen
Der deutsche Anbieter Cloudsafe bietet verschlüsselten Zugriff auf die Daten in der Cloud und eine sichere Speicherung dieser Daten, da der Anbieter selbst keinen Zugriff hat. Transport und Datenspeicherung laufen komplett verschlüsselt ab, das heißt die Daten sind zu keiner Zeit von Dritten lesbar. Anwender können Daten über diesen Weg mit anderen Anwendern teilen und dabei auch Zugriffsrechte für den Zugriff erteilen.
Der Zugriff kann auch hier über PCs mit speziellen Clients, aber auch mit iPhone/iPad erfolgen. Dazu steht im App-Store eine kostenlose App zur Verfügung. Bis zu 2 GB lässt sich der Dienst kostenlos nutzen. Wollen Sie 5 GB Speicherplatz nutzen, kostet Cloudsafe pro Monat etwa 3 Euro. Ab 50 GB kostet der Speicherplatz im Monat 8 Euro. Die Daten liegen sicher auf europäischen Servern. Ein weiterer bekannter europäischer Dienst ist Wuala von LaCie. Auch hier gibt es eine App für iPad/iPhone.
Zusatztools für den Datenaustausch
Wenn Sie iTunes auf einem Rechner installiert haben, werden iPhone/iPad als Laufwerk angezeigt und Sie können Daten von den Geräten auf den PC übertragen, aber nicht umgekehrt. Wer effizienter Daten austauschen will, greift zur Freeware iDevice Manager (iPhone Explorer). Sobald die Software installiert haben, können Sie auf Daten des Gerätes zugreifen.
Sie können mit der Software Daten auf iPhone/iPads kopieren und diese mobil nutzen, sowie umgekehrt Daten von iPhone/iPad auf dem PC verfügbar machen.
Daten über FTP und kostenlosen Apps synchronisieren
Sind die Geräte mit dem Internet oder per WLAN verbunden lassen sich Daten auch über diesen Weg austauschen. Mit der kostenlosen App Mebia FTP, ehemals Media Transfer aus dem App-Store iOS-Geräte leicht synchronisieren.
Um Daten mit Mebia FTP zu übertragen, müssen Sie die App auf dem iPhone/iPad installieren. Danach können Sie die App mit einem FTP-Server verbinden um Daten auszutauschen. Einen solchen FTP-Server können Sie auch in Windows 7/8.1 installieren. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
Starten Sie die App.
Wählen Sie als Computertyp Vista/Windows 7 aus.
Geben Sie die Verbindungsdaten für den FTP-Server ein und einen Benutzernamen und ein Kennwort für den Zugriff.
Schalten Sie die Option Use Passive Transfers aus.
Wählen Sie bei Reminders aus, in welchem Abstand Sie die App erinnern soll die Daten zu sichern.
Klicken Sie auf Done um die Änderungen zu speichern.
Das Tool pflegt auch eine Logdatei, die Sie sich anzeigen lassen können, wenn Sie im Ergebnisfenster auf das Informationszeichen klicken. Starten Sie zukünftig das Tool, synchronisiert es seine Daten automatisch mit dem Computer. Eine weitere Einrichtung ist nicht notwendig.
Nach dieser Einrichtung müssen Sie auf dem Computer zunächst den FTP-Server aktivieren und konfigurieren. Über diese läuft künftig die Sicherung der Fotos. Die Einrichtung erfolgt in Windows 7/8 identisch:
Geben Sie optionalfeatures im Suchfeld des Startmenüs der der Startseite in Windows 8.1 ein und bestätigen Sie.
Aktivieren Sie unterhalb von Internetinformationsdienste die Option FTP-Server/FTP-Dienst.
Aktivieren Sie noch IIS-Verwaltungskonsole im Bereich Internetinformationsdienste/Webverwaltungstools.
Klicken Sie auf OK und lassen Sie die Funktionen installieren.
Die nächsten Schritte bestehen darin, diesen Dienst zu konfigurieren:
Geben Sie im Suchfeld des Startmenüs oder der Startseite in Windows 8.1 inetmgr.exe ein und bestätigen Sie. Sie finden den Internetinformationsdienste-Manager auch in der Systemsteuerung.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Sites und wählen Sie FTP-Site hinzufügen.
Geben Sie den Namen Mebia ein und wählen Sie den Pfad auf dem Computer aus, in den Sie die Fotos des iPhone sichern wollen.
Übernehmen Sie auf der nächsten Seite die Standardeinstellungen und aktivieren Sie die Option SSL.
Auf der nächsten Seite aktivieren Sie bei Authentifizierung das Kontrollkästchen Standard, bei Zugriff zulassen für die Option Alle Benutzer und bei Berechtigungen die Kontrollkästchen Lesen und Schreiben.
Klicken Sie anschließend auf Fertig stellen, damit Windows 7/8.1 die FTP-Seite erstellen kann.
Damit der Zugriff über das Netzwerk auf den Computer funktioniert, müssen Sie in den Firewall-Einstellungen noch festlegen, welche Datenpakete Sie zulassen. Sie sollten den TCP-Port 21 freischalten, damit die Sicherung funktioniert. Erstellen Sie dazu einfach eine neue eingehende Regel in der Konsole für die erweiterte Verwaltung der Firewall, welche Sie mit wf.msc starten. Zusätzlich sollten Sie noch den Port UDP 5353 zulassen.